Dias digitalisieren, selbst machen oder machen lassen?

Herr Moehre

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Hola liebes Forum.

heute möchte ich gerne von eurem Schwarmwissen profitieren, es geht um Digitalisierung von Dias, im Kunststoffrahmen aus den 70ern bis frühen 90ern.
Es sind in etwa 3000 Dias, ggfls. 500 mehr oder weniger, welche mal digitalisiert werden möchten.

Derzeit vorhanden ist ein Rolei DF-S 190 SE, welcher keine so gute Qualität hat und entsprechend nur für Einzelfälle mal verwendet wurde.

Im Idealfall sollten die Dias durch eine gute Scan/Fotoqualität mit ~4000 bis 5000dpi gescant/abfotografiert werden.

Jetzt gibt es die Möglichkeit entsprechende Scanner, die pro Dia ca. 2-3 Minuten benötigen, zu mieten, z.B. von Scanexperte.
Hierbei sind allerdings Mietkosten und Zeitaufwand (gehen wir mal von 4-5 Wochen aus, wenn man nicht 10h am Tag scant) schon relativ hoch.
Es wird davon ausgegangen, dass man das Gerät nicht dauerhaft unbeaufsichtigt seinen 50er oder 100er Diaschlitten scannen lassen kann, da sich die Teile gerne mal verheddern.

Als Alternative gibt es Scanservices, mit abweichenden Preisen von 6 Cent bis über 23 Cent pro Dia, plus Transport/Versand der Dias.

Frage an euch, habt ihr Erfahrungen, was würdet ihr nehmen und vor allem, habt ihr eventuell auch Empfehlungen für das weitere Vorgehen?

Noch eilt das Thema nicht, da die Dias noch aussortiert werden, je nach Preisgestaltung des Scanservices müssen dann halt eventuell einige Schrott-Dias zusätzlich mitgescant werden, um in die günstigere Preiskategorie zu fallen, das ist dann halt so.

Vielen Dank im Voraus!
 
Moin,

gute Scans erreichst Du wirklich nur, wenn Du selber scannst. Mit 4000-5000 dpi hast Du hierbei allerdings die Meßlatte bereits recht hoch angehängt. Diese Auflösung erreicht kein Fremdanbieter für überschaubare Preise.

Dia ist (zum Glück) anspruchsloser als Farbnegativ, da keine Orangemaske herausgerechnet werden muß und man auch ohne Referenzbild einer Graukarte auskommt. Du kannst bei DIA auf einen Reflecta Scanner mit Magazin-Einzug schielen. Diese sind gut, nicht "High End". Für Alltags- DIAs reicht es aber. Die besten Scanner sind und bleiben die Nikon Coolscan von etwa 2003. Diese haben keinen Magazin-Einzug, aber die beste Dynamik und Auflösung.

Kurz: Unbeaufsichtigt: Reflecta DigitDia (oder so ähnlich) 3600. Ggf. auch etwas Neueres, hier weiß ich aber nicht mehr bescheid. Als Software nimm Vuescan. Laß Dir vor allem kein Silverfast aufschwatzen, wie es in uralten (gesposorten) Internetseiten noch zu finden ist.
 
Frage an euch, habt ihr Erfahrungen, was würdet ihr nehmen und vor allem, habt ihr eventuell auch Empfehlungen für das weitere Vorgehen?
Ja, hab ich:
  • Vor Jahren hab ich mir mal einen professionellen Diascanner (Nikon irgendwas) ausgeliehen und vier Magazine mit wertvollen Urlaubsdias eingescannt. Das hat zwar gut geklappt, war aber ein Riesen(zeit)aufwand. Spätestens nach einem Magazin ist das nur noch öde langweilig, nie wieder!
  • Vor ein paar Wochen warteten nach einem Erbfall alte Familiendias auf dauerhafte Erhaltung. Die habe ich zu einem professionellen Dienstleister gegeben und das hat prima funktioniert; das investierte Geld habe ich keine Sekunde lang bereut. Ich hatte diese Firma beauftragt und war gut zufrieden, aber das ist natürlich nur ein Beispiel und es gibt bestimmt auch andere, die ebenfalls gut sind.
Wenn ich du wäre: Bei 3000 Dias wüsste ich, was ich täte... ;)
 
In der Hochzeit der Digitalisierung so um 2010 haben sich Leute nen teuren Reflecta-Magazinscanner gekauf, das durchgezogen und den Scanner gleich weiterverkauft.
Die Scanleistung kann man aber abfragen und jeder kann sehen, daß das ein Jahreswagen mit 100 000km ist.

Billige Dia- und Negativscanner und die Dienste haben lange Zeit standardmäßig mit 720p(Image, nicht DPI) gescannt, weiß nicht ob das jetzt besser ist.

Bevor die AIO Drucker in Mode kamen hatte ich gar keinen Scanner und überlegt einen Flachbettscanner zu kaufen, der auch von Fotografen zum Digitalisieren verwendet wird. Damals waren das Canon-Modelle, Epson wäre auch noch gegangen.

Ich hab dann alles in einem Traditionsgeschäft vor Ort digitalisieren lassen in 3000x2000 TIFF, das ist ungefähr das digitale Äquivalent von Kleinbilddias und Negativen und sieht heute auch nicht peinlich aus auf nem 4K Display.
Kaum fertig hat der Laden zugemacht für immer.
 
Im Idealfall sollten die Dias durch eine gute Scan/Fotoqualität mit ~4000 bis 5000dpi gescant/abfotografiert werden.
Gibt das Material überhaupt die Auflösung her? Ich glaube nicht, dass 4 bis 5k dpi sinnvoll sind.
Sind die Bilder komplett frei von Staub? Das könnte eine grössere Hürde werden.
Bei dem Anbieter, der 6 Cent pro Dia berechnet kannst Du Dir selbst ausrechnen, welchen Aufwand er pro Bild maximal betreiben kann, damit sich der Aufwand für ihn lohnt. Ich würde mir einen hochwertigen 2nd Hand Scanner anschaffen und ihn dann (evtl. mit Verlust) wieder verkaufen.
 
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Gibt das Material überhaupt die Auflösung her? Ich glaube nicht, dass 4 bis 5k dpi sinnvoll sind.
Analoges Filmmaterial hat nicht in dem Sinne eine Auflösung; allenfalls die Körnung des Films.
Meiner Erfahrung nach lohnen hohe Auflösungen schon, wenn das Material nicht durch Alterung oder damals schlechte Aufnahme- oder Entwicklungstechnik wenig her gibt...
 
Faustregel ist afaik doppelte Aufkösung in L/D/P-pi des Filmmaterials.
24MP sollte alle kommerzielle analoge Filme abdecken

Ich persönlich lasse gerade vmtl deutlich mehr als 3k Dias plus eine unbekannte Anzahl Negative im Keller verrotten.
 
Ich stehe im Prinzip vor dem gleichen Problem mit den alten Dias und habe mir dazu folgendes Gerät gegönnt:

Hatte ich als Schnapper auf Kleinanzeigen gefunden: originalverpackt und komplett unbenutzt für 150.....
Da konnte ich nciht widerstehen. Jetzt muss ich nur noch diie Zeit finden die Dias mal zu scannen.....

Das Witzige ist: Der kam irgendwo aus dem Süden der Republik und jetzt in seine Heimatstadt Ahrensburg zurück: Plustek sitzt hier im anderen Gewerbegebiet um die Ecke unseres Büros ;-)
 
Hallo und danke an alle bisher für die vielen Eindrücke und Antworten.

4000-5000 DPI sind ambitioniert, ist aber eher ein grober Richtwert, ein Anbieter hatte 3650 DPI angeboten, was wohl auch okay ist.
@StefanW.
Ich hatte halt gelesen, dass bei guten Dias so ca. 4000 DPI schon ein guter Ansatzpunkt sind -> https://www.rasch-diascan.de/technote_2.html
1. Die Scan-Auflösung sollte nicht unterhalb von 4000 dpi liegen, um dem hervorragenden Auflösungsvermögen eines Dias gerecht zu werden.

Von guten Dias gehe ich aus, vielleicht nicht perfekt, aber gut erhalten.
Klar, bei einem lichtempfindlichen Film sieht man dann die Körner, aber es wurde ja nicht nur auf ISO 400 oder 800 fotografiert. :)

Scanempfehlung auf 2500 DPI kann ich in sofern gedanklich nicht mitgehen, da viele der Dias mit gutem Film und einer Canon Spiegelreflexkamera geschossen wurden, da war der Gedanke, dass eine bessere Scanauflösung halt auch noch mehr Details rausholt.

Wie ich aber rauslese, ist das selbst Einscannen sehr monoton, das habe ich mir schon gedacht..

@uli1956 danke für die Empfehlung, die hatte ich noch nicht auf dem Schirm, scheint aber auch schon zu den etwas teureren zu gehören, was aber natürlich kein Ausschlusskriterium sein soll.

Wie gut kann man sich wohl auf einen kostenlosen Testscan von Anbietern, wie z.B. https://www.dias-digitalisieren.org/ verlassen, dass dann das Original auch so wird, wie die Testscans?
18 Megapixel mögen ja nicht das Ende der Fahnenstange sein, aber klingt doch erstmal okay oder?

