Original von DVormann
Hallo zusammen,
meinen gesammelten Informationen nach ist bei CF-Karten als HDD-Ersatz einiges zu beachten.
Alles bezieht sich auf X40/X41(t) unter der Vorgabe, dass alles komplett in das Gehäuse passen muss. Auf externe USB-Geräte gehe ich deshalb nicht ein.
1. Hardware
1.1 Adapter
1.1.1 CF-IDE Adapter
Die Adapter enthalten keine Elektronik. Das ist reine Elektrik. Die CF-Karten werden im "true IDE mode" betrieben. Mir ist nur ein Adapter für 2 CF-Karten bekannt (Addonics). Im X40 hat man keine andere Wahl. Der X41 kann nur ein Laufwerk ansprechen (SATA-PATA bridge). Der billigste
Adapter von Sintech reicht völlig. Die Bucht ist voll von denen.
1.1.2 CF-Cardbus Adapter
Der Delkin UDMA32 Adapter betreibt die CF-Karte im "true IDE mode". XP erkennt ihn als SCSI Host Adapter. Er ist deutlich schneller als z.B. jener von Delock.
Thinkpads können nicht von Cardbus booten.
1.2 CF-Karte
Die kritischste Eigenschaft bei Flash als Festplattenersatz ist die Leistung im "random write". Leider enthalten die wenigsten Datenblätter eine entsprechende Angabe.
Die CF-Karte muss im "true IDE mode" UDMA-fähig sein.
Mit der derzeitigen Kontrollertechnologie wird die Geschwindigkeit beschränkt durch die Dichte der Speicherzellen. Deshalb sind z.B. 16 GB Karten langsamer als 8 GB Karten.
1.2.1 Systemlaufwerk
Für ein Betriebssystem sind die 16 GB Karten in der Praxis zu langsam. Die Berichterstatter mit der besten Performance benutzen die Lexar 300x Karte (removeable drive). Sie ist schneller als die Sandisk Extreme IV. Transcend 266x ist im random write schlechter.
1.2.2 Datenlaufwerk
Für Daten ist als 2. Karte im X40 oder im Cardbusslot eine 16 GB CF-Karte sinnvoll. Über die Delkin 305x Karte kenne ich nur einen Bericht. Sie soll schneller sein als z.B. Sandisk Extreme III, allerdings zu langsam für ein Systemlaufwerk. Die Transcend 133x liest problemlos 20 MB/s. Der "sequential write" ist ähnlich; "random write" eher bei 400 kB/s.
1.2.3 "removeable drive" vs "fixed disk"
In der Firmware der Karte steht, ob sie sich als Wechselmedium oder als fest angeschlossenes Laufwerk bezeichnet.
Bekannte "removeable drive" CF-Karten: Lexar 300x, Sandisk Extreme III, Sandisk Extreme IV
Bekannte "fixed disk" CF-Karten: Kingston 266x, Transcend 133x, Transcend 266x
Die meisten industriellen CF-Karten sind "fixed disk". Mit denen kann noch viel ausprobiert werden.
1.2.3.1 Linux
Linux ist es egal, von welcher Art Laufwerk es läuft.
1.2.3.2 Windows XP
Unter XP haben Wechsellaufwerke drei Nachteile:
- XP kann keinen MBR schreiben. Deshalb ist der Umweg mit bootprep und Formatieren vor der Installation erforderlich.
- XP weigert sich (manchmal) Programme auf ein Wechsellaufwerk zu installieren.
- XP verweigert häufiger (immer?) die Verwendung des "write cache".
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Mit einem Hitachi Microdrive-Treiber kann man XP zwingen CF-Karten als "fixed disk" zu betrachten, die sich selber als "removeable drive" bezeichnen.
1.3 SD Lesegerät
Das integrierte SD-Lesegerät ist nicht bootfähig. Es akzeptiert auch SDHC und 4 GB nicht-HC Karten. Für SDHC-Karten benötigt Windows XP Hotfix 934428. Leider ist das Lesegerät nicht allzu schnell.
1.4 Modifikationen
Beide Chipsets (X40, X41) haben mehr USB-Ports als die Rechner. Im X41 muss zusätzlich ein nicht verwendeter SATA-Kanal sein. Mit Schaltplan und Lötkolben ist vielleicht etwas möglich.
