Thinkpad Titanium X1 Yoga - 2021 – I7 1160G7 16GB 1TB LTE
Hallo,
hier kein Review mit allem drum und dran, sondern ein persönlicher Bericht über den ganz normalen Einsatz eines Titanium X1 Yoga.
Ich war in der glücklichen Lage, mir bei NBWN ein „relativ“ günstiges TX1Y zu besorgen. Relativ, weil knapp 1.000 Euro für ein Titanium zwar fast ein Schnäppchen sind, für ein gebrauchtes Notebook mit optischen Schönheitsfehlern aber auch wieder nicht ganz billig.
Als Betriebssystem nutze ich Windows 10 pro. Soweit ich das lesen konnte, ist Linux eher nicht die erste Wahl für das Titanium.
Alles was hier geschrieben steht, beruht also auf persönlicher Erfahrung mit einem gebrauchten Gerät. Der eine oder andere Kritikpunkt mag bei einem Neugerät so nicht auftauchen.
Da ich das Gerät sehr viel zum Schreiben nutze, zuerst zur Tastatur und zum Trackpoint. Die Tastatur ist für ein Thinkpad gerade noch so okay. Ich hatte zuletzt ein X12 Tablet. Die Tastatur fand ich noch klasse, und dafür, dass sie so flach ausfallen musste, fast schon genial gut. Die Tastatur des Titanium soll laut Datenblatt die gleichen 1,35mm Hub haben. Trotzdem fühlt sich die Tastatur mehr wie die eines Mac oder HP Elitebook an, als die eines Thinkpad. Mir war der Anschlag anfänglich etwas zu weich, es fehlt das „echte“ Thinkpadgefühl. Inzwischen habe ich mich wohl daran gewöhnt. Die Anordnung und die Größe finde ich dafür wieder sehr gut. Die Beleuchtung ist mir etwas zu dunkel, das war beim X12 aber auch schon so.
Der Trackpoint arbeitet direkt, sauber und schnell, was auch für die Trackpoint-Tasten gilt. Da kann ich nichts negatives finden, wenn ich auch immer noch dem Gefühl des Trackpoint beim T23 nachweine. Das Touchpad nutzte ich eigentlich nicht. Die wenigen Male, dich es es probiert habe, hatte ich die gleichen Probleme, die ich schon vorher in Reviews gehört und gelesen hatte. Es reagiert manchmal eher zufällig als präzise. Da ich es nicht brauche, ist das für mich kein Problem.
Nun aber ordentlich von außen nach innen:
Das Gerät ist ja bekanntermaßen sehr flach. Dem Chassis macht das nichts aus, das ist absolut ausreichend stabil. Das Displaygehäuse lässt sich etwas verwinden. Druck auf das äußere Gehäuse wird nicht auf das Display weiter gegeben. Da scheint das verwendete Titan seine Arbeit zu machen.
Die Scharniere des Display sind stabil genug, um es in jeder gewünschten Position zu halten. Allerdings hat es Spiel, wippt also leicht nach, wenn man es bewegt oder im Zug benutzt.
Das Gehäuse ist dank seiner silbrig-matten Oberfläche nicht so empfindlich bei Fingerabdrücken wie die schwarzen Thinkpads. Sehen kann man sie aber nach einer Weile doch. Sie gehen aber mit einem feuchten Lappen sofort wieder weg.
Die Farbe kann ich nicht wirklich beschreiben. Jemand sagte Champagner. Es ist ein leicht gelbliches Silber oder so. Mir gefällt sie gut. Aber das ist eh Geschmacksache.
Das Display war einer der Gründe, das Gerät zu kaufen. Knapp 14“, 3:2 Ratio und eine Auflösung von 2256 x 1504 sind sehr willkommen. Da ein Surface Laptop für mich keine Option war, wurde es das Titanium.
Die wirkliche Helligkeit kann ich nicht messen. Bei mir läuft es am Netz mit 100%, unter Akku mit 80%. Das mag aber meinem Alter geschuldet sein und jüngere Leute kommen evtl. auch mit geringerer Helligkeit klar. Es ist zwar kein Schminkspiegel, aber es reflektiert definitiv. Wenn man mit dem Rücken zu einer hellen Lichtquelle arbeitet, wird man das Display sicher neigen, um die Spiegelung zu reduzieren.
Nach dem Einschalten braucht das Display einen Moment, bis es wirklich schön ist. Anfänglich wirkt es etwas milchig / matt.
Die Darstellung ist (logischerweise) scharf und für mich auch angenehm. Photos wirken recht natürlich in der Farbwiedergabe. Ob es wirklich farbecht ist, kann ich mangels Hardware zum Messen und Kalibrieren nicht sagen.
Die Festplatte ist laut Gerätemanager eine WDC SN530 SDBPMPZ-256g-1001, was in mehrfacher Hinsicht verwirrend ist. Erstens konnte ich unter der Bezeichnung gar keinen Eintrag bei WDC finden. Dann hätte ich ob der Bezeichnung vermutet, es sei eine 256 GB Platte. Es ist aber definitiv eine 1TB Platte.
Es soll sich um einer 2242er SSD handeln (ich habe das Titanium noch nicht aufgeschraubt). Die kenne ich aus dem X12 als eher gemächlich, was ich von dem Modell hier gefühlt nicht sagen kann. Der Benchmark sagt allerdings, die Platte sei nicht die schnellste.
CPU:
Für alles was ich mache, reicht die Leistung. Allerdings mach ich keinen Videoschnitt und kompiliere keine Gigabyte großen Codes.
Das Packen und Verschlüsseln einer 500 MB großen Dateien dauert mit CRC Check 34 Sekunden.
Das konvertieren einer 400 MB großen Videodatei - AVI in MPG dauert 120 Sekunden, umgekehrt dauert es 180 Sekunden. Vielleicht sagt das ja jemandem etwas über die Performance.
Im Alltagsbetrieb ist das Gerät eher unterfordert, es ist bei mir noch nicht mal in die Nähe seiner Leistungsgrenzen gekommen.
Der Lüfter geht relativ schnell an, bleibt dabei aber leise. Bei echter Last, wie das Umkodieren von Videos, wird er hörbar, aber auch das ist noch im Rahmen. Das Geräusch würde ich als rauschen bezeichnen, in keiner Weise schrill oder hochfrequent.
Irgendwelche elektrischen Störgeräusche, wie etwa Spulenfiepen habe ich nicht gehört.
Die Lautsprecher sind für Videochat oder Telefonie okay. Podcasts und Videos, bei denen es nicht um Film oder Musik geht, kann man damit auch hören. Sie sind aber eindeutig zu flach für Musik oder Spielfilme.
Da das Gerät zwei Thunderbolt Buchsen hat, habe ich eine eGPU dran gehängt. Man kann dann damit durchaus zocken. Die Verbindung klappt zuverlässig. Auch das Auswerfen über Hardware entfernen und spätere Wiedereinstecken funktioniert ohne Probleme. Das kenne ich vom X12 anders, der zickt dabei ziemlich rum.
Die Akkulaufzeit kann ich nur für den gebrauchten Akku angeben. Der hat noch knapp 90% der ursprünglichen (Design) Kapazität und hält damit zwischen drei und gut sieben Stunden durch. Die Laufzeit lässt sich positiv beeinflussen, wenn man die Helligkeit des Displays reduziert (bei mir 80%) und, je nach Bedarf, auch Wlan oder Mobilfunk ausstellt. Es wurde von Windows zwischendurch auch mal 9 Stunden als Restlaufzeit (bei noch 91% Akku) vermeldet, was aber wohl sicher nicht realistisch ist.
Mir ist beim Titanium zum ersten Mal die Lenovo Awareness Funktion begegnet. Ich kenne das von Fujitsu, die eine solche Funktion bei Ihren Notebooks haben (oder hatten). Ich war bisher kein großer Freund von Gesichtserkennung, weder am Smartphone noch am Computer. Die Awareness Funktion finde ich allerdings sehr sinnvoll. Kurz nach dem ich dem Arbeitsplatz verlassen habe, wird das Notebook automatisch gesperrt. Das klappt sehr zuverlässig.
Würde ich das Gerät wieder kaufen? Für 2.500 Euro, die immer noch als Neupreis aufgerufen werden, sicher nicht. Als gebrauchtes Gerät für unter 1.000 Euro allerdings jederzeit.
