2. Hat ein Distro-Upgrade generell Nachteile gegenüber einer Neuinstallation? Wird das System insgesamt dadurch womöglich "langsamer", instabiler? Vorteil ist ja z.B. auf jeden Fall, dass eigene Einstellungen erhalten bleiben...
Es besteht ein gewisses Risiko, dass du dir das System mit alten Paketen langsam zumüllst, wenn ein Paket A in der alten Version von Paket B (in der Version X) abhing, in der neuen aber nicht mehr von Paket B (in Version Y), sondern von Paket C abhängt.
Um solche Situationen zu lösen gibt es eigentlich Übergangspakete die von Paket C abhängen und Paket B bereitstellen. Das lässt sich aber nicht immer so umsetzen, z.B. wenn Paket B und C in einem Release parallel zur Verfügung stehen aber nicht die selben Schnittstellen bieten, so dass B nicht nahtlos von C ersetzt werden kann.
Die offensichtlichste Konsequenz ist, dass die alten ungenutzten Pakete Speicherplatz belegen, was aber meist eher irrelevant ist. Das eigentliche Problem ist, dass die Pakete meist nach dem zweiten Release-Upgrade ungewartet sind, also keine Sicherheitsupdates mehr erhalten und somit potenziell verwundbare Schnittstellen für Angreifer bieten.
Eine Lösung dieses Problems wäre eine automatische Paketbereinigung bei der alle Pakete entfernt werden die nicht mehr gebraucht werden. Unter debianbasierten Distributionen gibt es dazu den Befehl
apt-get autoremove der alle automatisch installierten Pakete entfernt von denne kein anderes Paket mehr abhängt. Aber auch hier gibt es eine Problemstelle:
Die Markierung manuel und automatisch installierter Pakete ist nicht zuverlässig. Wenn du z.B. eine per
dpkg --get-selections erstellte Paketliste einspielst werden alle diese Pakete als manuell installiert markiert und beim autoremove folglich nicht mehr entfernt.
3. Rein hypothetisch: Was für konkrete Nachteile/Gefahren würden nun daraus entstehen, wenn rolle nicht upgraden würde, obwohl der Support für 13.10 ausgelaufen ist und es keine Sicherheitsaktualisierungen mehr gibt?
Dann läuft er früher oder später mit Sicherheitslücken rum.
Stell dir vor er würde nicht 13.10 sondern 12.10 verwenden. Dann äre er immer noch für Heartbleed anfälllig. Und genauso ist er jetzt von allen Sicherheitslücken betroffen die nach dem 17.7. bekannt wurden.
Rein theoretisch müsste - zumindest im Vergleich zu Windows - die Gefahr bzw. das Risiko, 13.10 weiterzunutzen, doch trotzdem relativ gering sein ("dank Linux")? Und wenn das System alles hat, was man will, und stabil läuft...? Oder übersehe ich hier etwas?
Ja, du übersiehst, dass der Vergleich mit einem noch unsichereren System* nicht taugt um die Sicherheit des eigenen Systems zu verbessern.
Das ist vom Prinzip her das gleiche wie die Aufforderung an Systemkritiker sich über hiesige Probleme nicht zu beschweren weil es woanders noch schlimer ist. Davon verschwinden die Probleme nicht.
4. Werden wirklich alle Konfigurationen/Einstellungen in /home gespeichert und bleiben dann entsprechend erhalten? Was fällt da denn konkret alles drunter? Auch die gewählte DE/der gewählte WM? Was müsste trotz Distro-Upgrade neu konfiguriert/eingestellt werden?
Im Idealfall muss gar nichts neu eingestellt werden.
*) Womit ich ausdrücklich nicht sagen will, dass Windows ein prinzipielll unsichereres System ist als Linux.