Ja, schön wars. Ich hatte meine Kamera aus "Gepäckerleichterungsgründen" (ich liebe es, ohne jegliche Taschen oder Rucksäcke unterwegs zu sein) nicht dabei, sodass die Handyfotos von Jakobus unf fb1996 ausreichen müssen.
Kurzbericht: Ich habe uns schon bei der Planung ein kleines Ei gelegt, weil ich auf der Website des Salzbergwerkes nur gelesen habe, dass es direkt neben dem Bahnhof liegt. Was ich bis gestern nicht wusste: Damit ist nicht der Bahnhof Bad Friedrichshall Hbf, sondern der ein Stück südlich gelegene Bahnhof Bad Friedrichshall-Kochendorf gemeint. Kein Beinbruch, aber dadurch fiel unser Aufenthalt eine halbe Stunde kürzer aus.
Die von Chris bereits erwähnte Verspätung hat uns dann tatsächlich den Anschluss in Neckarsulm gekostet. Da auf der Strecke am Sonntagmorgen ein 90-Minuten-Takt herrscht, mussten wir kurzfristig etwas umdisponieren und sind dadurch nochmal 20 Minuten später im Bergwerk angekommen. Wir haben deshalb darauf verzichtet, alle Schautafeln genau zu studieren und sind nur gemütlich durchs Bergwerk geschlendert. Es wurde vor ein paar Jahren komplett neu gestaltet und modernisiert, es wird jetzt viel mit Licht und Musik gearbeitet, was in den riesigen Hallen sehr gut zur Geltung kommt. An einer Stelle kann man selbst eine "Sprengung" auslösen (Kästchen mit Kurbel und großem T-Griff), aus versteckten Basslautsprechern ertönt dann ein ohrenbetäubendes Gepolter und die Stahlplatte, auf der man steht, erzittert. In erster Linie natürlich für Kinder spaßig, aber auch für Erwachsene durchaus eindrucksvoll.
In einer neueren, maschinell gefrästen Halle läuft man auf einen einzelnen Scheinwerfer zu und der obere Bereich ist leicht eingenebelt. Ein unglaublich beeindruckendes Gefühl und ein Bild, das perfekt auf eine Kinoleinwand passen würde.
Zum Abschluss durfte natürlich noch die unvermeidliche Rutschfahrt nicht fehlen, die dank einiger freundlicher Tipps des danebenstehenden Bergmanns auch rasanter als gedacht wurde
Nach der Rückfahrt an die Oberfläche sind wir in der "Bergschänke" eingekehrt - unter der Woche die Mitarbeiterkantine des Bergwerks. Keine lukullischen Genüsse (Speisekarte gibt es online), aber nicht übel und ein durchaus angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das nächste Highlight (die Hoffenheim-Fans im Zug zählen nicht) war dann die Fahrt mit der Krebsbachtalbahn von Neckarbischofsheim Nord nach Hüffenhardt und zurück. Der reguläre Betrieb auf der Strecke wurde 2009 eingestellt (zuvor fuhr gut 25 Jahre die private SWEG, nachdem die Bundesbahn schon Anfang der Achtziger keine Lust mehr hatte) und wird seitdem im Sommer mit verschiedenen mehr oder weniger historischen Fahrzeugen im Ausflugsverkehr betrieben. Die Fahrgastzahlen entwickeln sich aber so erfreulich, dass momentan per Gutachten geklärt wird, ob eine Reaktivierung im regulären ÖPNV und eine Einbindung in die Rhein-Neckar-S-Bahn rentabel wäre. Bis das entschieden ist, fährt weiterhin ein historischer Schienenbus auf der Strecke, dessen Bewirtung wir ebenfalls einer Erprobung unterzogen haben. An dieser Stelle besten Dank an den freundlichen Herrn vom Förderverein für das nette Gespräch und die umfangreichen Informationen.
Den Abschluss bildete dann ein Besuch im - laut Chris drittbesten - Heilbronner Eiscafe (leider ohne fb1996, der uns aus Termingründen bereits kurz vor 15 Uhr verlassen musste, um sich mit einigen schnellen Zügen auf den Weg zurück an den Bodensee zu machen).
Fazit: Ein rundum gelungenes Treffen, bei dem (abgesehen vom Anschlussverlust zu Beginn) alles nach Plan lief. Der Besuch im Bergwerk Bad Friedrichshall ist definitiv zu empfehlen und auch die Krebsbachtalbahn mit ihren historischen Fahrzeugen ist einen Ausflug wert.