Was schätzt der LiIon-Akku ("do")
Akku kühl lagern: Keller oder kühler Fahrradraum ist ok, zur Not tut's auch der Kühlschrank. Dann aber bitte den Akku in einen luftdichten Behälter packen, um Kondenswasserbildung zu verhindern.
Kapazität möglichst ausschöpfen: Einen (zu) grossen LiIon-Akku nach jedem kurzen Gebrauch wieder aufzuladen verkürzt die Lebensdauer. Besser ist es, den Akku erst dann zu laden, wenn er fast ganz leer ist.
Laden bei Raumtemperatur: Falls der Akku "tiefgekühlt" von der Tour zurückgebracht wird, sollte man ihm vor dem Laden Zeit lassen, sich an die Raumtemeratur anzupassen.
Was schadet dem LiIon-Akku ("don't")
Akku vor dem Laden entladen: das bringt beim LiIon-Akku (im Gegensatz zum NiMH-Akku) gar nichts, sondern verkürzt im Gegenteil seine Lebenserwartung! Also: Akku am Lader nur laden, nicht entladen. Vorheriges Entladen ist nur sinnvoll, um die aktuelle Kapazität zu messen.
Akku vor der Tour nochmals kurz an den Lader hängen, um ihn zu "pushen": durch die äusserst geringe Selbstentladung eines LiIon-Akkus ist das nicht nur unnötig, sondern verkürzt sogar die Lebensdauer des Akkus.
Akku tiefentladen: wenn das PCS den Brenner ausgeschaltet hat, dann bitte nicht einfach neu anstecken und weiter zu leuchten versuchen.
Akku bei unter 0°C laden: vor dem Laden den Akku möglichst auf Raumtemperatur bringen.
Akku bei über 40°C laden: vor dem Laden den Akku möglichst auf Raumtemperatur bringen.
Akku grosser Hitze aussetzen: grosse Hitze kann beispielsweise bei direkter Sonneneinstrahlung entstehen oder generell in einem Auto an der prallen Sonne. Durch grosse Hitze verliert der LiIon-Akku in Windeseile und unwiederbringlich seine Kapazität!
Akku an einem falschen Ladegerät laden: LiIon-Akku benötigen ein spezielles Ladegerät, welches den korrekten Ladestrom und den Spannungsverlauf penibel einhält. Die Lupine-Akkus enthalten zur Verhinderung des Schlimmsten zwar eine Schutzschaltung (kurz PCB), trotzdem ist zum korrekten Laden immer ein LiIon-Lader nötig. Bei Akkus ohne Schutzschaltung besteht gar Brand- und Explosionsgefahr, wenn ein falscher Lader verwendet wird!
Kurzschlüsse: bei ungeschützten LiIon-Zellen führt ein Kurzschluss zur dauerhaften Unterbrechung des Stromflusses durch einen in jede Zelle eingebauten Sicherheitsmechanismus. Danach ist die Zelle defekt und kann nur noch entsorgt werden. Die in den Akkus von Lupine enthalte Schutzschaltung (kurz PCB) schaltet den Strom aber schon vorher ab - der Akku kann (muss) danach wieder "aktiviert" werden (siehe "Tricks").
Verpoltes Anschliessen an den Lader: dies kann bei Verwendung der Lupine-Lader eigentlich einzig mit dem Twin Charger passieren. Ein verpoltes Anschliessen eines ungesicherten Akkus könnte je nach Lader sowohl Akku wie auch Lader zerstören. Die Schutzschaltung (PCB) in den Akkus von Lupine deaktiviert den Akku in diesem Fall aber sofort.
Die richtige Lagerung bei Nichtgebrauch
All jene, die ihren Akku nur saisonal benutzen, sollten einige Punkte zur optimalen Lagerung beherzigen. Dies hält den teuren Akku möglichst lange fit!
Bei falscher Lagerung verliert ein LiIon-Akku rascher als nötig und unwiederbringlich einen Teil seiner Kapazität (nicht nur einen Teil der Ladung - was normal ist). Ziel ist es, den Akku möglichst unbeschadet in die nächste Saison zu bringen.
Über längere Zeit richtig gelagert wird ein LiIon-Akku in ca. halb vollem Zustand in einem kühlen Raum (z.B. Keller) oder luftdicht verpackt im Kühlschrank (nicht im Tiefkühler!).
Dauert die Lagerung nicht länger als etwa ein halbes Jahr, besteht keine Gefahr der Tiefentladung. Falls der Akku länger eingemottet werden soll, empfiehlt es sich aber, ihn mindestens einmal jährlich aufzuladen. Ein LiIon-Akku bedarf nach der Lagerphase keiner speziellen Behandlung - er ist nach dem ersten Laden bereits wieder voll einsatzbereit. Um die verbliebene Kapazität zu prüfen kann es aber sinnvoll sein, zuerst einen kompletten Zyklus am Lader durchzuführen (also erst entladen und dann voll aufladen). Der Lader zeigt dann nämlich die eingeladene Kapazität direkt an und man weiss, woran man ist [...].
