Hallo Forum,
heute gibt es von mir ein Thema der anderen Art, nämlich eine Kurzvorstellung.
Für viele Linuxer sicher ein alter Hut, aber für andere mag es neu sein: Der Music Player Daemon.
Die meisten von euch hören am Rechner Musik und immer noch viele nutzen dafür Software wie Banshee, Rhythmbox, Amarok oder den mplayer. Diesen ist gemein, dass sie vom Nutzer gestartet werden und mit dem Nutzer sterben, z.B. bei Logout oder Beenden der X-Sitzung, falls in X gestartet.
Wie der Name schon andeutet, ist der MPD ein Hintergrunddienst, kann also Nutzerunabhängig laufen – also vom Rechnerstart bis zum Herunterfahren, solange der Prozess nicht bewusst beendet wird.
Zur Steuerung des MPD gibt es eine Vielzahl an verfügbaren clients. Manche sehen aus wie iTunes (z.B. Sonata), andere beschränken sich auf ncurses (z.B. Ncmpcpp, mein absoluter Favorit) und wieder andere sind einfache Kommandozeilenanwendungen ohne Menüfuhrung (mpc). Man kann den MPD auch von seinem Smartphone (Android, iOS, WM) aus steuern (z.B. mit MPDroid) oder in Conky einbinden, so dass Informationen über den aktuellen Titel direkt in den Desktop eingebettet werden. Außerdem lässt sich der MPD als Radiostation (z.B. für ein Intranet) verwenden (z.B. mit IceCast).
Ich gehe hier nicht näher auf die Konfiguration des MPD und der einzelnen Tools ein, denn sie ist denkbar einfach und zudem hervorragend dokumentiert. Auch ist MPD für alle gängigen größeren Distributionen und als Quellcode verfügbar, ebenso wie diverse clients und andere Anwendungen in MPDs Dunstkreis.
Allerdings möchte ich die mittlerweile gut funktionierende Integration von Last.fm erwähnen, die nicht nur das Scrobblen (z.B. mittels mpdscribble) erlaubt, sondern auch die Wiedergabe von Last.fm-Kanälen. Mehr dazu findet man hier. Man muss sich nicht wie dort beschrieben an mpc halten, sondern kann die selben Adressen (zum Streamen bestimmter Stationen von Last.fm-Nutzern, Genres oder Bands) auch für andere clients verwenden, zumindest sicher in Ncmpcpp. Achtung: einige Befehle in der Dokumentation scheinen nicht (mehr?) zu stimmen, oder die Syntax ist falsch. Aber die wichtigen funktionieren ("lastfm://user/*", "lastfm://genre/*", "lastfm://artist/*").
Zusammenfassend: MPD
– lässt sich mit einer Vielzahl an clients steuern
– kann ins Netzwerk streamen und so als Radiostation dienen
– arbeitet mit Conky oder Last.fm zusammen
– ist unabhängig von X und der Anmeldung am System
– schont die Ressourcen des Rechners (läuft sogar auf gehackten Routern)
– ist etwas umständlicher zu konfigurieren als iTunes, aber nicht viel umständlicher
– ist auch für Musiksammlungen >10000 Titel hervorragend geeignet
Ich hoffe, ich habe euch ein Bild von dieser mächtigen Software vermitteln können. Vielleicht versuchen es einige ja sogar mal damit. Ergänzungen sind natürlich willkommen!
heute gibt es von mir ein Thema der anderen Art, nämlich eine Kurzvorstellung.
Für viele Linuxer sicher ein alter Hut, aber für andere mag es neu sein: Der Music Player Daemon.
Die meisten von euch hören am Rechner Musik und immer noch viele nutzen dafür Software wie Banshee, Rhythmbox, Amarok oder den mplayer. Diesen ist gemein, dass sie vom Nutzer gestartet werden und mit dem Nutzer sterben, z.B. bei Logout oder Beenden der X-Sitzung, falls in X gestartet.
Wie der Name schon andeutet, ist der MPD ein Hintergrunddienst, kann also Nutzerunabhängig laufen – also vom Rechnerstart bis zum Herunterfahren, solange der Prozess nicht bewusst beendet wird.
Zur Steuerung des MPD gibt es eine Vielzahl an verfügbaren clients. Manche sehen aus wie iTunes (z.B. Sonata), andere beschränken sich auf ncurses (z.B. Ncmpcpp, mein absoluter Favorit) und wieder andere sind einfache Kommandozeilenanwendungen ohne Menüfuhrung (mpc). Man kann den MPD auch von seinem Smartphone (Android, iOS, WM) aus steuern (z.B. mit MPDroid) oder in Conky einbinden, so dass Informationen über den aktuellen Titel direkt in den Desktop eingebettet werden. Außerdem lässt sich der MPD als Radiostation (z.B. für ein Intranet) verwenden (z.B. mit IceCast).
Ich gehe hier nicht näher auf die Konfiguration des MPD und der einzelnen Tools ein, denn sie ist denkbar einfach und zudem hervorragend dokumentiert. Auch ist MPD für alle gängigen größeren Distributionen und als Quellcode verfügbar, ebenso wie diverse clients und andere Anwendungen in MPDs Dunstkreis.
Allerdings möchte ich die mittlerweile gut funktionierende Integration von Last.fm erwähnen, die nicht nur das Scrobblen (z.B. mittels mpdscribble) erlaubt, sondern auch die Wiedergabe von Last.fm-Kanälen. Mehr dazu findet man hier. Man muss sich nicht wie dort beschrieben an mpc halten, sondern kann die selben Adressen (zum Streamen bestimmter Stationen von Last.fm-Nutzern, Genres oder Bands) auch für andere clients verwenden, zumindest sicher in Ncmpcpp. Achtung: einige Befehle in der Dokumentation scheinen nicht (mehr?) zu stimmen, oder die Syntax ist falsch. Aber die wichtigen funktionieren ("lastfm://user/*", "lastfm://genre/*", "lastfm://artist/*").
Zusammenfassend: MPD
– lässt sich mit einer Vielzahl an clients steuern
– kann ins Netzwerk streamen und so als Radiostation dienen
– arbeitet mit Conky oder Last.fm zusammen
– ist unabhängig von X und der Anmeldung am System
– schont die Ressourcen des Rechners (läuft sogar auf gehackten Routern)
– ist etwas umständlicher zu konfigurieren als iTunes, aber nicht viel umständlicher
– ist auch für Musiksammlungen >10000 Titel hervorragend geeignet
Ich hoffe, ich habe euch ein Bild von dieser mächtigen Software vermitteln können. Vielleicht versuchen es einige ja sogar mal damit. Ergänzungen sind natürlich willkommen!
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