- Registriert
- 2 Aug. 2009
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- 3.279
Hallo miteinander,
es gibt nun schon ein paar sehr ordentliche Reviews zum T440s in diesem Forum, insofern werde ich nur wenig Neues zu sagen haben. Gleichwohl möchte ich aufgrund einiger vieldiskutierter Punkte dann doch ein paar Worte zu den wichtigsten Punkten sagen. Fotos gibt es bereits zur Genüge, sodass ich darauf verzichten werde.
Meine Variante ist, ich möchte fast sagen: natürlich, das L&F-Modell à 1100€ (FHD, i5).
Grundsätzlichkeiten: Gehäuse, Haptik, Look-and-Feel
Das T440s ist ein hübsches Gerät: kompakt, aber nicht zu kompakt; stabil, aber nicht klobig; modern, aber nicht knatschbunt. Naja, es ist ein Thinkpad, was habt ihr erwartet.
Das Gehäuse ist von hervorragender Stabilität und wirkt ausgesprochen vertrauenserweckend. Der größte Teil des Gehäuses, wie man es beim Arbeiten unter den Handballen hat, ist aus hartem Plastik. Der Deckel ist hübsch gummiert, aber leider nicht das Palmrest, sodass sich dieses vergleichsweise ein bisschen billig anfühlt. Die gesamte Haptik und das Feeling erinnert mich ein bisschen an die T400-T500-Generation, mit gleichmäßig hoher Gerätebasis und diesem leicht billigen, aber stabilen Plastikfeeling.
Tastatur, Trackpoint, Touchpad
Die Tastatur des T440s ist besser als die ohnehin gute Tastatur des X1C: Sehr viel ruhiger, griffiger, mit recht gutem Druckpunkt und insbesondere absolut unklapperig. Darüber hinaus ist sie, anders als beim X1C, austauschbar.
Die Trackpoint-Touchpad-Kombo, die Lenovo im T440s verbaut hat, war ja Thema so einiger Diskussionen. Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich damit wäre. Das Touchpad kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich ungern Touchpads benutze und kein rechtes Empfinden dafür habe, was hier gut und schlecht wäre; der Trackpoint jedoch verdient schlicht und einfach eigene Tasten. Im Vergleich mit dem X1C empfinde ich den Unterschied in der Bediensicherheit als massiv. Insbesondere die Grenze zwischen Linksklick und Mittelklick ist m.E. extrem schwer einzuschätzen und führt dazu, dass ich sehr oft daneben liege. Ich arbeite meist mit einer Maus, sodass mich das nur in Grenzen stört, aber das "beim Tippen mal eben auf den Trackpoint ausweichen", als was ich die Funktion des Trackpoints immer gesehen habe, ist durch die Integration ins Touchpad nicht angenehmer geworden. Es ist nun kein "Kaufkiller", würde ich behaupten, da die Benutzbarkeit schon gegeben ist und man mit Übung wahrscheinlich dahinter kommt, wie weit man sich nach links lehnen muss; dennoch bleibe ich dabei, dass man ohne die mittlere Taste als fühlbares, physisches Objekt sehr unsicher ist. Darüber hinaus ist die Responsivität der "Tasten" nur mittelmäßig; anders als bei den dezidierten Trackpointtasten liegt der Druckpunkt ein ganzes Stück tiefer (klar, da das Touchpad ja nicht rausragt wie die Trackpointtasten es tun würden), sodass das Klicken unergonomischer ist. Das mag alles Gewöhnungssache sein, ist aber bei der Umstellung von "echten" Trackpointtasten massiv nervig.
Ist das Touchpad aktiviert, kommt es darüber hinaus zu Verwechslungen mit den Trackpointtasten, und das ist dann eine mittlere Katastrophe. Der Treiber hat das meistens ganz gut im Griff, aber ich hatte da doch letztlich so viele Interferenzen, bei denen der Zeiger dann einfach wegsprang, dass ich das Touchpad nach ein paar Stunden einfach im Treiber deaktiviert habe. Danach klappt das ganz akzeptabel, aber auch wenn ich Lenovos an sich clevere Idee würdige, durch die Zusammenlegung das Touchpad massiv zu vergrößern ohne den Trackpoint zu verlieren, halte ich es für einen Fall von "gut gemeint".
Display
Es ist ziemlich gut. Die Auflösung ist fantastisch, die DPI ist für meine Begriffe der ideale Mix aus "viel sehen können" und "trotzdem noch was lesen können". Zweifensterbetrieb ahoi! Mit Windows 8 ist die Skalierbarkeit auch angemessen brauchbar.
