T61 CPU Upgrade: wie man es nicht machen sollte...

lucid

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Hallo,

ich hab' mich heute beim CPU-Upgrade blöd angestellt, wie der sprichwörtliche Hahn beim Eierlegen.

Weil wir hier im Thinkpadforum sind und nicht im Wissenschaftsbetrieb, wo ein Misslingen gern mal totgeschwiegen wird ;),
hier mal in groben Zügen die Schritte ins Verderben.

Geplant war also ein probeweiser Umstieg vom T7300 Merom auf einen T8100 Penryn. Ich war scharf auf niedrigere Temperaturen.
Ich hab das T61 nach der Videoanleitung auf lenovoservicetraining.com zerlegt um auch sicher nichts falsch zu machen.
Nachdem ich den Kühlkörper entfernt hatte, reinigte ich die bisherige CPU gleich noch im Sockel mit Isopropylakohol aus der Apotheke, um die hoch empfindlichen Beinchen unten ("Pins") nicht zu verbiegen. Ebenso verfuhr ich mit dem Grafikchip, der bei meinem T61 auch von Haus aus mit Wärmeleitpaste bestrichen war und mit den zwei verschmierten Stellen auf der Unterseite des Kupferkühlkörpers.

Anschließend gab ich das Volumen eines Stecknadelkopfs an Silberwärmeleitpaste aus der Spritze auf den CPU-Die.
Ich verstrich das Ganze gleichmäßig mit dem Finger, den ich mit Zellophanfollie umspannt hatte, setzte den Kühlkörper wieder auf und verschraubte die so genannten "retention screws", die den Kühler auf den Die pressen, so gut, wie es mein am besten passender Schraubenzieher zuließ.

Tja und das war der erste Fehler.

Nachdem ich das TP wieder zusammengebaut hatte, killte ein zu unvorsichtiger Versuch mit Orthos die CPU. Zappenduster.
:elch: Da passt der Elch. Ich hätte da einfach vorsichtiger vorgehen und die Temperaturen besser im Auge behalten sollen. (Jaja, hätte / wäre / würde...)


Die CPU hatte keinen Kontakt zum Kühler erlangt, was mir danach natürlich sehr schnell klar war, als ich die unbefleckte Kühlkörperunterseite vor Augen hatte.

Inzwischen tippe ich wieder auf dem Notebook mit der "alten" CPU.

Was mich aber wundert: ich hatte die vier Schrauben des Kühlkörpers beim Himmelfahrtsversuch eigentlich bereits ziemlich fest angezogen.
Ist eventuell beim Penryn der Die nicht nur kleiner, sondern auch geringfügig dünner?

Oder war einfach kein Schraubendreher aus meinem Fundus passend genug, um das richtig festzuziehen?
Welcher Typ wäre dann da ideal?



Edit: wie ich meine stilistischen Fehler hasse...
 
Sicher, dass die CPU wirklich gekillt wurde und sich das T61 nicht nur wegen Überhitzung ausgeschaltet hat?
 
Naja, es ging halt danach gar nicht mehr an.

Ich hab mich auch etwas gewundert.

Sei's drum. Hatte dieses Jahr noch gar nichts kaputt gemacht. ;)
 
war original ein pad verbaut zwischen cpu und kühler? oder ein dicker klecks paste?
 
Die Schrauben und der Kühlkörper werden in Ordnung sein. Jedoch besitzt der Kühlkörper Abstandshalter, die dafür sorgen, dass die CPU-Die nicht beim zu festen Anschrauben zerquetscht wird. Womöglich ist wirklich die neue CPU dünner. Du hast ja jetzt Muße, dies nachzumessen.
 
Mornsgrans' schrieb:
Die Schrauben und der Kühlkörper werden in Ordnung sein. Jedoch besitzt der Kühlkörper Abstandshalter, die dafür sorgen, dass die CPU-Die nicht beim zu festen Anschrauben zerquetscht wird. Womöglich ist wirklich die neue CPU dünner. Du hast ja jetzt Muße, dies nachzumessen.

Jupp. Die Idee kam mir aber erst nach dem wieder zusammenbauen.
Ende der Woche sollte der nächste T8100 kommen, dann mach' ich einen Größenvergleich, bevor es an die nächste Herz-Op geht...

