2. Das BIOS wird auf einen Flash-ROM geschrieben und ist, sofern kein Flash-ROM-Fehler vorliegt, unveränderlich. Da Flash-ROM sehr langsam ist, wird normalerweise eine "Kopie des BIOS" in den RAM geschrieben und damit gestartet.
Ist das so? Wird bei jedem Start das BIOS aus dem Flash in den RAM geladen? Klingt ziemlich unnötig und daher vermute ich, dass du da falsch liegst - anstatt nur auf die benötigten Bereiche des (langsamen) Flashs zuzugreifen, wird gleich der komplette Flash kopiert? Das wäre ja kontraproduktiv.
4. Das BIOS hat einen kleinen RAM-Bereich, auf dem eine RAM-Kopie des BIOS und die veränderlichen BIOS-Daten gespeichert werden. Dieser BIOS-RAM braucht ständig Energie und wird durch die BIOS-Batterie "gepuffert". Ist die BIOS-Batterie leer, schreibt der ECP beim Start Standardwerte in den BIOS-RAM.
Falsch. Der Embedded Controller (EC) bzw. das Embedded Controller Program (ECP) kümmert sich um die Lüftersteuerung und ähnliches. Das schreibt gar nichts in den Speicher der Einstellungen des BIOS. Dafür ist das BIOS selbst verantwortlich. Ist der Einstellungsspeicher leer oder korrupt, sollte es dies möglichst erkennen und die Standardwerte laden. Das klappt mal gut, mal nicht so. Wenn es nicht so klappt, muss man das BIOS z.B. per Jumper auf seine Standardeinstellungen zurücksetzen.
5. Der Embedded Controller (ECP) ist ein Support-Programm des BIOS sorgt für die Kommunikation zwischen BIOS, RAM und dem gestarteten Betriebssystem. Außerdem ist es in der Lage, durch [F9] -> das BIOS selbst und Default-Werte neu in den RAM zu schreiben, so dass das BIOS auf Ausgangswerte zurückgesetzt werden kann.
Falsch, s.o., der EC kümmert sich (u.a.) um die Lüftersteuerung. Mit den Einstellungen des BIOS hat der nichts am Hut. Wenn man per F-Taste die Standardeinstellungen im BIOS lädt, dann ist es das BIOS selbst, das diese Funktion ausführt.
6. Der ECP kann aber auch vom Betriebssystem Werte wie Datum und Uhrzeit für das BIOS übernehmen.
Wirklich? Wofür? Wofür braucht der EC eine Uhrzeit? Ich schätze, auch hier liegst du falsch. Das BIOS bzw. ein zusätzlicher RTC-Baustein (Real Time Clock) hält Datum und Uhrzeit vor und initialisiert damit auch die Uhr des Betriebssystems, welche umgekehrt wiederum die RTC des Rechners einstellen kann, wenn präzisere Quellen erst einmal vorliegen (NTP).
7. Kann ein ECP nicht eine korrekte BIOS-Kopie im BIOS-RAM erstellen, kein BIOS-Default herstellen, keine veränderlichen BIOS-Werte ordnungsgemäß eintragen, stimmen Datum und Uhrzeit zwischen Betriebssystem und BIOS nicht überein, gilt der ECP "als defekt". (Es kann natürlich auch ein alternder, defekter Flash-ROM, der "zermatschte" BIOS-RAM oder etwas ganz anderes sein, aber am Ende läuft es immer darauf hinaus, dass der ECP nicht korrekt mit dem BIOS zusammenarbeitet.)
