Graphiktablet mit Wacom Digitizer selber bauen

el-sahef

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Wie ist das Lüfterverhalten?
Und der Stromverbrauch mit den zusätzlichen Gerätschaften?
Ich habs noch nicht großartig benutzt außer während Tests beim Basteln, deswegen kann ich zur Akkulaufzeit noch nichts sagen. Der Lüfter läuft relativ konstant auf niedriger Drehzahl, aber recht leise.

Mit diesem Atmega 32U4 Board kann ich den Digitzer also auch als externes Graphiktablet über USB nutzen?
Ja. Für ein Standalone-Grafiktablet brauchst du zusätzlich auch noch einen 5V-->3,3V-Wandler. Das Board ist gemäß Ebay-Kaufhistorie das hier. Sind doch 3,50 € gewesen, das mit den 2 € war die Version mit Atmega328, mit der es aber nicht geht. Es gibt auch noch eine Version mit dem 32U4 @ 8 MHz, mit der hat es auch nicht funktioniert.

Ich habe sowas mit einer 16:10-Matte aus einem X201t-Displaydeckel gemacht. Kann man aber natürlich auch mit anderen Matten machen. Ab X220t haben die Matten aber nativ USB, da braucht man nur ein USB-Kabel und eine 5V-->3,3V-Wandler.
Als Platte eignet sich ein Ricolor-Frühstücksbrettchen. Das ist dünn, aber stabil genug, mit glatter Oberfläche für den Stift und das Material schirmt den Stift nicht ab. Muss nur groß genug sein, gibt drei Größen.
Auch mit Fingertouch?
Ob Fingertouch auch geht weiß ich nicht, das habe ich nicht ausprobiert, da ich keinen Digitizer mit entsprechender Platte habe (und ich das auch nicht brauche).

cimg2317lzkl2.jpg


cimg23186hk9p.jpg
 
Danke. Das werde ich auch mal probieren. Mit Fingertouch sieht es aber wohl schlecht aus.
Hast du das Foto von der Rückseite auch in größerer Auflösung.
 


Wird dir aber nicht viel nutzen, weil diese Matte (SU5E-12W27AS-04X) einen speziellen Stecker hatte, da sie über ein Flachbandkabel an eine weitere Platine für eine (defekte) Touchscheibe angeschlossen war. Diese hatte dann den 14-Pin-Standardstecker. Die Pinbelegung für diese Matte ist:

12) GND
11) 3,3V
10) 3,3V
9) GND
8) Reset
7) GRD
6) TXD
5) RXD
4) ???
3) ???
2) 3,3V
1) 3,3V

GRD muss mit GND verbunden werden und die Baudrate ist 38400.

Bei den beiden im X61t verwendeten Matten sind die relevanten Pins:

9) RXD
10) TXD
11) GRD
12) Reset
13) 3,3V
14) GND

Auch hier wieder GRD nach GND. Baudrate musst du probieren, entweder 19200 oder 38400. RXD von der Stiftmatte an RXI von der 32U4-Platine, TXD an TXO .

Wahrscheinlich wäre es besser, wenn man dafür einen eigenen Thread macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich Trottel hatte damals beim SXGA-Mod den Digitizer einfach ausgebaut und weggeworfen, auch von den mislungenen Deckeln ist nicht mehr viel uebrig. Mist.

Frage: Es sieht aus, als haettest du alles in den Deckel bekommen. Im Bild vom eingebautem Mobo ist aber unter dem Audio-board noch was "verstaut"; was ist denn da? Nur das USB-Kabel vom Hub im Deckel + Stromversorgung?

R
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sind die BIOS Batterie und Stecker für die Extra-Kabel, die ich gezogen habe. Der erste kommt vom Board mit den ganzen benötigten Signalen, das zweite mit acht Einzelkabeln geht zum Bildschirm für die LEDs, die normalerweise über den originalen Mikrocontroller auf der linken Platine im Tabletdeckel laufen sowie die 5V für den USB-Hub und die beiden Atmels. Hinterher ist mir eingefallen, dass man das auch auf sechs Einzelkabel hätte reduzieren können, wenn man die LEDs für Capslock und Numlock mit über den einen Atmel hätte laufen lassen. Das dritte geht zum Stecker für das Bluetooth-Modul rechts unten. Da gibt es zusätzlich zu den USB-Leitungen und Strom auch noch andere Signale, die man für das Bluetooth-Modul braucht.

