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- 10 Dez. 2020
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Anbei ein kleines walkthrough, wie man auf den genannten Plattformen (oder ähnlichen mit geklebtem Display) das Display upgraden oder tauschen kann. Das "alte" Display bleibt auf diesem Weg funktionsfähig. Hoffe, es hilft beim Eigenbau.
Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, dauert es knapp 30 Minuten.
Nehmt euch beim ersten Mal aber bitte Zeit - zumindest dann, wenn das "alte" Display noch ok ist. Wäre ja schade drum.
Beispiel anhand des Upgrades von einem FHD-Display auf ein UHD-Display.
1.) Ausbau der Display-Einheit vorbereiten:
-Base Cover öffnen
-Stecker des Akkus abziehen - WICHTIG, sonst bläst man sich die Backlight-Sicherung auf dem Mainboard durch!!!
-Sämtliche Kabel der Display-Einheit lösen und bis zu den Scharnieren zurück legen (Wi-Fi, Kamera, Display-Kabel, ggf. WWAN)
-Display 90 Grad aufklappen, Laptop auf einem Tuch an der Tischkante auf die Tastatur ablegen, sodass das Display an der Tischkante nach unten zeigt; beim Drehen des Laptops bitte nicht den CPU-Lüfter verbiegen, sondern woanders anfassen...
Drei der vier Schrauben entfernen, beim lösen der vierten Schraube mit der Hand mittig etwas festhalten, damit die Display-Einheit nicht runter fallen kann. Display-Einheit dann nach oben abziehen und weg legen.
So sieht das aus; der Display-Deckel hängt beim ersten Bild an der Tischkante runter:
2.) Altes Display entfernen
Mittig an den Seiten anfangen, die Clips vom Display-Rahmen zu öffnen, dann erst oben. Ich nutze ein billiges Pry-Tool für Telefone. Aufpassen an den Seiten: Das Display ist sehr nah. Oben ist genug Platz. Vorsichtig vorgehen, sonst bricht man Plastik-Clips ab und der Rahmen schließt später nicht mehr bündig.
So sollte es unten aussehen, damit auch gleich das klebrige Bezel etwas vom Scharnier gelöst wird
Dann macht man sich daran, oben die Clips zu lösen. Bitte die Kamera dabei nicht "abstechen"...
Wenn die Clips links, rechts und oben gelöst sind (Rahmen unten bitte noch die Finger weg lassen), kann man das Bezel oben sanft etwas vorbiegen, nur so viel, um die drei "Fähnchen" vom elastischen Tape (links und rechts bei der Wi-Fi-Antenne, in der Mitte seitlich der Kamera) mit einer Pinzette zu ziehen.
Das elastische Tape klebt das Display am Displaydeckel fest. Mit etwas Glück löst sich das Bezel beim sanften vorbiegen vom Display schon, dann ist Platz - die kleben aber auch gerne wie Hölle... Ist das elastische Tape raus, wird das Display nur noch vom Bezel, unten mittig vom Rahmen (und vom Displaykabel...) gehalten.
So sieht das elastische Tape nach dem Entfernen aus, wenn man es wieder etwas "gerade gezogen" hat (links ist etwas gerissen, passiert...). Das kann man nochmal wieder verwenden, mehr dazu unten. Alternative, wenn eins mal ganz reißt: Ein Streifen elastisches Nano-Klebeband mit 1mm Dicke. Nicht perfekt, aber das Original-Tape ist bei Lenovo unverschämt teuer. Es muss auf jeden Fall ein elastisches Tape verwendet werden (nicht nur doppelseitiges Klebeband), sonst zerstört man das Display mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn man den Deckel nochmal öffnen muss (z. B., um ein defektes Kabel oder Scharnier zu ersetzen).
Das Display samt Bezel lässt sich nun gut bewegen, ohne dabei Druck auf das Display zu geben.
Nun kommt der untere Teil des Rahmens dran. Einfach das Tool in den Ritz stecken und von links nach rechts bewegen, bis die Clips aufspringen. Sofern nötig, das Bezel noch leicht von den Scharnieren lösen. Das Display inkl. Bezel ist dann lose - aufpassen, Kabel ist ja noch dran.
Display (nicht den Deckel) liegend auf dem Tisch oben etwas anheben und links ca. 1 cm im Rahmen hochschieben, damit man die beiden Schrauben vom Scharnier links lösen kann, Scharnier abziehen und Display-Kabel aus der Führung nehmen. Das Display inkl. Bezel und Displaykabel lässt sich dann entnehmen und weglegen.
