X12 Thinkpad X12 Gen1 Detachable im Alltagstest

hijob

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Hallo

falls von Interesse, hier eine Zusammenfassung über die Alltagstauglichkeit des X12.

Wir haben in der Firma insgesamt 5 Stück davon im Einsatz. Den Ersten haben wir im Juni 2021 gekauft. Leider ist es auch jetzt, im März 2022 immer noch Glücksache, genau das Modell zu bekommen, das man sucht.

Wir haben 3 x i5 und 2 x i7 im Einsatz.

Die Geräte laufen bei uns unter Windows 10. Hier also leider keine Erfahrungen mit Linux.

Gehäuse:
Toll. Wirklich toll. Fühlt sich gut an, ist super leicht (750 Gramm), absolut stabil. Der Ständer lässt sich bis fast an das Display anlegen, man hat also jeden Blickwinkel, den man braucht.

Display:
Das Display war bei allen unseren X12 ohne Lichthöfe, relativ gut kalibriert (mit der icm-Datei von Notebookcheck.com wurde es noch mal etwas besser) und ausreichend hell für Büro und auch draußen im Schatten. In der Sonne ist es möglich, aber auf Dauer anstrengend.

Tastatur:
Die Tastatur ist die mit sehr großem Abstand beste an einem Tablet (wir können mit Dell Latitude , HP Elite und Surface Tablets vergleichen). Die Tastaturbeleuchtung ist leider nach meine Geschmack etwas zu dunkel. Da der Kontrast zwischen den schwarzen Tasten und der weißen Beschriftung groß ist, kann man auch im Düsteren noch gut arbeiten.
Man muss die Tastatur öfter mal reinigen. Sie wird schon recht schnell speckig. Das Reinigen geht allerdings gut und einfach
Anfänglich gab es Probleme mit den Tastaturen. Es wurden, nach unseren Eindruck sehr zufällig, Tastatureingaben vielfach wiederholt. Sofern dann da nur viele a’s hintereinander stehen, ist das nur lästig. Es betraf aber leider auch die Löschtaste, was dann schnell ärgerlich werden konnte, wenn ein ganzer Absatz plötzlich weg ist. Ein Firmwareupdate hat das aber komplett behoben.

Anschlüsse:
Ein TB4 (links oben) ein USB-C (links unten), 3,5mm Klinke (links ganz oben), Sim-Card Tray (links unten über dem USB-C). Das Vorhandensein des Sim-Card Trays ist leider kein Zeichen dafür, dass man problemlos WWan nachrüsten kann (s.u. bei Wartbarkeit).
Der USB-C Anschluss ist oft zickig. Das gilt für alle bisher getesteten Modelle. Er verliert gerne mal die Verbindung zum angeschlossenen Gerät. Das gilt leider auch für eine angeschlossene Dockingstation, was dann nervig ist. Wir haben daher Thunderbolt Dockings im Einsatz. Da gibt es keinerlei Probleme.

Performance:
Für die Bedürfnisse im Büro reichen die i5 1130G7 vollkommen aus. Die i7 entsprechend natürlich auch.
Die 1130er bzw. 1160er Serie der CPUs ist tatsächlich etwas langsamer als die 1135 / 1165. Das macht sich bemerkbar, wenn man etwas größere Aufgaben angeht., wie Videos rendern, größere Dateien komprimieren und verschlüsseln, Programme kompilieren. Das sind natürlich auch nicht die Aufgaben, für des das X12 konzipiert wurde. Es geht, aber manchmal dauert es etwas.

Bei der Gelegenheit: Der Lüfter:
Hier ist bemerkenswert, dass selbst nach dem Aufspielen des (per heute) aktuellen Bios 1.21 der i7 bei gleicher Leistungsanforderung deutlich (wirklich deutlich) mehr "lüften" muss, als der i5. Der Lüfter ist bei all unseren Modellen allerdings angenehm im Geräusch. Ich habe ein paar Reviews gelesen, die von hochfrequenten Lüftergeräuschen sprechen. Das konnten wir nicht feststellen.
Eines der i7 vibriert leider, sobald der Lüfter angeht. Das ist auf einem Bürotisch mit harter Oberfläche in einer ruhigen Umgebung ziemlich nervig. Man kann es deutlich vernehmen.

Spielen:
Ja, geht, auch ohne externe GPU, aber je nach Titel nur sehr eingeschränkt. 7D2D, Assassin's Creed Odyssey und AOE4 habe ich mal probiert. Auf niedrigen Einstellungen laufen die alle, aber Spaß machen und gut aussehen tut es erst mit externer GPU und am großem Monitor.

Festplatte:
Alle unsere Modelle haben eine 512GB SSD, Modell: Samsung PM991 – M.2 2242. Nichts besonderes, aber okay. Wir haben diese bei zwei X12 gegen eine 2TB von Sabrent ausgetauscht. Die gehört auch nicht zu den schnellsten, liefert aber solide Leistung ab. Es gibt meines Wissens nur noch ein weiteres 2TB Modell in 2242, das in Deutschland angeboten wird. Es ist die Dogfish NGFF. Davon hatten wir eine, mussten sie aber wieder zurück senden, da sie gar nicht erkannt wurde.

