Du weißt aber schon dass die Profile mit dem express nix taugen weil nur bestimmte Bereiche kalibriert werden?
Hä? Was möchtest du uns sagen? So ergibt das irgendwie keinen Sinn...
Unabhängig von unseren Sehgewohnheiten, die zweifelsfrei eine wichtige Rolle dabei spielen, sollte doch ein Graukeil mit neutralen Grautönen zu erkennen sein, was beim unkalibrierten Monitor auch der Fall ist. Wenn aber nach der Kalibrierung diese Grautöne nicht mehr grau, sondern bräunlich erscheinen, stimmt meiner Meinung nach etwas nicht.
Und selbst wenn, dieser braunstich existiert nur in deinem Kopf da du scheinbar dein Leben lang unkalibrierte Monitore verwendet hat. (oder zumindest scheint es mir so)
Das ist noch ein wichtiger Punkt!
- Erstens erscheint einem ein Bild direkt nach der Umschaltung meist kurz farbstichig - einfach weil sich das Gehirn auf das "falsche" Bild vorher eingestellt hat und das als "neutral" ansah. Das neue Bild ist dann vielleicht neutraler oder "richtiger", aber kurz ungewohnt. Das Gefühl verfliegt meist nach ein paar Sekunden bist Minuten.
- Zweitens ist es noch ein Problem, wenn du insbesondere andere Monitore daneben stehen hast zum Vergleich. Selbst auf gleiche Werte kalibrierte Monitore sehen oft leicht unterschiedlich aus, weil z.B. ein Monitor Farben zeigen kann, die der andere nicht zeigen kann oder weil leichte Helligkeitsunterschiede vorliegen, die das Auge im Vergleich (und NUR im Vergleich) fälschlicherweise als Farbunterschiede wahrnimmt.
- Drittens kann es noch sein, dass das weiß des Monitors tatsächlich ganz leicht farbstichig aussieht, wenn der Monitor im Weißpunkt vorher völlig daneben lag. Dann muss ziemlich viel an den Farbkurven verbogen werden, was dann zwar im Gesamteindruck auf die richtige Farbtemperatur kommt, subjektiv aber gerade bei weiß einen leichten Farbstich hervorruft.
- Und viertens nimmt der Spyder Express keine iterative Graubalance vor, die gerade bei neutralen Tönen (weiß und besonders halt grau) die Neutralität noch besser anpassen kann. Das kann AFAIK nur der Spyder Elite.
Das T440s besitzt zwei Grafikkarten: eine intern-verbaute HD 4400 und eine dezidierte Nvidia T730.
Das hat bei mir im T500 keine großen Probleme verursacht (man muss nur einmalig die Profile dem Monitor nochmal zuordnen, wenn man das erste Mal die Grafikkarte wechselt. Danach gehts auch automatisch) und im W520 war das absolut unmerklich und funktionierte mit den Profilen und der Spyder Software exakt so wie mit 'ner einzelnen Grafikkarte.
Ein "Fachmann" eines Computergeschäfts meinte vorhin zu mir, dass man IPS-Panels nicht mehr zu kalibrieren brauche, da diese Technik ein kalibrieren überflüssig mache (was ich nicht ganz glauben kann).
:thumbsup::facepalm: Das ist wohl ein echter Ex-perte. Mit Betonung auf Ex.
Interessant auch die Tatsache, dass nach der Kalibrierung bzw. beim Auslieferungszustand des T440s sich der Braunstich alleine auf Grauwerte negativ bemerkbar gemacht hat. Bei der Farbdarstellung hingegen schien mir alles o.k. (soweit ich das beurteilen kann).
Das passt zur obigen Liste - dass das ganze zum Teil nur subjektiv ist und zum Teil durch die stark verbogenen Kurven kommt, was sich dann in neutralen Tönen bemerkbar macht und was die iterative Graubalance des Spyder Elite leicht verbessern könnte.
http://windows.microsoft.com/de-at/windows7/change-color-management-settings
besonders der letzte Absatz " Bildschirmkalibrierung" erklärt das mögliche Fehlerpotentzial. Mit den 2 Karten ist es jetzt auch nicht einfacher, besonders darauf achten das ° die richtigen Farbprofile geladen werden, ° an den Einstellungen im Treiber nichts verändert wird sobald ein Profil erstellt wurde.
Mit der Spyder-Software kann man nicht viel falsch machen. Wenn die drauf ist, muss man sich um die Verwaltung der Windows-Farbprofile eigentlich nicht mehr kümmern. Wenn da nicht vorher schon dran gefrickelt wurde
Lediglich eventuelle "Verbiegungen" der Farben im Treiber muss man unbedingt deaktivieren. Also bei AMD/Nvidia/Intel die eigenen Farbanpassungen ausschalten bzw. auf Standardwerte zurücksetzen. Das ist wichtig! Mit den Intel-Treibern gibt es zum Teil auch noch das Problem, dass sie das Spyder-Profil laufend versuchen zu überschreiben. Dann hilft es, die Software aus dem Autostart zu nehmen. (Siehe meinen Wiki-Artikel hier:
http://thinkwiki.de/Farbkalibrierung)
Ich glaube mittlerweile, dass dieses Thema derart komplex ist, dass man als Laie schnell an seine Grenzen kommt.
Ja, so stand ich ganz zu Anfang auch da... Ich hatte einen Monitor mit deutlichem Farbstich und kaufte einen Spyder. Gedankengang: Einmal kalibrieren, fertig, Farbstich weg. Und dann habe ich erst angefangen zu begreifen, wie komplex das Thema ist Rund um Farbtemperaturen, Kontrastkurven, Farbräume, Kalibrierung, ...
Stimmt, das ist noch ein guter Punkt! Alle günstigen Colorimeter (weniger als einige Hundert Euro) arbeiten mit Farbfiltern. Farbfilter altern. Immer. Ist nur die Frage, wie schnell - was natürlich auch noch von Umwelteinflüssen abhängt. Die alten Spyder (1 und 2) waren ziemlich ungenau und alterten wohl auch bald. Spyder 3 war schon recht genau, aber die ersten Generationen alterten immer noch zum Teil recht schnell. Die späteren Generationen vom Spyder 3 sollen angeblich nicht mehr so schnell altern. Der Spyder 4 ebenfalls eigentlich nicht - aber der ist ja auch noch nicht sooo alt, dass man da inzwischen Langzeittests zu abliefern könnte.