3.) Einbau des neuen Displays
-Elastisches Tape wieder auf die Markierungen im Deckel aufbringen + einen Streifen doppelseitiges 3M (ca. 3mm Breite) auf das Tape kleben. Das genügt, um das Display später ausreichend zu fixieren UND man kann es auch nochmal wieder entfernen durch "Fähnchen ziehen". Sofern das Tape noch "saftig" genug ist, braucht man den 3M-Streifen nicht drauf zu machen. Die meisten haften am Display nach 1x Entfernen aber ohne 3M nicht mehr gut genug.
-Aufpassen: Das Display darf nur oben am Deckel verklebt werden, nicht im unteren Teil. Ansonsten kann es sich bei Druck auf den Displaydeckel nicht mehr bewegen und bricht um einiges schneller.
3a.) Nur relevant, wenn man einen anderen Typ Display verbauen möchte, als ab Werk drin war:
-Die Deckel von HD/FHD gegenüber denen für LP-FHD/WQHD/UHD-Display unterscheiden sich in zwei Punkten:
1.) Die Dicke der Schaumstoff-Unterlage im Deckel; da die HD-/FHD-Displays 0,6mm dicker sind, ist der Schaumstoff ebenso weniger dick. Möchte man ein HD-/FHD zu einem z.B. UHD aufrüsten, muss man oben den Schaumstoff minimal "aufpolstern", sonst schließt das Bezel im Bereich der Kamera nicht ganz sauber/nahtlos am Display ab.
2.) Die Dicke der kleinen Kunststoff-Auflage an den 2x4 Halterungen oben/unten und links/rechts zur Zentrierung des Displays im Deckel; HD-/FHD-Displays sitzen etwas weiter oben und sind etwas breiter als die "guten" Displays. Hier muss man also anpassen, wenn man ein Display-Upgrade macht, sonst sind die schwarzen Streifen später nicht gleichmäßig - das sieht nicht so toll aus.
Das rosa Zeugs auf dem Bild ist hauchdünner und weicher Schaumstoff, der bei manchen Displays dabei ist (fast durchsichtig). Ansonsten nehmt etwas anderes, und wenn es 2-3 Lagen Isolierband sind. Wir brauchen nur 0,6mm...
Übrigens keine gute Idee, die Aufpolsterung weiter an den Rand zu setzen, als ich es im Bild habe - das Display kommt dann zu weit hoch.
Die beiden dünnen, grünen Auflagen links im FHD-Deckel habe ich später noch zusätzlich rechts mit aufgeklebt und für links einen winzigen Streifen Nano-Tape mit 1mm Dicke verwendet (Folie an der Seite zum Display hin dran lassen).
Für die Konstellation "Lenovo UHD-Display in FHD-Deckel" passt das so für eine saubere Zentrierung des Displays im Deckel.
Dann wir es Zeit für das Fitting - dafür das Display-Kabel noch ab lassen. Wichtig zu prüfen:
1.) Das Display liegt bündig auf der Höhe der 2x4 Halterungen im Deckel auf. Nicht zu tief, sonst schließt das Bezel nicht perfekt ab, nicht zu hoch, sonst biegt man das Display und Screen bleeding ist garantiert. Hier muss man etwas probieren und studieren. Man kann es jedenfalls gut fühlen.
2.) Die Abstände oben/unten sowie links/rechts sind gleich, sodass die schwarzen Streifen des Nicht-sichtbaren Bereichs des Displays später sauber aufgeteilt sind. Für die Kontrolle oben/unten hilft es, das Bezel umgedreht auf zu legen und mit dem Scharnier auf Anschlag zu bringen.
Passt alles, kann man weiter vorgehen. Zuerst das Display-Kabel am Display anschließen (ordentlich fest, kein Ritz mehr sichtbar)
Dann die Folie vom 3M auf dem elastischen Tape abziehen, Display im 30-Grad-Winkel unten bündig an die beiden Halterungen setzen, links/rechts sauber zentrieren und sanft den oberen Teil des Displays auflegen.
Das Display-Kabel in seine Führung einsetzen, beide Kabel am Scharnier passend festhalten und das Scharnier aufsetzen und verschrauben.
Wenn man es zu gut meint mit dem Schrauben anziehen, wird man bald runde Beulen auf seinem Displaydeckel feststellen. Also bitte wie alles bei Display-Arbeiten: Sanft vorgehen.
Jetzt fehlen nur noch Rahmen und Bezel.
