Ubuntu bald als Rolling Release Distribution?

yatpu

Active member
Themenstarter
Registriert
16 März 2010
Beiträge
8.889
ich habe gerade eine interessante meldung gelesen:
http://www.golem.de/news/linux-dist...-umstieg-auf-rolling-releases-1301-97086.html
demnach überlegen die ubuntu-devs auf das rolling release entwicklungsmodell umzusteigen und nur noch alle 2 jahre ein klassisches release (als lts) zu machen.
ebenso sollen die lts-versionen neuere kernel erhalten. ubuntu 12.04.2 soll z.b. den 3.6er kernel von 12.10 erhalten, auch auf den neuen cds. gerade für nutzer aktueller hardware ist das von vorteil :thumbup:

mal sehen, wie sie sich letzen endes entscheiden. rolling release oder nicht?

update 19.03.:

http://thinkpad-forum.de/threads/15...Distribution?p=1570824&viewfull=1#post1570824
 
Zuletzt bearbeitet:
Hört sich ja erstmal gut an - aber wie setzt man das um. Kann man dann als etwas erfahrener User mit den "sources" spielen wie bei Debian? Sprich, kann ich so wie "testing", "stable", "experimental" und so wählen?

Und was passiert mit den ganzen Wallbuntus? Hat Canonical da auch Marktanteile im Hinterkopf?

Bin echt auch mal gespannt, was da dabei raus kommt und ob sie das wirklich machen.
 
Weiss nicht was ich davon halten soll.

Einerseits finde ich es frustrierend mich mit lästigen Mini-Bugs herumzuschlagen. Dabei haben die Programmierer sie schon längst behoben aber diese Fixes schaffen es nicht in die Repos. Andererseits, wenn solche Bugs durch die QA schlüpfen fürchte ich bei einer Rolling Release noch mehr Probleme.

Mir erscheint ein Satz an bekannten Problemen beherrschbarer zu sein als jedes mal nach Einspielen von (sicherheitsrelevanten) Updates neue Überraschungen zu erleben.

Ich verstehe aber auch den Druck. Als MS über 10 Jahre mit XP den Markt beackerte konnten die Linuxer alle paar Monate den Usern die Innovationen nutzbar machen und einen schönen Vorsprung erarbeiten aber spätestens mit Windows 7 wird deutlich, dass keiner der Distributoren so viel Geld in die QA reinstecken kann wie MS. Windows 8 war wohl kein großer Wurf aber MS wird wohl nie wieder länger als zwei Jahre ohne neue Version dastehen wollen...
 
Meiner Meinung nach eine sehr gute Idee. Wie es im Detail umgesetzt wird, ist eine andere Frage. Aber Backports gibt es eh schon, leider aber nicht für so viele Endnutzerprogramme. Deswegen finde ich die Idee einer Rolling-Distro super. Endlich kann man System mit aktueller Software versehen ohne, dass man eine Menge PPAs braucht.
 
Die LTS-Versionen bekommen doch eh neue Kernel über die Backports eh neue Kernel oder hab ich was falsch verstanden?
 
die backport-kernel sind optional und afaik nicht teil der installationsmedien. bei neuer hardware kann es daher schonmal sein, dass das installationsmedium nicht startet oder ein wichtiger treiber fehlt. daher sind die aktuelisierten kernels durchaus von vorteil. red hat löst das problem etwas anders: die portieren viele treiber zurück auf ihren auf dem papier uralten kernel. auch gibts dort gelegentlich mal aktualisierte software, was bei debian stable und ubuntu lts eher unüblich ist.
 
Als Rolling Release verlöre Ubuntu aber seinen wohl größten Vorteil. Ich z.B. verwende Ubuntu beruflich (Software entwickeln), weil es eben problemlos handhabbar ist und - falls doch Probleme auftauchen - dies durch eine riesige Community abgefedert wird. Sogar bei Ubuntu muss ich bei jedem Versionswechsel mit neuen Bugs und Unsauberkeiten rechnen - d.h. ein bzw. zweimal im Jahr ein paar Tage, an denen produktives Arbeiten etwas schwierig wird.