2. Software
Der Nachteil von Flash ist die Leistung im "random write". Leider schreiben Betriebssysteme immer wieder kleine Datenmengen auf die Festplatte. Für eine ordentliche Systemleistung ist ein Minimieren der Schreibzugriffe erforderlich. Wird zu oft geschrieben ist ein "CF-SSD"-System langsamer als eines mit Festplatte.
2.1 Linux
Linux habe ich zwar auf meinem Desktop, doch nie auf dem X41 ausprobiert.
2.2 Windows XP
2.2.1 Schreibzugriffe
Folgendes kann/soll man ändern um Schreibzugriffe zu reduzieren. Manches ist auch mit einer Festplatte sinnvoll.
- "Write Cache" für alle Laufwerke aktivieren
- Indexdienst deaktivieren
- DisablePagingExecutive (Nur Anwendungsdaten und nicht das Betriebssystem werden in den virtuellen Speicher ausgelagert.)
- NtfsDisableLastAccessUpdate (Bei jedem Lesezugriff schreibt NTFS Datum und Uhrzeit)
- recent-Ordner deaktivieren (Kein Schreiben von Verknüpfungen beim Dateiöffnen in das "Recent"-Verzeichnis) Edit 08.03.2008: Stichwort "norecentdocshistory"
2.2.2 Datenmenge
Zum Reduzieren der Datenmenge kann man den Speicherplatz für "system restore points" einschränken. 1 % des Systemlaufwerks ist eigentlich noch zu viel. Andere Laufwerke benötigen dies überhaupt nicht.
Bei jedem Update/Sicherheitspatch bleibt der entpackte Download gespeichert, damit die Software wieder deinstalliert werden kann. Das kann man löschen.
3. SSDs
- Transcend TS8GIFD18 ist im "random write" suboptimal. Außerdem kann sie maximal mwDMA2. Im X40 mag das vielleicht noch gehen, der X41 hat eine SATA-PATA Bridge. Jene können normalerweise UDMA und PIO, aber kein mwDMA.
- Supertalent soll Berichten zufolge auf manchen Systemen problemlos funktionieren, auf anderen jedoch das Booten verweigern. Die Ursache ist unbekannt.
- PQI ist langsamer als Supertalent und nicht unbedingt billiger.
Meine aktuelle Konfiguration besteht aus
- 8 GB im IDE-Schacht. Auf 2^10-Basis sind es 7,5 GB. XP, OpenOffice, GIMP, VLC, Codecs, Winamp, Sword Project, Foxit etc belegen 4,2 GB. 2 GB benötigt das Hiberfile. Weitere 512 MB sind das Pagefile. 800 MB sind leer.
- 16 GB Transcend TS16GCF133 (praktisch 14,9 GB) im Delkin UDMA 32 CF-Cardbus Adapter. Der Adapter ist gut, die Karte würde ich nicht nochmal kaufen. (Eher Delkin.) Auf ihr sind installiert 3 GB seltener benötigte Anwendungsprogramme und die Offlineversion von Wikipedia.de (7.5 GB) Geschrieben werden auf die Karte nur kleine Daten (z.B. Texte/Textdokumente)
- 16 GB SDHC als allgemeines Datenlaufwerk unterwegs.
- HDD in Ultrabase/Ultrabay für die "eigentlichen" Daten, die unterwegs nicht benötigt werden.
Nicht funktioniert hat der Versuch von der normalen Festplatte zu booten, jedoch XP auf eine CF-Karte im Cardbus-Adapter zu installieren. Zwar erlaubt eine XP-Installation das Einspielen einer Treiberdiskette, doch es ist mir nicht gelungen dem System darüber Chipset-, Cardbus- und Adaptertreiber anzudrehen.
Die Vorteile des ganzen sind nicht weniger Gewicht oder eine größere Akkulaufzeit. Ein Vorteil ist die Systemperformance. Diese Hitachi-Festplatten üben einen hohen Leidensdruck aus. Ein zweiter Vorteil besteht darin, dass sich die Festplattengeräusche nicht mehr auf das Kopfhörerkabel übertragen.