Bzgl. "Bezel vom alten Display abziehen": Klappte bei HD- und FHD-Displays bislang immer schadlos (selbst ohne Heißluft), da diese Displays 3mm dick sind.
Bei Low Power, WQHD oder UHD (2,4mm dick) rette ich lieber nur das "alte" Display und schneide mit einem Skalpell am Rand des Displays herum das Bezel komplett aus, sodass nur noch ein kleiner Streifen vom Bezel auf dem Display verbleibt. Der lässt sich dann vorsichtig abziehen und das "alte" Display ist weiter verwendbar. Das Bezel mit Rahmen komplett vom Display ab zu ziehen endete bei mir zu 50% mit Displaybruch (auch mit Heißluftpistole), da die Klebefläche auf der Platine des Displays groß ist und zu viel Kraft auf das Display brachte. Das wird etwas teuer auf Dauer - also lieber ein neues Bezel besorgen. Vielleicht hat noch jemand einen Geheimtipp für das Entfernen des Bezel?
4.) Montage des Rahmens und Aufkleben des Bezel:
-Prüfen, dass kein Klebeband vom Bezel mehr am Rahmen anhaftet, sonst sauber entfernen. Jede kleine Unebenheit ist später zu sehen, wenn das Bezel aufgeklebt ist (biegt das Bezel etwas vor, optisch sehr auffällig).
-Rahmen kontrollieren, ob irgendwo Knicke "nach oben" vom Entfernen des Bezel vorhanden sind? Falls ja, mit Fön oder Heißluftpistole warm machen und gerade biegen. Auch hier: Jede Unebenheit drückt sonst durch das Bezel durch.
-Den Rahmen dann unten mittig zuerst einsetzen: Plastik-Klammern unten zwischen den Scharnieren auf ganzer Breite in den Display-Deckel einfügen und den Rahmen nach unten drücken. Dann macht das "klick" und hält. Außen herum weiter vorarbeiten, die Nasen an den Ecken dabei unter die Scharniere stecken. Oben braucht man die Clips nicht wie wild zu drücken - geht besser, wenn man den Rahmen an der Display-Seite etwas hochbiegt und die Clips einschiebt. Fertig, wenn der Rahmen überall bündig sitzt:
-Mit einem fusselfreien Tuch und etwas Alkohol den Bereich reinigen, wo das Bezel aufgeklebt wird
-Spätestens jetzt sollte man das neue Display auch getestet haben - sofern noch nicht vorher erfolgt. Ggf. zum Test das Display-Kabel an die geöffnete, stromlose Basiseinheit anschließen, Netzteil dran, am Power-Knopf leicht anheben und starten. Angucken, Windows runter fahren (wenn man das über Kopf hinbekommt...), Netzteil abziehen(!) und weiter geht´s.
-Die Displayschutz-Folie im flachen Winkel abziehen
-Den Rahmen vor dem Aufkleben des Bezel rundherum nochmal nach außen drücken, damit alles bündig ist
-Bei Wiederverwendung des "alten" Bezels prüfen, ob überall am Bezel noch Klebeband drauf ist. Ansonsten Klebestreifen entfernen und 3M in 2mm Breite für die Seiten + oben, 2x mit 5mm Breite für unten aufbringen.
-Zum Aufkleben des Bezel oben anfangen; Eine Ecke und die Mitte, dann die zweite Ecke, jeweils mit sanftem Druck gegen den äußeren Rahmen, damit es bündig/gerade bleibt. Zunächst nur etwas andrücken. Dann langsam runter gehen, dabei immer bündig zum Rahmen halten.
Ist man ungefähr auf der Hälfte angekommen, direkt die Ecke bündig ans Scharnier aufsetzen; minimale Ungenauigkeit kann man hier noch ausgleichen, ansonsten nochmal komplett neu ansetzen.
-Ist das Bezel erst einmal vollständig drauf, würde jede Fehlerkorrektur (=Abziehen) ein Risiko bedeuten, das Display zu zerstören.
-Bezel mit geringem Druck rund herum andrücken, ich verwende dafür ein Mikrofasertuch.
-Display-Einheit aufsetzen und verschrauben, Kabel verlegen + anschließen, erst als letzten Schritt den Akku wieder anschließen. Base Cover drauf und fertig...
Es kommt anfangs häufig vor, dass das Bezel unten Geräusche macht, wenn man drauf drückt: Der Kleber muss erst richtig anziehen; hier hilft Wärme. Ich mache es mir leicht und lasse ein 4K-Video eine Zeitlang durchlaufen, auch, um das Display final zu testen. Ungeduldige Menschen greifen zum Heißluftfön ;-)
Wenn man das ein paar Mal gemacht hat, dauert es knapp 30 Minuten.
Nehmt euch beim ersten Mal aber bitte Zeit - zumindest dann, wenn das "alte" Display noch ok ist. Wäre ja schade drum.
Beispiel anhand des Upgrades von einem FHD-Display auf ein UHD-Display.
1.) Ausbau der Display-Einheit vorbereiten:
-Base Cover öffnen
-Stecker des Akkus abziehen - WICHTIG, sonst bläst man sich die Backlight-Sicherung auf dem Mainboard durch!!!
-Sämtliche Kabel der Display-Einheit lösen und bis zu den Scharnieren zurück legen (Wi-Fi, Kamera, Display-Kabel, ggf. WWAN)
-Display 90 Grad aufklappen, Laptop auf einem Tuch an der Tischkante auf die Tastatur ablegen, sodass das Display an der Tischkante nach unten zeigt; beim Drehen des Laptops bitte nicht den CPU-Lüfter verbiegen, sondern woanders anfassen...
Drei der vier Schrauben entfernen, beim lösen der vierten Schraube mit der Hand mittig etwas festhalten, damit die Display-Einheit nicht runter fallen kann. Display-Einheit dann nach oben abziehen und weg legen.
So sieht das aus; der Display-Deckel hängt beim ersten Bild an der Tischkante runter:
2.) Altes Display entfernen
Mittig an den Seiten anfangen, die Clips vom Display-Rahmen zu öffnen, dann erst oben. Ich nutze ein billiges Pry-Tool für Telefone. Aufpassen an den Seiten: Das Display ist sehr nah. Oben ist genug Platz. Vorsichtig vorgehen, sonst bricht man Plastik-Clips ab und der Rahmen schließt später nicht mehr bündig.
So sollte es unten aussehen, damit auch gleich das klebrige Bezel etwas vom Scharnier gelöst wird
Dann macht man sich daran, oben die Clips zu lösen. Bitte die Kamera dabei nicht "abstechen"...
Wenn die Clips links, rechts und oben gelöst sind (Rahmen unten bitte noch die Finger weg lassen), kann man das Bezel oben sanft etwas vorbiegen, nur so viel, um die drei "Fähnchen" vom elastischen Tape (links und rechts bei der Wi-Fi-Antenne, in der Mitte seitlich der Kamera) mit einer Pinzette zu ziehen.
Das elastische Tape klebt das Display am Displaydeckel fest. Mit etwas Glück löst sich das Bezel beim sanften vorbiegen vom Display schon, dann ist Platz - die kleben aber auch gerne wie Hölle... Ist das elastische Tape raus, wird das Display nur noch vom Bezel, unten mittig vom Rahmen (und vom Displaykabel...) gehalten.
So sieht das elastische Tape nach dem Entfernen aus, wenn man es wieder etwas "gerade gezogen" hat (links ist etwas gerissen, passiert...). Das kann man nochmal wieder verwenden, mehr dazu unten. Alternative, wenn eins mal ganz reißt: Ein Streifen elastisches Nano-Klebeband mit 1mm Dicke. Nicht perfekt, aber das Original-Tape ist bei Lenovo unverschämt teuer. Es muss auf jeden Fall ein elastisches Tape verwendet werden (nicht nur doppelseitiges Klebeband), sonst zerstört man das Display mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn man den Deckel nochmal öffnen muss (z. B., um ein defektes Kabel oder Scharnier zu ersetzen).
Das Display samt Bezel lässt sich nun gut bewegen, ohne dabei Druck auf das Display zu geben.
Nun kommt der untere Teil des Rahmens dran. Einfach das Tool in den Ritz stecken und von links nach rechts bewegen, bis die Clips aufspringen. Sofern nötig, das Bezel noch leicht von den Scharnieren lösen. Das Display inkl. Bezel ist dann lose - aufpassen, Kabel ist ja noch dran.
Display (nicht den Deckel) liegend auf dem Tisch oben etwas anheben und links ca. 1 cm im Rahmen hochschieben, damit man die beiden Schrauben vom Scharnier links lösen kann, Scharnier abziehen und Display-Kabel aus der Führung nehmen. Das Display inkl. Bezel und Displaykabel lässt sich dann entnehmen und weglegen.
