X6x Warum sind an der Bios-Batterie drei Kabel?

fuselhausi

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Hi,

ich habe heute bei zwei Notebooks die BIOS-Batterien ausgetauscht. Zuerst bei einem Amilo XA 1526, ca. Bj. 2007 und einem Claxan ca. Bj. 2000. Am FSC-Gerät musste ich das komplette Gerät zerlegen, also wirklich komplett!, nur um an die Batterie dran zu kommen. Am Claxan waren acht Schräubchen zu lösen, danach hatte man Zugriff auf die Batterie.

Da mich nach diesem ganzen Gebastel interessiert hat wie gut oder schlecht man an die Batterie in meinem X61 kommt habe ich dies kurz im HMM nachgeschlagen und mir die ganze Sache mal angesehen. Mit lediglich vier Schrauben hat das X61 klar gewonnen :).

Was mich nun aber stutzig gemacht hat waren die drei Kabel die im Thinkpad an der Batterie verbaut waren. Kann mir jemand sagen für was hier drei Kabel verbaut wurden?

Schöne Grüße

fuselhausi
 
Ich finde die Theorie mit dem Mikro ganz interessant, direkt unter der Tastatur wäre es ja ganz gut platziert:eek:

Aus dem Schaltbild werde ich leider nicht schlau...
Könnte ich dazu noch eine Erläuterung bekommen?
 
Aus dem Schaltbild werde ich leider nicht schlau...
Könnte ich dazu noch eine Erläuterung bekommen?
-RTCBAT_IN ist eine Detect-Leitung, sie geht an ein GPIO des ICH8 (das hat diablo666 in seinem Auszug unterschlagen). Damit kann Software herausfinden, ob eine CMOS-Batterie steckt oder nicht (-RTCBAT_IN ist dann entweder LOW oder HIGH).
 
Am roten Kabel ist +, an den beiden anderen -

Nicht ganz: Die BIOS-Batterie bildet mit dem BIOS einen eigenen Stromkreis völlig unabhängig von der Stromversorgung des Laptops durch Netzteil oder Akku.

Also bilden ein Paar Kabel Plus- und Minuspol der zum BIOS führenden Batterieversorgung, doch das galvanisch von der Batterie getrennte Metallgehäuse wird mit der Masse des Notebooks geerdet, falls die Batterie ausläuft bzw. chemisch durchbrennt. (Das wäre meine Erklärung.)


Damit kann Software herausfinden, ob eine CMOS-Batterie steckt oder nicht (-RTCBAT_IN ist dann entweder LOW oder HIGH).

Auch denkbar, aber welche Software sollte das wissen wollen? Und welche Software hat das jemals angezeigt? Ist es nicht so, dass ausgerechnet das Nichtanzeigen der BIOS-Batterie-Spannung die meisten Probleme bei alten Geräten verursacht?

Viel spannender wäre noch die Frage, ob das BIOS während des eingeschalteten Zustands von außen gepuffert wird und die BIOS-Batterie in dieser Zeit nicht gebraucht wird. Dafür wäre nämlich ein eigenes Signalkabel nötig, dass der BIOS-Batterie signalisiert, dass sie jetzt nicht gebraucht wird. Und es würde erklären, warum auffällig oft defekte Notebook-Akkus die BIOS-Batterie mit in das Verderben stürzen: Wenn weder die BIOS-Batterie, noch der Notebook-Akku das BIOS puffern, entsteht eine elektronische Patt-Situation, und das BIOS startet nicht...

Deswegen auch der 30-Sekunden-Trick ohne Akku, Netzteil und BIOS-Batterie. -RTCBAT_IN ist dann abgeklemmt und kann nicht mehr fälschlicherweise "behaupten", per Akku das BIOS zu puffern. Die BIOS Batterie ist auch abgeklemmt und "behauptet" das damit auch nicht. Das BIOS wartet also auf die Spannung vom Netzteil, um im Urloader-Modus mit default zu starten. Voila!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht ganz: Die BIOS-Batterie bildet mit dem BIOS einen eigenen Stromkreis völlig unabhängig von der Stromversorgung des Laptops durch Netzteil oder Akku.
Nicht ganz: eigener Stromkreis in gewisser Weise ja, aber RTCVCC, d.h. die Spannung der Batterie, geht nur an den TCPA und TPM Chip und die RTC im ICH8. Diese enthält 114 Byte User SRAM (siehe hier, Seite 370). Nicht an das ganze BIOS, was immer das ist. Das ist ja genau genommen nur ein Stück Code, den der Prozessor beim Start und ab und an später ausführt.

