Videoaufnahmen mit einer H.264-Digicam: Verwendung für geschäftliche Zwecke verboten?

Myon

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Als ich gestern diesen Artikel gelesen habe

http://linuxundich.de/de/ubuntu/sch...pment-darf-nur-amateurhaft-gearbeitet-werden/

wollte ich es zuerst gar nicht glauben 8| . Sowas kannte ich bisher nur aus der Software-Welt (v.a. bei Lite-, Demo-, Home- und Starter-Varianten), was man dadurch erklären könnte, dass man schließlich nur ein Nutzungsrecht eingeräumt bekommt und sich deshalb an die Bestimmungen des Herstellers halten muss. Dass aber ein legal erworbenes Gerät solchen Einschränkungen unterworfen werden kann, ist mir völlig neu. Es geht hier wohlgemerkt nicht um gesetzliche Einschränkungen (wie bei Amateurfunk) oder Garantieansprüche, sondern darum, dass man vom Hersteller vorgeschrieben bekommt, was man mit der eigenen Digicam machen darf und was nicht. Im Falle der Zuwiderhandlung muss man offenbar mit einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung (H.264-Patent von AT&T) rechnen. Ach ja, das Ganze ist keine "OMG! Amis, halt ..."-Situatuion, denn das entsprechende Patent gilt auch in Deutschland.

Da frage ich mich irgendwie, was als nächstes kommt: Prozessoren, die man nicht für wissenschaftliche Berechnungen nutzen darf? Festplatten, die nicht in Server eingebaut werden dürfen?
 
uf,
das ist starker tubak zum kaffee am morgen.
zeigt aber das die medien industrie angst hast vor den erfolgreichen low budged filmen die in den letzten jahren immer erfolgreicher wurden.
wie das wohl rechtlich in der schweiz aussieht ?
 
iss ja affig .... vor allem wer weiss das bis die abmahnung kommt ?
 
RE: Videoaufnahmen mit einer H.264-Digicam: Verwendung für geschäftliche Zwecke verboten?

[quote='Myon',index.php?page=Thread&postID=846821#post846821]Es geht hier wohlgemerkt nicht um gesetzliche Einschränkungen (wie bei Amateurfunk) oder Garantieansprüche, sondern darum, dass man vom Hersteller vorgeschrieben bekommt, was man mit der eigenen Digicam machen darf und was nicht. [/quote]

Das sehe ich anders... der Hersteller weist doch nur darauf hin, daß der Codec nicht gewerbl. genutzt werden darf.

Was kann eine Fa. wie Canon für irgendwelchen Lizenzquatsch Dritter?

Ausschluß der gewerblichen Nutzung gibt's doch überall (zB. Studentenversionen von MS).

.
 
[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=846883#post846883]Ausschluß der gewerblichen Nutzung gibt's doch überall (zB. Studentenversionen von MS).[/quote]

Bei Software schon. Damit habe ich auch kein Problem, wie du in meinem 1. Posting sehen kannst.

Aber dass es Ausschluss der gewerblichen Nutzung bei Consumer Geräten gibt, ist mir völlig neu. Kennst du vielleicht andere Beispiele? Würde mich echt interessieren.
 
so wie ich das verstanden habe werden da zwei dinge in einem Topf geworfen nämlich die gewerbliche Nutzung eines Gerätes und die gewerbliche Nutzung eines Video Codec.
Es ist demnach legal die Kamera gewerblich zu verwenden aber ist nicht legal den Video Codec gewerblich zu verwenden, ein Unding ist das solche teuren Kameras eben NUR mit diesem Codec komprimieren und keine alternative zulassen.
 
appel like ..... software patente an/mit hardware zu verknüpfen auch sony macht das gerne.......
ich finde es schlimm
stellt euch vor die schriftsteller des 19 und 20 jahrhundersts hätten Ihre sätze patentieren /schützen können,
dann könnten wir heute nicht mehr in gewohnter schriftform miteinander kommunizieren.

das sind echt auswüchse die beängstigend sind. (für mich jedenfals)
 
