Leasing
Hallo zusammen,
ich habe beruflich ständig mit dieser Art Frage (Kauf contra Lasing) zu tun.
Unabhängig von der Frage, welcher Nutzungsanteil als Werbungskosten vom Finanzamt akzeptiert wird (ohne besonderen Nachweis 50 %, mit PC- und Internetfahrtenbuch auch mehr) stellen sich beim Leasing immer zwei Fragen:
1. Lohnt es sich wirtschaftlich?
2. Lohnt es sich steuerlich?
Zu 1.
Wirtschaftlich lohnt sich Leasing nach meiner Meinung nur, wenn ich den Gegenstand unbedingt brauche um Einnahmen zu erzielen und ich es mir entweder nicht leisten kann, ihn zu kaufen bzw. zu finanzieren oder wenn ich weiß, dass ich den Gegenstand nur für eine gewisse Zeit benötige und ich das Verkaufsrisiko scheue. Denn die Leasinggesellschaft verdient immer mit und das nicht zu knapp. Nach der Leasingdauer ist der Gegenstand weg.
Luxusgüter zu leasen halte ich persönlich für schwachsinnig. Was ich mir nicht leisten kann, sollte ich nicht kaufen, auch wenn mein Nachbar vier davon hat.
Wenn ich sehe, zu welchen Preisen drei Jahre alte TPs noch gehandelt werden, sollte man diesen Gegenwert in eine Vergleichsberechnung mit einbeziehen.
Zu 2.
Leasing lohnt nach meiner Meinung im Vergleich zur Finanzierung steuerlich nur dann, wenn die Leasingrate höher ist als die Summe aus Abschreibung und ggf. Zinsen bei einer Finanzierung. Denn dann habe ich höhere Ausgaben und im Ergebnis eine höhere Steuerersparnis.
Da bei PCs bzw. Notebooks die Abschreibung 3 Jahre beträgt, haben wir bei einem durchschnittlichen (nicht geleasten) Neugerät (1.500 ?) etwa 500 ? Abschreibung im Jahr. Je nach Eurem Grenzsteuersatz wird die steuerliche Ersparnis zwischen etwa 15 % und 42 % dieses Betrages liegen, also bei maximal 210 ? jährlich.
Nun könnt Ihr die Leaingraten zusammenrechnen und die gleiche Rechnung aufmachen. Viel Spaß dabei.
Aber:
Betrachtet die Angelegenheit von beiden Seiten. Ich rate immer dazu, in erster Linie die wirtschaftliche Seite zu sehen. Ist das ok, und es kommt steuerlich noch etwas dabei raus, dann kann man das Geschäft machen. Allein der Blick durch die steuerliche Brille führt oft in die irre. Und bitte immer bis zum Ende denken.
Achtung: Ich habe die Frage nur gestreift und Grundüberlegungen angestellt. Jeder, der sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, sollte sich gut beraten lassen.
Viele Grüsse, thinkit