T6x T60 - Internetstream über Soundkarte aufnehmen - analog oder digital?

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WTeubner

Guest
Themenstarter
Hallo,

wenn ich aus dem Internet eine Radioaufnahme mitschneide, muß ich den Pegel für Acoustica (SW für Audioaufnahem) über den Windowsmixer nachjustieren. Wird nun die Aufnahme über den analogen und digitalen Teil der SK hin- und hergeschickt oder bleibt sie digital und die SK außen vor?

Wer hat da Ahnung?

Schöne Grüße
 
Ein PC kennt intern nur digitale Audiosignale: Er kann ja nur mit Nullen und Einsen umgehen. Analog wird es erst, wenn das Audiosignal den PC verlässt, um einen Verstärker zu speisen. Dafür gibt es den Soundchip und je einen D/A- und A/D-Wandler. Zum Problem: der Windowsmixer arbeitet voll digital. Nachjustieren ist nur nötig, wenn die Sender unterschiedliche Lautstärken fahren.
Das empfangene Signal muss im PC (oder Notebook) gespeichert werden. Meist als MP3 mit 128 KBit/sec. oder höher. Mit 320 KBit/sec. hat das fast CD-Qualität. Als Richtschnur für die passende Einstellung dient der Internet-Radiosender, manche übertragen nur 64 KBit/sec., daher reicht die Aufzeichnung mit dieser Einstellung.
Man muss Wissen, wie MP3 die Lautstärke intern behandeln. Der Soundstream wird in einzelnen Paketen abgespeichert. Jedes Paket hat ein Lautstärke-Bit. Will man nun verschiedene MP3 auf gleiche Lautstärke bringen, gibt es prinzipiell 2 Wege:
Weg 1: Umwandlung MP3 in WAV, dort die Lautstärke anpassen und wieder zurück in MP3. Dieser Weg ist verlustbehaftet, jede Umwandlung erzeugt nicht ganzzahlige Ergebnisse, die dann gerundet werden müssen, da MP3 nur Ganzzahlen kennt. Also vermeiden!
Weg 2: Es gibt ein Freeware-Programm "MP3Gain", das verlustfrei arbeitet: Es werden nur die Lautstärke-Bits ausgelesen, verglichen, angepasst wieder abgespeichert. Der eigentliche Audio-Stream bleibt unverändert.

Bei der Aufnahme muss man aber lautstärkemässig optimal umwandlen. Man muss die Amplitude optimal ausnutzen. Die lauteste Stelle muss so ausgesteuert werden, dass sie nicht übersteuert. Dann würden nämlich die lautesten Stellen gekappt bzw. einfach abgeschnitten, weil der Datenbereich der Amplitude nur von -32768 bis +32768 reicht (gesamt: 2 hoch 16 /2). Grössere Werte werden dann durch den Maximalwert ersetzt. Die Anpassung des Lautstärke-Bits macht nur folgendes: Es sucht den höchsten Amplitudenwert der MP3, bestimmt dann, wieviel Luft zum maximal zulässigen Wert noch ist, bestimmt daraus einen Faktor und verrechnet alle Lautstärken-Bits damit. Ergebnis: Lautstärkenbereich maximal ausgenutzt. Mit dieser Methode kann man auch mehrere MP3 normieren, d.h. auf gleiche Lautstärke bringen - praktisch im Auto.

Für eigene Sound-Experimente gibt es momentan eine kostenlose Profi-Software vom Hersteller: Adobe Audition V3.0. Damit kann man Manipulationen am Soundstream wie mit einem Oszillograph anschauen.

Noch eine Ergänzung: da der Radio-Soundstream ja komplett als MP3-Zahlenfolge übertragen wird, sollte der Mixer auf genau 100% für Aufnahme gestellt werden. Dann wird 1 zu 1 gespeichert.
LG mccs
 
Zuletzt bearbeitet:
@mccs: Daß das Signal digital bleibt, solange es nicht den PC od. sonstiges verläßt, ist nunmehr nachvollziehbar.

Die Sendungen vom Internetradio sind alle mp3 komprimiert, in welcher Stärke auch immer. Beim Einsatz eines Programms, welches den Stream als mp3 abspeichert, wird das Signal erneut komprimiert - "doppelt gemoppelt".

Das ist der Grund, warum ich grundsätzlich von Ausnahmen abgesehen, den Kram als wave aufnehme und danach als flac archiviere.
 
Die Sendungen vom Internetradio sind alle mp3 komprimiert, in welcher Stärke auch immer...

Internetradiosender werden mit 128kb/s ausgeliefert, insofern ist eine Abspeicherung des "Krams mit Wave" und die Umwandlung als FLAC vergebene Liebesmüh, weil z.B. 320kb/s-MP3 natürlich mühelos einen minderwertigen Stream verlustfrei umwandeln können. Dazu kommt, das WAV kein eigenes Format, sondern nur ein Container ist, der verschiedene Codecs enthält wie PCM oder eben MP3. Zu allem Überfluss wird der Radiostream tatsächlich im Computer nur digital verhandelt, die angeblich "doppelt gemoppelte" Komprimierung ist also in Wirklichkeit eine digitale Signalwandlung, und arbeitet damit auch verlustfrei, insofern die Aufnahmebitrate nicht niedriger liegt als die Sendebitrate.

Kurz: Mit einer MP3-320kb/s Aufnahmerate kann man gar nichts falsch machen, im Grunde reicht aber auch die Sendebitrate von MP3-128kb/s als Aufnahmeformat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Internetradiosender werden mit 128kb/s ausgeliefert, insofern ist eine Abspeicherung des "Krams mit Wave" und die Umwandlung als FLAC vergebene Liebesmüh, weil z.B. 320kb/s-MP3 natürlich mühelos einen minderwertigen Stream verlustfrei umwandeln können.
Zumindest bis man keinen besseren Stream gefunden hat. :)
Dazu kommt, das WAV kein eigenes Format, sondern nur ein Container ist, der verschiedene Codecs enthält wie PCM oder eben MP3. Zu allem Überfluss wird der Radiostream tatsächlich im Computer nur digital verhandelt, die angeblich "doppelt gemoppelte" Komprimierung ist also in Wirklichkeit eine digitale Signalwandlung, und arbeitet damit auch verlustfrei, insofern die Aufnahmebitrate nicht niedriger liegt als die Sendebitrate.
Im PC liegt sie zwar digital vor, allerdings unkomprimiert. Eine erneute Komprimierung kann schon Informationen entfernen. Die richtige Vorgehensweise ist den Stream abzuspeichern, keinen Umweg über die Soundkarte zu nehmen.
 
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