Besten Dank fürs Lesen
Hallo,
hier kein Review mit allem drum und dran, sondern ein persönlicher Bericht über den ganz normalen Einsatz eines Titanium X1 Yoga.
Ich war in der glücklichen Lage, mir bei NBWN ein „relativ“ günstiges TX1Y zu besorgen. Relativ, weil knapp 1.000 Euro für ein Titanium zwar fast ein Schnäppchen sind, für ein gebrauchtes Notebook mit optischen Schönheitsfehlern aber auch wieder nicht ganz billig.
Als Betriebssystem nutze ich Windows 10 pro. Soweit ich das lesen konnte, ist Linux eher nicht die erste Wahl für das Titanium.
Alles was hier geschrieben steht, beruht also auf persönlicher Erfahrung mit einem gebrauchten Gerät. Der eine oder andere Kritikpunkt mag bei einem Neugerät so nicht auftauchen.
Da ich das Gerät sehr viel zum Schreiben nutze, zuerst zur Tastatur und zum Trackpoint. Die Tastatur ist für ein Thinkpad gerade noch so okay. Ich hatte zuletzt ein X12 Tablet. Die Tastatur fand ich noch klasse, und dafür, dass sie so flach ausfallen musste, fast schon genial gut. Die Tastatur des Titanium soll laut Datenblatt die gleichen 1,35mm Hub haben. Trotzdem fühlt sich die Tastatur mehr wie die eines Mac oder HP Elitebook an, als die eines Thinkpad. Mir war der Anschlag anfänglich etwas zu weich, es fehlt das „echte“ Thinkpadgefühl. Inzwischen habe ich mich wohl daran gewöhnt. Die Anordnung und die Größe finde ich dafür wieder sehr gut. Die Beleuchtung ist mir etwas zu dunkel, das war beim X12 aber auch schon so.
Der Trackpoint arbeitet direkt, sauber und schnell, was auch für die Trackpoint-Tasten gilt. Da kann ich nichts negatives finden, wenn ich auch immer noch dem Gefühl des Trackpoint beim T23 nachweine. Das Touchpad nutzte ich eigentlich nicht. Die wenigen Male, dich es es probiert habe, hatte ich die gleichen Probleme, die ich schon vorher in Reviews gehört und gelesen hatte. Es reagiert manchmal eher zufällig als präzise. Da ich es nicht brauche, ist das für mich kein Problem.
Nun aber ordentlich von außen nach innen:
Das Gerät ist ja bekanntermaßen sehr flach. Dem Chassis macht das nichts aus, das ist absolut ausreichend stabil. Das Displaygehäuse lässt sich etwas verwinden. Druck auf das äußere Gehäuse wird nicht auf das Display weiter gegeben. Da scheint das verwendete Titan seine Arbeit zu machen.
Die Scharniere des Display sind stabil genug, um es in jeder gewünschten Position zu halten. Allerdings hat es Spiel, wippt also leicht nach, wenn man es bewegt oder im Zug benutzt.
Das Gehäuse ist dank seiner silbrig-matten Oberfläche nicht so empfindlich bei Fingerabdrücken wie die schwarzen Thinkpads. Sehen kann man sie aber nach einer Weile doch. Sie gehen aber mit einem feuchten Lappen sofort wieder weg.
Die Farbe kann ich nicht wirklich beschreiben. Jemand sagte Champagner. Es ist ein leicht gelbliches Silber oder so. Mir gefällt sie gut. Aber das ist eh Geschmacksache.
Das Display war einer der Gründe, das Gerät zu kaufen. Knapp 14“, 3:2 Ratio und eine Auflösung von 2256 x 1504 sind sehr willkommen. Da ein Surface Laptop für mich keine Option war, wurde es das Titanium.
Die wirkliche Helligkeit kann ich nicht messen. Bei mir läuft es am Netz mit 100%, unter Akku mit 80%. Das mag aber meinem Alter geschuldet sein und jüngere Leute kommen evtl. auch mit geringerer Helligkeit klar. Es ist zwar kein Schminkspiegel, aber es reflektiert definitiv. Wenn man mit dem Rücken zu einer hellen Lichtquelle arbeitet, wird man das Display sicher neigen, um die Spiegelung zu reduzieren.
Nach dem Einschalten braucht das Display einen Moment, bis es wirklich schön ist. Anfänglich wirkt es etwas milchig / matt.
Die Darstellung ist (logischerweise) scharf und für mich auch angenehm. Photos wirken recht natürlich in der Farbwiedergabe. Ob es wirklich farbecht ist, kann ich mangels Hardware zum Messen und Kalibrieren nicht sagen.
Die Festplatte ist laut Gerätemanager eine WDC SN530 SDBPMPZ-256g-1001, was in mehrfacher Hinsicht verwirrend ist. Erstens konnte ich unter der Bezeichnung gar keinen Eintrag bei WDC finden. Dann hätte ich ob der Bezeichnung vermutet, es sei eine 256 GB Platte. Es ist aber definitiv eine 1TB Platte.
Es soll sich um einer 2242er SSD handeln (ich habe das Titanium noch nicht aufgeschraubt). Die kenne ich aus dem X12 als eher gemächlich, was ich von dem Modell hier gefühlt nicht sagen kann. Der Benchmark sagt allerdings, die Platte sei nicht die schnellste.
CPU:
Für alles was ich mache, reicht die Leistung. Allerdings mach ich keinen Videoschnitt und kompiliere keine Gigabyte großen Codes.
Das Packen und Verschlüsseln einer 500 MB großen Dateien dauert mit CRC Check 34 Sekunden.
Das konvertieren einer 400 MB großen Videodatei - AVI in MPG dauert 120 Sekunden, umgekehrt dauert es 180 Sekunden. Vielleicht sagt das ja jemandem etwas über die Performance.
Im Alltagsbetrieb ist das Gerät eher unterfordert, es ist bei mir noch nicht mal in die Nähe seiner Leistungsgrenzen gekommen.
Der Lüfter geht relativ schnell an, bleibt dabei aber leise. Bei echter Last, wie das Umkodieren von Videos, wird er hörbar, aber auch das ist noch im Rahmen. Das Geräusch würde ich als rauschen bezeichnen, in keiner Weise schrill oder hochfrequent.
Irgendwelche elektrischen Störgeräusche, wie etwa Spulenfiepen habe ich nicht gehört.
Die Lautsprecher sind für Videochat oder Telefonie okay. Podcasts und Videos, bei denen es nicht um Film oder Musik geht, kann man damit auch hören. Sie sind aber eindeutig zu flach für Musik oder Spielfilme.
Da das Gerät zwei Thunderbolt Buchsen hat, habe ich eine eGPU dran gehängt. Man kann dann damit durchaus zocken. Die Verbindung klappt zuverlässig. Auch das Auswerfen über Hardware entfernen und spätere Wiedereinstecken funktioniert ohne Probleme. Das kenne ich vom X12 anders, der zickt dabei ziemlich rum.
Die Akkulaufzeit kann ich nur für den gebrauchten Akku angeben. Der hat noch knapp 90% der ursprünglichen (Design) Kapazität und hält damit zwischen drei und gut sieben Stunden durch. Die Laufzeit lässt sich positiv beeinflussen, wenn man die Helligkeit des Displays reduziert (bei mir 80%) und, je nach Bedarf, auch Wlan oder Mobilfunk ausstellt. Es wurde von Windows zwischendurch auch mal 9 Stunden als Restlaufzeit (bei noch 91% Akku) vermeldet, was aber wohl sicher nicht realistisch ist.
Mir ist beim Titanium zum ersten Mal die Lenovo Awareness Funktion begegnet. Ich kenne das von Fujitsu, die eine solche Funktion bei Ihren Notebooks haben (oder hatten). Ich war bisher kein großer Freund von Gesichtserkennung, weder am Smartphone noch am Computer. Die Awareness Funktion finde ich allerdings sehr sinnvoll. Kurz nach dem ich dem Arbeitsplatz verlassen habe, wird das Notebook automatisch gesperrt. Das klappt sehr zuverlässig.
Würde ich das Gerät wieder kaufen? Für 2.500 Euro, die immer noch als Neupreis aufgerufen werden, sicher nicht. Als gebrauchtes Gerät für unter 1.000 Euro allerdings jederzeit.
Besten Dank fürs Lesen