3.) Einbau des neuen Displays
-Elastisches Tape wieder auf die Markierungen im Deckel aufbringen + einen Streifen doppelseitiges 3M (ca. 3mm Breite) auf das Tape kleben. Das genügt, um das Display später ausreichend zu fixieren UND man kann es auch nochmal wieder entfernen durch "Fähnchen ziehen". Sofern das Tape noch "saftig" genug ist, braucht man den 3M-Streifen nicht drauf zu machen. Die meisten haften am Display nach 1x Entfernen aber ohne 3M nicht mehr gut genug.
-Aufpassen: Das Display darf nur oben am Deckel verklebt werden, nicht im unteren Teil. Ansonsten kann es sich bei Druck auf den Displaydeckel nicht mehr bewegen und bricht um einiges schneller.
3a.) Nur relevant, wenn man einen anderen Typ Display verbauen möchte, als ab Werk drin war:
-Die Deckel von HD/FHD gegenüber denen für LP-FHD/WQHD/UHD-Display unterscheiden sich in zwei Punkten:
1.) Die Dicke der Schaumstoff-Unterlage im Deckel; da die HD-/FHD-Displays 0,6mm dicker sind, ist der Schaumstoff ebenso weniger dick. Möchte man ein HD-/FHD zu einem z.B. UHD aufrüsten, muss man oben den Schaumstoff minimal "aufpolstern", sonst schließt das Bezel im Bereich der Kamera nicht ganz sauber/nahtlos am Display ab.
2.) Die Dicke der kleinen Kunststoff-Auflage an den 2x4 Halterungen oben/unten und links/rechts zur Zentrierung des Displays im Deckel; HD-/FHD-Displays sitzen etwas weiter oben und sind etwas breiter als die "guten" Displays. Hier muss man also anpassen, wenn man ein Display-Upgrade macht, sonst sind die schwarzen Streifen später nicht gleichmäßig - das sieht nicht so toll aus.
Das rosa Zeugs auf dem Bild ist hauchdünner und weicher Schaumstoff, der bei manchen Displays dabei ist (fast durchsichtig). Ansonsten nehmt etwas anderes, und wenn es 2-3 Lagen Isolierband sind. Wir brauchen nur 0,6mm...
Übrigens keine gute Idee, die Aufpolsterung weiter an den Rand zu setzen, als ich es im Bild habe - das Display kommt dann zu weit hoch.
Die beiden dünnen, grünen Auflagen links im FHD-Deckel habe ich später noch zusätzlich rechts mit aufgeklebt und für links einen winzigen Streifen Nano-Tape mit 1mm Dicke verwendet (Folie an der Seite zum Display hin dran lassen).
Für die Konstellation "Lenovo UHD-Display in FHD-Deckel" passt das so für eine saubere Zentrierung des Displays im Deckel.
Dann wir es Zeit für das Fitting - dafür das Display-Kabel noch ab lassen. Wichtig zu prüfen:
1.) Das Display liegt bündig auf der Höhe der 2x4 Halterungen im Deckel auf. Nicht zu tief, sonst schließt das Bezel nicht perfekt ab, nicht zu hoch, sonst biegt man das Display und Screen bleeding ist garantiert. Hier muss man etwas probieren und studieren. Man kann es jedenfalls gut fühlen.
2.) Die Abstände oben/unten sowie links/rechts sind gleich, sodass die schwarzen Streifen des Nicht-sichtbaren Bereichs des Displays später sauber aufgeteilt sind. Für die Kontrolle oben/unten hilft es, das Bezel umgedreht auf zu legen und mit dem Scharnier auf Anschlag zu bringen.
Passt alles, kann man weiter vorgehen. Zuerst das Display-Kabel am Display anschließen (ordentlich fest, kein Ritz mehr sichtbar)
Dann die Folie vom 3M auf dem elastischen Tape abziehen, Display im 30-Grad-Winkel unten bündig an die beiden Halterungen setzen, links/rechts sauber zentrieren und sanft den oberen Teil des Displays auflegen.
Das Display-Kabel in seine Führung einsetzen, beide Kabel am Scharnier passend festhalten und das Scharnier aufsetzen und verschrauben.
Wenn man es zu gut meint mit dem Schrauben anziehen, wird man bald runde Beulen auf seinem Displaydeckel feststellen. Also bitte wie alles bei Display-Arbeiten: Sanft vorgehen.
Jetzt fehlen nur noch Rahmen und Bezel.
Bzgl. "Bezel vom alten Display abziehen": Klappte bei HD- und FHD-Displays bislang immer schadlos (selbst ohne Heißluft), da diese Displays 3mm dick sind.
