Steuerbescheinigung F22 auf Amazon Marketplace und eBay: Privatverkäufer raus?

[dark_rider]

Hallo zusammen,

bis zum 01.10.19 verlangt Amazon Marketplace scheinbar von allen Verkäufern die o.g. Steuerbescheinigung F22; eBay angeblich auch, obwohl ich dort noch nicht dazu informiert wurde.

Ist diese Steuerbescheinigung auch für nichtgewerbliche Privatverkäufer erforderlich, die nur gelegentlich gebrauchte, nicht mehr benötigte Artikel wie gelesene Bücher oder gebrauchte Elektronik verkaufen und darauf zumindest bisher weder Umsatz- noch Einkommensteuer abführen müssen?

Falls ja, d.h. falls man auch als Privatverkäufer bei seinem Finanzamt eine entsprechende Bescheinigung einholen soll: Bewirkt dies automatisch, dass Privatverkäufer ihre Umsätze dann versteuern müssen?

 

[think_pad]

Falls ja, d.h. falls man auch als Privatverkäufer bei seinem Finanzamt eine entsprechende Bescheinigung einholen soll: Bewirkt dies automatisch, dass Privatverkäufer ihre Umsätze dann versteuern müssen?

Die Sache ist von Mutter Staat wohl so gedacht, dass alle Verkäufer, die online verkaufen, so eine Steuerbescheinigung brauchen, als eine Art öffentliche Registrierung oder Führerschein für den Onlinehandel.

Wenn Du nun "Artikel wie gelesene Bücher oder gebrauchte Elektronik" verkaufen willst, passiert gar nichts, denn die Sachen sind ja schon beim Kauf besteuert worden.

Wenn Du aber plötzlich 100 gebrauchte Garagentore online anbietest, wird das Finanzamt stutzig und schickt jemand vorbei: Bist Du zufällig Besitzer von mindestens 100 Garagen und hast gerade letzten Monat die alten Tore gegen neue ausgetauscht, passiert auch nichts.

 

[matt-eagle]

Bei Amazon sieht es als MP-Anbieter jedoch so aus, dass du als Privatanbieter derzeit keine Chance hast weiterzuverkaufen. Also entweder du hast aktuell ein Gewerbe und bekommst den 22f ausgestellt oder du bist ab 01.10. dann raus. AMA unterscheidet somit aktuell nicht mehr zwischen Privatanbietern und gewerblichen Verkäufern. So wie es jetzt aussieht, sind damit zukünftig keine Privatverkäufer mehr vorgesehen.

Bei eBay bezieht sich die 22f-Anforderung jedoch anders als bei AMA nur auf die gewerblich registrierten Accounts. Dort kann man ab 01.10. somit weiterhin Privatverkäufe tätigen.

 

[dark_rider]

Danke, das ist gut zu wissen! Das erklärt dann wohl auch, warum mich eBay bisher hierzu nicht anmailte.

Dann muss ich wohl die bisher noch auf Amazon Marketplace aktiven Angebote zum 01.10.19 zu eBay umziehen.

eBay finde ich nicht ganz so praktisch, weil man dort den Artikel immer selbst fotografieren und beschreiben muss, während man bei Amazon einfach nur sein Angebot zu einem existenten Artikel ergänzt. Dafür wird man bei eBay nicht so gegängelt in Sachen Kundenservice und muss nicht alles im Eiltempo bearbeiten, Rücknahmen akzeptieren usw.

 

[matt-eagle]

Ich bin aber ehrlich gesagt froh darüber, dass AMA den Schritt jetzt geht. Ich habe sehr viele Leute auf dem Schirm dort, die nachweislich hochpreisige Artikel anbieten und diese bereits schon mehrfach zum Verkauf eingesetzt haben. Natürlich können diese die anderen Preise der Konkurrenten maßlos unterbieten, wenn diese am Fiskus vorbei wirtschaften. Wurde wirklich mal Zeit, dass dort aufgeräumt wird.

Für die wirklich privaten Anbieter, die dort mal 2-3 Bücher im Jahr verkauft haben, tut es mir aber dennoch Leid. Es sollte aber verschmerzbar sein.

 

[Schwartz]

Wenn du von eBay nicht (schon vor Monaten) zur Vorlage dieses f22 UStG Nachweises aufgefordert wurdest, brauchst du dort auch keinen. Es geht also strikt um gewerbliche Händler.

Ich verkaufe Privat immer mehr bei e-k. Einfach weil es mir stinkt, nur für eine Plattform Gebühren zu bezahlen.

 

[Aviator]

Was ist "e-k"?

 

[martina]

e bay Kleinanzeigen

 

[chris1308]

Ich verkaufe Privat immer mehr bei e-k. Einfach weil es mir stinkt, nur für eine Plattform Gebühren zu bezahlen.

Was mich bei eBay KL stört ist der einfach miserable Support.
Wenn man offensichtliche Betrüger meldet( ja mache Leute können bei eventuellen Schnäppchen ihr Hirn einschalten), passiert tagelang gar nichts. Der User hat den billigen Artikel, der nur per Versand bezahlt werden kann, immer jeden Tag an anderen Standorten in Deutschland und eBay kümmert sich nicht drum.

Und soweit ich weiß, ist auch der Support in keinster Art bei Problemen zu Hilfe.
Icv selbst suche nur in der Umgebung und rege mich immer auf, wenn keine Abholung und nur Versand mit Paypal F&F möglich ist.

 

[Schwartz]

Ja, es verlangt etwas mehr Vorsicht und eine gewisse Kenntnis vom User.. will gar nicht wissen, wieviele Newbs dort auf Betrüger oder Hehlerware reinfallen. Ich habe von einer Verwaltung der Anzeigen auch kaum was mitbekommen, ausser dass man mir mal ein Messer gelöscht hat weil wohl nur Schweizer Messer rein dürfen.

Aber wie gesagt, für VERkäufe ist es perfekt.

 

[chris1308]

Aber wie gesagt, für VERkäufe ist es perfekt.

Da braucht man auch ein dickes Fell, aber wir werden Off-Topic