CentOS 8 - Erfahrungen?

vert

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Musste mal wieder mein System neu aufsetzen, und das aktuelle Fedora 31 hat mir doch etwas zuviele Probleme und Problemchen… Also mal wieder Distrohopping?
Und da ist der erste Gedanke wieder "CentOS! Endlich Schluss mit der Scheisupdaterei! Endlich was stabiles!", zumal Centos 8 auf dem Stand von Fedora 27/28 sein dürfte, das ich bislang problemlos eingesetzt habe (Ich weiß, weit, weit über sein EOL hinaus).
Nur, mein letzter Versuch mit Centos, damals 7, war eher nix. Fehlendes RPMfusion, Treiberbackports die sich mim update selbst gekillt haben usw. Im Netz dann auch so Aussagen wie "Naja, war ja eh klar, 7 ist ungrade, und die ungraden RHEL/CentOS Versionen sind immer nix" gefunden und dann halt wieder auf das kurzlebige Fedora zurück.
Nur will das grad nicht, also ist der erste Gedanke wieder… achso, hatte ich ja schon.
Daher:
Hat das jemand mit oder ohne Erfolg als Desktopsystem laufen oder laufen gehabt?
Soll auf ein Broadwell X1, Haupteinsatzzweck "wissenschaftliches Arbeiten", also Firefox, Latex, Python, Office und privater Allzweckcomputer, also auch Multimedia und sowas.
Beim ersteren erwarte ich wenig Probleme. Latex dürfte evtl etwas veraltet sein (hatte ich auf 7 schon Probleme mit, aber keine großen) und Python läuft sowieso über Anaconda, das wohl auf CentOS keine Probleme machen dürfte.
Zweiteres ist evtl. etwas hakliger, aber VLC und Chrome müssten laufen, womit sich 99% aller Multimedia Sachen abdecken lassen sollte.
 
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Habe Centos 5-7 in Forschung und Lehre jahrelang administiert und benutzt. Kann über keine Probleme berichten. Bei Servern waren 200 Tage und mehr Uptime keine seltenheit.
 
Moin

In erster Linie Gewohnheit. Meine Systeme laufen stabil und zuverlässig und sie machen das was ich von ihnen erwarte.


SuSe hat es damals mit 3 Kaufversionen nicht geschafft eine auf meinen Rechnern funktionsfähige Version zu liefern und ich zu Yast sage ich lieber nichts.

Debian war irgendwie nie eine Option für mich. Und die Derivate (Ubuntu, Mint) haben mir später auch wenig Lust auf eine nähere Begegnung gemacht.
Arch war damals zu viel Bastelei für mich.
Heute finde ich Manjaro ganz OK. Aber die haben die Vollverschlüsselung des Systems für mich unbrauchbar implementiert.

Fedora Core lieferte damals einen fast problemlosen Einstand ab und deshalb bin ich dann für meine Produktivsysteme bei Fedora/CentOS geblieben.
 
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Endlich Schluss mit der Scheisupdaterei! Endlich was stabiles!"
da kam mir der Gedanke Debian stable: gerade lxqt via netzwerkversion installiert, klar non-free Treiber, das nervt dann (es wird aber angegeben, was verlangt wrid). Aber vlc und chromium... läuft ganz flott.
Bei Manjaro/Arch o.ä. gibt es mir zu viele updates. Wenn Du aber eher in der Fedora Welt zuhause bist, dann würde ich auch dort bleiben.
 
Hallo,

jetzt gibt es ein eues CentOS:

https://www.pro-linux.de/news/1/27724/centos-81-veröffentlicht.html

Das auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) basierende CentOS wurde in der Version 8 (1911) veröffentlicht. Damit zieht die Linux-Distribution mit dem Originalprodukt gleich, das vor über zwei Monaten aktualisiert wurde.

Somit dürfte die Distribution bis mindestens Mitte 2024 mit vollständigen Updates und bis 2029 mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt werden.

https://lists.centos.org/pipermail/centos-announce/2020-January/035599.html

Das sagt Herr Kofler dazu:

https://kofler.info/centos-8-sechs-wochen-ohne-updates/

Update 15.1.2020: CentOS 8.1 (in der CentOS-Nomenklatur »CentOS 8.1 [1911]«) ist fertig. Wer CentOS 8 installiert hat, bekommt nun endlich — nach 10 Wochen — wieder Updates.