Bei Low Power, WQHD oder UHD (2,4mm dick) rette ich lieber nur das "alte" Display und schneide mit einem Skalpell am Rand des Displays herum das Bezel komplett aus, sodass nur noch ein kleiner Streifen vom Bezel auf dem Display verbleibt. Der lässt sich dann vorsichtig abziehen und das "alte" Display ist weiter verwendbar. Das Bezel mit Rahmen komplett vom Display ab zu ziehen endete bei mir zu 50% mit Displaybruch (auch mit Heißluftpistole), da die Klebefläche auf der Platine des Displays groß ist und zu viel Kraft auf das Display brachte. Das wird etwas teuer auf Dauer - also lieber ein neues Bezel besorgen. Vielleicht hat noch jemand einen Geheimtipp für das Entfernen des Bezel?
4.) Montage des Rahmens und Aufkleben des Bezel:
-Prüfen, dass kein Klebeband vom Bezel mehr am Rahmen anhaftet, sonst sauber entfernen. Jede kleine Unebenheit ist später zu sehen, wenn das Bezel aufgeklebt ist (biegt das Bezel etwas vor, optisch sehr auffällig).
-Rahmen kontrollieren, ob irgendwo Knicke "nach oben" vom Entfernen des Bezel vorhanden sind? Falls ja, mit Fön oder Heißluftpistole warm machen und gerade biegen. Auch hier: Jede Unebenheit drückt sonst durch das Bezel durch.
-Den Rahmen dann unten mittig zuerst einsetzen: Plastik-Klammern unten zwischen den Scharnieren auf ganzer Breite in den Display-Deckel einfügen und den Rahmen nach unten drücken. Dann macht das "klick" und hält. Außen herum weiter vorarbeiten, die Nasen an den Ecken dabei unter die Scharniere stecken. Oben braucht man die Clips nicht wie wild zu drücken - geht besser, wenn man den Rahmen an der Display-Seite etwas hochbiegt und die Clips einschiebt. Fertig, wenn der Rahmen überall bündig sitzt:
-Mit einem fusselfreien Tuch und etwas Alkohol den Bereich reinigen, wo das Bezel aufgeklebt wird
-Spätestens jetzt sollte man das neue Display auch getestet haben - sofern noch nicht vorher erfolgt. Ggf. zum Test das Display-Kabel an die geöffnete, stromlose Basiseinheit anschließen, Netzteil dran, am Power-Knopf leicht anheben und starten. Angucken, Windows runter fahren (wenn man das über Kopf hinbekommt...), Netzteil abziehen(!) und weiter geht´s.
-Die Displayschutz-Folie im flachen Winkel abziehen
-Den Rahmen vor dem Aufkleben des Bezel rundherum nochmal nach außen drücken, damit alles bündig ist
-Bei Wiederverwendung des "alten" Bezels prüfen, ob überall am Bezel noch Klebeband drauf ist. Ansonsten Klebestreifen entfernen und 3M in 2mm Breite für die Seiten + oben, 2x mit 5mm Breite für unten aufbringen.
-Zum Aufkleben des Bezel oben anfangen; Eine Ecke und die Mitte, dann die zweite Ecke, jeweils mit sanftem Druck gegen den äußeren Rahmen, damit es bündig/gerade bleibt. Zunächst nur etwas andrücken. Dann langsam runter gehen, dabei immer bündig zum Rahmen halten.
Ist man ungefähr auf der Hälfte angekommen, direkt die Ecke bündig ans Scharnier aufsetzen; minimale Ungenauigkeit kann man hier noch ausgleichen, ansonsten nochmal komplett neu ansetzen.
-Ist das Bezel erst einmal vollständig drauf, würde jede Fehlerkorrektur (=Abziehen) ein Risiko bedeuten, das Display zu zerstören.
-Bezel mit geringem Druck rund herum andrücken, ich verwende dafür ein Mikrofasertuch.
-Display-Einheit aufsetzen und verschrauben, Kabel verlegen + anschließen, erst als letzten Schritt den Akku wieder anschließen. Base Cover drauf und fertig...
Es kommt anfangs häufig vor, dass das Bezel unten Geräusche macht, wenn man drauf drückt: Der Kleber muss erst richtig anziehen; hier hilft Wärme. Ich mache es mir leicht und lasse ein 4K-Video eine Zeitlang durchlaufen, auch, um das Display final zu testen. Ungeduldige Menschen greifen zum Heißluftfön ;-)
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