Ich hatte mal ein NVMe-Gehäuse geholt, in dem meine NVMe-SSD aus dem T14 nicht lief. Das war letztendlich ein NVMe-Gehäuse, in dem nur SATA-SSD M.2 liefen - so der Verkäufer. Der Preisunterschied war erheblich.
Ein "NVMe-Gehäuse in dem nur SATA-SSDs laufen" ist ein Widerspruch in sich, ein "weißer Rappe".
"NVMe" ist eine Spielart des PCIe-Protokolls, und eine von zwei* Möglichkeiten, eine M.2-SSD anzubinden. Die andere ist das SATA-Protokoll.
Die Keys sind mechanische Codierungen des Konnektors (der Pinleiste). Key B und M sind die relevanten Keys für M.2-SSDs (bei Kommunikationsmodulen wären es A und E).
Key B fehlen die Pins 12-19, Key M die Pins 59-66. Ersterer ist dazu gedacht, SATA-SSDs zu codieren, Letzterer um NVMe-SSDs zu codieren.
Demnach hat sowohl eine M.2-SATA-SSD, als auch der dazu passende Slot immer mindestens einen B-Key. NVMe-SSDs und -Slots haben hingegen immer mindestens einen M-Key.**
Key-Kombinationen sind möglich (B+M, A+E), bringen aber neben dem Vorteil höherer mechanischer*** Kompatibilität, teils auch Nachteile mit sich. Eine NVMe-SSD mit B+M-Key kann z.B. maximal zwei von theoretisch vier verfügbaren PCIe-Lanes nutzen, weil auf den fehlenden Pins des B-Keys je eine Leitung der beiden zusätzlichen PCIe-Lanes sitzt. [1]
*) Theoretisch drei, aber in der Praxis gibt es wohl keine über USB angebundenen M.2-SSDs.
**) Jedenfalls war das so gedacht. Wie wir allerdings von den Thinkpads der xx80-Serie wissen, kann man auch die widersinnige Kombination eines B-Key-Slots ohne SATA-Kompatibilität antreffen, schlicht weil Lenovo zu bräsig war, mit der Umstellung des Protokolls von SATA auf NVMe auch den Konnektor auf dem Mainboard auszutauschen.
***) Wie wir spätestens aus **) wissen, sollte man keine voreiligen Schlüsse vom Key auf das Protokoll ziehen.
[1]
https://www.congatec.com/fileadmin/...Pinout_Descriptions_and_Reference_Designs.pdf