Vorstellung: Der Music Player Daemon (MPD)

ziphi

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13 Juni 2010
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59
Hallo Forum,

heute gibt es von mir ein Thema der anderen Art, nämlich eine Kurzvorstellung.
Für viele Linuxer sicher ein alter Hut, aber für andere mag es neu sein: Der Music Player Daemon.

Die meisten von euch hören am Rechner Musik und immer noch viele nutzen dafür Software wie Banshee, Rhythmbox, Amarok oder den mplayer. Diesen ist gemein, dass sie vom Nutzer gestartet werden und mit dem Nutzer sterben, z.B. bei Logout oder Beenden der X-Sitzung, falls in X gestartet.
Wie der Name schon andeutet, ist der MPD ein Hintergrunddienst, kann also Nutzerunabhängig laufen – also vom Rechnerstart bis zum Herunterfahren, solange der Prozess nicht bewusst beendet wird.

Zur Steuerung des MPD gibt es eine Vielzahl an verfügbaren clients. Manche sehen aus wie iTunes (z.B. Sonata), andere beschränken sich auf ncurses (z.B. Ncmpcpp, mein absoluter Favorit) und wieder andere sind einfache Kommandozeilenanwendungen ohne Menüfuhrung (mpc). Man kann den MPD auch von seinem Smartphone (Android, iOS, WM) aus steuern (z.B. mit MPDroid) oder in Conky einbinden, so dass Informationen über den aktuellen Titel direkt in den Desktop eingebettet werden. Außerdem lässt sich der MPD als Radiostation (z.B. für ein Intranet) verwenden (z.B. mit IceCast).

Ich gehe hier nicht näher auf die Konfiguration des MPD und der einzelnen Tools ein, denn sie ist denkbar einfach und zudem hervorragend dokumentiert. Auch ist MPD für alle gängigen größeren Distributionen und als Quellcode verfügbar, ebenso wie diverse clients und andere Anwendungen in MPDs Dunstkreis.
Allerdings möchte ich die mittlerweile gut funktionierende Integration von Last.fm erwähnen, die nicht nur das Scrobblen (z.B. mittels mpdscribble) erlaubt, sondern auch die Wiedergabe von Last.fm-Kanälen. Mehr dazu findet man hier. Man muss sich nicht wie dort beschrieben an mpc halten, sondern kann die selben Adressen (zum Streamen bestimmter Stationen von Last.fm-Nutzern, Genres oder Bands) auch für andere clients verwenden, zumindest sicher in Ncmpcpp. Achtung: einige Befehle in der Dokumentation scheinen nicht (mehr?) zu stimmen, oder die Syntax ist falsch. Aber die wichtigen funktionieren ("lastfm://user/*", "lastfm://genre/*", "lastfm://artist/*").

Zusammenfassend: MPD

– lässt sich mit einer Vielzahl an clients steuern
– kann ins Netzwerk streamen und so als Radiostation dienen
– arbeitet mit Conky oder Last.fm zusammen
– ist unabhängig von X und der Anmeldung am System
– schont die Ressourcen des Rechners (läuft sogar auf gehackten Routern)
– ist etwas umständlicher zu konfigurieren als iTunes, aber nicht viel umständlicher
– ist auch für Musiksammlungen >10000 Titel hervorragend geeignet

Ich hoffe, ich habe euch ein Bild von dieser mächtigen Software vermitteln können. Vielleicht versuchen es einige ja sogar mal damit. Ergänzungen sind natürlich willkommen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der MPD ist super! Bei mir läuft er auf einer Seagate Dockstar mit USB-Soundkarte, die an meiner Stereokarte angeschlossen ist. Die Dockstar greift per WLAN auf meinen Server mit meiner Musiksammlung darauf zugreift und ist - ebenso per WLAN - mit meinen Notebooks (ich nutze dafür "Bill's Jammin' Jukebox"), meinem Nexus S oder meinem TPT (jeweils mit MPDroid) steuerbar. Das ganze ist natürlich schick und einfach eine extrem bequeme Möglichkeit, Musik an der Stereoanlage, die eben nicht auf meinem Schreibtisch steht, zu hören. :thumbsup:
 
Jo läuft local bei mir mit nem IceCast.

So kann ich auf der Firma (gmpc + mplayer) hören oder Unterwegs aufm Android-Handy oder auf ner Feier wenn die gespielte Mugge scheiße ist oder wo auch immer ich sonst bin :D

MPD ist einfach Traumhaft nutzt ich inzwischen seit 2002 oder so.

Als Linux-Client kann ich "ncmpc" empfehlen.

Einfache Bedienung im Terminal und sehr guter Funktionsumfang.
 
Habe MPD lokal auf meinem Mediaserver (Debian) laufen, der hat nen direkten Anschluss an meine Heimanlage (Verstärker). Als Client kann ich nur Ario empfehlen, das ist definitiv der beste Abspiel client.
 
