Debian für Thinkpad x100e (Debian 8 Jessie und Debian 7 Wheezy)

miriquidi

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Debian auf dem x100e
Ich wollte meine Linuxerfahrung mit dem Notebook einmal für Interessierte kurz zusammenfassen, damit nicht jeder in die gleichen Fettnäpfchen tritt. Unter der Zusammenfassung folgt der Originalpost des Threads.

Debian 8.1 Jessie auf dem x100e

Der erste Versuch war die Installation von Debian 8.1 auf dem x100e. Der Installationsprozess lief problemlos, so dass man ein prinzipiell funktionierendes System vorfindet. Jedoch zeigten sich im Betrieb zwei bis drei maßgebliche Problemstellen:

  • die Intel Centrino 6250er WLAN-Karte funktionierte nicht zuverlässig, häufige Verbindungsabbrüche sind die Folge. Ein Reboot behebt das Problem bis zum nächsten Abbruch. Die Installation eines größeren Software-Pakets kann so schon mal zwei oder drei Reboots erfodern, um alle Daten herunter zu laden. Das Problem liegt hier aber wohl bei Intel.
  • Für Debian 8.0f gibt es keinen proprietären Treiber von AMD für die in der Northbridge integrierte GPU mehr. Man muss zwangsläufig den OpenSource-Treiber verwenden. Dieser stellt die Inhalte sauber auf dem Bildschirm dar. Problematisch ist einerseits die Stromsparfunktion. Die Radeon GPU scheint sich nicht richtig herunter zu takten. Auch schaltet sich die Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms nicht zuverlässig aus. Infolge dessen sind die Akkulaufzeiten nicht zumutbar, der Lüfter schaltet sich nicht aus und die Maschine ist recht heiß.
  • Weiterhin bekommt man beim Neustart von Windows des Öfteren kein Monitorbild mehr, da es auf den VGA-Ausgang umschaltet, an welchem jedoch kein Display hängt. Man kann das Thinkpad dann nur ausschalten und neu starten.
Einmal hat sich auch die WLAN-Karte auf „BIOS-Ebene“ deaktiviert, als wenn man den Hardwareschalter an einem konventionellem Thinkpad umlegt. Das x100e hat den Schalter nicht. Die Lösung ist das Zurücksetzen der BIOS-Einstellungen auf die Standardwerte.
Ich bin ein blutiger Neueinsteiger in Sachen Linux und konnte der Probleme nicht Herr werden. Daher habe ich die Installation dann eingestampft.

Debian 7.8 Wheezy auf dem x100e


Für Debian 7 gibt es noch einen proprietären AMD Treiber [→ fglrx], welcher die interne GPU unterstützt. Dieser funktioniert prinzipiell. Die GPU scheint häufiger aus dem Tiefschlaf auf zu wachen (oder häufiger auf den RAM zuzugreifen?) als das unter Windows der Fall ist. Das Thinkpad piept damit etwas hochfrequenter als unter Windows 7. Auch ist der Verbrauch mit aktvierter Anzeige ein wenig höher (~0,5 W?)
Mit dem Treiber habe ich bisher nur ein Problem den externen Monitorausgang betreffend. So ist für das Umschalten auf den Beamer ein Neustart nötig. Weiterhin kann ich zwar den 1600x1200er Monitor im Büro ansteuern, meinen 1920x1080er zuhause jedoch nicht, da die benötigten Auflösung nicht in der Auswahlliste erscheint.
Die Intel WLAN Karte will auch unter Debian 7.8 nicht richtig funktionieren. Ich schiebe es aber auf die Karte, selbst unter Windows läuft sie nach dem xten Treiberupdaten nur im Drosselmodus stabil. Von der beworbenen Geschwindigkeit hat man als Anwender nichts.

Ich habe mittels TLP von linrunner die ganzen Einstellungen für den stationären und den mobilen Betrieb auf „Stromsparen“ optimiert und komme auf Verbrauchswerte, wie man sich sehr ähnlich auch unter Windows 7 auf einem x100e erreichen würde. Die GPU benötigt mehr, aber andererseits reichen dank des Debian-Unterbaus auch 2 GB RAM für eine ganze Menge Anwendungen. Mit ca. 45 Wh Akkukapazität und einer SSD komme ich beim Textelesen auf ca. 5,3 h Akkulaufzeit (WLAN aus, LAN aus, UMTS aus, 3/15 Helligkeit, keine Maus). Real kann man ohne Musik so 3 bis 4 h mit dem Notebook arbeiten. Das ist durchaus nutzbar und reicht zumindest für kürzere Zugfahren.
Mit der originalen Hitachi-HDD anstatt der SanDisk Ultra Plus SSD sind es übrigens nur ca. 4,3 h im Lesebetrieb.