Bei einem Rolling Release kann es zu jedem beliebigem Zeitpunkt zu Ausfällen kommen. Natürlich kann man dann ein altes Backup zurückspielen, aber richtig Spaß macht das auch nicht. Ich verwende ja Linux, weil ich von der elenden Bastelei wegkommen wollte, die ich aus alten Windowstagen so gut kenne.
Das Problem mit neueren Programmversionen löse ich bei Bedarf, indem ich dann eben in den sauren Apfel beiße und das Zeug selber kompiliere. Der Aufwand dafür ist dann doch sehr überschaubar und und vor allem nebenwirkungsfrei.

Gibt es jemanden unter euch, der eine RR-Distribution produktiv einsetzt?

oxmox123
 
Gibt es jemanden unter euch, der eine RR-Distribution produktiv einsetzt?

oxmox123

Ja, ich, mit Arch.
Es ist das einzige OS auf dem einzigen Rechner, den ich habe und ich mache damit alles: Es laufen Unianwendungen, Anwendungen für meine Arbeit und Privatkrams. Ich kann mich über nichts beschweren, es ist ein sauschnelles und übersichtliches System, das ich mir halt freilich erst selber von Grund auf aufsetzen muss. Aber das mach ich nur einmal und dann is Ruh. ;)
Seit über einem Jahr hatte ich erst einmal ein Problem nach nem Update und da war ich auch selber dran schuld.

Ich kann von meiner Seite nicht bestätigen, dass es "immer wieder", "laufend", "manchmal" oder wann auch immer zu Problemen mit RR geben kann. Meine beste Entscheidung in Sachen OS für mich war es bislang, zu Linux umzuschwenken... Meine zweitbeste war es, auf ein RR-System zu wechseln...
 
Bin ich ja mal gespannt ob das was wird. Ich für meinen Teil überlege erst ob ich nicht auf Ubuntu wechseln soll (noch Win8 user). Aber jetzt wo Valve sich immer mehr in Richtung linux entwickelt, hoffe ich das andere Firmen auch noch mit ziehen und da wäre dieses Distributions-Modell sicher nicht blöd.
 
Wenn man denn eine stabile Produktionsplattform benötigt, bieten sich die LTS-Versionen an. Daran soll ja nicht gerüttelt werden.

Für professionelle Zwecke ist Rolling Release kaum einsetzbar. Gegen welchen Stand soll man da testen oder zertifizieren?
 
Als Rolling Release verlöre Ubuntu aber seinen wohl größten Vorteil. Ich z.B. verwende Ubuntu beruflich (Software entwickeln), weil es eben problemlos handhabbar ist und - falls doch Probleme auftauchen - dies durch eine riesige Community abgefedert wird. Sogar bei Ubuntu muss ich bei jedem Versionswechsel mit neuen Bugs und Unsauberkeiten rechnen - d.h. ein bzw. zweimal im Jahr ein paar Tage, an denen produktives Arbeiten etwas schwierig wird.

na, dann nimmst halt einfach GNU/Debian oder ein direktes Derivat davon (Ubuntu ist ja nix anderes) ;)

cu, w0lf.
 
Gerüchten zufolge will Microsoft ja jetzt ca. jährlich eine "aufgefrischte" Windows-Version rausbringen.
Das wäre ja zumindest ein Schritt in die Richtung.


Wobei ich persönlich gar nicht so wild auf ein Rolling Release bin.
Lieber einmal alle x Monate ein definierter Bruch, als ständig neue Programmversionen zu bekommen. (Sicherheitsupdates müssen natürlich kontinuierlich kommen, klar.)
 
Ja, ich, mit Arch.
Es ist das einzige OS auf dem einzigen Rechner, den ich habe und ich mache damit alles: Es laufen Unianwendungen, Anwendungen für meine Arbeit und Privatkrams. Ich kann mich über nichts beschweren, es ist ein sauschnelles und übersichtliches System, das ich mir halt freilich erst selber von Grund auf aufsetzen muss. Aber das mach ich nur einmal und dann is Ruh. ;)
Seit über einem Jahr hatte ich erst einmal ein Problem nach nem Update und da war ich auch selber dran schuld.

Ich kann von meiner Seite nicht bestätigen, dass es "immer wieder", "laufend", "manchmal" oder wann auch immer zu Problemen mit RR geben kann. Meine beste Entscheidung in Sachen OS für mich war es bislang, zu Linux umzuschwenken... Meine zweitbeste war es, auf ein RR-System zu wechseln...

Ich kann das voll und ganz unterstreichen. Wegen den nervigen Updates alle sechs Monate, nach denen jedesmal die Hälfte nicht funktionierte, habe ich vor knapp einem Jahr von Ubuntu zu Arch gewechselt. Die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Mein Arbeitsrechner läuft noch mit Ubuntu 10.04, einfach weil ich es gewohnt bin und damit sehr produktiv sein kann, aber sobald der Support ausläuft wird auch hier zu Arch gewechselt. Xfce habe ich so eingestellt dass es genau meinen Anforderungen entspricht. Ein Problem nach Systemupdate hatte ich erst einmal, aber das Thema war in den Arch Foren bereits erwähnt und die Lösung einfach. Kein Vergleich mit dem Nerv, von einer Ubuntuversion zur nächsten zu upgraden, oder das System komplett neu aufzusetzen.
 
Zu Arch, da möchte ich auch bald hinkommen, zumindest auf der Linux-Seite.

Aber wegen MS-Vorherrschaft und deren Umschwung auf jährliche Updates: Bin mal gespannt ob Microsoft das durchdrücken könnte und generell, wie MS noch so in 20-30 Jahren bestehen wird. Bin auch gespannt wie dann der Stand der Infrastruktur der IT-Systeme in der Industrie (nicht nur Produktionsindustrie und Zulieferer) ist. Noch mehr Thin Client-Konzept als jetzt mit noch minimalerem OS dahinter? Denn mit so einer Arch-ähnlichen RR-Methodik im Hintergrund würde der Nutzer am Ende ja nichts groß merken und sagen können: Ja, System läuft doch, ich muss nichts daran ändern, manchmal scheint sich nur das oberflächliche Design zu ändern aber das stört mich nicht.
 
Was ich nicht verstehe, was bringt eine LTS Version, als Release, wenn ich die "rolling releases" dann eine Woche später draufbekomme, flachen die LTS Versionen damit nicht zum Release eines Installationimages ab, wenn sowieso jedes installierte Ubuntu aufeinmal mit neuen Updates versorgt wird? Dann hat ja praktisch jeder zu jedem Zeitpunkt die gleiche Version am Laufen.

Abgsehen vom damit steigenden Problemquellen (Thema Produktivsystem, oben schon angesprochen), wie will man essentielle Systemänderungen zB der Wechsel von gnome2 auf unity oder die upstart Geschichte wirklich ohne Probleme realisieren, wenn diese oft nichtmal bei Upgrades von LTS zu LTS klappen? Wenn die rolling releases wirklich kommen, dann müsste es jedoch solche "update packs" wie unter windows oder eine Versionsverwaltung für die Paketquellen geben, damit bei Problemen das "update" wieder rückgängig gemacht werden kann. Eine Lösung wär auch ein "forced" Backup durchzuführen und einfach den Status vor der Installation wiederherzustellen, praktisch eine Art Systemwiederherstellung.

Aber allgemein betrachte ich als LTS user das Thema eher skeptisch.
 
ich spekuliere jetzt mal:
bei freigabe einer lts-version wird der derzeitige stand der distri eingefroren und gepflegt, wie bisher. entscheidet man sich gegen lts, bekommt man ständig aktualisierte sw nachgeliefert.

im grunde nicht viel anders als bei debian. testing ist die meiste zeit rolling release. alle paar jahre wid dann ein neues stable geschaffen, dessen software nur gepflegt wird, wohingegen testing immer aktuelle software bekommt. allerdings hoffe ich, dass bei ubuntu die z.t. langen zeiten des stillstands vor freigabe eines neuen debian stables entfallen.
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben