P16* Sind die Thunderbolt-Anschlüsse mit der dGPU verbunden?

werkheimer

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Ich hab hier ein neues P16 mit NVIDIA RTX iGPU dGPU.

Sind die zwei Thunderbolt 4-Anschlüsse und der HDMI-Anschluss mit der iGPU dGPU verbunden, das heißt, steht die volle Grafikleistung an diesen Anschlüssen zur Verfügung?

Oder sind diese möglicherweise nur mit der Prozessorgrafik verbunden?

Klingt wie eine dumme Frage, aber ich konnte es in den Specs, mit dem User Manual und mit dem Hardware Maintenance Manual nicht klären 🤔

Und falls die Thunderbolt-Anschlüsse mit der iGPU dGPU verbunden sind, genügt einer der Thunderbolt-Anschlüsse, um drei Stück 4K-Monitore mit 60 Hz anzusteuern?
 
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Hier liegt eine Begriffsverwirrung vor:

- iGPU = integrated GPU = Prozessorgrafik

Der Begriff, den du suchst, ist dGPU (dedicated GPU).

Das P16 G2 verfügt über einen MUX-Switch, was bedeutet, dass die Displayausgänge mit der dGPU verkabelt sind.

Und falls die Thunderbolt-Anschlüsse mit der iGPU verbunden sind, genügt einer der Thunderbolt-Anschlüsse, um drei Stück 4K-Monitore mit 60 Hz anzusteuern?
Ja, das P16 G2 kann bis zu drei 4K@60Hz ansteuern, allerdings nur, wenn das interne Display ausgeschaltet ist.

Hängt von der verwendeten Dock und der Auflösung ab. I.d.R. werden max. 2 externe plus der eingebaute Monitor unterstützt:
Docks, Port Replicator, Ultrabase - Reference Guide (bei Lenovo)
Das ist beim P16 nicht der Fall:

Screenshot 2024-07-27 170906.png
Quelle: https://psref.lenovo.com/Product/ThinkPad/ThinkPad_P16_Gen_2
 
Das P16 G2 verfügt über einen MUX-Switch, was bedeutet, dass die Displayausgänge mit der dGPU verkabelt sind.
Interessant! Wo erfährt man das?
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Beitrag automatisch zusammengeführt:

Aber reicht die Bandbreite eines der Thunderbolt-Anschlüsse für drei 4K-Monitore mit 60 Hertz über ein entsprechendes Dock? Gibt es überhaupt Docks mit 3x 4K@60Hz?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Bevor ich mir ein teures Dock kaufe, schließe ich die drei 4K-Bildschirme jetzt mal probehalber über verhältnismäßig billige Adapter an die drei hinteren Ausgänge an.
 
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Okay, cool, danke, stimmt
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Aktuell hab ich von früher noch das Thunderbolt 3 Dock, mit dem geht es leider nicht.
 
Hmm, die Thunderbolt-3-Dock kann es wohl laut der Matrix nur in einer ganz bestimmten Kombi, sonst hat immer mindestens einer, ggf. haben auch zwei Monitore nur noch 30 Hz wenn du 3x 4K anschließt. Mich wundert diese eine Kombi, in der es doch gehen soll. Da steht nur was von "TGL". Ich vermute mal, dahinter versteckt sich "Tiger Lake"? Aber keine Ahnung... Bei der TB4-Dock wäre es jedenfalls ganz offiziell möglich, im Gegensatz zur TB3-Dock.
 
Stimmt, und dazu braucht es auch wieder DSC=Display Screen Compression, genauso wie beim Thunderbolt 4 Dock.

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Allerdings sind dort zwei identisch aussehende Thunderbolt 3 Docks gelistet:

pd500333 ThinkPad Thunderbolt 3 Workstation Dock Gen 2 - Overview and Service Parts
pd500265 ThinkPad Thunderbolt 3 Dock Gen 2 - Overview and Service Parts

Das erste hat den Zusatz "Workstation" und nur mit dem ist es möglich. Keine Ahnung, welches ich habe, da die äußerlich völlig identisch sind 💁🏼‍♂️ und auch noch die gleiche Typnummer 40AN haben.
 
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Ah, interessant! Ja, das ist exakt die gleiche Dock, deswegen werden auch beide mit 40AN bezeichnet. Der einzige Unterschied ist das Kabel zwischen Laptop und Dock. Bei der "normalen" Dock ist es eben das Thunderbolt-Kabel, bei der Workstation-Dock wird zusätzlich noch ein DC-Kabel mitgeführt, über das höhere Ströme vom Netzteil zum Laptop geleitet werden können, wenn man an der Dockingstation eben ein fettes Workstation-Laptop angeschlossen hat. Die Thunderbolt-Verbindung bleibt aber die gleiche. Und da die Dock in beiden Fällen auch die gleiche ist (die DC-Buchse ist auch bei der nicht-Workstation-Variante des Docks vorhanden), gibt es da in der Praxis keinen Unterschied bei den Funktionalitäten des Docks. Man kann also mit diesem Kombi-Kabel eine "normale" 40AN-Dock zur Workstation-Variante machen und eine Workstation-Variante mit einem normalen Thunderbolt-Kabel wie die non-Workstation-Variante nutzen. Das kann aber wie gesagt nichts an den Funktionalitäten der Dockingstation ändern, damit also auch nichts an den maximal möglichen Auflösungen.
 