Das Rollei Teil macht derzeit ~7,3MP, die Qualität und Belichtung sind aber eher mau, also auf meinem 2560x1600er Monitor auf Vollbild sieht das schon nicht mehr schön aus, geschweige denn scharf
 
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Ein guter Überblick über Filmscanner findet sich hier: https://www.filmscanner.info/
Ändert aber nichts an der Monotonie und dem riesigen Zeitaufwand. Jedoch machen wir mal ein Beispiel; der Flachbettscanner Epson perfection 850 kann 12 Dias auf einmal einscannen - kostet aber um die € 1.000.-; der viel günstigere Epson perfection 650 scannt nur vier Dias auf einen Rutsch.
 
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Ein guter Überblick über Filmscanner findet sich hier: https://www.filmscanner.info/
Ändert aber nichts an der Monotonie und dem riesigen Zeitaufwand. Jedoch machen wir mal ein Beispiel; der Flachbettscanner Epson perfection 850 kann 12 Dias auf einmal einscannen - kostet aber um die € 1.000.-; der viel günstigere Epson perfection 650 scannt nur vier Dias auf einen Rutsch.
Wenn ich mir da die Preise anschaue.. vor Allem wenn man sich so auf 5000 dpi eingeschossen hätte, müsste auf den Dias noch irgendwie ein zufälliger Photobomb von Lady Diana in Paris dabei sein oder sowas, um das zu kompensieren.
 
Ich hatte auf der Arbeit mal diesen angeschafft: https://www.epson.de/de_DE/produkte/scanner/business/expression-13000xl-pro/p/40279
Waren aber diverse Ausgangsmaterialien. Vieles wurde auch am Durchlichttisch mit DSLR digitalisiert. Aber egal was der Preis und die Technik ist, die Zeit die man vor dem Gerät verbringt, bringt einem niemand zurück. Ich würde privat auf einen Dienstleister zurück greifen.
 
@Herr Moehre
Wenn Du's mal ausprobieren möchtest - ohne viel zu investieren. Kauf Dir einen gebrauchten Canon Canonscan 8800F - aktuell gerade bei ebay für € 80.-. Damit kann man vier Dias auf einmal scannen bei recht guter Qualität. Du mußt nur darauf achten, daß der Diahalter dabei ist.

Gerade in einem Test gefunden 'In conclusion, the goal of simple scanning still seems out of reach'.
 
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Flachbettscanner sind leider wirklich am untersten Ende der Qualität anzusiedeln. Gerade wenn ambitionierte Ergebnisse eingangs genannt werden, muss ein Diascanner heran. Alternativ hierzu kann man auch mit einem Makroojektiv und Durchlichtaufsatz die Dias einzeln abfotografieren - wenn man Lust hierzu hat...
 
die letzten Geräte mit Durchlichteinheit von Canon sind die 9000F (Mark 1 oder 2 ist egal, die Unterscheidung wird durch die beigelegte Software herbeigeführt) und billiger 5600. Ob man sich Tausende Dias selber antun will ... muss man selber wissen.

Wenn mans professioneller will (aber natürlich auch ein anderes Budget an der Hand hat): https://www.walternagel.de/phaseone#c4847
oder alternativ (aber auch nicht viel billiger): https://www.walternagel.de/scanner/archivscanner
 
War ja nur so ein Gedanke - vielleicht reicht ihm die Qualität. Ordentliche Diascanner werden schon seit Jahren nicht mehr produziert. Und ein gebrauchter Nikon Coolscan für die gewünschte Qualität und USB, der kostet weit über € 1.500.
Und der 9000er von Canon liegt halt gebraucht auch schon bei um die € 200.-.
 
@helmut-on-the-road Flachbettscanner hatte ich auch schon in Erwägung gezogen.. aber 750 mal den Schlitten be- und entfüllen? Nee..

@Ravensberger auch wenn das Equipment größtenteils vorhanden wäre, fällt die Fotografieoption auch weg, für einzelne Dias eine tolle Sache, für Masse allerdings nicht machbar.

@Sir Charles82 puh :D Der Lottogewinn war leider noch nicht groß genug :(

Also läuft es darauf hinaus, die Dinger zu einem Dienstleister zu bringen, wenn das alles mal sortiert ist.. Zeit ist ja bekanntermaßen auch Geld.
 
Dienstleister ist da vielleicht wirklich die bessere Option...

oder Du hast eins der Museen / Archive / Bibliotheken in Deiner Nähe, allerdings sind wir dann wieder beim öden Scannen :)
 
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