Ebenfalls schon langer MPD Nutzer :)
ncmpcpp ist der client meiner wahl mit alternative gui, nur noch das passende colorscheme fehlt mir bis jetzt.
ncmpcpp ist das bessere ncmpcp mit regex suche in der datenbank auf alle felder :)
und eben hübscherem aussehen und netten visualization plugins falls man sowas mag.
wer einen cli client mit mpd benutzt kann sich auch mpn anschauen, GUI clients bringen sowas meist selber mit, ein konfigurierbarer notifier in python geschrieben, geht zeitgleich mit ncmpcpp/mpc/ncmpc.

mfg demonicmaniac
 
Ebenfalls schon langer MPD Nutzer :) ncmpcpp ist der client meiner wahl mit alternative gui, nur noch das passende colorscheme fehlt mir bis jetzt. ncmpcpp ist das bessere ncmpcp mit regex suche in der datenbank auf alle felder :) und eben hübscherem aussehen und netten visualization plugins falls man sowas mag. wer einen cli client mit mpd benutzt kann sich auch mpn anschauen, GUI clients bringen sowas meist selber mit, ein konfigurierbarer notifier in python geschrieben, geht zeitgleich mit ncmpcpp/mpc/ncmpc. mfg demonicmaniac

Schau mal, ob dir das zusagt:

~/.ncmpcpp/config

mpd_host = "DEIN HOST"
mpd_port = "MPD PORT"
mpd_music_dir = "DEINE MUSIK"

playlist_show_remaining_time = "yes"
playlist_shorten_total_times = "yes"
playlist_separate_albums = "yes"
playlist_display_mode = "columns" (classic/columns)
browser_display_mode = "columns" (classic/columns)
search_engine_display_mode = "classic" (classic/columns)
discard_colors_if_item_is_selected = "yes"
incremental_seeking = "yes"
seek_time = "1"
autocenter_mode = "no"
centered_cursor = "no"
progressbar_look = "=>"
default_place_to_search_in = "database" (database/playlist)
user_interface = "alternative" (classic/alternative)
media_library_left_column = "a" (possible values: a,y,g,c,p, legend above)
default_find_mode = "wrapped" (wrapped/normal)
default_space_mode = "add" (add/select)
default_tag_editor_left_col = "albums" (albums/dirs)
default_tag_editor_pattern = "%n - %t"
header_visibility = "yes"
statusbar_visibility = "yes"
titles_visibility = "yes"
header_text_scrolling = "yes"
fancy_scrolling = "yes"
cyclic_scrolling = "no"
lines_scrolled = "2"
follow_now_playing_lyrics = "no"
store_lyrics_in_song_dir = "no"
lastfm_preferred_language = "english"
ncmpc_like_songs_adding = "no" (enabled - add/remove, disabled - always add)
show_hidden_files_in_local_browser = "no"
display_screens_numbers_on_start = "no"
screen_switcher_mode = "sequence: 2 -> 5"
startup_screen = "5"
jump_to_now_playing_song_at_start = "yes"
ask_before_clearing_main_playlist = "no"
clock_display_seconds = "no"
display_volume_level = "yes"
display_bitrate = "yes"
display_remaining_time = "no"
regular_expressions = "extended" #(basic/extended)
ignore_leading_the = "yes"
mouse_support = "no"
mouse_list_scroll_whole_page = "no"
tag_editor_extended_numeration = "no"
media_library_display_date = "yes"
media_library_display_empty_tag = "yes"
media_library_disable_two_column_mode = "no"
enable_window_title = "yes"
allow_physical_files_deletion = "no"
allow_physical_directories_deletion = "no"
colors_enabled = "yes"
empty_tag_color = "red"
header_window_color = "white"
volume_color = "cyan"
state_line_color = "blue"
state_flags_color = "blue"
main_window_color = "white"
color1 = "white"
color2 = "white"
main_window_highlight_color = "white"
progressbar_color = "cyan"
statusbar_color = "white"
active_column_color = "cyan"
window_border_color = "white"
active_window_border = "green"
alternative_ui_separator_color = "blue"
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mal ein bisschen damit rumgespielt und nutze vorerst mal den Sonata-Client. Der gefällt mir ganz gut.
Ich frage mich aber grad, ob ich in der Config nun Alsa oder Pulseaudio wählen soll. Ich weiß gar nicht, was da bei Ubuntu 12.04 grad aktuell ist :confused:

[EDIT] Die Frage sollte wohl eher lauten, was besser ist... Ich lasse ALSA erstmal drin.

[EDIT] Muss mich korrigieren. Habe nun auf Pulseaudio gewechselt. ALSA hat nix auf der USB Soundkarte an meinem Dock ausgespuckt. Über Pulseaudio gehts, auch wenn das dann im Endeffekt wieder ALSA ist ,wenn ich das recht verstanden habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
MPD läuft auch super auf alten Rechnern. Ich hab ein Pentium 2 Laptop mit ner größeren platte ausgestattet, ein Debian Konsolensystem + MPD installiert und es an meine Anlage angeschlossen.. Zusätzlich noch X + ncmpcpp und hsetroot und das ganze im lcars design verpackt :)

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...und bei uns zuhause auf einem igel-thinclient, direkt am yamaha-verstärker und für den fall der fälle mit fernbedienung. klein, chic, schwarz und LAUT! :rolleyes:
 
hab seit ner ganzen Weile moc in Benutzung, da ich die streaming Sachen nicht wirklich brauche. Dank dieses interessanten threads hab ich nun mal mpd ausprobiert - auch nich schlecht. V.a. die Auswahl an clients find ich gut und hab jetzt eine Kombination aus ncmpcpp, cantata und einem plasma-client (KDE SC) am laufen.
Eine einzige Funktion vermisse ich allerdings: queueing.
Ich lass meine playlist ganz gern random durchlaufen und wenn ich was bestimmtes hören möchte, markiere ich bei moc dann einfach die tracks. Wenn die durch sind, geht es dann random weiter.
Wie setze ich sowas auf mpd-Basis um?
 
Queueing ist auch so eine Funktion, die ich bei MPD vermisse. Theöretisch wäre es aber clientseitig machbar, indem die Aktuelle Playliste zwischengespeichert wird und anschließend durch die Queue-Playlist ersetzt wird. Wenn diese durch ist, wird wieder die alte Playlist geladen und an der letzten Stelle abgepielt.
 
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