Nur: falls der Penryn wirklich dünner ist, wie gehe ich dann vor? "Abstandshalter-Tuning", Rumbiegen, Wärmeleitpad, Kupferplatte? Ich denk ich warte erst mal ab.

:)
 
ich wär ja für rumbiegen, mit einem Kupferzwischenstück find ich es nicht optimal

also nochmal neue cpu rein, dann WLP rauf dann kühler rauf und fest machen, dann wieder runter und schauen ob die auch tatsächlich anliegt, die WLP sollte dann ganz bzw. sehr dünn auf dem DIE sein, wenn nicht, nachbiegen, neu mit WLP bestücken und probieren bis es passt

besten Gruß :)
 
hi,
Nur: falls der Penryn wirklich dünner ist, wie gehe ich dann vor?
bei den abstandhaltern hat es auf der unterseite einen dünnen plastik, der würde etwa ein viertel milimeter ausmachen das metal selber auch noch mal so viel.
an der funktion ändert sich ja nichts gross, die federn halten dann einfach nicht mehr wenn es lose ist und eventuell brauchst du schrauben mit grösseren köpfen wenn du das metall auch weg nimmts.
das plastik nehme ich immer weg damit ich da so satt anschrauben kann wie es nur geht, natürlich peinlichst gleichmässig damit nicht eine ecke der DIE wegbricht.
hatte aber auch schon die federn weggelassen an einm DELL direkt nur die schrauben die ich für gut fand.
kann ja nicht sein das wenn das ganze bis am anschlag angezogen ist man von hand den küler immer noch runterdrücken kann.

greeTz lyvi
 
Kann mir nicht vorstellen das die CPU abgeraucht ist.
Bei diversen Bastelaktionen hab ich auch schon öfter mal den CPU-Kühler abgelassen oder nur lose draufgelegt ohne festschrauben ( wenn wann Teile testet ist das ganz praktisch und geht schnell )
Wenn die CPU zu heiß wird schaltet sie einfach ab und man kann später neustarten, abrauchen tut da nichts.
Vielleicht ist das Merom-Board nicht für Penryn-CPUs ausgelegt, da die Temperaturen dort auf Unterschiedliche weise ausgelesen werden dann hat man beim Systemstart aber normalerweise eine Fehlermeldung...
 
Ich würde jetzt auch erst einmal die "abgerauchte" CPU testen - sie dürfte ja inzwischen abgekühlt sein.

Die Frage, ob die CPU überhaupt zum Board/Chipsatz passt, kann Dir vielleicht Dilbert_im_Cubicle beantworten.
Für weitere CPU-Tausch-Aktionen empfehle ich beim Aufsetzen des Kühlkörpers:
- einen kleinen Tropfen Wärmeleitpaste auf der CPU-Die auftragen
- Kühlkörper aufsetzen, leicht andrücken und dabei hin- und her bewegen, soweit es der geringe Spielraum zulässt
- Kühlkörper wieder abnehmen und die Abdrücke der Wärmeleitpaste auf CPU-Die und Kühlkörper vergleichen (gleiche Form und Ausdehnung)
Passt es, Kühlkörper wieder aufsetzen und anschrauben (achte auch die Reihenfolge des Anziehens der Schrauben im HMM (ist bei T6* festgelegt). Passt es nicht, muss noch etwas zwischen CPU und Kühlkörper.

Ich habe es zwar noch nie selbst versucht, da aber Kupfer der bessere Wärmeleiter ist, denke ich, dass ein Kupferplättchen zwischen CPU und Kühlkörper die bessere Variante ist. Andere im Forum haben dies bei ihren Kühlkörper-Mods erfolgreich ausprobiert.
 
Hallo lucid!

Hmmm, ich wollte dir eigentlich das mögliche Problem, bzgl. Thermal Diode in unserer letzten PN Unterhaltung aufzeigen, hab dann aber vergessen. SORRY!

Zu beachten gibt es für die Notebook-Hersteller nur ein Detail: Wer bei der Implementierung der Lüftersteuerung noch die veraltete analoge Temperaturdiode (Thermal Diode) ausliest, muss für Penryn zwingend ein Bauteil austauschen, das die Diodencharakteristik beim 45-nm-Prozess korrekt zu interpretieren weiß. Ohne den Pin/Layout-kompatiblen, neuen AD-Wandler ist die ermittelte Temperatur falsch. In Folge dessen könnte das Notebook den Start verweigern, weil das System denkt, dass die kritische Maximaltemperatur der CPU überschritten wurde. Wer dagegen schon immer den Digital Thermal Sensor (DTS) über PECI ausgelesen hat, für den stellt ein Penryn-Upgrade kein Problem dar – das gilt erfahrungsgemäß für den kleineren Teil der OEM/ODMs.
LINK

Grüße
Audrey
 
Guten Morgen!

So viel Fachwissen auf einem Fleck, das ist wirklich super. :)

@Riptide
klingt nach einem guten Vorschlag!

@lyvi
Das kann ich mir gerade noch nicht so recht vorstellen, wo man da theoretisch Material wegnehmen kann, um einen höheren Anpressdruck zu erreichen.
Da werd' ich erst nochmal aufschrauben müssen.

@Punisher198
Ich war auch sehr überrascht. Werde die CPU aber sicher nochmal testen. Der zweite T8100 den ich erwarte, war eigentlich für ein anderes TP bestimmt.

@Mornsgrans
Riptides Vorschlag verfeinert. Das probiere ich auf jeden Fall aus!

@Audrey
Das T61 hat middletons Modbios aufgespielt. Damit wird die Fehlermeldung am Anfang unterdrückt.
Hoffentlich bedeutet der Mod nicht, dass dann keine Temperatur-Schutzschaltung mehr greift. Aber die wähnte ich bisher in der CPU selbst, nicht auf dem Mobo.


Dank' Euch sehr für die Anregungen!

:thumbup:
 
so bin auch wissenschaftler, also verstehste auch direkt und unverblümt ;-)

- ich hab genau dasselbe gemacht mit nem Merom/Penryn Upgrade und auch mit der WLP genauso verfahren. keine höhen unterschiede usw.
- ergo du hast was falsch gemacht; verkantet whatever bzw. dein Board kann den Penryn nicht (dann hätte es aber meiner erfahrung nicht gestartet). 2.X Bios ist Pflicht gibts hier aber auch jede Menge Threads. Rumore sagen es gibt auch MB-Rev. die Probleme machen...
- seit dem Athlon-C desaster (ewig her, ja ich bin alt) rauchen weltweit keine CPUs mehr ab, Intel hatte schon immer ThermalProtection (TP)! Vllt spinnt aber auch das Bios nach TP, also ruhig den hitzkopf nochmal rein!
- Das Modbios ist nur Kosmetik, laufen muss es auch ohne!

Viel Glück in der zweiten Runde (n=3 brauchen wir hier hoffentlich nicht)
 
Wie schon gesagt wurde, wenn ich etwas tausche, sei es auch nur ein Lüfter-Ausbau, bedecke ich alles schön mit WLP und montiere alles.
Danach demontiere ich wieder alles und schaue, ob überall genau Auflagefläche ist/war. Dann wird wieder alles schön neu gemacht und wieder montiert.

CPU sollte wirklich nicht im Eimer sein, einfach nochmal testen..
 
lucid' schrieb:
Hoffentlich bedeutet der Mod nicht, dass dann keine Temperatur-Schutzschaltung mehr greift. Aber die wähnte ich bisher in der CPU selbst, nicht auf dem Mobo.
Die CPU hat mehrere Sensoren - in der CPU und auf dem Board. Daher resultieren auch die CPU-Temperaturabweichungen zwischen den Temperaturangaben von CPUZ, RM-Clock und TPFanControl/PFControl.
 
habe kein Problem mit T8100, kein Höhenunterschied. Kann nicht mehr schreiben, da Forensoftware defekt.
 
humpl' schrieb:
Wenn CPU zu heiß geht er nur ein paar Minuten lang nicht mehr

Das wär' natürlich gut! Ich mache am Wochenende sicher einen zweiten Anlauf. Und notfalls einen dritten, mit dem Ersatz-Ersatzprozessor... ;)

Wenn das Forum bei dir wieder geht: wie sehen denn deine idle-Temperaturen und die unter Last beim T8100 aus?
 
nur "Schnellantwort" möglich
unter 50°C (FreeBSD) Überhitzung kenne ich nur vom T7500 (etwa 105°C)
Fehler mit 8100 -> ESCtaste beim booten
 
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