Stift / Bedienung als Tablet:
Abgesehen von den Einschränkungen, die Windows als System für Tablets nun mal hat, ist das X12 ein sehr angenehmes Tablet. Durch das geringe Gewicht und das sehr griffige Gehäuse ohne störende Kanten / Ecken kann man es gut als Tablet nehmen. Die Touch-Oberfläche reagiert sehr schnell und direkt, Gesten klappen gut – wie gesagt – solange Windows mit spielt.
Der mitgelieferte Stift (wird von Lenovo nur „Digital Pen“ genannt – sollte wohl dieser sein: 4X81C66286) ist okay, aber nichts besonderes. Wir haben ihn da, wo wirklich mit dem Stift gearbeitet wird, gegen den Active Pen 2 (4X80N95873-FL) ausgetauscht, da dieser in jeder Beziehung besser ist. Man kann damit angenehm Schreiben und Skizzieren und durch die zusätzliche Verbindung über Bluetooth kann man den Knopf am oberen Ende mit Funktionen belegen.

Akku:
Schön zu sehen, die DESIGN CAPACITY (42.220 mWh) wird nun nach 5 Ladezyklen von der FULL CHARGE CAPACITY (43.580 mWh) übertroffen. Auf dem Papier hat man genug Akkuleistung. In der Realität geht alles von knapp drei bis über acht Stunden. Gemessen in tatsächlich realen Arbeitsbedingungen. Der Unterschied zwischen i5 und i7 ist wahrscheinlich synthetisch messbar, aber im Alltag nicht wirklich festzustellen, da die Laufzeit, wie allen bekannt sein dürfte, auch von der Displayhelligkeit, der Nutzung von WLAN, WWan, Bluetooth usw., abhängt. Ich finde die Akkuleistung vollkommen okay und ausreichend.

Wartbarkeit:
Beim Öffnen sollte man Vorsicht walten lassen und Ruhe / Zeit haben. Sechs Schrauben lösen, dann von der unteren Kante (wo man soeben die Schrauben gelöst hat) mit einem etwas härteren aber dünnem Plektrum (Scheckkarten sind schon zu dick) den Rand entlang nach oben gehen. Die untere Seite lässt sich einfach lösen (Vorsicht, nicht zu tief in das Gehäuse mit dem Plektrum - hier sitzt das Kabel, das Motherboard und Display verbindet), die Seiten ebenfalls recht leicht (bitte an den Gittern der Lautsprecher aufpassen). Die ober Seite ist eklig - das war bei allen drei geöffneten X12 so. Dafür braucht man ein zweite Plektrum. Bitte langsam von den Ecken nach innen gehen und den bereits geöffneten Spalt mit dem zweiten Plektrum arretieren. Das Display ist hier sehr hartnäckig - hier ist halt etwas Geduld nötig.

Zwei der X12 wurden mit größeren Festplatten ausgerüstet, da leider kein SD-Card Slot mehr vorhanden ist (was ich wirklich schade finde - das wäre fast ein no go Argument gewesen). Die Tatsache, dass die 2242er SSD unter dem Lüfter sitzt, ist nervig, aber kein großes Problem, der lässt sich sehr einfach ausbauen. Das Reinigen der Wärmeleitpaste ist ein bisschen aufwendig, da hier logischerweise alles sehr klein/eng ist.

WWAN selber nachzurüsten ist sehr sehr aufwendig, da man das X12 tatsächlich komplett leer räumen, also alle "Innereien" ausbauen muss, da keine Antennen vorverlegt sind. Man kann leider die WWan Antennen aus der aktuellen T-Serie nicht nehmen, die Kabel sind viel zu lang. Dafür ist kein Platz. Das Modem selber ist leicht zu bekommen. Antennen die passen, habe ich nur bei einem Händler in der Schweiz gefunden, der leider nicht nach Deutschland verschickt. Wir haben das Projekt dann aufgegeben.

Fazit:
Die Kombination aus sehr leichtem Gerät, dass für den täglichen Bedarf in jeder Hinsicht Leistung genug bringt mit wirklich guter Tastatur ist so ziemlich einmalig. Man muss nur wenige Kompromisse eingehen. Sicher ist das Gerät in einzelnen Punkten nicht so gut wie andere Tablets, aber das Gesamtpaket kam bei uns sehr gut an.

Und ganz zum Schluss – etwas off topic – der Lenovo Service. Wir haben bei zwei Geräten den Premium – Service, also Reaktion in 24 Stunden vor Ort. Hier hat es Lenovo bei einem Gerät, dass eine Displayfehler hatte, geschafft, diesen Service auf 11 Tage auszuweiten. Das war dann eher Mediamarkt Niveau.
 
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