Es wird ja schon wieder immer haarsträubender. Der EC erstellt ganz sicher keine Kopie vom BIOS und auch keine BIOS-Defaults. Und wenn Uhrzeit zwischen Betriebssystem und BIOS/RTC nicht übereinstimmen, ist das keine Besonderheit, sondern ein ganz normaler Anwendungsfall. Die Uhrzeit vom Betriebssystem wird dann zunächst auf die Uhrzeit der RTC gesetzt, da das Betriebssystem selbst ja gar keine andere Quelle für eine Uhrzeit hat beim Start. Nach dem Start hat es dann die Möglichkeit, auf andere Quellen (in der Regel NTP) zuzugreifen und sich darüber die "richtige" Uhrzeit zu holen. Das macht es auch. Stellt es dann fest, dass die Uhrzeit per RTC und per NTP voneinander abweichen, kann die RTC auf die Uhrzeit vom NTP-Server eingestellt werden. Unter Windows passiert das automatisch, unter Linux kann man auch wählen, ob es automatisch oder manuell geschieht. Hinterher ist die RTC jedenfalls wieder eingestellt und stimmt mit der "echten" Zeit überein. Das wird kein EC als defekt deklariert. Wozu auch? Der steuert halt weiter seine Lüfter.
Einfacher gesagt: Eine entladene BIOS-Batterie kann natürlich nicht den Flash-ROM des ECP selbst beeinträchtigen, aber die "Dreifaltigkeit" Flash-ROM, BIOS-RAM und ECP sind gestört und müssen neu initialisiert werden.
In der Theorie wäre der Einstellungsspeicher des BIOS das einzige, was "gestört" sein kann, da der Flash vom BIOS und vom ECP in der Theorie unveränderlich sind. Daher müsste es reichen, das BIOS auf Standardeinstellungen zurückzusetzen. In der Praxis sieht es aber so aus, dass auch in Flash-Zellen mal ein Bit flippen kann. Das äußert sich auf ganz kuriose Weisen. Ich hatte mal eine ganze Reihe von Supermicro-Mainboards, bei denen das BIOS sich zwar noch aufrufen ließ, aber nur noch aus dem blau/grauen Hintergrundbild bestand. Einstellen konnte man nichts mehr. Booten ging noch ganz normal, nur ins BIOS selbst kam man so nicht mehr wirklich. Da hilft es dann natürlich, das BIOS neu zu flashen. Auch mit exakt der gleichen Version, die vorher drauf war. Je nach Flasher kann es aber natürlich sein, dass der erst einmal das Flashen verweigert, weil er der Meinung ist, dass genau die Version bereits installiert sei. Das Problem könnte man hier auch haben.
Die BIOS-Batterie hält normalerweise viele Jahre, aber bei der T60/T61-Generation saugt der sich dauerhaft entladende Notebook-Akku manchmal die BIOS-Batterie leer.
Falsch. Der Haupt-Akku zieht gar nix aus der BIOS-Batterie.
Die leere BIOS-Batterie zerschießt dann auch manchmal das BIOS bzw. den ECP.
Wenn, dann zerschießt sie höchstens den Einstellungsspeicher des BIOS. Der Flash vom EC und vom BIOS sind davon unabhängig und halten auch bei leerer BIOS-Batterie ihren Datenbestand.
Auch frühere LINUX-Versionen standen öfter unter dem Verdacht, in den ECP schreiben zu können und und ihn damit zu korrumpieren.
War es nicht das BIOS bzw. genauer gesagt das UEFI, was durch einen Bug bei einzelnen Modellen mal korrumpiert werden konnte? Das war aber definitiv kein T60, das hat nämlich noch kein UEFI. Und es lag auch nicht wirklich an Linux, sondern am UEFI.
In dem man sie plus- minus-polgerecht austauscht, die haben alle 3 Volt und einen Stecker.
Alle haben einen Stecker? Nur, wenn man sie explizit mit Stecker kauft. Sonst nicht.
Dann würde ich da ein 32bittiges "
WINDOWS 10 2021 LTSC" aufspielen, dass bis 2027 bzw. 2032 unterstützt wird.
LTSC hat durchaus auch ein paar Einschränkungen, worüber man sich im klaren sein sollte. Ich denke, man sollte sich Ende 2025 Gedanken darüber machen, für Windows ein moderneres Gerät als ein dann 19 Jahre altes T60 einzusetzen. Mit Linux kann man das T60 ggf. ja noch ein bisschen weiter betreiben.