Angesichts dieser Verzögerungen stellt sich aber die Frage, ob man CentOS noch als kostenlose RHEL-Alternative empfehlen kann. Im jetzigen Zustand offenbar nicht — es geht einfach nicht an, dass wichtige Sicherheits-Updates wochenlang ausbleiben.
 
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CentOS 8.1 läuft gut und stabil, aber in Sachen Multimedia sieht es echt mau aus. Gestern Nachmittag installiert und kann folgendes zu sagen ..
- Auf Thinkpad T430 (UEFI, Secure Boot) gibt es nichts zu beanstanden, läuft tadellos. Thinkfan 1.0.2 (CMakeFile für CentOS anpassen) lässt sich mit Systemd (Servicefile erstellen) problemlos steuern.

- ACPI_Call ((build-error) für CentOS libata-patch von Slackware nutzen) muss ebenfalls übersetzt und auch signiert werden da als Betriebssystem-Start ,,UEFI Secure Boot" genutzt wird.

- Die CPU gesteuert von ,intel-pstate" fand ich unter CentOS ein wenig heißer wie ich es unter Slackware gewohnt bin. So habe ich es kurzerhand deaktiviert und durch ,,cpufreq" ersetzt. Thermald ist somit auch nicht mehr vonnöten bzw. durch einem dafür erstellten Throttling-Script ebenfalls ersetzt.

- Das OS wurde auf 10 Partitionen verteilt verschlüsselt installiert und macht seine Arbeit wirklich gut. Fehlermeldungen des Kernels,Systems wie anfangs noch mit centOS 7, gab es keine.

Man kann einige Repos zusammenschweißen und die fehlenden Treiber (z.B. Intel VA Driver, VDpau etc..) Anwendungen wie FFmpeg, VLC nachinstallieren, aber ich bin kein Freund von -Repos zu mischen. Ich habe jetzt auch keine so große Lust und die Zeit, mir die fehlenden Treiber, Anwendungen aus den Quellen zu erstellen. Jedenfalls, ein CentOS 8.x für Desktop/Multimedia, ist nicht so einfach zu realisieren wenn man die Sicherheit, Stablilität des Systems beibehalten möchte. Ein vermischen der Repos könnte außerdem vielleicht auch noch einen robusten Paketmanager wie ,,yum" zerstören.
 
So, habe nun auch CentOS8.1 am laufen und bin gerade am Konfigurieren. Daher hier nur ein paar Ersteindrücke:

* Über den Installer liest man im Netz viel schlechtes, aber ich kann das nicht nachvollziehen. Ja, Done/Accept links oben ist seltsam und das Partitionstool ist eine ungute Mischung aus "ich mach alles sinnlos automatisch/Ich mach dir das leben schwer wenn du's selber machen willst", aber das ist ja (leider) schon lange (Fedora, aber meine mich auch an andere Distros erinnern zu können) Standard und für meine einfachen Bedürfnisse (alles auf /) kein Problem. Dafür kann ich endlich wieder user setzen, v.a. root, was Fedora ja inzwischen auch abgeschafft hat (WTF?)
* Dolphin und Gwenview aus KDE gibt es (alerdings aus EPEL), also muss man nicht die weitestgehend Funktionslosen Gnome Äquivalente nutzen
* Multimedia ist noch nicht getestet, aber Chrome und nicht HTML5 streams geht schonmal
* Es laggt immer noch gewaltig wenn man große Datenmengen per USB übergträgt. Von Wayland (warum zur Hölle ist so ne pre-alpha Software default in einer stabilen Distro???) auf X11 wechseln bringt etwas linderung, aber nicht viel. Dafür sind die Hänger im Alltag die ich beim aktuellsten Fedora hatte bislang nicht aufgetreten. Mal beobachten und weiter recherchieren was da wo im Argen liegt.
* Eduroam geht nicht. Interessanterweise sind mein Kernel, Gnome und damit wohl auch der Networkmanager NEUER als was ich bislang auf Fedora27 hatte. Allerdings haben wohl sowohl Networkmanager als auch meine Uni-IT was umgestellt beim Thema Zertifikate, also bin ich mir noch nicht sicher ob ich das auf CentOS schieben kann. Dummerweise gibt es wohl nur eine Handvoll Linuxer im Uninetz, daher kann es auch sein das das Problem bisher einfach noch niemand hatte.