Die USB-Datenleitungen für den Hub im Displaydeckel sind schon im originalen Kabelstrang, weil der Fingerprint über USB läuft. Die habe ich für den Hub benutzt und dann den FPR + 2x Atmel an den Hub. Für eine Webcam oder ein GPS-Modul wäre sogar noch ein USB frei.
 
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Ab X220t haben die Matten aber nativ USB, da braucht man nur ein USB-Kabel und eine 5V-->3,3V-Wandler.

Haben die eine FRU oder braucht man da ein komplettes Display? Ich habe im HMM auf den ersten Blick nichts gefunden, aber das wäre gerade für eine Bastelidee sehr interessant...
 
Beiträge aus X62-Thread abgekoppelt
Herzlichen Dank.

Haben die eine FRU oder braucht man da ein komplettes Display?
Die gibt nur mit Display. Fallen aber bei Display Mods reihenweise als Nebenprodukt an.

EDIT

Ich habe hier noch 2x Digitizer Matte 12.1 Zoll, 4:3, und eventuell einen 12.1, 16:10. Ich weiß noch nicht welches Format ich benutzen werde.
Die 4:3 muss ich erst prüfen. Da habe ich schon mal mit einem USB zu UART Konverter dran rumgespielt. Deshalb ist an denen auch die Anschlussbuchse abgelötet.
Auch zwei unverbastelte Digitizer in 4:3 haben sich noch gefunden.
Jeweils im Tausch gegen einen Thinkpad Inverter zu haben.
 
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Zur Info für diejenigen die einige Beiträge im Thread merkwürdig zu lesen finden: einiges bezieht sich auf diesen Beitrag zum X62.

@ el-sahef
Hast du deine Firmware Datei noch? Und hast du die an deine Digitizer Fläche angepasst?

Ich habe auch gemerkt, dass man die mit waxbee erzeugte Firmware für das ATmega Board offenbar mit einem Programiergerät flashen muss. So in diesem Beitrag im bongofish Forum beschrieben.
Ich Elektronik-Dummy dachte ja das geht alles über den USB Anschluss.:facepalm:

Weisst du ob das mit einem CH341a MiniProgrammer funktionieren könnte?
 
Hast du deine Firmware Datei noch? Und hast du die an deine Digitizer Fläche angepasst?
Man muss sich eine Config-Datei für den Digitizer machen und dann die Firmware generieren. Habe die ISDV4-to-Intuos2-Datei (oder so ähnlich) als Basis genommen.

Programmiergerät brauchst du keins, wenn auf dem Atmega ein Bootloader wie z. B. der von den Arduinos drauf ist. Bei den von mir verlinkten Billigboards aus ebay ist das der Fall. Ich versuch mal morgen die Anleitung zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Programmiergerät brauchtst du keins, wenn auf dem Atmega ein Bootloader wie z. B. der von den Arduinos drauf ist.
Prima. Das habe ich mittlerweile auch begriffen.

Ich warte jetzt erst mal auf die Antwort vom ebay Verkäufer. Der hat mir ein 8MHz Board geschickt.
Erster Schritt bei diesem Projekt sollte sein: Board über USB anschließen und an Pin VSS messen ob 3,3 oder 5V rauskommen. Wenn es 3,3 V sind -> Board zurückgeben.

Ich versuch mal morgen die Anleitung zu machen.
Warte doch noch ne Woche. Es ist ja langweilig wenn du es zu einfach machst.:)
 
Noch schneller: Schauen, ob auf dem Quarz 8 MHz oder 16 MHz draufstehen.
 
16000. Yeah:thumbsup:

Aber bei mir immer noch 3,3V an VSS.

Mal schauen ob ich nun die Firmware da drauf kriege. W7 meckert nun erst mal wegen fehlendem Treiber.
 
Ich habe hier noch 2x Digitizer Matte 12.1 Zoll, 4:3, und eventuell einen 12.1, 16:10. Ich weiß noch nicht welches Format ich benutzen werde. [...] Jeweils im Tausch gegen einen Thinkpad Inverter zu haben.

Danke für das Angebot, ich fürchte allerdings dass ich in naher Zukunft nicht dazukomme da ein Bastelprojekt zu starten... ursprünglich wäre die Idee gewesen, ein kleines digitales Arcade-Spiel zu basteln (erinnert sich jmd an diese Spiele bei denen man einen Weg durch ein Labyrinth zeichnen soll, dass man nur über einen Spiegel sieht? Mit digitalem Input / Output könnte man da ein paar Gimmicks hinzufügen, zB verborgenene Abkürzungen oder Bonusgegenstände die die Anzeige entspiegeln etc.). Leider war die ursprüngliche Begeisterung bei potentiellen Mitstreitern wohl nur Nostalgie, und alleine basteln und programmieren wird bei mir zeitlich nichts...
 
Das hat mit dem Bootloader und der Hardware zu tun. Um in den Bootloader-modus zu gelangen, muss man das Ding im "RESET" halten waehrend man flascht, dann loslassen. Manche HW-versionen (anscheinend auch manche Clones) haben keinen auto-reset Schaltkreis, wie er normalerweise in modernen Arduinos zu finden ist (DTR-pin vom USB FT232 -> "RESET" am MCU +- ein paar Kondensatoren); da muss man per Hand RESET halten. Versuch das mal,


R
 
Anleitung

So, das müsste es sein. Übrigens sollte die 16-MHz-Version an VCC 5V haben. Die Wacom-Matte braucht aber 3,3V, also muss man noch einen Festspannungsregler haben. Die 3,3V-Versionen haben nur 8 MHz und mit denen ging es zumindest bei mir nicht.

Windows:

1) avrdude installieren (z. B. winavr, aber ist schon recht alt, vielleicht mal nach aktuellerem Windows-Build suchen)

2) USB Serial Driver installieren

3) ProMicro Clone mit der Wacom-Stiftmatte verbinden:

Wacom Pin 9 RXD an ProMicro Pin RXI
Wacom Pin 10 TXD an ProMicro Pin TXO
Wacom Pin 11 GRD an ProMicro Pin GND
Wacom Pin 13 3,3V an einen Festspannungsregler mit 3,3V Ausgangsspannung
Wacom Pin 14 GND an Pro Micro Pin GND

4) USB-Serial-Firmware flashen. Dazu Gerätemanager öffnen. ProMicro Clone per USB anschließen (irgendein Arduino-Treiber wird installiert). Jetzt mit Pinzette die benachbarten RST- und GND-Pads brücken, bis der Gerätetrennsound kommt. Loslassen und es erscheint ein neues Gerät, wofür der Treiber installiert wird (Arduino Bootloader). Dieses Gerät verschwindet nach ein paar Sekunden wieder und das andere taucht wieder auf. Nochmal die Pinzette bemühen und sich die Nummer des COM-Port merken, unter der der Arduino-Bootloader im Gerätemanager auftaucht.

Dann Eingabeaufforderung öffnen und folgendes Kommando eingeben (noch nicht Enter drücken): avrdude -p atmega32u4 -c avr109 -P COM9 -b 57600 -D -V -U flash:w:usb_serial-2011-07-06.1.hex:i
Dabei natürlich die entsprechende COM-Port-Nummer benutzen. Die .hex-Datei muss im gleichen Ordner liegen, in dem die Eingabeaufforderung geöffnet wurde. Wieder die Pinzette bemühen und wenn der Bootloader als Gerät im Gerätemanager auftaucht Enter drücken. Jetzt sollte die Firmware geflasht werden.

5) ProMicro ab- und wieder anstecken. Im Gerätemanager schauen, welche COM-Port-Nummer nun der USB-COM-Port hat.

6) RealTerm installieren. Unter "Display" Hex[Space] auswählen und Change klicken. Unter "Port" die entsprechende Nummer wählen und als Baudrate 19200 wählen. "change" und danach "open" klicken. Jetzt im Terminalfenster * eingeben. Daraufhin sollte eine Antwort kommen, die mit C0 anfängt, z. B. C0 30 00 24 00 7F 01 00 00 00 62

Wenn nicht, dann ist die Baudrate falsch oder die Wacom-Matte braucht noch einen Reset (bei der Matte SU-040-X01 aus einem X41t der Fall, bei der Matte SU5E-12S05AS-01X aus einem X61t dagegen nicht). Dazu den Pin 12 am Wacom-Stecker kurz mit Masse verbinden. Hat das nicht geholfen, auf 38400 Baud umstellen ("change" klicken nicht vergessen) und jetzt schauen, ob man mit * den Identstring bekommt. Matten mit Touch haben meistens 38400 Baud und Matten ohne Touch 19200 Baud.

