Thinkpads in Tokyo - kleiner Reisebericht

adam-green

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Ich war zwei Wochen im Urlaub in Japan. Als ich in Tokyo war konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe mich gute anderthalb Tage im Technikviertel Akihabara herumgetrieben - immer auf der Suche nach dem guten Stoff, der dieses Forum am Leben erhält: Den Thinkpads.

Falls jemand aus dem Forum mal zufällig nach Tokyo kommt, kann ich den Besuch in Akihabara nur empfehlen. Einfach mit der JR Yamanote Line dorthin fahren. Am Bahnhof angekommen sollte man die Damen mit den kurzberockten Schuluniformen, dem tiefen Ausschnitt und dem Hundeblick links liegen lassen. Diese werben für sog. Maid Cafés, in denen man für 20 Euro 20 Min. lang einen Kaffee trinken kann und währenddessen der o.g. Dame, die einen auf japanisch mit "Herrenmenschkönig" anspricht in den Ausschnitt schauen kann (habe ich mir erzählen lassen :P) ...

Den Bahnhof verlässt man über den programmatisch benannten Ausgang "Akihabara - Electronic City". Die ersten Technikangebote in den kleinen Läden in der Nähe des Bahnhofs sollte man auch allesamt links liegen lassen, denn sie sind restlos überteuert.

Interessant sind die großen Läden an der Hauptstraße, auf die man dann kommt. Hier kann man sich vollständig über das moderne elektronische Warenangebot informieren. Die Preise für neue Notebooks sind allerdings nicht besonders billig. Empfehlenswert wäre hier nur der Kauf eines I-Pods Nano 2 GB (ca. 75 Euro), Nintendo DS lite (ca. 95 Euro), oder einer kleinen Digicam (Olympus 6,1 MP, ca. 120 Euro). Interessant sind auch die Läden "Laox" und "Sofmap", welche auch mit die größten sind. Sie bieten eine Duty Free Abteilung, in der man unter Vorzeigen seines Reispasses sog. "Oversea Models" kaufen kann. Diese haben meistens engl. Tastatur und Betriebssystem und man spart noch einmal die 5 Prozent japanische Mehrwertsteuer.

Auf der Suche nach Thinkpads interessanter waren die kleinen Läden, die man findet, wenn man sich durch eine Querstraße von der Hauptstraße vom Bahnhof weiter weg entfernt. Diese Läden liegen in zweiter oder dritter Reihe, manchmal sind es auch gar keine richtigen Läden. Einige Händler stellen einfach Tische auf und stellen da Notebooks drauf. Andere verkaufen auf dem Boden in einer Garage. In diesen Läden werden fast durchweg gebrauchte Notebooks angeboten. Es handelt sich immer um japanische Modelle. Die Preise sind für unsere Verhältnisse normal bis günstig. Man kann aber gute Schnäppchen machen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man jeden Preis um ca. 10 Prozent runterhandeln kann. Irgendwie wird das in Akihabara sogar erwartet (im Rest Japans ist es verpönt).

Man findet in Akihabara eine große Auswahl an Thinkpads. Ich habe einen Haufen Modelle, die ich nur von thinkwiki.org kannte einmal live gesehen (z.B. die fetten Brocken: A30, G40, R40(e), iSeries, 390x). Bis zum X60s wird alles gebraucht angeboten. Ich habe auch insgesamt zwei S30 gefunden, was im Vergleich zeigt, das diese auch in Japan nicht so häufig sind - leider beide nur mit "normalem" Displaydeckel und in nicht so tollem Zustand.

Ich selbst habe schließlich für 280 Euro ein X31 in extrem gutem Zustand gekauft (einzig ein Riss an der vorderen Displayabdeckung) mit 1,3 Ghz Pentium M, 512 MB Ram, 40 GB HDD, WLan nur vorbereitet, Akku hält über 3 Stunden. Das habe ich gemacht, weil ich so ein Gerät im Moment auch wirklich brauche.


So sieht ein klassisches Notebookangebot in Japan aus. Alles auf diesen TPs schreit "Kauf mich!!".


Dieses 380 weist den Weg in einen kleinen Laden. Bei Wind und Wetter steht es auf diesem wackligen Podest und muss das aufs Display geklebte Foto von einem Mac ertragen. Ich konnte leider nicht erfahren, ob es noch funktioniert.


Die beiden S30 auf einem Straßenstand. Trotz des nicht so tollen Zustandes waren sie sehr verlockend (selbst das teurere unter 300 Euro). Ich wollte aber nur ein Notebook nach Deutschland nehmen.


In Akihabara gibt es tatsächlich Wühltische mit Notebooks. Jeder kann sich einfach ein Modell aus der Plastikbox ziehen. So werden sie jeden Tag ein Stück kaputter :rolleyes:... Man kann vor Ort testen, ob sie noch funktionieren. Eines dieser Monster (weil idR sehr dick und schwer) kostet im Schnitt 20 Euro (ohne Handeln). An TPs waren da v.a. iSeries mit ca. Celeron 500 Mht und ein 560.


Und wem die Wühlkiste noch zu teuer ist, für den gibt es noch Restewühlkisten. Dieses geschundene 570 habe ich extra für "xxx" aus der Kiste gezogen. Zu kaufen für ca. 2 Euro.


Ultrabases für 570 zu kaufen für 65 Cent / Stück.

Soviel erstmal von mir. Evtl. ergänze ich noch Fotos, wenn ich die Digicam von meinen Bruder bekomme. Zum Abschluss poste ich noch ein Sakrileg, nämlich ein Sony im TP-Forum. Das konnte man im Sony-Building in Tokyo-Ginza bewundern und es hat mich mit seiner Innovationsfreude ziemlich beeindruckt (12 Zoll, 859 Gramm Gewicht (ohne Akku), biegsames LED-Display, 32 GB reiner Flashspeicher, 9 Std. Akkulaufzeit). Ich glaube, es ist dieses Modell, aber mit Flash-Speicher. Leider ist die Tastatur nur Mittelmaß:
http://vaio.sony.de/view/ShowProduc...E_prof&pageType=Overview&category=VN+G+Series



Gruß, Jan.
 
... danke für den netten Reisebericht!

Oh man ... ganz klar, da muss ich hin!
 
das 32. da von hinten oben, das ist eindeutig meins... die haben das geklaut... gaaaaanz sicher :D

(ich erkenn das an den kratzern wieder)
 
Toller Bericht, danke.

Es gibt da tatsächlich (wenn auch alte/dicke) Laptops für 20?,
und die gehen auch noch an? Wow.

Warst du auch in dem Sega-World-Hochhaus? :o)
 
Für ein Sega World Hochhaus fehlte vor lauter TP-Suche wohl die Zeit. Mir war aber eigentlich auch gar nicht bewusst, dass es sowas gibt. Allerdings ist Sega in Akihabara sehr präsent gewesen. Muss wohl damit zusammenhängen...

Tja - und die Schuluniformen :P :P :P. Also, das läuft so wie oben beschrieben. Für 30 Euro kann man sich auch mit zwei Damen unterhalten, die nach 20 Minuten wechseln. Die führen dann zwanghaft jeweils 20 Minuten Konversation mit einem. Jede Berührung, etc. ist natürlich verboten. Am Ende der Zeit kommt dann eine Frau im Business Kostüm (quasi die Domina) und weißt darauf hin, dass die Zeit vorbei ist. Das ganze ist irgendwie etwas für einsame Japaner. Aber ... wie gesagt, das weiß ich alles nur vom Hörensagen 8)

Gruß, Jan.
 
Vielen Dank für den schönen Bericht- es war sehr amüsant, ihn zu lesen. :)
 
Original von adam-green


Und wem die Wühlkiste noch zu teuer ist, für den gibt es noch Restewühlkisten. Dieses geschundene 570 habe ich extra für "xxx" aus der Kiste gezogen. Zu kaufen für ca. 2 Euro.

Gruß, Jan.

;( ;( ;(

Hättest mir ja ruhig ein S30 mitbringen können X( :D

Gruß
xxx
 
prima Bericht. Da will man auch dann direkt mal hin!

Nebenbei eine Frage zu den S30: Warum sind die so beliebt?!

Ansonsten sicher ein Riesenspaß einfach mal so zu "wühlen"!
 
Alter Verwalter... da glänzen meine Augen...
Spielekonsolen, Thinkpads auf einem Ort, da sch.. ich doch glatt auf den Rest Japans mit Kultur oder wie das heißt. :D

Aber das mit dem Sega Tower, davon habe ich schon einmal kurz gehört, aber weiß auch nicht was es so ist.
Naja, ich war schon einmal in dem Coca Cola Haus in Las Vegas, war halt durch und durch colig, ne. ;) Ähnlich wie der Sony-Center am Potsdamer Platz in Börlin.
Aber dann im Sega Tower, da könnte man ja sogar zocken o. ä..:)

Die S-Modelle sind doch die insgeheimen Vorgänger der T-Klasse, oder nicht?
 
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