Die Gobi 2000 UMTS-Karte kann man auch mittels Linux betreiben und kommt damit ins Internet. Jedoch kann man leider nicht manuell zwischen GPRS und UMTS wählen. Manchmal hat das nervige Aussetzer zur Folge.

Eine generelle Einschränkung bei Linux ist natürlich die Softwareauswahl: Der Unterbau des Betriebssystems erscheint mir mindestens so gut wie der von Windows, sofern man gute Treiber bekommt. Man kann es im Alltag nutzen, wird aber hier und da auf neue Anwendungsprogramme umlernen müssen. Und es gibt Problemstellungen, für welche es keine (gleichwertige) Software in der Linux-Welt gibt. Insofern ist ein Linuxsystem aus meiner Sicht niemals ein vollwertiger Ersatz. Andererseits ist Windows scheinbar leichter aus dem Netzwerk heraus verwundbar.
Ich werde die Maschine jetzt noch etwas nutzen. Irgendwann gibt's dann eh keine Sicherheitsupdates mehr und dann muss wohl mal etwas Neues her.

Alter Originalpost:

Hallo,

ich habe testweise auf ein altes x100e Debian 8.1 AMD64 mit Xfce Desktop aufgespielt um Linux etwas kennen zu lernen. WLAN und LAN habe ich zwischenzeitlich zum Laufen bekommen, fehlt jedoch u.a. noch der Grafiktreiber für die Radeon 3200 Chipsatzgrafik.

Ich habe den freien Treiber von xorg(?) installiert:
https://packages.debian.org/jessie/xserver-xorg-video-radeon

Dann hat ein Kumpel versucht den X-Server mittels "# X -reconfigure" sich neu "einzurichten" lassen, dabei gabe es aber einen Fehler.
Die Fehlermeldung lautet: "[KMS] drm report modesetting isn't supported."

Ich habe dazu ein wenig gesucht und zwei Seiten gefunden. 1 verweist auf 2 als Lösung. Für mich als Neuling ist das ein wenig "überfordernd".
Sollte man sich dort durchquälen oder einfach warten bis AMD einen entsprechenden Treiber anbietet bzw. das ganze in den xorg-Treiber eingepflegt wird?

1: http://www.linuxquestions.org/quest...-debian-jessie-as-of-7-sep-2013-a-4175476317/
2: https://forums.gentoo.org/viewtopic-t-916514-start-0.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

neben dem UMTS-Problem mit dem O2-Netz, was noch immer nicht gelöst ist, habe ich ein sehr ernstes Problem beim Startvorgang des Rechners.
Von Zeit zu Zeit schaltet der Rechner schon beim Thinkpad-Startlogo auf den externen Monitorausgang um, woran allerdings kein Monitor angeschlossen ist oder war. Debian fährt dann auch auf dem externen, nicht vorhandenen Monitor, hoch.
Falls ich beim Booten kein Start-Logo sehe, drücke ich kurz F1 um ins BIOS zu kommen. Dann werden mit F9 + Enter und F10 + Enter die Standardeinstellungen geladen. Oft geht es dann.
Es gibt jedoch auch hartnäckige Fälle. Dann bootet er trotz Standardeinstellungen über den externen Monitor. Dann hilft auch die Entfernung der Batterie + 30 Sekunden Einschalter-Drücken nicht weiter. Man kann dann allenfalls einen externen Monitor anschließen, in BIOS booten, Rechner ausschalten, Monitor abstecken und nochmal booten. Dann geht's. Im Zug ist das ziemlich dumm, mangels Monitor.

Ist das Problem irgendwo schon mal aufgetreten? Ich habe nur unter [1] einen ähnlichen Fall bei einem x200 gefunden, dort aber erkannte zumindest das BIOS, welches Display genutzt werden musste.
[1] http://askubuntu.com/questions/1023...as-primary-even-when-disconnected-from-laptop
 
Das ist ja eindeutig ein Problem vom BIOS und nicht vom verwendeten Betriebssystem. Hast du vllt. ein veraltete BIOS-Version installiert? ich würde mal die Changelogs der BIOS-Updates auf der Lenovoseite durchsehen ob da diesbezüglich was drin steht und wenn ja, ein Update durchführen.
 
Das BIOS ist aktuell. Es wundert mich nur insofern, dass es unter Windows nicht auftritt. Insofern könnte es mit Debian zusammenhängen, bzw. irgendeinem verunglückten Treiber.
 