Das Display ist gut, aber so gut ist es auch wieder nicht. Ja, es ist sehr farbstabil (weit besser als das auch nicht schlechte X1C) und blickwinkelstabil (kein Invertieren, wohl aber Abdunkelung!). Mein Exemplar weist mittelstarkes Backlightbleeding im unteren rechten Quadranten auf, etwa das äußere Drittel der unteren Kante entlang. Das ist nur bei kompletten Pitchblack-Darstellungen sichtbar und wahrscheinlich im Bereich der normalen Schwarzwerte eines TN-Displays, aber beim T440s fällt das durch den sehr guten allgemeinen Schwarzwert deutlich auf. Man sieht es aber nur auf voll schwarzen Darstellungen, was beim Arbeiten de facto nicht vorkommt, d.h. ich bemerke das ausschließlich beim Booten. Und da ich das nur alle Jubeljahre tue - sei es drum.
Ansonsten ist das Display hervorragend. Die Helligkeit ist marginal geringer als beim X1C, was mich etwas enttäuscht hat. Dafür bin ich sehr angetan von der Helligkeitsregulierung, die beim T440s (erstes mir bekanntes Thinkpad, das das so macht) nicht ruckartig, sondern mit Fade-Effekt hoch- und runtergeschaltet wird, was sich deutlich netter ansehen lässt.
Boxen
Die Boxen sind ordentlich für ein Gerät dieses Formats, und viel mehr muss man nicht sagen. Sie sind nicht geeignet, um einen Partykeller zu beschallen. Sie sind besser als beim X1C und reichen aus, um ein Video in einer Präsentation vor einem Dutzend Leuten mit Ton vorspielen zu können. Was mich persönlich allerdings stark stört, ist, dass die Kopfhörerbuchse ziemlich laute, üble Geräusche beim POST-Screen von sich gibt - das ist mir noch bei keinem Thinkpad so massiv aufgefallen.
---
Soweit eine sehr selektive Auswahl der Punkte, die ich nach all den vorangegangenen Reviews noch erwähnenswert finde. Für mich ist das FHD-14"-Display der absolute Knackpunkt. Der Trackpoint-Umbau ist ein Wermutstropfen, den wohl jede Generation Laptop mit sich bringt - irgendwas ist immer. Gegenüber dem X1C waren für mich außerdem der zusätzliche USB-Port (zwei sind ständig einer zu wenig) und die Zugänglichkeit der Hardware (generische SSDs!) wichtige Punkte. Aber: Das T440s ist auch merklich schwerer (wenn ich mich nicht irre, sind roundabout 200g Differenz vorhanden - das sind 15% des Gewichts, nicht wenig) und vor allem weniger "slim" als das X1C - ersteres ein "harter" Nachteil, zweiteres eher ein psychologisches Problem.
Danke für die Aufmerksamkeit!
es gibt nun schon ein paar sehr ordentliche Reviews zum T440s in diesem Forum, insofern werde ich nur wenig Neues zu sagen haben. Gleichwohl möchte ich aufgrund einiger vieldiskutierter Punkte dann doch ein paar Worte zu den wichtigsten Punkten sagen. Fotos gibt es bereits zur Genüge, sodass ich darauf verzichten werde.
Meine Variante ist, ich möchte fast sagen: natürlich, das L&F-Modell à 1100€ (FHD, i5).
Grundsätzlichkeiten: Gehäuse, Haptik, Look-and-Feel
Das T440s ist ein hübsches Gerät: kompakt, aber nicht zu kompakt; stabil, aber nicht klobig; modern, aber nicht knatschbunt. Naja, es ist ein Thinkpad, was habt ihr erwartet.
Das Gehäuse ist von hervorragender Stabilität und wirkt ausgesprochen vertrauenserweckend. Der größte Teil des Gehäuses, wie man es beim Arbeiten unter den Handballen hat, ist aus hartem Plastik. Der Deckel ist hübsch gummiert, aber leider nicht das Palmrest, sodass sich dieses vergleichsweise ein bisschen billig anfühlt. Die gesamte Haptik und das Feeling erinnert mich ein bisschen an die T400-T500-Generation, mit gleichmäßig hoher Gerätebasis und diesem leicht billigen, aber stabilen Plastikfeeling.
Tastatur, Trackpoint, Touchpad
Die Tastatur des T440s ist besser als die ohnehin gute Tastatur des X1C: Sehr viel ruhiger, griffiger, mit recht gutem Druckpunkt und insbesondere absolut unklapperig. Darüber hinaus ist sie, anders als beim X1C, austauschbar.
