- Registriert
- 2 Aug. 2009
- Beiträge
- 3.288
Hi,
nachdem ich mir ein bildschirmbeschädigtes T500 besorgt habe und das Display durch ein neues ersetzt habe, bin ich komplett baff, was für ein scharfes Gerät das ist. Wäre das T500 nicht doppelt so schwer (!) wie ein X und würde es in meine Tasche passen (was es nur mit viel gutem Zureden tut), wäre es das ideale Notebook. Ich überlege im Moment, es in meinem Büro in der Uni als Dauerrechner zu benutzen.
Kriterium 1: Kühl und leise
Einer der wenigen zentralen Vorzüge eines 15"-Books mit 2,7kg ist, dass man nicht am Kühler sparen muss. Das zahlt sich aus. Der T500-Serienkühler hält das Notebook bei Standardspannungen im Officebetrieb locker unter 40°C. Unter Last heizt sich das Gerät etwas weiter auf, aber über 70°C kommt man eigentlich nie. Mit Undervolting kann man gewaltig Lüfterpower sparen - passiver Betrieb ist kein Problem, unter hoher Leistung hält Lüfterstufe 1 den Prozessor bequem im 65°C-Bereich. Im Officebetrieb liegt die CPU bei passiven 50-60°C - das sollen die Core-i-Prozessoren mal bringen. Da zur Zeit noch eine HDD eingebaut ist, übertönt die den Lüfter aber sowieso - wenn mal ein paar Mark extra da sind, gibt es da noch eine Intel 320.
Kriterium 2: Hell und fein
Das Display eines Arbeits-Office-Rechners muss groß genug sein, um zwei Browserfenster nebeneinanderhalten zu können. Ich bin zuhause 1920x1200 gewöhnt - das reicht grade so für eine ordentliche Darstellung in beiden Fenstern. Die 1600 Pixel der meisten Notebooks reichen im Allgemeinen geradeso für zwei Fenster nebeneinander aus - die meisten Seiten sind aber eher auf 1024 Pixel Breite ausgelegt (denn das kann dann wirklich jedes Netbook anzeigen).
Da das Originaldisplay einen großen Haufen Druckstellen und Flecken hatte, musste sowieso ein neues her. WSXGA+ und WUXGA kosteten fast das gleiche. Ich hatte Sorgen, weil ich immer mal wieder gelesen habe, WUXGA-Panels wären sehr pixelfehleranfällig. No risk, no fun: ich habe ein fehlerfreies WUXGA-Display erhalten, lediglich ein geringer Helligkeitsabfall in der rechten unteren Ecke ist bemerkbar (aber da ist eh die dunklere Windows-Taskleiste, da ist das sogar beim Hinschauen nicht wahrnehmbar). Der Einbau war nicht gerade einfach (die Schrauben sitzen beim T500 in den bescheuertesten Ecken, ein Displaytausch ist daher - zumal ich ohne HMM gearbeitet habe - spürbar problematischer als etwa beim X200). Trotzdem hat es auf Anhieb geklappt. Das Display ist erstaunlich hell (das WSXGA+ war dunkler, aber vllt. auch durch die Beschädigungen), die Farben sind relativ kalt, das Bild ist vergleichsweise kontrastschwach, das ist aber alles keine Neuigkeit - über die Auflösung muss man wohl nichts sagen: eine Erlösung. Mithilfe der Windows-Farbkalibrierung und einer deutlichen Gammareduktion habe ich ein akzeptables bis ordentliches Bild hervorbringen können, das zwar nicht an ein IPS rankommt, aber für TN in einem guten Bereich mitspielen kann. Die Blickwinkelstabilität ist wesentlich besser als befürchtet.
T500 WUXGA vs. X220 IPS
1920x1200 vs. 1366x768
147 dpi vs. 125 dpi
im Zwei-Fenster-Vergleich,
jeweils max. Helligkeit
Ein Trivium am Rande: Windows scheint Displaygröße und -auflösung gegeneinander zu verrechnen und eine entsprechende Skalierung automatisch aufzurufen. Nach der Installation war Windows auf 150% skaliert. Wer da immer behauptet, man merkt das nicht: man merkt es total, alles sieht zu klobig aus und die Fenster sind ständig zu klein für ihren Inhalt (das ist ein witziger Effekt: Windows vergrößert die Schriften und Knöpfe, aber die Standardgröße der jeweiligen Fenster nicht gleich mit - dadurch sehen z.B. Systemmeldungen ziemlich bescheuert aus).