Wie soll denn bitte das Betriebssystem Schuld sein, wenn das Problem schon im BIOS auftritt?
 
Unter Windows tritt das Problem nicht auf, daher läge die Vermutung nah.
Stand schon mal jemand vor dem Problem? Das die BIOS-Standard-Einstellungen und der Hard-Reset nicht die Standardeinstellungen bewirken, kenne ich eigentlich von Thinkpads nicht.
 
Das X100e BIOS ist schon eine Plage mit seinen zahllosen Bugs. Ich würde mir das nicht lange antun.
 
Im Grunde hast du ja recht. Ich ja habe noch ein X220, bloß mag ich die Tastatur da nicht, ist zu straff.
Das Problem trat beim x100e heute früh wieder auf. Ich habe dann einen Monitor gefunden, dort sehe ich das BIOS-Menü und kann drin suchen. Das Bild kommt auf dem externen Schirm, obwohl das interne im BIOS als Standardanzeige angewählt ist.
Ich habe die Standardeinstellung dann auf den externen Monitor umgeschaltet und gespeichert, dann bootet er wieder vom internen Display. Das soll mal einer verstehen.

- - - Beitrag zusammengeführt - - -

Das Problem trat heute wieder auf. Ich habe mir die Tastenfolge im BIOS zum Umschalten zwischen analogem und internen Display aufgeschrieben. Ich kann umschalten wie ich will, es kommt kein Bild auf dem internen. Ich geb' die Sache mit dem x100e und Linux auf, es macht zu viel Ärger. Man kann zumindest nicht damit arbeiten.
 
Die Ursachenvermutung bezüglich der Nichtnutzung des internen Displays war anscheinend ein Trugschluss. Ich habe die Festplatten zwischen beiden x100es gestauscht. Das Problem tritt bei der selben Maschine auch unter Windows auf, während die andere unter Linux (bisher) keine weiteren Probleme zeigte. Evtl. ist es das Displaykabel oder die Hauptplatine muss irgendwann mal wieder nachgelötet werden.
 
Das UMTS-Problem mit simply und der Gobi2000 konnte durch den Kauf eines Huawei E161-UMTS Sticks gelöst werden. Der funktioniert mittels Plug-&-Play scheinbar problemlos.
 
Hallo,

es gibt mal wieder ein neues, bzw. bisher verkanntes Problem. Die Intel 5100 WLAN-Karte bricht die Verbindung ab, sofern zwei Dinge gegeben sind:
- die CPU hat nichts zu tun (unter permanenter Volllast läuft alles Prima)
- das interne Display schaltet sich ab bzw. wird nach dem Anschalten infolge einer Mausbewegung wieder aktiviert.

Es könnte etwas mit dem Powermanagement zu tun haben. Ich habe schon die PCIe-Adresse sowie den Treiber auf die TLP-Blacklists für das Powermanagement gesetzt (RUNTIME_PM_BLACKLIST sowie RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST), ohne Erfolg. Der Fehler tritt, unter den oben genannten Bedingungen, auch auf, sofern TLP abgeschaltet ist. Wo könnte die Ursache für das Problem sitzen?
 
Ein kleines Statusupdate zum WLAN-Problem bei abgeschalteten Display. Ich habe ein paar Sachen im proprietären ATI-Treiber verstellt (was genau, weiß ich auch nicht mehr) und in der Energieverwaltung (Start - Einstellungen - Energieverwaltung - Erweitert) den 'Schlafmodus für den Monitor' von 'Bereitschaft' auf 'Standby' gestellt. Seit dem trat das Problem nicht mehr auf. Auch wird der Monitor jetzt immer dunkel, wenn er sich abschaltet. Das heißt die Hintergrundbeleuchtung wird ordentlich gesteuert.
 
Das mit dem stabilen WLAN (mit Intel 5100) ist scheinbar nicht so pauschal gegeben. Keine Ahnung warum, aber jetzt zickt sie beim Abschalten des Monitors wieder herum.

Man kann das durch Deaktivieren der Monitorabschaltung lösen. In der Energieverwaltung (Einstellungen - Energieverwaltung) stellt man ein, dass er nie abschalten soll und dann braucht man noch den Kommandozeilenbefehl "xset s 32000 32000", damit der Monitor zumindest für sehr lange Zeit nicht ausgeht. Mit einem anderen Befehl kann man's sicher auch ganz deaktivieren.
[EDIT]Der richtige Befehl lautet wohl "xset s off". [/EDIT]

Ideal wäre ein Script, dass die Monitordeaktivierung nur bei aktiver WLAN-Verbindung verbietet.
 
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  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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