Es ist übrigens Nonsens, dass jeder LiIon-Akku - unabhängig von der Behandlung - nach 3 Jahren generell "hinüber" ist. Richtig ist, dass ein LiIon-Akku kontinuierlich etwas von seiner Kapazität verliert; ein richtig behandelter LiIon-Akku kann aber durchaus länger als diese 3 Jahre halten.
[...]
Zusätzliche interessante Fakten
Hier noch zusammengefasst einige zusätzliche Infos, welche weiter oben nur kurz oder gar nicht erwähnt wurden:
- LiIon-Akkus sind sehr kältebeständig, sie haben bis hinunter auf ca. -10°C wenig Kapazitätsverlust (ca. 5% bei 0°C) und eine sehr geringe Selbstentladung (ca. 3% im ersten Monat nach der Ladung).
- Mit zunehmender Anzahl von Zyklen sinkt das Spannungsniveau des Akkus beim Entladen generell ab, da der Innenwiderstand grösser wird. Dies führt dazu, dass bei einem älteren Akku die gelbe LED am PCS früher aufleuchtet als bei einem neuen.
- Mit abnehmender Temperatur sinkt das Spannungsniveau des Akkus beim Entladen ab. Dies führt dazu, dass bei tiefen Temperaturen die gelbe LED am PCS früher aufleuchtet.
- LiIon-Akkus kennen den von NiCd/NiMH-Akkus her bekannten und berüchtigten Memory-Effekt defininitiv nicht.
- Einmal verlorene Kapazität kann nicht wiederhergestellt werden. Es ist nicht nur sinnlos, sondern kontraproduktiv, einen schlappen LiIon-Akku durch irgedwelche Regerationzyklen "reanimieren" zu wollen. Danach wird er nämlich nur noch weniger Kapazität besitzen.
- LiIon-Akkus verlieren kontinuierlich einen Teil ihrer Kapazität - auch bei Nichtgebrauch. Dies ist normal und kann nicht verhindert, sondern nur verlangsamt werden. Negativ wirkt sich vor allem Hitze aus, aber auch zu grosse Entladestöme und lange Lagerung des vollen Akkus in warmen Räumen vermindern die Kapazität schneller als nötig. Überladen und Tiefentladen werden durch die Schutzschaltung verhindert, wären hier sonst aber auch prominent zu erwähnen.
- Ein vollständiges Entladen bei jedem Zyklus verkürzt die Lebensdauer eines LiIon-Akkus (etwas). Falls der Akku also auf der Tour nicht vollständig geleert wurde, sollte er vor dem Laden nicht entladen werden.
- Ein Entladen auf weniger als 2,75V pro Zelle (5,5V beim 2-zelligen Lupine) sollte vermieden werden, keinesfalls jedoch darf eine Zelle unter 2,5V (5V beim Lupine-Akku) entladen werden. Ein Entladen unter die empfohlene Entladeschlussspannung verkürzt die Lebensdauer massiv. Ausserdem haben Ladegeräte z.T. Mühe, einen tiefentladenen LiIon-Akku erstmals wieder aufzuladen. Die Schutzschaltung im Lupine-Akku deaktiviert den Akku automatisch, sobald die Spannung unter 5,5V sinkt.
- Um ein Über- bzw. Unterschreiten der Zellenspannungen, -Ströme und -Temperaturen zu vermeiden, enthalten LiIon-Packs i.d.R. elektronische Sicherheitsschaltungen (Leiterplatte mit elektronischen Bauteilen), welche den Stromfluss ggfs. unterbrechen können. Akku-Packs ohne solche Schaltungen sind sehr heikel im Umgang (z.B. LiPo-Packs aus dem Modellbau). Wird ein solcher Akku massiv überladen, kann er Feuer fangen und sogar explodieren! Diese Eigenschaft ist in Modellbau-Kreisen berühmt-berüchtigt.
- LiIon-Zellen im runden Becher (wie in den Akkus von Lupine verwendet) enthalten Sicherheits-Mechanismen, welche im Falle von Kurzschlüssen und Überdruck (Überlagen) den Stromfluss irreversibel unterbrechen und die Zelle damit zerstören.
- LiIon-Akkus vertragen keine Überladung (die Ladespannung muss durch den Lader genau eingehalten werden und die Stomzufuhr bei Absinken des Ladestoms unter einen Grenzwert ganz beendet werden).
- Die Effizienz des Ladevorgangs liegt bei praktisch 100%. Das heisst, dass die vom Ladegerät angezeigte (in einen zur leeren Akku) eingeladene Kapazität recht genau der tatsächlichen Akkukapazität entspricht.