T6x T61 - kein Akkubetrieb möglich

fengshui

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Hallo,

ich habe hier ein T61 mit folgendem Fehlerbild:

  • Mit Akku und ohne Netztteil lässt sich das Gerät nicht einschalten. Beim ersten Druck auf den Einschaltknopf blinken Akku- und Netzteil-LED 1x, danach bei wiederholten Einschaltversuchen nicht mehr. Nach Entfernen und Wiedereinstecken des Akkus das gleiche Verhalten.
  • Mit Akku und angeschlossenem Netzteil selbiges Verhalten wie oben.
  • Nur mit Netztteil startet das Gerät normal, insofern nach dem Entfernen des Akkus das Stromkabel mindestens 1x getrennt war. Steckt man den Akku bei laufendem Gerät ein, wird er erkannt und auch geladen. Entfernt man das Netzteil, geht das Gerät sofort aus.
  • Das Verhalten tritt mit mehreren unterschiedlichen Akkus und Netzteilen auf.
  • Der übliche 30s-Einschaltknopf-Drücken-Trick ohne Akku und ohne Netztteil sowie ein BIOS-Reset auf Standardwerte haben nichts gebracht.
Derzeit wird das TP notgedrungen im Stationärbetrieb benutzt. Equipment und Kenntnisse für SMD-Lötereien sind leider nicht vorhanden. Ist hier noch was zu retten oder läuft das auf "damit leben oder Motherboard tauschen" hinaus?

Viele Grüsse,
fengshui
 
Passiert das auch mit Originalakkus von Lenovo ?
OEM-Akkus können leider die merkwürdigsten Sachen auslösen ...
Ansonsten noch : Ist das aktuellste BIOS eingespielt ?

Gruss Uwe

P.S.: Da die Akkus ja geladen werden (Wenn auch erst nach Ausbau ...) ,vermute ich keinen Hardwaredefekt .
 
Wenn Du die Möglichkeit hast, die Akkus an einem anderen Rechner zu testen, wäre das zielführend.
Defekte Akkus lassen sich manchmal laden, werden im Rechner auch als "voll" angezeigt, aber die Stromstärke reicht nicht mehr -->Zellen defekt aber nicht von der Elektronik getrennt.
 
Entweder sind alle Akkus defekt oder das Systemboard. Irgendwelche Softwareursachen inkl. BIOS komnen hier nicht in Frage.
 
  • Es ist die BIOS-Version 2.30 installiert. Das dürfte das Neueste sein und ist schon seit Jahren drauf.
  • Das Verhalten ist bei 2 Akkus identisch (1x original Lenovo, 1x Nachbau). Der Original-Akku war zum Zeitpunkt des ersten Auftretens nicht in Benutzung und lag halbvoll im Keller, der Nachbau-Akku war seit Monaten problemlos in Verwendung.
  • Ein weiteres Gerät zum Testen ist leider nicht vorhanden.
Ich gehe aber wie linrunner von einem Problem auf dem Systemboard aus. Geld werde ich in die alte Kiste wohl nicht mehr stecken (MB-Tausch), der derzeitige Gesamzustand ist dafür bereits zu schlecht.

Trotzdem vielen Dank für eure Ideen und Anteilnahme :-)
 
Das Verhalten tritt mit mehreren unterschiedlichen Akkus und Netzteilen auf.

Das ist ein uralter T61-Bug, der nie repariert wurde, weil er mit dem BIOS nichts zu tun hat, sondern mit der hart verdrahteten Ladeelektronik.

Wenn ein regulärer,ordentlicher Akku im T61 "stirbt", (durch defekte Zellen oder defekte Elektronik im Akku), sendet der Akku dem Lade-System ganz regulär ein "Null"-Flag, dass der Akku defekt oder ein "schlechter" Ersatzakku ist. Das System läuft jetzt nur noch über das Netzteil solange, bis ein "neuer" (oder gebrauchter) Lenovo-Original-Akku im ausgeschalteten (!!!) Zustand des T61 vollständig geladen wird, und zwar bis die kleine grüne LED auf dem Deckel erlischt. Erlischt die kleine grüne LED auf dem Deckel, wird das Null-Flag (defekter Akku) wieder auf "Eins" gesetzt. Das T61 geht jetzt davon aus, das der defekte Akku ersetzt und vollständig geladen wurde. Bei dieser Gelegenheit wird auch die maximale Lademenge des Akkus ermittelt, die man dann mit dem Powermanager auslesen kann.
 
