Linux AlmaLinux 10 als Desktop-Betriebssystem

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L512USER

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Vor einigen Wochen habe ich auf meinem T410 AlmaLinux 10 (x86-64-v2 Version) zu Testzwecken installiert. Das Betriebssystem sollte als daily driver System genutzt werden, mit den üblichen Anwendungsfeldern wie Surfen, Medienwiedergabe und Textverarbeitung. In diesem Zusammenhang war mir ein langer Supportzeitraum wichtig. Zudem sollte es keine Rolling Release-Distribution sein, da die Oldies nicht regelmäßig in Benutzung sind und ich keine Lust habe zunächst 2 GB an Updates einzuspielen, wenn ich das Gerät mal wieder in Betrieb nehme.

Aufgrund meines Studium (Prüfungen) bin ich erst jetzt am Wochenende dazu gekommen mir das System etwas näher anzusehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Software-Katalog über Gnome Software kaum gefüllt ist. Wie kann ich weitere Anwendungen installieren (z.B. LibreOffice, VLC, Chromium Browser, etc.)?

Und gäbe es zu AlmaLinux eine gute Alternative (Zielsysteme: Thinkpad X201, T410 und im nächsten Jahr vielleicht auf wieder das L512), welche über einen langen Supportzeitraum verfügen und problemlos noch auf x86-64-Systemen laufen? Debian kam mir bereits in den Sinn, allerdings nutze ich auf den meisten meiner Geräte bereits Linux Mint, überwiegend in der Debian Edition.
 
Interessant, dass du auf AlmaLinux gestoßen bist, die sind ja eher eine Minderheit auf dem (privaten) Desktop-Bereich ;)

Als RHEL-Clone ist die Auswahl der Packages aufgrund des Enterprise-Fokus v. a. im Desktop-Bereich eher gering. Zudem sind die die vorhanden sind meistens etwas abgehangen, da man hier Stabilität gegenüber Neuerungen präferiert und entsprechend auch wenig Änderungen bzw. Updates geliefert werden (vorrangig Sicherheitsupdates). Es gibt noch Dritt-Repositories (wo die Software herkommt), die man einbinden kann, hier ist besonders EPEL zu nennen; das hilft dem Problem ein wenig. Ansonsten ist es aktuell so, dass alternative Paket-Formate angeboten werden, sodass diese isolivert und Distributions-Unabhängig funktionieren. Ein weiterer Vorteil davon sind schnellere Updates. Stichworte hier sind Flatpak, AppImage oder Snap. Sogesehen hat man durch die Nutzung von stabilen RHEL oder Debian und den aktuellen Distributions-Technologien das beste aus beiden Welten: stabiler Unterbau und aktuelle Technologien. Soweit ich informiert bin kann man deine genannten Anwendungen durch Einbinden von zusätzlichen Repositories oder Flatpaks auch unter AlmaLinux nutzen. Trotzdem müsste man sich drauf einstellen, dass Software noch nicht paketiert ist für die Version 10, da es noch recht neu ist.

Für den genannten Verwendungszweck würde ich tatsächlich Debian/Ubuntu/Linux Mint empfehlen, da langer Support-Zeitraum und viel Software und Hilfestellungen. Wenn du dich technisch auskennst, gibt es auf der RPM Paket-Format Distros eben Fedora, RHEL (inkl. Clones) und openSUSE. Fedora würde ich nicht verwenden, zwar aktuelle Software aber kurzer Supportzeitraum und viel Updates. openSUSE Leap 16 kam gerade heraus, das könnte ich auch probieren: Einigermaßen mittellanger Supportzeitraum (~ 2 Jahre) und umfangreicher Auswahl an Software.

Daneben gibt es noch sowas wie immutable bzw. atomic Distributionen. Die sind dann noch mal eine andere Geschichte für sich...
 
Danke für deine Rückmeldung. :)

Die Installation von AlmaLinux 10 ist bisher ein Testballon. Auf dem T410 ist auch LMDE 7 parallel installiert. Mich hat einfach mal eine neue Distribution interessiert. Leap 15 hatte ich mal zeitweise auf meinem Desktop-PC laufen, allerdings hat ein Upgrade mir das System zerschossen, vermutlich wegen dem proprietären Nvidia-Treiber. Danach wurde LMDE 6 auf dem PC installiert und dieser läuft mit dem freien nouveau Treiber inzwischen auf Version 7. Bei Linux Mint haben bisher alle meine Upgrades auf die nächsthöhere Version geklappt, weshalb diese meine Standard-Distribution geworden ist.

Ansonsten läuft in meinem Fuhrpark noch ein Notebook mit Fedora und KDE Neon. Allerdings möchte ich auf meinen Oldies keinen halbjahrlichen Update-Rhythmus haben und mit KDE Neon hatte ich bereits ein paar Mal Probleme bei Updates (lag nicht an mir, sondern an den fehlerhaften Updates). Aufgrund des langen Unterstützungszeitraums von zehn Jahren wäre ein System auf RHEL-Basis für diese optimal.

Ich warte einfach mal, was an RPM-Paketen nachkommt bzw. ich muss mir mal EPEL anschauen. Von den anderen Distributionen bin ich es bisher gewohnt, dass alles eigentlich an Paketen vorhanden ist, ein Einbinden einer weiteren Paket-Quelle – für mich jedenfalls – nicht wirklich nötig war.
 
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Ich hab auf einem Asbach-Thinkpad Void Linux installiert, welches trotz des rollenden Charakters sehr stabil läuft, gerade mit XFCE4. Das merkt man auch daran, dass das anders als wie bei Arch nur zwei Isos pro Jahr veröffentlicht werden und die trotzdem ohne 'Erbrechen' updaten! Kann ich nur empfehlen, gerade wenn du nicht alle jahre wieder In place Upgrades machen willst!
 
Synaptic dürfte bei AlmaLinux 10 nicht vorinstalliert sein. Man hat – wenn ich mich nicht täusche – eigentlich nur das Betriebssystem mit Gnome Desktop und Firefox nach der Installation. Und nach meinem Verständnis müsste mir Gnome Software im Wesentlichen die gleichen Pakete / Anwendungen anzeigen wie Synaptic.

Da ich gerade mal wieder an einer Seminararbeit sitze, werde ich mich mit dem Thema erst nach Weihnachten weiter beschäftigen, insbesondere mit EPEL. Eilt ja nicht, da nur ein Testballon-System.
 
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ist ja rhel, daher bitte meine Anmerkung wg. synaptics (Debian!) vergessen.
 
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Mit APT komme ich da nicht weiter, da AlmaLinux auf RHEL basiert und die Distribution DNF-Pakete nutzt. Wenn ich am Wochenende zeitlich dazu komme, dann versuche ich das System über EPEL zu erweitern.
 
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