12V-Netzteil defekt?

Guxtu

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Hallo zusammen,

die Tage passiert: mitten im Betrieb bleibt eine externe USB-Platte stehen (Seagate Barracuda 1TB in einem Trekstore-Gehäuse). Geräuschkulisse ließ mich glauben, die Platte fährt an, bleibt stehen, und von vorne). Platte dient nur zum Backup, wenige Betriebsstunden. Platte in ein anderes Gehäuse montiert, gleiches Fehlerbild. Nun anderes Gehäuse, andere Platte, dasselbe Fehlerbild. Ist mein Haus ein Festplattengrab oder was ist los?

Was war bei allen Versuchen identisch? Das Netzteil von Trekstore (12V, 2A). Also: das von der Icy-Box (12V, 3A) drangehängt und alles geht wieder.

Frage: kann das sein, daß mitten im Betrieb ein 12V-Netzteil abraucht und zwar so, daß nur noch ein Teil der Leistung zur Verfügung gestellt wird?
 
Frage: kann das sein, daß mitten im Betrieb ein 12V-Netzteil abraucht und zwar so, daß nur noch ein Teil der Leistung zur Verfügung gestellt wird?
Gegenfrage: ist es schonmal vorgekommen, daß ein technisches Gerät mitten im Betrieb nicht mehr funktioniert und etwas kaputt? Mir schon ein paar Mal, Kollegen von mir auch. Sogar auch schonmal Netzteile von PCs (zack, bumm, und es stank).
Vielleicht hat Deine Steckdose ja Spannungsschwankungen oder es hängt zuviel an einer Steckdosenleiste, gibt ganz viele Möglichkeiten. Einem Anwender haben wir vor Jahren mal eine USV geliefert, nachdem immer wieder PCs kaputt waren. Dabei stellte sich heraus, daß seine Hausverkabelung unzuverlässig war.
 
Man sollte nicht schlecht gelaunt und hungrig tippen. Mea culpa.

Natürlich gehen Dinge vorzugsweise im Gebrauch und nicht durch rumliegen kaputt.
Es hat mich nur gewundert, daß das Netzteil noch Leistung bringt, nur nicht genug. So ein Fehlerbild habe ich noch nicht erlebt.

Aber gut, im Keller fand sich noch ein (12V, 2A)-Netzteil, mit dem die Platte läuft.
 
Du hast es live erlebt und stellst ernsthaft die Frage ob so etwas möglich ist?
 
Ja. Die Frage ist ernsthaft.

Ich habe 3 Netzteile und 2 Festplatten bei der Hand. Beide Platten gehen mit 2 Netzteilen, mit dem 3. nicht. Die Statistik ist übersichtlich, genau wie meine Elektronik-Kenntnisse. Ich vermute, das eine Netzteil ist defekt und zwar derart, daß es plötzlich zu wenig Leistung abgibt. Nachmessen kann ICH es nicht.

So.

Wenn jetzt jemand sagen würde: das ist ein ganz normales Fehlerbild, daß Netzteile in der Leistung einbrechen, dann würde ich die Sache abhaken und zur Tonne gehen.
Wenn jemand sagen würde: alternde Platten haben eine steigende Leistungsaufnahme, dann würde ich vermuten, das Netzteil war wohl etwas knapp dimensioniert und würde es erst mal behalten.

Aus beiden Aussagen hätte ich etwas dazugelernt.
Ich gebe zu, ich hätte die Frage besser stellen können.
 
"Probieren" ist die beste "Messmethode" schlechthin, wenn man wenig Ahnung und/oder technische Ausstattung hat.

Andere gehen mit dem Voltmeter an die Kontakte des DC-Steckers, messen 13,5V und behaupten, das Netzteil sei in Ordnung. Meist wird nämlich vergessen, die Stromstärke zu berücksichtigen, die bei Anschließen eines Verbrauchers das defekte Netzteil "zusammenbrechen" lässt.

Kurz:
Deine Methode war das angebrachte probate Mittel.
 
