Ah, verstehe. Deine Technik ist also, wilde Behauptungen aufzustellen, und dann zu warten, bis andere User diese wiederlegen und dabei die Lösung auf das ursprüngliche Problem finden. Raffiniert.
Das ist nicht meine Technik, sondern eine generelle Denkweise beim Lösen von Problemen, und sie stammt aus der Wissenschaftsgeschichte und der Psychologie.
Und ja, sie ist raffiniert: Sie rechnet mit der "Dummheit" oder der "Blindheit" eines Fragestellers, was berechtigt ist, sonst würde der Fragesteller die Frage ja nicht stellen, wenn er sie lösen könnte. Der Fragesteller ist aber gar nicht blöd, sondern formuliert nur die Frage falsch; würde er sie richtig formulieren, läge in ihr bereits die Lösung. Er sucht also das Gespräch, um die richtige Frage stellen zu können, die jedes x-beliebige Problem löst.
Jeder Mensch, welcher ein Problem lösen will, denkt, er hätte einen Plan, dem ein gesamtgesellschaftliches Hindernis gegenübersteht. Deswegen formuliert er eine "falsche Frage", die aber in Wirklichkeit völlig berechtigt ist. Der Beantworter hat nun die Aufgabe, dem Fragesteller beizubringen, dass nicht er das Problem ist, sondern er auf ein neutrales Hindernis gestoßen ist, das dem großen, gesamtgesellschaftlichen Plan der Problemlösung entgegensteht. Der Fragesteller müsste also nur an die anderen Mitglieder die richtige Frage in Bezug auf das Hindernis stellen, anstatt sich selbst in Frage zu stellen. Nun wächst er also über sich hinaus, in dem er das Problem löst für sich, und die anderen und die Gesellschaft, weil er die richtige "falsche" Frage gestellt hat, und damit wird er ein Teil Problemlösung, und im mythologischen Sinne auch noch ein Held.
Das schafft er aber nur, wenn ihm ein Beantworter eine zunächst völlig unsinnige Frage stellt, die ihn davon ablenkt, sich selbst in Frage zu stellen. Man nennt es auch Emanzipation des Denkens vom Selbstwertgefühl und ist die Grundlage jedes wissenschaftlichen Diskurses.