Hallo zusammen,
hat nun leider etwas gedauert, so um Weihnachten herum sind halt die Terminkalender immer etwas voller.
Hab auf die Schnelle eine Zusammenfassung geexcelt, ist nichts Dolles, nur mal so die wesentlichen Werte zusammengeschrieben, bevor das hier noch länger dauert mit den Ergebnissen.
Ne große Auswertung möchte/kann ich jetzt auch gar nicht anfangen, es kann sich ja jeder seinen eigenen Reim draus machen.
Interessant ist nur, dass keine einzige Schnittstelle, die mir untergekommen ist die 10V beim Pegel erreicht hat, geschweige denn die „als Standard“ angegebenen 12V. Nicht einmal die in einigen (recht hochwertigen) Messgeräten integrierten Schnittstellen (die ich mal so nebenbei und undokumentiert gemessen hab) kommen da hin. Obwohl die vermeintlich billigen USB Adapter komischerweise die höheren Pegel gehabt haben, sind deren Signale doch mehr abgängig von der Art der Belastung. Die „hochwertigeren“ Schnittstellen sind meiner Meinung nach ganz klar die „Lenovos“, die Signalformen erscheinen stabiler über die verschiedenen Belastungen. Im Nachhinein hätte ich gern die Schnittstellen noch mit unterschiedlichen kapazitiven Lasten getestet, da dies bei einigen Adaptern auch einen mehr oder weniger starken Effekt hat. Zu blöde, weil ich hab eigentlich auch dafür ne Dekade.
Zum Timing gibt’s nicht viel zu sagen, das was ich gemessen hab sollte jede einigermaßen fitte Gegenstelle syncen können. Das einzige was mir noch zu Messen eingefallen ist, war die Flankensteilheit der Signale, weil es da gern mal bei zu übereifrigen Kollegen zu Reflexionen auf der Leitung kommen kann. Darum sagt die EIA-232 dass 30V pro Mikrosekunde nicht überschritten werden soll. Auch da gab‘s ein paar Ausreisser, aber nichts Dramatisches.
Noch so zur Info: die Pegel wurden ausschließlich auf der TX Leitung gegen Masse –also Pin 3 gegen Pin5 (differentiell) gemessen. Da die Pegelwandler (MAX232, SP213 oder welche auch immer da verbaut sind) identische Pfade für die Handshaking Signale verwenden, sehen die genauso aus. Hab’s mal stichprobenartig gecheckt.
Möchte nochmal betonen, dass das jetzt hier keine große wissenschaftliche Untersuchung war, sondern nur ein echt einfaches „Durchpiepen“ (nur) des TX-Signals. Um eine serielle Verbindung richtig zu bewerten muss man den gesamten Kommunikationsweg, inkl. Empfänger-Charakteristik, Verbindung, sowie alle Umgebungsbedingungen mit einbeziehen. Da werden Timing-, Jitter- Amplituden-Fehler simuliert, Störungen und Strahlungen eingekoppelt, Temperaturen beaufschlagt und weiß der Geier was noch alles.
Kann man auch daran sehen, dass ich am Anfang nur ein paar, später dann aber mehr Messungen pro Adapter gemacht hab. Aber soweit ich mich noch erinnere ging‘s ja auch nur stumpf um die Pegel.
Die ganzen schönen Bilderchen meines Oszis hab ich zusammen in eine RAR gepackt und bei Rapidshare (sorry, kenn mich mit so‘nem Zeuch nicht aus) hochgeladen. Das sind insgesamt über 270 Oszillogramme, nach Adapter sortiert. Der Dateiname sollte eigentlich klarmachen, was und unter welcher Bedingung da gemessen wurde (grundsätzlich <was>.<bitrate>.<Terminierung>.jpg). Falls ich irgendwo `nen Fehler gemacht hab, bitte ich um Entschuldigung. Also wer Lust hat sich den Kram anzusehen…
http://rapidshare.com/files/435100096/RS232.Pegelmessung.rar
Edit by Mornsgrans:
Da der Rapidshare-Link inzwischen "tot" ist, hier der Alternativlink zu meiner MagentaCloud:
https://www.magentacloud.de/lnk/I8yJC1ap
Einigen Adapter, z.B. die drei von u.mac zur Verfügung gestellten Schnittstellen, haben zusätzlich noch ein paar Messungen mit unterschiedlichen Belastungen dabei. Die sind jetzt nicht in der Tabelle drin. Generell sind die Schnittstellen bis einige mA ohne Probleme belastbar, die Ausgangsimpedanzen liegen immer so im Bereich um wenige 100 Ohm, der Kurzschlußstrom im Allgemeinen um 30mA. Bei der „Belastungsfrage“ kommt‘s immer auf das zeitliche Verhalten der Belastung an. Darum macht ne pauschale Aussage hier relativ wenig Sinn.
Das war's erst mal.
Beste Grüße!
-peo