X1 Carbon X1 Carbon Bildschirm unscharf nach Abdocken

joas

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Hallo Zusammen

Betreibe ich mein ThinkPad X1 Carbon an meinem USB Dock (onelink pro dock) muss ich jedesmal Neustarten, damit die externen Bildschirmen (angehängt am Dock) scharf sind.
Genau das gleich (Neustart) ist notwendig, wenn ich den X1 vom Dock nehme und den eingebauten Bildschirm scharf haben möchte.

Was kann ich tun um nicht jedesmal das Gerät neuzustarten?

Gibt es eine Auswurf-Tast/Funktion? So was hatte ich früher bei meinem Dock vom T61p.
 
Das liegt daran, dass die Displays unterschiedliche Auflösungen haben.
Ich nehme mal an, du hast den Clon-Modus aktiv (beide Displays zeigen das gleiche Bild)
Da aber das X1 Carbon mit 2560*1440 Bildpunkten arbeitet und dein externer Monitor wahrscheinlich mit 1920*1080, wird beim Andocken das Bild kleiner gezoomt und damit unscharf.
Beim Neustart im zugeklappten Modus erkennt das Gerät dann die FHD-Auflösung des externen Displays und stellt die Windows-Auflösung auf Full-HD um.
Wenn es dann abgezogen wird versucht das Windows, diese FHD-Auflösung auf dem QHD-Display darzustellen und zoomt hoch (unscharf).
Eigentlich sollte die Auflösungsumstellung automatisch passieren, du kannst aber auch durch manuelles Durchschalten (Fn+F7) die Anzeige auf die verschiedenen Displays wechseln, im Normalfall werden sie dann neu eingelesen.
 
Ich habe 2 Monitore am Dock angehängt. Der Bildschirm vom X1 ist währendem er am Dock ist zu - sprich Bildschirm ausgeschaltet.
Der eine externe Monitor hat die Auflösung: 1920 * 1200 px der andere 1280 *1024. Die beiden Monitoren zeigen nicht das gleiche: Modus "diese Anzeige erweitern" ist aktiv.

Probiere das mit der Tast Fn+F7 gerne mal aus. Jemand eine Idee wieso es nicht automatisch funktioniert?
 
Höchstwahrscheinlich ein Software-Problem (Intel Grafiktreiber oder irgendwas das die korrekte Übertragung der DDC-Daten blockiert), könnte aber auch an der Dock liegen. Daher gibts nur die Varianten eine andere Dock zu testen oder mal die SSD mit System aus einem anderen X1 Carbon einzusetzen um das ganze zu testen. Wenn du aus Berlin kommst, schick mir mal ne PN, dann könnten wir das hier probieren, ansonsten prüf mal ob ein Servicepartner in deiner Nähe ist.
 
Ich habe es nun mit 2 weiteren X1 und 2 weitern USB Docks probiert. Überall genau das gleiche Problem. Liegt also nicht an der Hardware.
 
Betreibe ich mein ThinkPad X1 Carbon an meinem USB Dock (onelink pro dock) muss ich jedesmal Neustarten, damit die externen Bildschirmen (angehängt am Dock) scharf sind.
Ab- und wieder anmelden statt Neustart müßte reichen.

Dasselbe Problem beobachte ich mit einem T410s an einem externen Bildschirm. Es hängt mit der technischen Umsetzung der Displayskalierung in Windows zusammen.

Die technische Grundlage für High-DPI-Unterstützung in Windows gibt es schon ewig (müßte schon in Win95 vorhanden gewesen sein), und sie funktioniert etwa so:
- einige visuelle Elemente, die vom System gezeichnet werden (z.B. Menus), skalieren immer automatisch
- Dialogressourcen skalieren ebenfalls automatisch, wenn die Anwendung das nicht explizit unterbindet
- für die Skalierung aller anderen Programminhalte muß die Anwendung selbst Sorge tragen

Für lange Jahre testeten praktisch alle Entwickler ihre Programme nur mit der Standardeinstellung ("96 dpi"). Das führte dazu, daß viele Programme bei höherer DPI-Zahl teils skaliert, teils unskaliert daherkamen, mit sehr unschönen Folgen: Abgeschnittener Text, zu kleine Symbole, unbenutzbare, weil aus dem sichtbaren Bereich hinausgerutschte Schaltflächen etc. Dazu kommt, daß schon länger fast niemand mehr Dialogressourcen benutzt, um sein UI zu konstruieren. (Auch in Windows selbst gibt es nur noch wenige Fälle, wo Dialogressourcen verwendet werden, z.B. beim "Eigenschaften"-Dialog im Explorer oder dem "Internetoptionen"-Dialog. Fun fact: der "Internetoptionen"-Dialog ist strukturell unverändert seit Windows 3.1.)