Kriterium 3: Gehäusestabilität
Wer bereit ist, knappe drei Kilo mit sich herumzuschleppen, erwartet dafür in aller Regel ein solides Gerät. Wenigstens das muss sich das T500 nicht vorwerfen lassen: die ganze Kiste ist bombenfest. Bezel und Palmrest lassen sich nirgends auch nur millimeterweise bewegen oder eindrücken. Beim Displayumbau ist mir eine Art "Doppelhülle" aufgefallen: unter dem Deckel sitzt noch eine zweite Hülle aus einem ungefärbten, metallisch anmutenden, sehr stabilen Material. Diese Hülle gibt dem Displaydeckel eine enorme Stabilität und dem Display dadurch einen Verwindungsschutz, in dessen Angesicht ein T420s vor Scham in die Ecke kriecht und ein X220 weinend nach Hause läuft. In Sachen Gehäusestabilität zahlt sich das mitgeschleppte Gewicht voll aus.
Kriterium 4: Gewicht
Oh, ich gehe dann mal lieber, sagte das T500. Dieser Laptop ist mehr Mordwerkzeug als portabel.
Kriterium 5: Leistung
In meinem Exemplar steckt ein P8600 und die Intelgrafik. Letztere ist erst mit Sandybridge wirklich erwachsen geworden; in der 4500MHD-Variante ist das hingegen noch ein sehr rudimentärer Chip mit gerade genug Leistung, um HD-Videos auszurechnen. Für alles, was mit 3D zu tun hat, ist die Kiste nicht gedacht und das macht durch die hohe Auflösung mit ihren Hardware-Ansprüchen dann auch erst recht keinen Spaß.
Zum Spielen war der Rechner ja auch nicht gedacht. Der P8600 macht seine Arbeit kühl und gut, mit 2.4Ghz und 3MB Cache ist aber nach oben noch einiges an Luft (der schnellste kompatible C2D, der T9900, ist mit 3.06Ghz und 6MB Cache um Längen leistungsfähiger, v.a. bei Multicore-Geschichten).
Kriterium 6: Akkulaufzeit
Man kann sich ja fragen, wer bei einem 2,7kg-Gerät wirklich auf die Akkulaufzeit schaut, wenn man für 300g mehr gleich das Netzteil mitnehmen kann (wenn man das Gerät überhaupt rumträgt). Anyway: der Akku hält ca. 4:30 bei reduzierter Helligkeit und um die 3:30 in komfortablen, hellen Arbeitsszenarien. Das verdankt die Kiste vor allem der fehlenden ATI-Karte und dem relativ selten hochgetakteten Prozessor.
nachdem ich mir ein bildschirmbeschädigtes T500 besorgt habe und das Display durch ein neues ersetzt habe, bin ich komplett baff, was für ein scharfes Gerät das ist. Wäre das T500 nicht doppelt so schwer (!) wie ein X und würde es in meine Tasche passen (was es nur mit viel gutem Zureden tut), wäre es das ideale Notebook. Ich überlege im Moment, es in meinem Büro in der Uni als Dauerrechner zu benutzen.
Kriterium 1: Kühl und leise
Einer der wenigen zentralen Vorzüge eines 15"-Books mit 2,7kg ist, dass man nicht am Kühler sparen muss. Das zahlt sich aus. Der T500-Serienkühler hält das Notebook bei Standardspannungen im Officebetrieb locker unter 40°C. Unter Last heizt sich das Gerät etwas weiter auf, aber über 70°C kommt man eigentlich nie. Mit Undervolting kann man gewaltig Lüfterpower sparen - passiver Betrieb ist kein Problem, unter hoher Leistung hält Lüfterstufe 1 den Prozessor bequem im 65°C-Bereich. Im Officebetrieb liegt die CPU bei passiven 50-60°C - das sollen die Core-i-Prozessoren mal bringen. Da zur Zeit noch eine HDD eingebaut ist, übertönt die den Lüfter aber sowieso - wenn mal ein paar Mark extra da sind, gibt es da noch eine Intel 320.
Kriterium 2: Hell und fein
Das Display eines Arbeits-Office-Rechners muss groß genug sein, um zwei Browserfenster nebeneinanderhalten zu können. Ich bin zuhause 1920x1200 gewöhnt - das reicht grade so für eine ordentliche Darstellung in beiden Fenstern. Die 1600 Pixel der meisten Notebooks reichen im Allgemeinen geradeso für zwei Fenster nebeneinander aus - die meisten Seiten sind aber eher auf 1024 Pixel Breite ausgelegt (denn das kann dann wirklich jedes Netbook anzeigen).