[quote='McPixl',index.php?page=Thread&postID=846911#post846911]so wie ich das verstanden habe werden da zwei dinge in einem Topf geworfen nämlich die gewerbliche Nutzung eines Gerätes und die gewerbliche Nutzung eines Video Codec.
Es ist demnach legal die Kamera gewerblich zu verwenden aber ist nicht legal den Video Codec gewerblich zu verwenden, ein Unding ist das solche teuren Kameras eben NUR mit diesem Codec komprimieren und keine alternative zulassen.[/quote]Da ich das Gerät aber nur mit diesem Codec nutzen kann, muss ich beides in einem betrachten und kann eben nicht differenziert betrachten. Was nützt es mir den Camcorder professionell nutzen zu dürfen, aber den Codec nicht und ohne den Codec kann ich den Camcorder nicht nutzen. Da beisst sich der Hund in den Schwanz.

Gruß
 
stimmt schon aber ihmo sind das juristisch gesehn zwei verschieden paaar schuhe.
Die Frage ist ob man ohne weiteres mit entsprenden systemen den video codec in einem legalen Video codec umwandeln kann.
 
[quote='Myon',index.php?page=Thread&postID=846905#post846905]
Aber dass es Ausschluss der gewerblichen Nutzung bei Consumer Geräten gibt, ist mir völlig neu. Kennst du vielleicht andere Beispiele? Würde mich echt interessieren.[/quote]

Staubsauger, Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen, Geschirrspüler... nur da geht's generell um die Gewährleistung/Garantie (was aus meiner Verbrauchersicht auch völlig legitim seitens der Hersteller ist). Genauso gibt's Zeugs, das wiederum nur an Gewerbetreibende verkauft wird... da geht's dann ebenfalls meist um Garantie/Gewährleistung, die dann zB. nur 6 Monate oder vllt. 1 Jahr gilt (was ich ärgerlicher finde als mündiger Verbraucher, wenn ich das nicht erwerben kann).


.
 
[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=846974#post846974]nur da geht's generell um die Gewährleistung/Garantie (was aus meiner Verbrauchersicht auch völlig legitim seitens der Hersteller ist). Genauso gibt's Zeugs, das wiederum nur an Gewerbetreibende verkauft wird... da geht's dann ebenfalls meist um Garantie/Gewährleistung, [/quote]

Eben. Hier geht's aber definitiv nicht um Gewährleistung/Garantie. Wenn ich mal sage, dass mir die Garantie egal ist, kann ich all die von dir genannten Geräte problemlos gewerblich einsetzen, ohne dass mich der Hersteller bzw. jemand sonst dafür verklagen kann.

Bei der Kamera mit einem H.264-Codec muss ich dagegen i.A. mit einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung rechnen, falls ich mich nicht an die Vorschriften des Hersellers halte. Und das ist in meinen Augen was ganz Neues.
 
[quote='Myon',index.php?page=Thread&postID=847010#post847010]
Bei der Kamera mit einem H.264-Codec muss ich dagegen i.A. mit einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung rechnen, falls ich mich nicht an die Vorschriften des Hersellers halte. Und das ist in meinen Augen was ganz Neues.[/quote]

Der Codec ist Software - urheberrechtl. geschützt... aber eben nicht von Canon.

Wo siehst Du einen Unterschied zu PKZIP/PKUNZIP, IrfanView, NetSetMan... ? Speziell ersteres legten einige Hersteller ihren PCs schon 'mal bei... auch wenn die an Gewerbliche verkauft wurden - eine Lizenz hatte man damit nicht.

Btw. klappt der Spiegel beim Video nicht hoch? Geht dann nicht der Autofokus hopps?!
.
 
[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=847056#post847056]Der Codec ist Software - urheberrechtl. geschützt... aber eben nicht von Canon.

Wo siehst Du einen Unterschied zu PKZIP/PKUNZIP, IrfanView, NetSetMan... ? Speziell ersteres legten einige Hersteller ihren PCs schon 'mal bei... auch wenn die an Gewerbliche verkauft wurden - eine Lizenz hatte man damit nicht.
.[/quote]
Den Unterschied sehe ich darin, dass man einen gekauften PC auch ohne solche Beilagen betreiben kann. Die lizenzrechtlich eingeschränkte Software kann man immerhin durch Open-Source-Alternativen ersetzen. Bei einer Kamera geht sowas dagegen nicht. Der verwendete Codec ist ein Teil der Firmware, die man nicht ohne weiteres austauschen oder anpassen kann. Es sei denn Canon würde eine Alternativfirmware mit Ogg Theora anbieten, was aber natürlich nicht der Fall ist.

Der Codec ist zwar natürlich Software, doch ohne diese Software lässt sich das Gerät überhaupt nicht mehr sinnvoll nutzen. Die Möglichkeit, diese Software durch eine andere Software zu ersetzen (wie auf einem PC) hat man hier nicht.
 
Wenn die Meldung so wirklich stimmt, ist das eindeutig ein Mangel, zumindest wenn die Kamera auch mit der Video-Funktion beworben wird.

Wenn der Hersteller den Codec "einbaut", dann muss er auch dafür sorgen, dass er ordnungsgemäß lizenzsiert ist - oder einen großen Aufkleber auf die Verpackung kleben, dass die Videofunktion nur für private Zwecke genutzt werden darf.
 
> Den Unterschied sehe ich darin, dass man einen gekauften PC auch ohne solche Beilagen betreiben kann.

Du kannst die Kamera auch gewerblich betreiben... nur halt die Videofunktion nicht.
Du kannst den PC auch gewerblich betreiben... nur halt die PKZIP/PKUNZIP-Funktion nicht.

Einen Unterschied seh' ich nicht.

> Die lizenzrechtlich eingeschränkte Software kann man immerhin durch Open-Source-Alternativen ersetzen. Bei einer Kamera geht sowas dagegen nicht. Der verwendete Codec ist ein Teil der Firmware, die man nicht ohne weiteres austauschen oder anpassen kann. Es sei denn Canon würde eine Alternativfirmware mit Ogg Theora anbieten, was aber natürlich nicht der Fall ist.

Da hast Du recht - das ist doof. Aber ein ernsthafter Fotograf würde wohl niemals auf die Idee kommen, damit überhaupt ein Video zu drehen ;)

Fazit: insgesamt sehe ich keinen Unterschied zu anderer Software... Private bekommen's für lau, ein Gewerblicher muß für die Leistung löhnen - ja, die Welt ist manchmal ungerecht.
 
[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=847121#post847121]Du kannst die Kamera auch gewerblich betreiben... nur halt die Videofunktion nicht.
Du kannst den PC auch gewerblich betreiben... nur halt die PKZIP/PKUNZIP-Funktion nicht.

Einen Unterschied seh' ich nicht.
[/quote]

Ich schon.

Man kann den PC auch gewerblich nutzen: Die "Archive-Entpacken-Funktion" wird durch quelloffenes 7-Zip statt proprietäres PKZIP gewährleistet
Kann man die Kamera für Videoaufnahmen gewerblich nutzen, indem man auf den proprietären Codec verzichtet? Nein!

[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=847121#post847121]
Aber ein ernsthafter Fotograf würde wohl niemals auf die Idee kommen, damit überhaupt ein Video zu drehen
[/quote]

In dem Artikel steht, dass mit diesem Modell sogar schon Fernsehproduktion gedreht wurden. Insofern würde ein ernsthafter Filmemacher schon auf die Idee kommen, damit Videos zu drehen.

[quote='u.mac',index.php?page=Thread&postID=847121#post847121]
Fazit: insgesamt sehe ich keinen Unterschied zu anderer Software... Private bekommen's für lau, ein Gewerblicher muß für die Leistung löhnen - ja, die Welt ist manchmal ungerecht.
[/quote]
Wie wäre es damit, diese Einstellung auch auf Thinkpads zu übertragen:

[HYPTOHESE] Die Lizenzbestimmungen für das patentrechtlich geschützte ThinkPad-BIOS untersagen jegliche gewerbliche Nutzung des von Ihnen erworbenen Geräts. Ihr ThinkPad darf nur zu privaten und nicht-gewerblichen Zwecken genutzt werden. Jegliche Zuwiderhandlung wird zur Anzeige gebracht.[/HYPTOHESE]
 
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