Also bilden ein Paar Kabel Plus- und Minuspol der zum BIOS führenden Batterieversorgung, doch das galvanisch von der Batterie getrennte Metallgehäuse wird mit der Masse des Notebooks geerdet, falls die Batterie ausläuft bzw. chemisch durchbrennt.
??? Ich vermute mal, dass die beide schwarzen Kabel einer BIOS-Batterie immer miteinander verbunden sind, egal, ob die Batterie ausgelaufen oder durchgebrannt ist.

Auch denkbar, aber welche Software sollte das wissen wollen? Und welche Software hat das jemals angezeigt? Ist es nicht so, dass ausgerechnet das Nichtanzeigen der BIOS-Batterie-Spannung die meisten Probleme bei alten Geräten verursacht?
Das BIOS. Es zeigt viele Sachen nicht an. Eine fehlende BIOS-Batterie sagt ihm sicher, dass der Inhalt des NVRAM Müll ist.
Eventuell wird dieses GPIO auch von einer IBM/Lenovo Produktionstest-Software benutzt.

EDIT:
Viel spannender wäre noch die Frage, ob das BIOS während des eingeschalteten Zustands von außen gepuffert wird und die BIOS-Batterie in dieser Zeit nicht gebraucht wird. Dafür wäre nämlich ein eigenes Signalkabel nötig, dass der BIOS-Batterie signalisiert, dass sie jetzt nicht gebraucht wird.
Die Antwort findest Du im Schaltplan-Auszug in Posting von diablo666 - VCC3SW und RTCVCC_RTCCONN bilden über zwei Dioden RTCVCC.

Und es würde erklären, warum auffällig oft defekte Notebook-Akkus die BIOS-Batterie mit in das Verderben stürzen: Wenn weder die BIOS-Batterie, noch der Notebook-Akku das BIOS puffern, entsteht eine elektronische Patt-Situation, und das BIOS startet nicht...
Es ist mir noch nie passiert, dass ein defekter Akku die BIOS-Batterie mitgenommen hat (Modelle zwischen T4x und T410).

Deswegen auch der 30-Sekunden-Trick ohne Akku, Netzteil und BIOS-Batterie. -RTCBAT_IN ist dann abgeklemmt und kann nicht mehr fälschlicherweise "behaupten", per Akku das BIOS zu puffern. Die BIOS Batterie ist auch abgeklemmt und "behauptet" das damit auch nicht. Das BIOS wartet also auf die Spannung vom Netzteil, um im Urloader-Modus mit default zu starten. Voila!
Das 30s lange Drücken des Einschalter ohne Akku, NT und BIOS-Batterie wirkt maximal bis zum Power Management Hub. Das GPIO am ICH8 kann nicht ausgewertet werden, da keine Software laufen kann wegen Strommangel. Auch der EC ist IMHO aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe es mal größer gemacht und plus detektiert: Du meinst es so?
Unbenannt.JPG
 
Ich habe es mal größer gemacht und plus detektiert: Du meinst es so?
Ja, so werden die beiden Spannungen von der BIOS-Batterie und vom Board zusammengeschaltet und zugleich verhindert, dass die höhere von beiden zur niedrigeren durchkommt (aufgrund der Dioden). Nachteil ist, dass man etwas Spannung verliert (Flussspannung der Dioden), deshalb nimmt man Schottky-Dioden für so was.

RTCRST# gehört nicht dazu, das ist die Reset-Mimik für den RTC-Block im ICH8.
 
Ich verstehe jetzt aber immer noch nicht so ganz was es dem BIOS bringt wenn es weiss, dass eine Batterie angeschlossen ist. Ob sein flüchtiger Speicher Müll ist merkt es ja alleine schon am Checksum Error. Ausserdem arbeiten doch die meisten anderen Laptops auch ohne so eine eher "aufwändige" Schaltung.
 
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