Cool, ich hab an dem Dock sowieso noch ein starkes Netzteil dran, und der P16 hat ja sein eigenes Netzteil.

Dann müsste es ja wahrscheinlich mit meinem vorhandenen Dock auch funktionieren, sogar ohne die lustigen Y-Kabel.

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Was müsste dann funktionieren? Das linke Kabel? Ja, das kann gehen, wenn an deinem Laptop die Anschlüsse entsprechend auch so nebeneinander vorhanden sind.
Oder 3x 4K auch an der TB3-Dock? Letzteres ist halt fraglich... Kann, muss aber nicht, offiziell ist es eben nur in diesem einen Fall supportet, in allen anderen Fällen geht nur maximal 2x 4K bei 60 Hz (oder sogar nur 1x 4K + 1x FHD wenn DP1.2). Offiziell geht's eben erst in der TB4-Dock-Kombi.
 
Nein, diese Kabel habe ich ja nicht, sondern nur das TB-3 Dock. Ich werde es ausprobieren.

Allerdings hab ich jetzt anderweitig das weiter oben erwähnte teure Dock von ICY mit drei Stück 4K@60Hz Displayport-Anschlüssen zu einem Drittel des Preises bekommen.

Und außerdem hab ich inzwischen zwei billige Thunderbolt auf DisplayPort-Adapter und einen ebenso billigen, aktiven HDMI auf DisplayPort Adapter bestellt, von denen zumindest jeder für sich genommen bereits perfekt funktioniert, sodass die 3x 4K-Monitore wahrscheinlich auch über diese Adapter an die hinteren drei Anschlüsse des P16 angeschlossen werden können.
 
Das ist halt nerviger zu verkabeln (mind. 4 Stecker statt 1-2 Stecker, außerdem sortieren, welcher Monitor an welchen Anschluss kommt, damit das Betriebssystem die Displayanordnung wieder hinbekommt), aber laufen müsste es auch, ja.

Die Icy-Dock habe ich mir gerade mal genauer angeschaut. Hatte schon Befürchtungen, nachdem sie so viel bietet aber nirgendwo die Rede von Thunderbolt ist. Die Antwort kam schnell und war wie befürchtet: Das ist keine Thunderbolt-Dock, sondern eine USB-Dock mit DisplayLink. Letzteres ist der Name einer USB-Grafikkarte. Das erfordert zunächst einmal zusätzliche Treiber - keine Ahnung, ob dein Firmenlaptop die Treiberinstallation erlaubt? Außerdem werden die Bildinhalte zwangsläufig komprimiert, weil USB nicht schnell genug ist. Das kann für Bürotätigkeiten ok sein, für Vollbildvideo oder Gaming aber für zusätzliche Latenzen und/oder sichtbare Komprimierungsartefakte und/oder Lags/Ruckler sorgen. Manches ist sichtbar, manch einer ist auch empfindlicher dafür, manches ist vielleicht auch kaum/gar nicht sichtbar und/oder der Nutzer ist unempfindlicher und merkt es daher nicht.
Ich kenne Leute, die DisplayLink-Docks verfluchen und ich kenne auch Leute, die nicht mal gemerkt haben, dass das keine "native" Dock ist.
Aufgrund der 6 Anschlüsse der Icy-Dock könnte es auch sein, dass für manche Anschlüsse natives DisplayPort genutzt wird, das im Alternate-Mode über einen Teil der USB-Lanes getunnelt wird und nur manche Anschlüsse am DisplayLink hängen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du kannst ja mal schauen, wie du mit der DisplayLink-Technik klar kommst (und ob du die Treiber überhaupt rauf bekommst), aber ggf. muss es halt doch eine "richtige" Dock mit Thunderbolt-Technik werden für deinen Anwendungsfall.
 
Puh, guter Hinweis!

Demzufolge versteh ich auch endlich, was DisplayLink ist und wieso es schon seit langem möglich ist (was ich auch eine Zeitlang am T480 genutzt habe), zwei Stück 4K-Monitore mit 60 Hertz über einen stinkigen USB-3-Anschluss zu betreiben 😲

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USB auf Dual DisplayPort Adapter 4K@60Hz

Die erwähnte ICY-Box verwendet offenbar alternativ oder sogar gleichzeitig Displayport und DisplayLink über USB-C (oder Thunderbolt), ist aber wie du richtig sagst tatsächlich kein Thunderbolt Dock.