Weil viele Programme sich in der Praxis als mit Skalierung unbenutzbar erwiesen, führte man in Vista die DWM-Skalierung ein: wenn ein Programm nicht ausdrücklich erklärt, mit höheren DPI-Werten zu funktionieren, dann wird es bei 96 dpi gezeichnet und vom System hochskaliert. Dann sieht es zwar unscharf aus, aber wenigstens funktioniert es. (Sicherlich sollte das zugleich Motivation für die Programmierer sein, ihre Programme zu reparieren, wenn deren Benutzer sich über die unscharfe Darstellung beklagten.)

Das Grundproblem bleibt aber, daß das oben beschriebene Skalierungsmodell die volle Kooperation der Anwendung erfordert. Und erstaunlich oft machen Programme implizite Annahmen über Pixelgrößen (z.B. wird eine dünne Linie gerne einfach 1px breit dargestellt; bei 100% Skalierung ist das okay, aber bei 200% sieht man die praktisch nicht mehr; oder das Programm verwendet Icons, für die es nur 16x16-Bitmapgraphiken hat). Immer mehr Programme lernen damit umzugehen, aber es ist ein mühevoller, zeitaufwendiger Prozeß.

Noch schlimmer wird das ganze nun dadurch, daß es immer üblicher wird, an einem Gerät mehrere Displays mit unterschiedlichen DPI-Zahlen zu betreiben. Du hast vermutlich ein Hi-DPI-Display in deinem Notebook, bei dem du auf 150% oder 200% skalierst, und einen Monitor, den du mit 100% betreiben willst; und bei dem T410s hier ist es genau andersrum (das Notebook braucht 100%, der externe Bildschirm 125%). Und natürlich kann der Benutzer jederzeit Fenster zwischen den beiden Bildschirmen hin- und herschieben. Eigentlich müßte ein Programm also seine Skalierung jedesmal anpassen, wenn es auf einen anderen Bildschirm verschoben wird. Du kannst dir vorstellen, daß es für das System praktisch unmöglich ist, ein bestehendes Programm, dem der Entwickler gerade mühevoll die korrekte DPI-Skalierung beigebracht hat, auch noch dazu zu bringen, mitten im Betrieb seine Skalierung zu ändern.

Deshalb wiederholt sich jetzt die ganze Geschichte. Windows unterstützt seit Version 8.1 das Umschalten der Skalierung im laufenden Betrieb ("per-monitor DPI"), aber noch kann kaum eine Anwendung damit richtig umgehen. Nicht mal der Explorer, Notepad oder andere systemeigene Programme können das. Und mangels besserer Alternativen entscheidet sich das System eben beim Logon für eine DPI-Zahl, die davon abhängt, welche Monitore gerade angeschlossen sind, welche Einstellungen du vorgenommen hast etc., und behält diese während der Session bei. Wenn ich also den T410s am externen Bildschirm hängen habe und mich anmelde, wählt Windows 125% (120 dpi) und teilt das dem Explorer und allen anderen Programmen mit. Wenn ich also ein Explorerfenster öffne, wird es mit 120 dpi dargestellt; wenn ich es auf den Bildschirm vom T410s verschiebe, schaut das System nach, ob explorer.exe "per-monitor DPI" unterstützt, und weil das nicht der Fall ist, wird es vom System runterskaliert und also unscharf. Nehme ich nun das Notebook aus dem Dock, so gibt es nur noch das integrierte Display; aber für das System und alle laufenden Anwendungen ist es schon zu spät, weil sie alle auf 120 dpi eingestellt sind. Deshalb sieht dann eben alles unscharf aus.

In den nächsten Jahren und mit Windows 10 wird die Unterstützung für "per-monitor DPI" sicherlich besser werden, sowohl vom System als auch von Drittprogrammen. Aber es wird einige Zeit dauern, bis es im Alltag nicht mehr stört, und das Problem wird wohl immer wahrnehmbar bleiben (so wie heute zwar die meisten Anwendungen mit Hi-DPI umgehen können, man aber doch immer mal einzelne Programme findet, die das nicht tun).

Man könnte natürlich sagen, es wäre besser gewesen, Microsoft hätte das Problem an der Wurzel gepackt und die DPI-Skalierung "richtig" gemacht, also so, daß die Anwendung davon gar nichts mitbekommen muß, so wie sie eigentlich gar nicht wissen sollte, wie groß ein Pixel gerade ist. Das haben sie auch gemacht: Windows 8-Apps skalieren i.d.R. problemlos, weil das Problem hier von vorneherein vermieden wurde, und das überträgt sich auf die technisch verwandten Universal Apps in Windows 10. Desgleichen gilt für Anwendungen, die mit WPF gemacht wurden. Aber es ist auch klar, daß man an den Grundprinzipien der Skalierung für gewöhnliche Win32-Anwendungen nicht rütteln kann, weil es so unglaublich viele Programme gibt, die sich auf den status quo verlassen. Deshalb wird es, wie oben beschrieben, noch einiges an Geduld erfordern, bis "per-monitor DPI" im Alltag keine Probleme mehr macht.
 
Hi,

das ganze ist tatsächlich ein Problem von Windows 8.1, welches hier eine konzeptionelles Problem hat. Windows 8.1 unterscheidet zwischen einem Systemweiten Skalierungslevel und einem Monitorweitem Skalierungslevel.

Das Hauptproblem ist, dass das systemweite Skalierungslevel nur ein einziges mal beim Anmelden gesetzt wird, und danach nicht mehr geändert wird.

Beispiel:

1. Du startest dein X1 und meldest dich an. Windows setzt ein Systemwert von 150% und einen Monitorwert von 150%.
Das ganze sieht superscharf aus, da die Schriften nun hochauflösend gerendert werden.

2. Du schliesst einen Monitor mit 100% Skalierung an.
Windows arbeitet nun intern noch mit 150% weiter... das heißt beim Zweimonitorbetrieb sieht alles auf dem X1 superscharf aus. Beim externen Monitor skaliert er nun (auf Bitmapebene) die Schriften herunter -> also unscharf.

3. Du meldest dich nun ab und wieder an.
Ist der externe Monitor als Hauptbildschirm eingetragen so wird nun eine Systemweite Skalierung von 100% eingestellt.
Der Monitor sieht superscharf aus, aber: auf deinem X1 werden nun die Inhalte nur noch per Bitmapskalierung auf 150% gebracht -> also unscharf.
An dieser Stelle gibt es ein paar wenige Programmausnahmen (Explorer etc), welche PerMonitorAware-fähig sind.... Beim IE ist schön zu sehen, dass er etwas schummelt, er skaliert die Webpage mit 150% Bordmittel.. die Taskbar bleibt bei 100%.

4. Du stöpselt den externen Monitor ab.
Nun bleib die systemweite Skalierung bei 100% und wird nur künstlich auf 150% hochgerechnetn -> also unscharf.
Darfst dich wieder ab- und anmelden.


Fazit: Das ganze Prozedere ist noch nicht ausgereift. Habe mich damit auch schon viel beschäftigt und zur Zeit gibt es (außer die Skalierung abschalten... dann aber alles zu klein) nur zwei praktikable Lösungen:

1. Man verwendet/kauft ein Notebook welches eine 200% Skalierung fährt (4k Display), dann gibt es keine Unschärfeartefakte wegen dem sauberen Faktor 2x.
2. Man verwendet/kauft ein externen Monitor mit exakt der gleichen Skalierung und umgeht damit die Ungereimtheiten.

Bis Windows dies fixt, gibt es keine brauchbaren Alternativen.


PS: Habe exakt die selbe Problematik mit meinem Thinkpad Yoga 2015 12" 1920x1080 mit einer 125% Skalierung.
PSS: DTM hat in seinen Ausführungen recht, aber aktuell funktionieren noch nicht mal HighDPI-fähige Anwendungen wie Chrome richtig, wenn der Systemweite Skalierungelevel mit dem Monitorlevel auseinandergelaufen ist.
 
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