Ich bastel mal weiter und schau wie sich das entwickelt.
 
So, habe nun auch CentOS8.1 am laufen und bin gerade am Konfigurieren. Daher hier nur ein paar Ersteindrücke:
Sehr interessant, Deine Erfahrungen. Wie siehst Du die Stabilität/performance von centos im Vergleich zu Debian oder Suse (Daten übertragen via USB, ...) ?
 
Sehr interessant, Deine Erfahrungen. Wie siehst Du die Stabilität/performance von centos im Vergleich zu Debian oder Suse (Daten übertragen via USB, ...) ?
Schon lange her das ich auf Suse unterwegs war und mit Debian noch nie so richtig warm geworden, daher ist das nicht wirklich ein Vergleich, aber bislang scheint mir das (bis auf Daten übertragen per USB) im guten Durchschnitt zu liegen. Seit ich auf ein X1 mit SSD gewechselt bin merke ich im Alltag keinerlei Verzögerungen mehr, ausser wenn die mageren 8GB RAM voll sind. Dann war Fedora bislang 3 bis 30 Minuten komplett gelockt, gerne dann auch mal mit totalcrash des gerade angemeldeten Users. Mal beobachten was da passiert.

Die hänger im Normalbetrieb die ich mit dem aktuellsten Fedora hatte, habe ich bislang noch nicht, aber USB ist ein Problem! Kleinere Sachen (dutzende MB) rennen einfach so durch wie wenn nix ist, aber wenns richtung dutzende GB geht, dann hängt das System gewaltig. Nicht ganz so schlimm wie auf Fedora (ich kann meistens noch meine Maus bewegen), aber scrollen oder gar Programm wechseln ist nicht. Keine Ahnung was da kaputt ist. Das Universal Slow Bus massig CPU braucht und generell nervt bin ich gewohnt, aber sowas hatte ich noch nie. CPU load ist (soweit das in dem ganzen gelagge noch glaubwürdig ist) aber immer recht gering.

Oh, und zum Thema USB: NTFS kann es von Haus aus NICHT! ist aber mit einem kurzen nachinstallieren von ntfs-3g erledigt. Im Gegensatz zu den wenigen Guides im Internet ist das inzwischen in den repos (in EPEL, genauer gesagt) und muss nicht händisch kompiliert werden. Automount und sowas scheint dann auch einfach so zu funktionieren.
 
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Sollte da nicht die Swap gegen helfen <-> crash wenn der Ram vollläuft ?
 
Sollte da nicht die Swap gegen helfen <-> crash wenn der Ram vollläuft ?
So wie ich den Sinn von Swap verstehe schon, aber davon hat mein swap wohl noch nix gehört…

Eduroam ist wohl eine nervige geschichte. Evtl. ist da upstream was in wpa_supplicant verwurschtelt und CentOS hat genau die eine Version die nicht geht. Mal schauen wie das weitergeht.

Oh, und TLP gibt's und scheint zu funktionieren.
 
ja, aber wenn die auch vollläuft ist denke ich Schluß und der Prozes wird geschlossen ? (Zumindest die Theorie)
 
ja, aber wenn die auch vollläuft ist denke ich Schluß und der Prozes wird geschlossen ? (Zumindest die Theorie)
DAchte ich auch, aber irgendwie kackt gerne alles ab, auch wenn ich noch swap zur Verfügung hätte. Wie CentOS das handelt kann ich nicht sagen, hab's bislang noch nicht so weit gebracht.

Hier mal ein weiterer Zwischenstand:

Eduroam funktioniert nun. Meine Uni Verwendet noch TLS1.0 und CentOS hat das wohl als erste/einzige distro per default abgeschaltet, weil unsicher/geknackt. Wie das ganze in konservativ/gut abgehangen/enterprise passt, verstehe ich zwar nicht, aber prinzipiell eine gute Idee unsichere Sachen rauszuhauen. Nur halt blöd wenn das noch weit verwendet wird und network manager keine sinnvollen Fehlermeldungen produzieren kann. Lässt sich aber Lösen wenn man mit "update-crypto-policies --set LEGACY" downgraded.

