Ein paar Klarstellungen, da hier offenbar ein paar Missverständnisse entstanden sind:
1. die "reale" Parität zwischen USD und EUR liegt bei 1:1.
Dass der EUR Wechselkurs aktuell so stark ist, ist eine andere Geschichte.
Man erinnere sich bitte an Zeiten in denen 1 USD mehr als 3,30 DM wert war, das würde also in etwa 1,66 EUR entsprechen. Zur Zeit ist der USD gerade mal die Hälfte "wert" (Umtauschkurs).
Mir ist klar, dass hier viele Probleme mit dem Verständnis über die "reale" Parität haben aber es ist nun mal so.
2. in den USA werden ALLE Preise in der Regel OHNE MwSt. (Local Tax) angezeigt. Diese Local Tax beträgt z.B. im Urlaubsparadies Florida 9%.
Bei Einfuhr nach Deutschland werden bei Laptops "nur" 19% MwSt. fällig.
Wer ein Gerät ohne Verzollung importiert, der macht sich strafbar. In der Konsequenz wird das Gerät eingezogen und man muss neben der MwSt. auch noch eine saftige Strafe zahlen. Die Zöllner am Flughafen sind nicht dumm, sie suchen nach originalverpackten Geräten (wie DUMM muss man sein, ein Gerät in seiner Originalverpackung mitzunehmen???), nach Kauf- bzw. Kreditkartenquittungen, Zubehör (warum nimmt jemand z.B. die Dockingstation bzw. eine Anleitung auf Englisch mit) und schauen sich auch die Tastatur an (mit deutschen Umlauten kein Problem, ohne wird nachgehakt). Teilweise verfügen die Zollämter in D auch über Seriennummern von Geräten gängiger Hersteller, die etwas über die Herkunft verraten. Bei einem starken Verdachtsmoment, ohne sofortige Beweise, können die Zöllner auch nachträglich eine Kaufquittung von einem deutschen Händler nachfordern. Die Beweislast liegt hier übrigens teilweise beim Besitzer des Laptops, hier wirklich aufpassen!
3. US Kunden, die über das Internet bei einem Internet Shop AUSSERHALB ihres eigenen Bundesstaates einkaufen, zahlen KEINE Local Tax. Die Preise sind somit, bis auf die Transportkosten, Kundenendpreise. Für deutsche Kunden, die in US Online Shops mit internationaler Auslieferung (es gibt nur sehr wenige!!!) bestellen, fällt die Local Tax sowieso weg. Oft betragen aber die Transportkosten bis zu 100 USD, je nachdem wie die Ware verschickt wird. Einen sehr guten Service und einen guten Ruf hat z.B. Dynamism, allerdings verkaufen die vor allem "Exoten", die es in den USA bzw. auch in Europa nicht gibt. Die Kreditkartenzahlung bei Dynamism oder ähnlichen Shops ist oft nicht möglich und wenn, dann zumeist nur für Stammkunden mit American Express Karte. Ansonsten ist Banktransfer angesagt, Dynamism ist eine ehrliche und zuverlässige Firma aber bei anderen Shops wäre ich mit internationaler Vorauszahlung sehr vorsichtig. Denn es ist kaum möglich, an das Geld heran zu kommen, sollte die Ware beschädigt, unvollständig oder gar überhaupt nicht verschickt worden sein.
4. US Laptops haben oft nur 6 Monate Garantie, manche Hersteller bieten noch eine Art Anschlussgarantie oder Zusatzgarantien an. Eine internationale Garantie ist oft NICHT vorhanden, wenn man so ein Gerät also in Europa reparieren lassen will, dann wird das entweder kategorisch abgelehnt oder es dauert ewig, bis es aus der (KULANZ!) Reparatur wieder kommt.
5. die US Basismodelle von Laptops werden oft mit sehr magerer Ausstattung ausgeliefert, oft werden auch Preise angezeigt, die NUR mit dem Einschicken von irgendwelchen "Coupons" NACH dem Kauf eingehalten werden können. Diese Coupons werden nur an US Amerikaner ausbezahlt, man muss in den Staaten eine Adresse haben.
Beispiel: ein Händler wirbt mit einem Laptop für 999 USD, in kleinen Klammern steht aber darunter "after rebates"). Bedeutet: das Gerät kostet eigentlich z.B. 1199 USD und die 200 USD Nachlaß werden nur erreicht, wenn man dann den beigefügten Coupon bei Kauf abstempeln lässt bzw. mit der Kaufquittung erhält und diese dann an eine bestimmte Adresse schickt.
6. US Geräte haben eine US Tastatur, es sind also keine Umlaute vorhanden. Oft werden die Laptops mit Windows Vista Business oder Home Premium ausgeliefert aber nur Vista Ultimate bietet ein komplettes "Umschalten" auf Deutsch (inkl. OS Sprache) um.
Fazit: lohnt sich definitiv nicht, außer man will ein Gerät haben, das es in Europa nicht gibt. Riskieren kann man auch einen Kauf während eines Aufenthaltes in den USA aber wenn man am Zoll Pech hat (jüngere Leute werden sowieso gerne kontrolliert)...