@think_pad:
Kannst Du Quellen zu diesem Bug nennen? - Mir ist das bisher noch nicht untergekommen.
 
Der "Bug" ist entstanden, wenn man ihn überhaupt so nennen darf, als Lenovo die ThinkPad-Sparte von IBM übernahm, der Übergang vom T60 zum T61. T61-User sollten fortan gezwungen werden, aus Profitgründen einen defekten IBM-Original-Akku durch einen entsprechenden Original-Akku von Lenovo zu ersetzen. Tat man das nicht, gab es das Null-Flag, und man musste zum Lenovo-Kundendienst oder einen Original-Akku kaufen und komplett im ausgeschalteten Zustand aufladen. Begründet wurde das technisch damit, dass der Powermanager unbedingt die Ladewerte in sein System einlesen muss, damit die optimale Stromversorgung für das T61 gewährleistet bleibt, was ja nicht ganz unlogisch war bei einem damaligen Spitzengerät (2007) wie dem T61.

Dagegen gab es aber Proteste in den USA, wo viele User Nachbauakkus als Reserveakkus verwendeten. Da das chinesische Lenovo damals die amerikanischen User nicht verärgern wollte, hat man das aufgeweicht, und das Null-Flag nur noch gesetzt, wenn der Akku selbst oder seine Elektronik wirklich defekt waren, nicht aber, wenn Nachbauakkus verwendet wurden.

Das führt heute dazu, dass User, deren Akku oder dessen Elektronik einfach defekt ist, ein Null-Flag bekommen und nicht wissen, wie sie das Flag wieder auf Eins setzen sollen. Der Null-Flag führt nun dazu, dass alle Akkus gesperrt werden und das T61 nur noch mit Netzteil läuft. Und die Lösung ist halt, dass ein Original-Akku oder "ein sehr gut nachgebauter Reserveakku" im Gerät vollständig geladen werden muss, damit das Null-Flag verschwindet und der Powermanager die Werte des neuen Akkus in sein System übernehmen kann.
 
Trotzdem, Quelle?

Diese Problematik mit den nur mit Netzteil startenden TPs gibt es übrigens schon beim T60, nur mal so als Hinweis...
 
Quelle habe ich zwar keine, kann aber das von @think_pad geschilderte Verhalten bestätigen. Hatte ich letztens an meinem T61 auch und nur der Tausch des Akkus brachte Abhilfe.
 
Nur der Rückschluss ist sehr wagemutig. - Dass Lenovo ein Akku-Blacklisting eingeführt und nachträglich auf alte Modelle bis zurück zu Generation T61 verteilt hat, ist unbestritten.
Das waren offenbar die sog. "New: Battery-enhancement" in den README.

Aber da der TE ja einen Original-Akku besitzt, müsste das angebliche Flag ja bei Einsetzen resettet werden. - Und hier scheiden sich die Geister....
 
Auch wenn ich mit den Aussagen von think_pad seehr vorsichtig bin ,würde ich an Stelle des TS den Test mal durchführen : T61 aus ,leeren Originalakku rein und über Nacht laden .
Vielleicht kann die Aussage dann ja verifiziert werden ...

Gruss Uwe
 
Es gibt natürlich keine offizielle Quelle, denn ein Nachbauakku ist ja aus Sicht des Laptopherstellers de facto ein Hack. Und die heimliche Blockierung von Nachbauakkus ist zwar nicht illegal, aber kommerzieller Graubereich und wurde ja auch deswegen wieder zurückgenommen.

Ich habe gleich zwei T61 und vier Frankenpads: Tatsache ist, dass die Ladeelektronik bei zu häufigem Umstecken von Nicht-Original-Akkus blockiert. Steckt man nur Original-Akkus sehr häufig um, wird nicht nur nicht blockiert, sondern der Powermanager merkt sich anhand der Seriennummer die alten Ladedaten des Akkus, bis er neu kalibriert wird.

Jeder, der noch T61 in Betrieb hat, besitzt mindestens noch einen funktionierenden Originalakku, selbst wenn der nur noch 15% der ursprünglichen Ladeleistung hat. Blockiert die Ladeelektronik, macht man einen BIOS-Reset und steckt den Akku in den komplett heruntergefahrenen T61, bis die Ladelampe auf dem Deckel erlischt. Danach ist der Akkuschacht wieder "frei gegeben".

Ob dies jetzt beim TE die Lösung ist, kann man noch nicht sagen, aber es ist wahrscheinlich, wenn er mit vielen Akkus hantiert.
 
Steckt man nur Original-Akkus sehr häufig um, wird nicht nur nicht blockiert, sondern der Powermanager merkt sich anhand der Seriennummer die alten Ladedaten des Akkus, bis er neu kalibriert wird.
Die kann man in der Registry löschen. Einfach die Seriennummer als Suchbegriff in Regedit eingeben und den ganzen Registryzweig, dessen Namen die Seriennummer bildet, löschen.

So war es jedenfalls unter dem alten Energiemanager bis Windows 7 möglich.
 
Versuch wurde durchgeführt:

  • Originalakku bei ausgeschaltetem Gerät eingesetzt (leer war er nicht, aber ich kann ihn ja nicht entladen ...)
  • Netzteil angesteckt. Ergebnis: Akku-LED im Deckel blinkt langsam, Akku wird also geladen.
  • Nach ca. 20 min hört das Blinken auf, Akku ist also voll. Noch ca. 1 Std. gewartet, die LED erlischt nicht (siehe Beitrag von think_pad). War meiner Erinnerung auch noch nie so, bei vollem Akku war da immer "Dauerleuchten".
  • Alles stromlos gemacht, alles wieder angesteckt.
  • Das Gerät startet jetzt auch mit eingesetztem Akku und angeschlossenem Netzteil, auch mehrmals und nach Netzteil-Trennung. Sobald man aber das Stromkabel zieht, geht das TP immer noch aus.
  • Auch ein Start nur mit Akku funktioniert nicht. 1x Blinken, Ruhe. Danach muss der Akku wieder raus, damit ein Einschalten mit Netzteil (mit oder ohne Akku) möglich ist.
  • Zu allerletzt habe ich sogar noch flink ein olles Windows XP samt Powermanager installiert. Der zeigt 100 % Akku-Ladung an (analog Linux), das Starten eines Rekalibrierungs-Vorganges (Umschalten auf Entladung) lässt das Gerät sofort ausgehen.

Fazit: Saft rein in den Akku geht, Saft raus nicht.

Ich habe beschlossen, das Gerät nicht zu zerlegen, um die Sicherungen durchzumessen (trotzdem danke an tom_k). Das Wissen darüber nützt mir nichts. Da ich wie im Eingangspost erwähnt noch nie an SMD-Bauteilen herumgelötet habe, ist mir das Risiko, das TP dabei entgültig zu schrotten, ehrlich gesagt zu hoch.

Danke trotzdem für die rege Beteiligung!


PS: Das TP wird seit langer Zeit unter Linux betrieben, und es fand auch keine "Akku-Wechselei" statt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähem, nicht alle haben noch einen Originalakku rumliegen. Ich habe den, weil er ja nicht mehr funktionierte, entsorgt. Mit dem Austauchakku funzte und das T61 bootete dann auch wieder. Ich musste auch nix irgendwo löschen.
 
Für mich ist das nach wie vor ein Hinweis auf einen defekten Akku.
 
Das Gerät startet jetzt auch mit eingesetztem Akku und angeschlossenem Netzteil, auch mehrmals und nach Netzteil-Trennung. Sobald man aber das Stromkabel zieht, geht das TP immer noch aus.

Das Flag wurde nun gesetzt, der Akkuschacht "freigegeben", aber der Akku selbst ist defekt.


Für mich ist das nach wie vor ein Hinweis auf einen defekten Akku.

Ich denke auch, dass der Akku des TE eine "tote Zelle" hat, und den Ladevorgang nur vorgaukelt.

Ähem, nicht alle haben noch einen Originalakku rumliegen. Ich habe den, weil er ja nicht mehr funktionierte, entsorgt. Mit dem Austauchakku funzte und das T61 bootete dann auch wieder. Ich musste auch nix irgendwo löschen.

Dann hast Du aber letztlich nur "einen" Austauschakku, und das wäre erlaubt. Wenn Du mehrere Austauschakkus wild tauschen würdest, würde der Akkuschacht vermutlich auch blockiert.
 
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