Diesel oder Autogas?

deeptrancer

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Guten Morgen,

auf Grund eines Fahrzeugwechsels bin ich aktuell auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug.

Es soll ein SUV (BJ/EZ ab 2011) werden und bei der Suche bin ich jetzt darüber gestolpert, dass die Modelle mit Autogas nicht teurer (teilweise sogar günstiger) sind als die mit Diesel. Leistung und Laufleistung sind vergleichbar, ebenfalls die Ausstattung.

Jetzt stellt sich mir als bisher ausschließlicher Diesel-Fahrer die Frage, ob ich nicht auch Autogas mit in Betracht ziehen könnte, kenne mich hier aber gar nicht aus.

Deshalb die Frage an die, die entweder selbst mit Gas fahren und/oder Dieselumsteiger sind: was würdet ihr mir empfehlen? Meine Jahresfahrleistung beträgt um die 40.000 km, davon 75-85% außerörtlicher Verkehr.

Vielen Dank für eure Tipps & Meinungen!
 
Ob ein auf Gas umgestellter Otto-Motor die Langlebigkeit eines Diesels erreicht wage ich zu bezweifeln. Ansonsten fällt mir zu Autogas nur die Versorgungslage ein. In Städten sicher kein Problem und wie es sich im ländlichen entwickelt ist schwer einzuschätzen. Aber Deine Fahrziele kennst du ja überwiegend.


Grüße Thomas
 
Autogas bekomme ich auf meiner Strecke ausreichend, von daher wäre die Verfügbarkeit nicht das Problem.

Bedenken habe ich auch u.a. wegen der Lebensdauer des Motors und den Wartungskosten der Gasanlage.
 
Ich denke das kommt immer auf den einzelnen Motortyp an - ob dieser entsprechend gasfest ist oder nicht. Leider rüsten manche Umrüster auch nicht-gasfeste Motoren um, und versuchen dann mittels FlashLube den Motorschaden herauszuzögern (z.B. beim 1.8er im Opel Zafira B). Ich würde daher nur ein Auto mit entsprechend gasfestem Motor nehmen.

Zusätzliche Wartungskosten gibt es nicht soviele, alle 2 Jahre beim TÜV die Gasanlagenprüfung, die kostet aber auch nur ~26 EUR, dazu bei manchen Anlage Reinigung oder Austausch des Gasfilters.

Zur Versorgungslage: Unproblematisch, solange du nicht nach Dänemark oder Schweden willst willst. Alleine in Deutschland gibts aktuell 6652 LPG-Tankstellen (ich selbst fahre seit 2 Jahren Erdgas (CNG), da gibts deutschlandweit nur 922 Tanken und ich bin bisher noch nicht liegengeblieben).

Grüße

Fabian
 
Ich persönlich würde auch auf einen Diesel gehen.
Die Langlebigkeit bei Gas Autos ist bei denen die ich kenne eigentlich ganz in Ordnung, allerdings sollte man mit Gas niemals Vollgas fahren. Liegt an der schon generell heißerer Verbrennungstemperatur, die bei hohen Drehzahlen natürlich nochmal ansteigt. Wenn der Motor auf Gas läuft, verliert er leicht an Leistung. Bei unserem 75Ps Golf merkt man das schon deutlich, da er generell Untermotorisiert ist und wenn dann noch ein paar Ps fehlen .. :thumbsup:
Die staatliche Förderung für Autogas läuft mWn 2018 aus.
An zusätzlichen Wartunskosten hatten wir leider auch schon sehr viel (Kompressor, Einspritzung, irgendein Steuergerät). Ging um die 1000€ komplett, das war ziemlich ärgerlich und einfach nur Pech.
Diesel fahren finde ich auf Langstrecken auch deutlich angenehmer, niedrigere Drehzahlen, schönes Drehmoment "unten raus".
 
Gegen ein Autogas spricht fast nichts sofern der Motor deines Wunsch Autos das Gas verträgt. Mein Vater hat z.b seit 6 Jahren seinen E200K auf Autogas und der läuft problemlos und hat gerade stolz seine 150.000 gemeistert davon 110.00 mit Gas.
Tanken ist kein Problem denn Tankstellen gibt es genug und besonders in heutiger Zeit gibt es auch Handyapps zum finden der Tankstellen. Wirklich Nachteile hat der Wagen nicht außer vielleicht das alle 450 km ein Tankstopp ansteht denn der Tank ist in der Reserveradmulde und damit zwar unsichtbar aber dafür nicht übermäßig groß.
Das man nicht Vollgas fahren soll ist bei 220 km/h Max nicht unbedingt schlimm denn so schlimm fahren wir nicht und Vater darf das eh nicht dafür sorgt Meine Mutter/seine Frau :thumbsup:
Das einzige Problem in der Zukunft ist halt das der Steuervorteil 2018 weg fällt und mit voller Steuer rechnet sich das glaube ich nicht mehr.
 
danke für eure Meinungen!

Bis 2018 wäre das Auto eh schon wieder weg ;) Aber ich tendiere mittlerweile doch wieder sehr zum Diesel.
 
Mein Volvo fährt seit sechs Jahren absolut problemlos auf Gas, beim Umbau war er schon 8 Jahre alt und hatte 160tkm, jetzt sind es 346tkm ;)
Vollgas ist bei einer gut eingebauten Anlage keinerlei Problem, daß Gerücht der "heißeren Verbrennung" hält sich hartnäckig ist aber falsch.
Die Probleme mit verbrannten Ventilen stammen von falsch eingestellten Anlagen, die unter Last nicht genügend Gas liefern konnten, wodurch die Verbrennung viel zu mager (und damit deutlich heißer) wurde.
Wenn der Steuervorteil 2018 wegfällt, erhöht sich der Literpreis um ca. 12-14 Cent.
 
Naja, mein Nachbar (Kfz Meister bei Ford), sagt, das mit dem Vollgas ist immer noch so.
Sie hatten schon sehr viele Fahrzeuge, auch mit original Ford Anlagen, die wegen verbrannten Ventilen in der Werkstatt waren. Ein sehr hoher Anteil der Fahrer fuhr öfters Vollgas auf der Autobahn.
 
Naja, mein Nachbar (Kfz Meister bei Ford), sagt, das mit dem Vollgas ist immer noch so.
Sie hatten schon sehr viele Fahrzeuge, auch mit original Ford Anlagen, die wegen verbrannten Ventilen in der Werkstatt waren. Ein sehr hoher Anteil der Fahrer fuhr öfters Vollgas auf der Autobahn.
Das interpretiere ich aber eher als negativ für Ford. :D Naja, ich kenne auch die lustigsten Geschichten von Ford, VW, Audi und Co.

Mal im Ernst. Selbst wenn man einen umgerüsteten und serienmäßigen Gas-Motor fährt, dann kann man doch immer noch mit dem normalen Kraftstoff fahren, wenn es einem nicht gefällt, oder sehe ich da etwas falsch?
 
Bei den Ford-Motoren verbrennen die Ventile bei Überlast auch im Benzinbetrieb :D
 
Selbst wenn man einen umgerüsteten und serienmäßigen Gas-Motor fährt, dann kann man doch immer noch mit dem normalen Kraftstoff fahren, wenn es einem nicht gefällt, oder sehe ich da etwas falsch?
kann man, ist aber teurer. Je nach Fahrstil sollte man dann lieber gleich zum Diesel greifen oder eben zur vollgasfesten Gasanlage.
 
Ottmotoren sind, ob Gas oder nicht, trotzdem Geldfresser. Ich fahre mit meinem Skoda Octavia 1Z (Limousine) mit 3,7 l Diesel auf 100 Kilometer durch die Gegend. Das macht bei dem derzeitigen Spritpreis in Österreich (ca. 1,32€/l) 4,88 Euro pro 100 Kilometer.
 
Es soll ein SUV (BJ/EZ ab 2011) werden und bei der Suche bin ich jetzt darüber gestolpert, dass die Modelle mit Autogas nicht teurer (teilweise sogar günstiger) sind als die mit Diesel. Leistung und Laufleistung sind vergleichbar, ebenfalls die Ausstattung.

Jetzt stellt sich mir als bisher ausschließlicher Diesel-Fahrer die Frage, ob ich nicht auch Autogas mit in Betracht ziehen könnte, kenne mich hier aber gar nicht aus.

Deshalb die Frage an die, die entweder selbst mit Gas fahren und/oder Dieselumsteiger sind: was würdet ihr mir empfehlen? Meine Jahresfahrleistung beträgt um die 40.000 km, davon 75-85% außerörtlicher Verkehr.

Bei den Gegebenheiten kann man nur Gas empfehlen. Insbesondere wenn man sich überlegt, das die Gaspreise kaum schwanken und als die Spritpreise letztens so extrem teuer waren, das Diesel auch nur noch 5 Cent günstiger war als das E10. Momentan kostet das Autogas bei uns 65 Cent und das teuerste was ich jemals in Deutschland getankt habe war bei einem Literpreis von 79 Cent.

Meine Kalkulation, die ich damals für einen Golf 4 erstellt habe, aktualisiert auf heutige Preise:

Benzin/Autogas vs. Diesel
Steuer: 162 € vs. 520 €
Versicherung VK: 716 € vs. 954 €
Wartung: 30 TKM vs. 15 TKM

Verbrauch:

Super Plus 8,5 - 9,0 L / 100 KM = 14,36 - 15.21 € x 40 TKM = 6084 € Spritkosten pro Jahr

Diesel Werksangabe 7,7L / 100 KM = 10,93 € x 40 TKM = 4372 € Spritkosten pro Jahr

Autogas 9,5 - 10 L / 100 KM = 6,17 - 6,50 € x 40 TKM = 2600 € Spritkosten pro Jahr + 1 bis 2 Tankfüllungen Startbenzin

Vorteile Diesel

- geringerer Verbrauch in Litern
- günstiger als Super / Superplus
- höherer Wiederverkaufswert

Nachteile Diesel

- hohe Steuern
- hohe Versicherungsbeiträge
- höhere Anschaffungskosten
- gute Abgaswertung (Euro 6) nur über Zusatzstoffe (Adblue) erreichbar
- höhere Wartungskosten
- nur bedingte Winterfestigkeit
- bei älteren Dieseln Fahrverbot in vielen Großstädten

Vorteile Autogas

- mit Abstand günstigster Literpreis
- geringe Steuern
- geringe Versicherungsbeiträge
- sehr gute Abgaswertung (Euro 6 problemlos)
- geringe Wartungskosten
- Winterfest
- bivalenter Antrieb = große Reichweite
- auch in vielen anderen Ländern günstiges tanken möglich
- bei hubraumstarken Motoren, höherer Wiederverkaufspreis

Nachteile Autogas

- kein Reserverad
- ca. 10% höherer Verbrauch als mit Super Plus
- Start erfolgt auf Sprit
- zusätzliche Prüfung alle 2 Jahre, am besten in Kombination mit dem regulären TÜV

VG JNS
 
@JNS-K: wie kommst du auf 520€ Steuern, als auch den enorm hohen Verbrauch von 7,7 Liter, und wieso sollte ein Diesel nur "bedingt" Winterfest sein?
 
@JNS-K: wie kommst du auf 520€ Steuern, als auch den enorm hohen Verbrauch von 7,7 Liter, und wieso sollte ein Diesel nur "bedingt" Winterfest sein?

Wie ich in der Aufstellung schon erwähnt habe, war die Kalkulation für einen Golf 4. Dementsprechend ist das schon ein paar Jahre her. 520€ Steuern zahlt man heute für einen Euro 1 Diesel, der Verbrauch ist die Werksangabe - allerdings noch die Angabe die man auch im realen Leben erreichen kann, im Gegensatz zu den heutigen Angaben. Werksangabe deshalb, da ich diesen nicht lang genug gefahren habe um einen realen Verbrauch berücksichtigen zu können.

Bedingt Winterfest ist ein Diesel deshalb, da dieser nur bis -22 Grad freigegeben ist. Wenn man, wie ich damals, in den Bergen gewohnt hat und es in klaren Winternächten auch mal -30 Grad und kälter werden kann, dann wird Diesel zu einem Problem.

VG JNS
 
Den Golf 4 fährt man aber im Leben nicht mit 7,7 Litern, meinen A3 bin ich mit 5,5 gefahren und ich war schon nicht langsam unterwegs. Und das mit dem ganz kleinen 1.9er TDI mit 90 PS.
7,7l ist vollkommen utopisch, die brauch ich nicht mal mit meinem A4.
 
Aus Erfahrung würde ich bei einem SUV und 40.000 KM Jahresfahrleistung mittlerweile zum Diesel greifen. Ein SUV mit Benziner bleibt auch mit Gas ein versoffenes Stück - auch wenn es natürlich Spaß macht. Die aktuellen (2011 zähle ich mal noch zu den aktuellen) Diesel passen aber dank massig Drehmoment und Automatik wunderbar in ein SUV und machen auch reichlich Spaß. Aufpassen muss man da halt auf Injektoren, Turbolader und das ganze dieselspezifische Drumherum.

An was für ein SUV denkst Du denn?
 
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