Hi.,[quote='GFD',index.php?page=Thread&postID=881684#post881684]Vielleicht seit ihr mal so gut und erklärt mir den Unterschied zwischen einem Textverarbeitungsprogramm wie Word und einem Autorensystem. Bisher habeich alle meine text in Word geschrieben, auch Bücher etc. (jo ein klein wenig schreibe ich auch...)
Würd mich echt interessieren,[/quote]Naja, es gibt - würd ich mal sagen - grundsätzlich 3 Arten von Autorensystemen:
- ne "normale" Textverarbeitung mit ausführlicher Rechtschreib- und Grammatikprüfung und jede Menge sinnvoller Tipps zum Besser-Schreiben sowie umfangreiche Notizen- und Überarbeitenfunktionen - Papyrus Autor III (
www.papyrus.de) - wenn Du so willst, ein aufgebohrtes Word mit dem Duden-Rechtschreibprüfer und einem bislang einzigartigen Grammatikchecker
- simple Textverarbeitungen (ohne den ganzen Schnickschnack, den man zum Schreiben nicht braucht wie Serienbriefe, Tabellen, Mehrspaltensatz), die stattdessen Dinge mitbringen, die ein Schriftsteller gut brauchen kann (bzw. von denen die Programmierer denken, dass man sie brauchen könnte) wie Figurenverwaltung, ausführliche Synopsis, manchmal sogar eine simple Timeline, oft leider aber auch stark vorstrukturierte Felder, die man ausfüllen soll, um so Schritt für Schritt seinen Roman zusammen zu basteln (und so schablonenhaft sieht das Ganze dann auch aus)
- simple Textprogramme, die entweder gar keine Möglichkeit zur Formatierung oder halt nur die notwendigsten bieten, dafür aber volle Konzentration auf den Text sowie den großen Überblick über das Geschriebene und das noch Geplante geben - da gibt es auf dem Macintosh mit Ulysses (
www.the-soulmen.com) das deutschsprachige Programm für die Puristen, die keine Formatierungen brauchen, und mit Scrivener (
www.literatureandlatte.com) das bisher nur englischsprachige Schreibprogramm für alle, die den Überblick haben wollen; was Ähliches, aber weitaus weniger Elegantes und Schnarchlangsames gab es mal unter Windows: Ideamason; in die Richtung geht außerdem PageFour.
Scrivener ist für mich deshalb so wichtig, weil ich damit Textschnippsel, die ich auf meinen Thinkpads, auf dem Windows-PC, auf dem iPhone oder eben dem Mac schreibe, importieren und in einer übersichtlichen Ordnerstruktur (dem Binder) zusammenbringen und so anordnen kann, dass es für mich Sinn ergibt. Das hat früher mit Word, Wordperfect oder OpenOffice.org/Star Writer nie so richtig funktioniert. Ich hatte da immer zig Dateien und hab dann den Überblick verloren. Das gibt's bei Scrivener nicht mehr.
Außerdem hab ich in Scrivener die Möglichkeit (wie frühr in Ideamason), ein vorläufiges Manuscript zusammen zu stellen und als Text- oder RTF-Datei zu exportieren und das Manuskript dann so am Stück zu lesen und zu bearbeiten.
Und es gibt in Scrivener und in Ulysses einen Vollbildmodus (nur ich und der Bildschirm und die Tastatur und mein Text). Wie Wordperfect unter DOS annodazumal. Diesen Vollbildmodus bieten inzwischen etliche Schreibprogramme für den Mac und Windows.
Ciao, Hoshi