TB-Knauserei
Um die Schärfe eines Bildes auf einem TFT beurteilen zu können, muss man alle störenden Nebeneffekte (mit weniger Informationsgehalt) weglassen: Betrachtung als 1:1 oder 100% Zoom wird Pflicht. Nur das garantiert eine 1 zu 1 Darstellung, jedes Bildpixel bekommt genau ein TFT-Pixel zugeordnet. Muss man eben Bildausschnitte begutachten, da 6000x4000 Pixel Bildschirme sehr sehr selten sind...
Eine Lupe macht eigentlich nichts anderes, da beschwert sich auch keiner!
Sonst müssen die Pixel umgerechnet werden, also z.B. aus 3 mach 2 oder umgekehrt. Photoshop kriegt das recht gut hin, Bildbetrachter sind meist schlechter (aber nicht unbrauchbar). Daher: Umrechnen vermeiden ist Voraussetzung zur Schärfekontrolle; der Bildschirm ist beinahe nebensächlich.
Für wichtige Bilder ist das Photoshop-eigene Format nicht schlecht, vor allem, weil Layer mit abgespeichert werden und man bei späteren Nachbearbeitungen nicht wieder bei Null anfangen muss. Bei den heutigen Festplatten-Speichergrössen ist Bildgrösse in MByte doch kein Thema. 2 TB gibt's schon für unter 70€. Da passen ca. 80.000 6000x4000 Bilder drauf... Für 10 Bilder Kosten um 1 Cent! Wer da spart ist fast selber Schuld, er reduziert den Output seiner Profi-Camera auf Aldi-Niveau. Vergleichbar mit einer Spitzen-Stereo-Anlage kombiniert mit Media-Markt-Lautsprecherboxen. Sparen lohnt sich, wenn man am richtigen Ort spart.
Manche Unschärfen resultieren aus einer schlechten Kamerajustierung. Betrachtet man die 3 Grundfarben (Rot Grün Blau) einzeln, sieht man öfter, dass die Einzelfarben 1 oder 2 Pixel "daneben" liegen (sog. Farbsäume). Man "korrigiert" das, indem man die Einzelfarben-Bilder neu zusammensetzt (um die Fehlpixel verschieben). Das ist eine spürbare Verbesserung ohne Informationsverlust (<== wichtig!). Erst dann kommen andere "Verbesserungen" in Frage, wobei festgehalten werden muss: so gut wie das Original wird es nie wieder; Information, die weg ist, bleibt für i m m e r weg.
Man sollte sich über die mathematischen Zusammenhänge der Bildveränderungen schon einige Gedanken machen, denn auch die Reihenfolge der Verbesserungen spielt eine entscheidende Rolle: zuerst kommen Optimierungen in Kontrast und Farbverteilung in Frage (z.B. flaue Bilder nach knackig umwandeln ist kein Informationsverlust, solange keine Farbwerte rausfallen - Einzelfarben-Histogramme auswerten ist DER wichtigste ERSTE Arbeitsschritt!; man muss doch wissen, mit wem man es zu tun hat und welche Arbeitsschritte noch funktionieren). Schärfen ist dagegen Informationsverlust, muss also danach stattfinden. Und viele andere Verbesserungen noch später.
Und die o.g. Tricks wie verrauschen, weichzeichnen, farbübertreiben usw. muss man auch noch kennen, wobei das eine psychologische Bildverbesserung
ist. Das sollte man sehr streng voneinander trennen.
LG mccs