Multimedia ist durchwachsen. Amazon prime streaming geht in Chrome einwandfrei (das hing im aktuellen Fedora recht heftig) und VLC ist vorhanden und läuft mit den paar wenigen Sachen die ich getestet habe. Sogar libdvdcss ist wohl in halboffiziellen repos vorhanden (noch nicht getestet, zu repos siehe unten) und auch so ziemlich unenterprisige Sachen wie youtube-dl sind in den repos. Andererseits fehlt feh, was ich überhaupt nicht verstehe. Grade für das Szenario das bei der Installation als default gesetzt ist (Server mit GUI) erscheint mir das wesentlich sinnvoller als so ein brocken wie shotwell (oder wie auch immer der gnome Schrott inzwischen heißt), wenn ich z.B. den /images Ordner für einen Server kurz anschauen muss. Ich habe zwar keinen Server, aber feh war mein goto-tool wenn ich einen Ordner mit Bildern (ohne Bearbeitung) anschauen wollte, da ich im Dolphin eh immer eine Konsole griffbereit habe und da es auch mit großen (also Hausgebrauchs-Megapixel-groß, kein Plan was das mit Gigapixelbildern macht) ohne Spürbare Verzögerungen Bilder öffnet. "display" aus imagemackig ist dagegen unzumutbar…

Anaconda/Python/Jupyter und wine kommt noch, und ich muss mich mal noch mit den ganzen "tollen, neuen" Container/Snap/Appimage dingern beschäftigen, ob das für manche Programme Sinn macht, aber dazu muss ich noch Sachen finden die mir fehlen, und feh ist vielleicht nicht so der usecase für sowas.

Zum Thema repos:
Ich habe ein paar zusätzliche eingebunden, aber nix allzuexotisches:
CentOS-8 - AppStream
CentOS-8 - Base
CentOS-8 - Extras
CentOS-8 - PowerTools
Extra Packages for Enterprise Linux Modular 8
Extra Packages for Enterprise Linux 8 - x86_64
google-chrome
Opera packages
RPM Fusion for EL 8 - Free tainted
RPM Fusion for EL 8 - Free - Updates
RPM Fusion for EL 8 - Nonfree tainted
RPM Fusion for EL 8 - Nonfree - Updates
Ich denke EPEL und RPMFusion dürften OK sein, und google und Opera hat bislang auch immer gut funktioniert (auf fedora, CentOS ist glaub nicht explizit unterstützt, aber ich erwarte da keine Probleme. Kann halt nur sein dass die irgendwann eine moderne Library wollen die's nicht gibt).
Bei weiteren Sachen bin ich erstmal vorsichtig. feh hab ich zum beispiel für EL7 auf "Ghettoforge" gesehen, sowas klingt halt irgendwie nicht allzuvertrauenerweckend.
 
Grüß Euch,
folgendes Szenario bei einem T440p und der Installation von RHEL 8.1
Ich sage es gleich vorab, ich bin nicht der Besitzer und die Maschine ist nicht bei mir.

Nach erfolgreicher Installation und der Umstellung des Keyboards auf Deutsch, steht dies nach den updates auch so in den Konfigurations - Dateien.
O-Ton:

"tastaturbelegung.... seit gestern 3x neu installiert, im terminal ist deutsche tastatur, aber sobald grafische oberfläche = englsch. obwohl in den einstellungen nur deutsches layout installiert is und angezeigt wird. hab dann in /etc/locales geschaut, auch dort ist nur deutsche lokalisierung drin. und trotzem is es in X nur auf englisch.... und heut früh das i-tüpfelchen: nach einer weiteren neuinstallation wollt ich mich mit dem gerade angelegten user anmelden, kommt die meldung: user ist abgelaufen, soll mich an den sysadmin wenden.... kann mich nicht mal mehr einloogen. jetzt drauf geschissen und bin grad bei einrichtung von F31"

Ach ja, Externes Keyboard noch nicht probiert!

Herzlichen Dank im Voraus,

Mazunte
 
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  • ok1.de
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