Frage: kann das sein, daß mitten im Betrieb ein 12V-Netzteil abraucht und zwar so, daß nur noch ein Teil der Leistung zur Verfügung gestellt wird?
Ja, da reicht bereits ein Kondensator, der Kapazitätsverlust hat. Und ja, das passiert natürlich auch im laufenden Betrieb. Meist bricht in Folge des Defektes die Ausgangs-Spannung des Netzteils ein bei Belastung. Deine Festplatte belastet das Netzteil nicht kontunierlich, sondern die Leistungsanforderung wechselt sogar recht oft. Daraus erklärt sich, daß die Platte noch angelaufen ist und dann vermutlich den Startversuch abgebrochen hat. Heutige Kondensatoren sind oft sogenannte selbstheilende Kondenstoren - bei einem internen Durchschlag wird der Kondensator nicht als ganzes kurzgeschlossen und damit funktionsuntüchtig, sondern verliert nur etwas an Kapazität. Ein solcher Kondensator ist vorgeschädigt, kann aber trotzdem noch viele Betriebs-Stunden lang seine Funktion erfüllen. Bei weiteren Schädigungen wird die Kapazität aber immer kleiner und reicht entweder irgendwann nicht mehr aus oder es wird eine Stelle beschädigt, die den kompletten Kondensator außer funktion setzt, er hat dann keine Kapazität mehr. Diese Selbstheilung erfolgt unter Spannung im laufenden Betrieb, auch Unterbrechungen treten im laufenden Betrieb auf, manchmal auch infolge hoher Temperaturen im Netzteil.
 
Um die Sache abzurunden: ich habe die Leerlaufspannungen von mittlerweile vier 12V-Netzteilen gemessen.
Es ergab sich: 12.04V, 12.14V, 12.17V, 12.45V. Das erste startet die Platte nicht mehr, die letzten drei schon. Das vierte leistet 3A, die anderen 2A.

Ergo: an der Leerlaufspannung ist kein signifikanter Effekt zu sehen. Das schwache Netzteil sondere ich aus.

Danke für die Hinweise.
 
Um die Sache abzurunden: ich habe die Leerlaufspannungen von mittlerweile vier 12V-Netzteilen gemessen.
Es ergab sich: 12.04V, 12.14V, 12.17V, 12.45V. Das erste startet die Platte nicht mehr, die letzten drei schon. Das vierte leistet 3A, die anderen 2A.

Ergo: an der Leerlaufspannung ist kein signifikanter Effekt zu sehen. Das schwache Netzteil sondere ich aus.
Richtig. Häng mal eine Autoglühlampe als Last dran, dann siehst du das besser. Bremslich oder Ablendlicht (Achtung, hell!) reicht schon. Fernlicht bitte nur mit Sonnenbrille, falls das überhaupt angeht. Einen Oszi hast du vermutlich nicht, der würde dir noch besser zeugen, was los ist.
Ich hab vor 3 Wochen ein Gerät repariert, in dem der Prozessor nicht mehr anlief. Der Prozessor verlangt 5V, die lieferte das Netzteil aber nur, wenn der Prozessor nicht als Last dran hing. Mit Last kamen noch 4,2V aus dem Netzteil. Ein Sieb-Elko hatte keine Kapazität mehr, und weil ich neugierig war, hab ich den Elko mal aufgepopelt und reingesehen. Die Durchschlagstellen waren gut zu sehen. eine unten, wo der Wickel kontaktiert ist. Das war dann das KO für den Elko.

Guido
 
Häng mal eine Autoglühlampe als Last dran, dann siehst du das besser.
Darüber hatte ich tatsächlich nachgedacht. :)
Aber nein. Das Netzteil läßt sich nicht zerstörungsfrei öffnen, es ist billig und ich habe mehr von der Sorte auf Lager als ich in meinem Leben voraussichtlich brauchen werde. Zudem habe ich andere Verwendung für meine Zeit.

Aber ich habe was dazugelernt und sollte mal der Fall eintreten, daß ein Netzteil repariert werden muß, habe ich nun ein paar Ideen mitgenommen.

Dafür vielen Dank, Guido.
 
Ein paar Netzteile von Fritzboxen, die sich zerstörungsfrei öffnen liefen hab ich schon wiederbelebt. Aber man sollte schon wissen, was man da tut. Wenn man das nicht zerstörungsfrei aufbekommen, kriegt man das auch nicht wieder sicher verschlossen. Da geh ich dann auch nicht ran.
 
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