Da das Originaldisplay einen großen Haufen Druckstellen und Flecken hatte, musste sowieso ein neues her. WSXGA+ und WUXGA kosteten fast das gleiche. Ich hatte Sorgen, weil ich immer mal wieder gelesen habe, WUXGA-Panels wären sehr pixelfehleranfällig. No risk, no fun: ich habe ein fehlerfreies WUXGA-Display erhalten, lediglich ein geringer Helligkeitsabfall in der rechten unteren Ecke ist bemerkbar (aber da ist eh die dunklere Windows-Taskleiste, da ist das sogar beim Hinschauen nicht wahrnehmbar). Der Einbau war nicht gerade einfach (die Schrauben sitzen beim T500 in den bescheuertesten Ecken, ein Displaytausch ist daher - zumal ich ohne HMM gearbeitet habe - spürbar problematischer als etwa beim X200). Trotzdem hat es auf Anhieb geklappt. Das Display ist erstaunlich hell (das WSXGA+ war dunkler, aber vllt. auch durch die Beschädigungen), die Farben sind relativ kalt, das Bild ist vergleichsweise kontrastschwach, das ist aber alles keine Neuigkeit - über die Auflösung muss man wohl nichts sagen: eine Erlösung. Mithilfe der Windows-Farbkalibrierung und einer deutlichen Gammareduktion habe ich ein akzeptables bis ordentliches Bild hervorbringen können, das zwar nicht an ein IPS rankommt, aber für TN in einem guten Bereich mitspielen kann. Die Blickwinkelstabilität ist wesentlich besser als befürchtet.
T500 WUXGA vs. X220 IPS
1920x1200 vs. 1366x768
147 dpi vs. 125 dpi
im Zwei-Fenster-Vergleich,
jeweils max. Helligkeit
Ein Trivium am Rande: Windows scheint Displaygröße und -auflösung gegeneinander zu verrechnen und eine entsprechende Skalierung automatisch aufzurufen. Nach der Installation war Windows auf 150% skaliert. Wer da immer behauptet, man merkt das nicht: man merkt es total, alles sieht zu klobig aus und die Fenster sind ständig zu klein für ihren Inhalt (das ist ein witziger Effekt: Windows vergrößert die Schriften und Knöpfe, aber die Standardgröße der jeweiligen Fenster nicht gleich mit - dadurch sehen z.B. Systemmeldungen ziemlich bescheuert aus).
Kriterium 3: Gehäusestabilität
Wer bereit ist, knappe drei Kilo mit sich herumzuschleppen, erwartet dafür in aller Regel ein solides Gerät. Wenigstens das muss sich das T500 nicht vorwerfen lassen: die ganze Kiste ist bombenfest. Bezel und Palmrest lassen sich nirgends auch nur millimeterweise bewegen oder eindrücken. Beim Displayumbau ist mir eine Art "Doppelhülle" aufgefallen: unter dem Deckel sitzt noch eine zweite Hülle aus einem ungefärbten, metallisch anmutenden, sehr stabilen Material. Diese Hülle gibt dem Displaydeckel eine enorme Stabilität und dem Display dadurch einen Verwindungsschutz, in dessen Angesicht ein T420s vor Scham in die Ecke kriecht und ein X220 weinend nach Hause läuft. In Sachen Gehäusestabilität zahlt sich das mitgeschleppte Gewicht voll aus.
Kriterium 4: Gewicht
Oh, ich gehe dann mal lieber, sagte das T500. Dieser Laptop ist mehr Mordwerkzeug als portabel.
- T500 mit allem: 2,72kg
- T500 ohne DVD-ROM: 2,60kg
- T500 ohne DVD-ROM und ohne Akku: 2,23kg
Kriterium 5: Leistung
In meinem Exemplar steckt ein P8600 und die Intelgrafik. Letztere ist erst mit Sandybridge wirklich erwachsen geworden; in der 4500MHD-Variante ist das hingegen noch ein sehr rudimentärer Chip mit gerade genug Leistung, um HD-Videos auszurechnen. Für alles, was mit 3D zu tun hat, ist die Kiste nicht gedacht und das macht durch die hohe Auflösung mit ihren Hardware-Ansprüchen dann auch erst recht keinen Spaß.
Zum Spielen war der Rechner ja auch nicht gedacht. Der P8600 macht seine Arbeit kühl und gut, mit 2.4Ghz und 3MB Cache ist aber nach oben noch einiges an Luft (der schnellste kompatible C2D, der T9900, ist mit 3.06Ghz und 6MB Cache um Längen leistungsfähiger, v.a. bei Multicore-Geschichten).
Kriterium 6: Akkulaufzeit
Man kann sich ja fragen, wer bei einem 2,7kg-Gerät wirklich auf die Akkulaufzeit schaut, wenn man für 300g mehr gleich das Netzteil mitnehmen kann (wenn man das Gerät überhaupt rumträgt). Anyway: der Akku hält ca. 4:30 bei reduzierter Helligkeit und um die 3:30 in komfortablen, hellen Arbeitsszenarien. Das verdankt die Kiste vor allem der fehlenden ATI-Karte und dem relativ selten hochgetakteten Prozessor.
Zuletzt bearbeitet: