Der Mythos hält sich wie man sieht immer noch.
14-16 Bilder sind dabei keineswegs flüssig, eher eine ruckelnde Bewegung. Hab als Beispiel schnell das hier gefunden:
http://boallen.com/fps-compare.html
Auch zwischen 30 und 60 FPS sieht man einen Unterschied.
Gut wir könnten jetzt noch viel genauer auf die Biologie des Sehens eingehen. Aber ich glaube, das führt zu weit. Trotzdem versuche ich es noch mal eben zu erklären:
Doch, für das Auge wirkt es für die meisten ab etwa 14-16 Bildern pro Sekunden flüssig, spätestens so ab 24-30 ist das dann bei allen der Fall. Das ist kein Mythos. Das Auge ist aber wie gesagt komplizierter und kann AFAIK auch Reize wahrnehmen, die nur 1/85 Sekunde lang sind. Dann wären 85fps nötig, um etwas flüssig erscheinen zu lassen.
Warum man trotzdem einen Unterschied zwischen den 15, 30 und 60fps-Animationen sehen kann, ist komplizierter. Das Auge hat eben nicht - wie ein Film - eine feste Belichtungszeit und erst Recht eben keinen Shutter. Außerdem schaut unser Auge sich nicht z.B. 15-25 Fotos pro Sekunde an, die alle ultrakurz belichtet und damit ultra scharf sind. Sondern es schaut sich quasi (verglichen wieder mit der Fotowelt) 15-25 Bilder mit jeweils Belichtungszeiten von grob 1/15-1/25 Sekunde an. Jeder, der ein bisschen von Fotografie versteht, weiß, dass bei 1/25 bis 1/15 Sekunde alle möglichen Bewegungen schon unscharf werden und Bewegungsunschärfe bekommen. So ist es auch - und so sieht es unser Auge. Und so empfinden wir es also ganz normal, denn das ist unsere Art zu sehen.
Kinoproduktionen werden dann mit Belichtungszeiten (Shutter) vom Kehrwert der Bildwiederholrate gefilmt. Bei 24fps wird der Shutter 1/24 Sekunde offen gelassen. Der Fotograf wird sich hier erst sträuben bei solch langen Belichtungszeiten, aber die dabei entstehende Bewegungsunschärfe sieht wieder "natürlich" aus. Vereinfacht kann man auch sagen, dass ja die Aufnahme des nächsten Bildes genau dort anfängt, wo das letzte aufgehört hat. Dadurch sind die Bewegungen fließend - wenn auch unscharf. Aber eben natürlich.
Wenn du genau hinschaust, ist jede schnellere Bewegung im Kinofilm unscharf. Wenn du mit dem Auge aber "echte" Bewegungen anschaust und dabei nicht mit dem Auge das bewegte Objekt verfolgst (also wie auf die Leinwand starrst), dann ist es in der Realität genau so unscharf.
Die Alternative ist, mit deutlich mehr Bildern pro Sekunde zu arbeiten, als das Auge sehen kann. Die Belichtungszeiten werden kürzer, die Einzelbilder schärfer. Das kann das Auge aber quasi gar nicht sehen. Denn nun wirken in der Zeit, in der das Auge nur ein Bild wahrnehmen kann, quasi 2, 3 oder mehr Bilder auf die Sehzellen. Für das Auge entsteht quasi wieder ein Bild. So ein Mix aus den 2, 3 oder mehr Bildern. Und der Effekt, der dann passiert, ist wieder der gleiche - du nimmst das als Bewegungsunschärfe war.
Der einzige Vorteil meiner Meinung nach ist, dass du dann - quasi wie in der Realität - ein sich bewegendes Objekt auf einer Leinwand (große Leinwand vorausgesetzt) mit dem Auge einfach mal verfolgen kannst und es dann - eben wie in der Realität - beim Verfolgen scharf ist. Das geht bei der geringeren Framerate ja nicht, weil dann die Bewegungsunschärfe, schon im Bild steckt und nicht erst im Auge entsteht. Sofern du einfach nur das Bild anschaust, wie es wohl meist im Kino und auf kleinen Bildschirmen immer ist, ist es egal, ob die Unschärfe nun im Auge entsteht oder schon im Film steckt.
Warum man dann bei 15 und 30 fps auf dem PC einen Unterschied sieht sollte damit auch klar werden. Die natürliche Bewegungsunschärfe fehlt. Bei der 15fps-Animation sieht man 15 ultra scharfe Bilder. Der Klotz "springt" halt 15x pro Sekunde für ein Stück und macht keine flüssige Bewegung. Man könnte nun:
- künstliche Bewegungsunschärfe hinzufügen. Dann würden vermutlich alle 3 Animationen gleich aussehen, zumindest aber zwischen 30 und 60 fps wäre eine Unterscheidung unmöglich
- die Bewegung so kleinschrittig machen, das beim 15fps-Modell die Bewegung von Bild zu Bild so klein ist, dass es gerade an die maximale "Auflösung" des Auges grenzt
- oder eben - wie es hier ja gemacht wird - die fps erhöhen, damit die Bewegungsunschärfe im Auge entsteht, die im Bild halt fehlt.
Schon klar, nur: gleichbleibende Bildqualität ist eben nicht gut genug! Mir jedenfalls nicht.
Dank 4K sollte dann die Qualität ja steigen