Die Trackpoint-Touchpad-Kombo, die Lenovo im T440s verbaut hat, war ja Thema so einiger Diskussionen. Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich damit wäre. Das Touchpad kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich ungern Touchpads benutze und kein rechtes Empfinden dafür habe, was hier gut und schlecht wäre; der Trackpoint jedoch verdient schlicht und einfach eigene Tasten. Im Vergleich mit dem X1C empfinde ich den Unterschied in der Bediensicherheit als massiv. Insbesondere die Grenze zwischen Linksklick und Mittelklick ist m.E. extrem schwer einzuschätzen und führt dazu, dass ich sehr oft daneben liege. Ich arbeite meist mit einer Maus, sodass mich das nur in Grenzen stört, aber das "beim Tippen mal eben auf den Trackpoint ausweichen", als was ich die Funktion des Trackpoints immer gesehen habe, ist durch die Integration ins Touchpad nicht angenehmer geworden. Es ist nun kein "Kaufkiller", würde ich behaupten, da die Benutzbarkeit schon gegeben ist und man mit Übung wahrscheinlich dahinter kommt, wie weit man sich nach links lehnen muss; dennoch bleibe ich dabei, dass man ohne die mittlere Taste als fühlbares, physisches Objekt sehr unsicher ist. Darüber hinaus ist die Responsivität der "Tasten" nur mittelmäßig; anders als bei den dezidierten Trackpointtasten liegt der Druckpunkt ein ganzes Stück tiefer (klar, da das Touchpad ja nicht rausragt wie die Trackpointtasten es tun würden), sodass das Klicken unergonomischer ist. Das mag alles Gewöhnungssache sein, ist aber bei der Umstellung von "echten" Trackpointtasten massiv nervig.
Ist das Touchpad aktiviert, kommt es darüber hinaus zu Verwechslungen mit den Trackpointtasten, und das ist dann eine mittlere Katastrophe. Der Treiber hat das meistens ganz gut im Griff, aber ich hatte da doch letztlich so viele Interferenzen, bei denen der Zeiger dann einfach wegsprang, dass ich das Touchpad nach ein paar Stunden einfach im Treiber deaktiviert habe. Danach klappt das ganz akzeptabel, aber auch wenn ich Lenovos an sich clevere Idee würdige, durch die Zusammenlegung das Touchpad massiv zu vergrößern ohne den Trackpoint zu verlieren, halte ich es für einen Fall von "gut gemeint".
Display
Es ist ziemlich gut. Die Auflösung ist fantastisch, die DPI ist für meine Begriffe der ideale Mix aus "viel sehen können" und "trotzdem noch was lesen können". Zweifensterbetrieb ahoi! Mit Windows 8 ist die Skalierbarkeit auch angemessen brauchbar.
Das Display ist gut, aber so gut ist es auch wieder nicht. Ja, es ist sehr farbstabil (weit besser als das auch nicht schlechte X1C) und blickwinkelstabil (kein Invertieren, wohl aber Abdunkelung!). Mein Exemplar weist mittelstarkes Backlightbleeding im unteren rechten Quadranten auf, etwa das äußere Drittel der unteren Kante entlang. Das ist nur bei kompletten Pitchblack-Darstellungen sichtbar und wahrscheinlich im Bereich der normalen Schwarzwerte eines TN-Displays, aber beim T440s fällt das durch den sehr guten allgemeinen Schwarzwert deutlich auf. Man sieht es aber nur auf voll schwarzen Darstellungen, was beim Arbeiten de facto nicht vorkommt, d.h. ich bemerke das ausschließlich beim Booten. Und da ich das nur alle Jubeljahre tue - sei es drum.
Ansonsten ist das Display hervorragend. Die Helligkeit ist marginal geringer als beim X1C, was mich etwas enttäuscht hat. Dafür bin ich sehr angetan von der Helligkeitsregulierung, die beim T440s (erstes mir bekanntes Thinkpad, das das so macht) nicht ruckartig, sondern mit Fade-Effekt hoch- und runtergeschaltet wird, was sich deutlich netter ansehen lässt.
Boxen
Die Boxen sind ordentlich für ein Gerät dieses Formats, und viel mehr muss man nicht sagen. Sie sind nicht geeignet, um einen Partykeller zu beschallen. Sie sind besser als beim X1C und reichen aus, um ein Video in einer Präsentation vor einem Dutzend Leuten mit Ton vorspielen zu können. Was mich persönlich allerdings stark stört, ist, dass die Kopfhörerbuchse ziemlich laute, üble Geräusche beim POST-Screen von sich gibt - das ist mir noch bei keinem Thinkpad so massiv aufgefallen.
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Soweit eine sehr selektive Auswahl der Punkte, die ich nach all den vorangegangenen Reviews noch erwähnenswert finde. Für mich ist das FHD-14"-Display der absolute Knackpunkt. Der Trackpoint-Umbau ist ein Wermutstropfen, den wohl jede Generation Laptop mit sich bringt - irgendwas ist immer. Gegenüber dem X1C waren für mich außerdem der zusätzliche USB-Port (zwei sind ständig einer zu wenig) und die Zugänglichkeit der Hardware (generische SSDs!) wichtige Punkte. Aber: Das T440s ist auch merklich schwerer (wenn ich mich nicht irre, sind roundabout 200g Differenz vorhanden - das sind 15% des Gewichts, nicht wenig) und vor allem weniger "slim" als das X1C - ersteres ein "harter" Nachteil, zweiteres eher ein psychologisches Problem.
Danke für die Aufmerksamkeit!