Der Identstring wird dann wie hier angegeben entschlüsselt, allerdings werden anders als dort angegeben in Bytes 2 und 4 zusätzlich auch die Bits 0 und 1 benutzt, also insgesamt 16 Bits für Max_X und Max_Y. In dem Beispiel:

C0 30 00 24 00 7F 01 00 00 00 62

1100 0000 0011 0000 0000 0000 0010 0100 0000 0000 0111 1111 0000 0001 0000 0000 0000 0000 0000 0000 0110 0010

Max_X: 011 0000 000 0000 00 Max_Y: 010 0100 000 0000 00 Max_Pressure: 001 111 1111

Max_X = 24576 Max_Y = 18432 Max_Pressure = 255

Diese Werte sind für die 12,1"-4:3-Matten aus X41t und X61t gültig.

6) Die Datei "Penenabled ISDV4 to Intuos2 12x18.tmpl.txt" öffnen und diese Werte dort eintragen unter SLAVE_TABLET_X_MAX, SLAVE_TABLET_Y_MAX, SLAVE_X_MAX, SLAVE_Y_MAX und SLAVE_PRESSURE_MAX. Außerdem noch unter CPU_CORE_CLOCK eine 0 für 16 MHz eintragen und unter INITIAL_SERIAL_PORT_SPEED sowie SERIAL_PORT_SPEED die Zahl für die in Schritt 5 ermittelte Baudrate der Stiftmatte. Datei speichern & schließen.

Hinweis: Wenn die Stiftmatte einen Reset am Anfang braucht, dann unter GPIO_INIT eine entsprechende Sequenz eintragen (Reset ist active low) und den Wacom Pin 12 mit dem gewählten Pin am ProMicro verbinden.

7) Eingabeaufforderung im Ordner öffnen, wo die Datei "waxbee.jar" liegt und Programm starten mit javaw -jar waxbee.jar. Unter "File" --> "New from Template" die eben editierte Datei "Penenabled ISDV4 to Intuos2 12x18.tmpl.txt" wählen. "Auto select firmware" muss angehakt sein. Jetzt mit "Firmware" --> "generate firmware .hex file" die Firmware erstellen.

8) Die Firmware mit der selben Prozedur wie unter Schritt 4) flashen (drauf achten, dass man den anderen Dateinamen von der gerade generierten Firmware angeben muss).

9) Den Treiber runterladen (Link von hier) und installieren. Stiftmatte anschließen und Treiber "USB-Eingabegerät" installieren lassen. Windows Journal öffnen und schauen, ob der Stift geht. Im Treibermenü kann man einiges einstellen, z. B. die Belegung der Stifttasten. Habe ich aber unter nichts neuerem als Windows 7 getestet.

Linux:

1) USB-Serial-Adapter holen, z. B. den hier.

2) USB-Serial-Adapter mit der Wacom-Stiftmatte verbinden. Im Fall des oben verlinkten Adapters:

Wacom Pin 9 RXD an USB-Serial-Adapter Pin TX
Wacom Pin 10 TXD an USB-Serial-Adapter Pin RX
Wacom Pin 11 GRD an USB-Serial-Adapter Pin GND
Wacom Pin 13 3,3V an USB-Serial-Adapter Pin VCC (den Jumper auf 3,3V einstellen)
Wacom Pin 14 GND an USB-Serial-Adapter Pin GND

3) Kommando eingeben (root-Rechte erforderlich): inputattach --baud 19200 --w8001 /dev/ttyUSB0 --daemon
Dabei natürlich ttyUSB0 und Baudrate anpassen wie benötigt. Jetzt sollte der Stift in xournal usw. funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dir ein riesiges Danke für die Anleitung. Die ist sogar richtig Dummy tauglich, und genau das Richtige für einen fiesen Novembertag an dem ich Zuhause hocke. Hat super geklappt.

Anmerkungen:

Wenn das mit den beiden Flash Vorgängen nicht sofort klappt, den Reset und das Flashen einfach wiederholen. Es gibt eine unmißverständliche Erfolgsmeldung wenn es funktioniert hat.

Ich verstehe jetzt das Frühstücksbrettchen. Damit der Stift gescheit funktioniert, braucht es eine min 2mm dicke Schreibfläche vor der Matte. 3mm scheinen optimal. Ist eigentlich klar, da ist ja normalerweise noch ein Display dazwischen.

Ich habe mir noch ein USB Micro-B Breakout Board gegönnt. Das ist einfacher zu löten und befestigen.

Mit dem von dir verlinktem Treiber läuft es auch gut unter W10. Windows Ink ist dann in der Taskleiste, Eingabefenster für Handschrifterkennung kommen automatisch wo man sie braucht.

Den Spannungswandler brauchte ich nicht.
Wacom 43 ext tablet.jpg

EDIT Geflasht habe ich übrigens auch unter Windows 7.
 
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  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

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