Alt und abgehängt: Was für einen "Mittelklasse-Gaming-PC" nehmen?

Quichote

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Wertes Forum,

als ich noch jung und geeky war, habe ich (natürlich!) meine Spiele-PCs selbst konfiguriert und geschraubt.
Seitdem habe ich es mit XBoxen probiert, mit Tablets und in der Not mit meinem heißgeliebten X200, aber es bleibt einfach dabei:
Controller sind doof und ich bin ein PC-Spieler.
Dummerweise habe ich über- überhaupt keine Ahnung mehr von der Materie, keinen Dukatenesel und ersuche daher um Rat:

-Ich spiele (oder spielte?) überwiegend Simulationen und ab und an einen Single-Playe-Shooter.
-Aus nostalgischen Gründen (und das ist auch gewissermaßen der Auslöser) würde ich gern die jeweils aktuellen Versionen von Doom und Wolfenstein zocken. Mit "alles auf hoch und 70fps" muß und wird das bei meinen Vorstellungen nichts werden, aber leidlich okay und flüssig soll es schon sein. Hier bin ich aber kompromißbereit, weil der Schwerpunkt eher bei weniger grafikhungrigen Spielen liegt.
-Eine System-SSD ist wohl Pflicht, dazu ein Datengrab. 1-2 TB? Und: Muß die SSD so groß sein, daß alle Daten des Spiels darauf passen, oder kann man mittlerweile auch aufteilen und einiges auf die HDD auslagern, ohne daß es (außer vielleicht beim Level-Laden) zu fiesen Einbrüchen kommt?
-8 oder 16 GB?
-Ein optisches Laufwerk, ein paar Anschlüsse. Viel USB brauche ich aber nicht, auch nix an der Front oder so. Nicht mal WLan muß; das Ding kriegt einen Stecker.
-I5 reicht, oder? Welcher? Und welches Mainboard?
-Grafik ist wahrscheinlich immer noch das Hauptkriterium. Was ist da derzeit vernünftige Mittelklasse? Ich habe von der RX 480 gelesen, die ein aktuell sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis haben soll. Kann das wer mit Ahnung bestätigen? Und, da ich es nicht sehr eilig habe: Ist zu erwarten, daß gerade deswegen die Konkurrenz nachzieht und noch im Sommer etwas bemerkenswertes passiert ? (Klar, besser und billiger werden sie immer, aber über das normale Maß hinaus?) 4K-fähig muß nicht; FullHD langt auf Sicht völlig.

-Schön wäre auch: Nicht die Lautstärke eines startenden Jets und ein eher kleines Gehäuse. (Gibt es so was im SSF? Oder geht nix unter Midi-Tower?)
-Selber montieren muß ich nicht haben. Was sind zuverlässige Shops, die auch im Garantiefall noch da sind? Wart- und vielleicht aufrüstbar wäre aber nett.
-Und last not least: Komme ich mit 650 Öcken oder so hin? Kann man so was guten Gewissens als jung-gebraucht kaufen? Wo?

Vielen Dank!

Quichote
 
Was den Formfaktor angeht würde ich nicht unter mATX, sprich mini-Tower gehen. Noch kleiner werden Kompromisse fällig die sich dann bei begrenztem Budget auch auf die Leistung auswirken.
Wenn 650€ deine absolute Obergrenze sind solltest du entweder ein System auf Haswell-Basis (Intel I5-4xxx) aufbauen oder gleich gebraucht kaufen.

Aber du hattest ja konkrete Fragen:
Ja, eine SSD mit idealerweise 240GB oder mehr würde ich dringendstens empfehlen. Die Spiele werden immer größer.
Definitiv 16GB RAM (aktuell erhältlich für um die 50€) oder wenigstens noch freie Slots um in Kürze nachzulegen.
Die Intel I5 sind im Moment nahezu alternativlos für einen halbwegs anständigen Gaming-PC. AMD hat nichts was auch nur annähernd die gleiche single-core Performance liefert die bei Games wichtig ist. Und die Intel-Zweikerner haben das Problem dass manche Spiele mit weniger als 4 Kernen gar nicht oder so gut wie nicht laufen. Die Anzahl dieser Titel wird steigen.
Mainboard hängt ab von der Wahl der Plattform. Bei Haswell kann man ein günstiges mit H97 Chipsatz nehmen. Damit sich die Skylake-Plattform lohnt sollte es mindestens ein Board mit H170-Chipsatz sein.
Bei der Grafikkarte bist du gut informiert, nach allen bisher verfügbaren Infos wird die RX 480 DER neue Preis-Leistungstipp. Bei mindestens 250€ Kaufpreis wird es aber eng mit den 650€ Gesamtbudget. Wenn du warten kannst solltest du das auf jeden Fall tun. Auch wenn die neuen Karten dir nicht zusagen wird der Gebrauchtmarkt bald mit den alten Karten überschwemmt.

Montieren lassen oder gar fertig kaufen wird bei dem Budget nur mit ganz harten Einschnitten bei der Leistung möglich. Und mit Gebrauchtkauf verträgt sich das natürlich auch nicht, aber dessen bist du dir sicher bewusst. Gerade wenn du schon ein wenig Ahnung hast sollte ein Zusammenbau für dich kein Problem sein. Bei der Auswahl der Einzelteile kann ich gern behilflich sein damit du eine gut abgestimmte Konfiguration bekommst wenn es soweit ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls du doch Lust bekommst auf selbst montieren ist die FAQ von Computerbase ganz gut:
http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=215394
Mein persönlicher Geschmack unter Bastler und Preis/Leistungs Aspekten wäre ein gebrauchter i5-2500k und ein z68 Mainboard von ebay. Aber ich glaube das schweift dann schon zu sehr von deinem Ziel ab.
 
Super, danke! Das hilft schon mal sehr.
Vielleicht kriege ich ja tatsächlich Lust auf Schrauben ... obwohl ja schon allein die Auswahl der Gehäuse-Lüfter-Netzteil-Kompi Kopfschmerzen machen kann.
Die 650 sind keine beinharte Grenze, aber viel mehr soll es nicht werden.
Insofern scheint es tatsächlich schlauer, bis in den Spätsommer hinein zu warten. Dann komme ich gern drauf zurück!

Und die Computerbase-FAQ sind ja mal wirklich hilfreich! Ich schätze, daß die Systeme dort in Kürze aktualisiert werden, wenn die RX 480 auf dem Markt ist ...

Viele Grüße!

Quichote
 
Ich denke meine aktuelle Systemzusammenstellung könnte etwas für dich sein, das sind alles bezahlbare (und vor allem zuverlässige) Komponenten. Wenn du nicht zwingend neu kaufst sollte auch die RX480 noch ins Budget passen:

  • Intel Core i5 4460 (kein K, daher nicht übertaktbar) 4x3,2 Ghz, kein HT gebraucht ~140€
  • 2x 8Gb DDR3 (immer den tagesaktuell günstigsten von einem halbwegs bekannten Hersteller) neu ~65€
  • Asus B85 Vanguard (mATX, 4 RAM Slots für späteres Upgrade, besonders robuste Komponenten) neu ~80€
  • bequiet! PureRock (bis 150W TDP, bei dem kleinen i5 sehr leise mit dem mitgelieferten Lüfter) neu ~33€
  • be quiet System Power 8 500W neu ~55€
  • Cooltek C3 (sehr kompaktes Gehäuse mit Platz für eine relativ große GPU und sehr günstig) neu ~55€
  • Samsung 750 evo 250Gb neu ~66€

macht in Summe knappe 500€

bleiben noch 150€ über für eine Grafikkarte, oder du stellst dir das System erst mal so hin und wartest bis zu noch nen hunderter für die GPU drauf legen kannst (dauert ja eh noch bis die RX480 verfügbar ist).
 
Beim Neukauf für einen Gaming-PC sollte man auf keinen Fall das System Power Netzteil nehmen.

Wenn man solche Aussagen tätigt sollte man sie eventuell auch begründen können ;)
 
Das kann "man" natürlich ;)
Die Kurzversion ist dass das System Power ein gruppenreguliertes Netzteil ist, noch dazu kein besonders hochwertiges. Da moderne Grafikkarten den Strombedarf über Zeiträume von Millisekunden variieren kann ein solches Netzteil in Kombination mit einer starken Grafikkarte zu einem instabilen System führen. Selbst Schäden an anderer Hardware, vor allem Festplatten und SSDs, sind nicht ausgeschlossen da diese die so verursachten Spannungsschwankungen gar nicht gerne mögen.
 
Ich fahre seit Jahren einen i5-2400, dem ich ab und zu mal eine dickere Grafikkarte spendiert habe. Jetzt läuft er mit einer Palit Jetstream 970 und das ganz gut für alle Spiele, die ich so spiele (Hitman 2016, Civ 5, GTA...). Wobei die Palit Jetstream zwar semipassiv ist, aber unter Last eine Katastrophe für Silencer.
 
Hallo zusammen

und erneut vielen Dank!

Gebrauchter Prozessor: Wo kauft man so was? In der Bucht? Denn wirklich messen, ob das Ding intakt ist, kann man ja nicht, oder?
C3: Da paßt aber kein optisches Laufwerk, oder? Ich wohne eher ländlich und dann noch am Rand, und wenn ich mir vorstelle, ganz Doom durch meine online-Anbindung zu pressen, wird mir schwummrig. Da ist mir ein Datenträger lieber. Äh.
Es gibt Spiele doch noch auf Datenträgern. Oder nur manche?
 
Theoretisch gibt es noch Spiele auf Datenträgern. Da aber Day1-Patches mit über 10GB in Mode gekommen sind wird dir das nicht immer weiter helfen.
Und natürlich passt ein Spiel das nach der Installation 50GB Plattenplatz belegt in der Regel nicht auf eine DVD.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab falls solche antiquierten Medien gebraucht werden einen USB DVD Brenner, den kann ich auch an meinen Ultrabooks benutzen falls benötigt. Er liegt aber seit fast zwei Jahren unbenutzt im Schrank...
 
Örghs. 50 GB???
Man installiert so ein Ding also über Nacht, korrekt?

Nun: ein wenig häufiger benutze ich meinen Brenner tatsächlich. Dieses antiquierte Medium ist nämlich immer noch ziemlich gut dafür, Musik von der Festplatte in ein Kraftfahrzeug zu transferieren. Stimmt aber schon: Von diesem gelegentlichen Einsatz die Auswahl des Gehäuses abhängig zu machen, ist wahrscheinlich nur mittelklug.
 
War auch erstaunt wie fett Spiele heutzutage geworden sind.

Aus Neugier/Langeweile habe ich mal zwei koreanische F2P RPGs heruntergeladen. Danach war C: die ich für die Ewigkeit mit 250GB reserviert hatte voll.
 
Örghs. 50 GB???
Man installiert so ein Ding also über Nacht, korrekt?
In der heutigen Zeit sind Texturen mit einer Auflösung von FHD oder mehr Standard, was natürlich die Größe der Spiele enorm erhöht. Zum Erwerb und der Verwaltung von Spielen hat sich Steam eigentlich durchgesetzt. Das Programm fundiert auch als Downloadmanager und laufende Downloads können im Hintergrund durchgeführt werden (auch mit begrenzter Bandbreite, um das normale Arbeiten im Netz nicht zu beeinträchtigen), unterbrochen werden, und so weiter.
 
Naja. Auch vierfacher Pixelzahl und doppelte Farbtiefe erklären nur begrenzt, warum aus 2-3 GB 50 werden ... mein Verdacht wäre auch hierbei, daß die hohen verfügbaren Ressourcen das Konzept "ressourcenschonend" bei der Programmierung verschwinden lassen.

Mit Steam habe ich mich ebenfalls seit Jahren nicht mehr befaßt. Sind die katastrophalen Datenschutz- und Sicherheitsprobleme unterdessen ausgeräumt? Oder speichern die immer noch wacker mit, was ich gerade wie lange spiele?
 
Naja. Auch vierfacher Pixelzahl und doppelte Farbtiefe erklären nur begrenzt, warum aus 2-3 GB 50 werden ... mein Verdacht wäre auch hierbei, daß die hohen verfügbaren Ressourcen das Konzept "ressourcenschonend" bei der Programmierung verschwinden lassen.
Du hast wohl schon lange nichts aktuelles mehr gespielt? Alleine die heute eingesetzten Shader, die Physik und die Verfügbarkeit von Tesselation machen die Game-Grafik zu einem besonderen Erlebnis. Das ein Fallout heute auch 25 GB groß ist, liegt auch an der Größe der Welt - die mehrere Quadratkilometer groß ist.
 
Finger weg davon, das wären am Ende nur 259€ die beim Budget für einen echten Gaming-PC fehlen.
 
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