Bei Anschluss der Box via USB-C oder Thunderbolt am Laptop werden maximal zwei externe Monitore direkt von der Grafikkarte per Displayport versorgt und maximal zwei weitere über DisplayLink, aber alle mit 4K@60 Hz 🤯

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das ist halt nerviger zu verkabeln (mind. 4 Stecker statt 1-2 Stecker, außerdem sortieren, welcher Monitor an welchen Anschluss kommt, damit das Betriebssystem die Displayanordnung wieder hinbekommt)
Das sugru' ich mir dann zusammen💁🏼‍♂️

diydockplug_3dh.jpg
 
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Genau, Thunderbolt verwendet die Dock nicht, nur USB/USB-C. DisplayLink über USB verwendet sie aber auf jeden Fall, eventuell gleichzeitig auch DisplayPort über den Alternate Mode von USB-C für einige Monitore.
Und weil es im Bot-Gespräch nicht so hundertprozentig klar wurde: DSC ist eine Kompression von DisplayPort ohne (größere) Latenz und angeblich visuell verlustfrei, auch wenn es technisch gesehen verlustbehaftet ist. DSC ist aber nicht die Technik, die DisplayLink nutzt.
Abgesehen davon behauptet der Bot da auch einige völlig falsche Dinge. Bei der angeblich möglichen verlustfreien Komprimierung bei DisplayPort liegt der Bot jedenfalls daneben, die Forward Error Correction (FEC) ist auch kein Verfahren dafür (entgegen der Meinung des Bots) - der Name sagt ja schon, dass FEC ein Verfahren zur Fehlerkorrektur ist und nicht zur Komprimierung.
 
Botti "glänzt" aber auch danach weiter mit gefährlichem Halbwissen bzw. mit falschen Informationen. Er beharrt weiterhin darauf, dass es auch verlustfreie Kompression bei DisplayPort gibt (AFAIK gibt's nur keine Kompression oder eben DSC). Er nennt DSC, VESA DSC und YCgCo-R als mögliche Kompressionsverfahren - aber DSC und VESA DSC ist natürlich das gleiche. YCgCo-R ist dagegen wieder kein Kompressionsverfahren, sondern eine Transformation des Farbraumes. Botti behauptet, es wäre beides (Transformation *und* Kompression). YCgCo-R wird aber bei DSC angewendet. Ist also auch kein alternatives Verfahren, sondern steckt da mit drin. Als nächstes behauptet Botti, Prädiktive Kodierung und Index Color History wären Alternativen zu DSC. Richtig ist: Beides sind Teile von DSC. Zusammengefasst kann man sagen: Botti hat wenig Ahnung, behauptet aber sehr viel :D
 
Jaja aber das ist ausdiskutiert, wenn du die Diskussion bis zum Ende liest.

Selbstverständlich gilt, auch und gerade bei Botti, das Prinzip Garbage in Garbage out. Für meine Verhältnisse hat er mich in ungefähr 2 Minuten auf einen bisher unerreichten Wissensstand gebracht -- der für deine Verhältnisse dann noch Fehler enthielt, für mich aber zunächst ausreichend war.

Bei Botti gilt außerdem, dass man einer etwaigen abschließenden Wahrheit (die es nach Popper gar nicht geben kann) asymptotisch immer näher kommt, und zwar im Dialog, ganz ähnlich wie beim Dialog mit Menschen.

Mit Sicherheit könntest du die Diskussion an dieser Stelle aufgreifen, weiterführen und einen Grad der Fehlerfreiheit von vielleicht 99,9 Prozent erreichen. Bisher mögen wir vielleicht erst 98 Prozent erreicht haben, die jedoch für 99,999 % der Menschheit bereits mehr sind, als sie jemals über das Thema wissen konnten und wollten 💁🏼‍♂️
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Also hab es jetzt mal im Büro probiert mit der Thunderbolt 3 Dock 40AN.

Dort ist es mir nur gelungen, einen 4K-Bildschirm mit 60Hz zu betreiben.

Wenn ich an den zweiten DisplayPort des Dock einen zweiten 4K Bildschirm anschließe, dann läuft dieser nicht mit 4K-Auflösung, sondern nur auf 2560p. Ich hab allerdings auch nicht lange herumprobiert. Laptop war zugeklappt und die meisten anderen Sachen vom Dock abgesteckt.

Den mittleren Bildschirm lasse ich jetzt übers Dock angeschlossen. Somit wird dieser von der dGPU des Laptops mit optimaler Performance versorgt. Und die beiden äußeren 4K-Bildschirme hängen erstmal weiter bequem an der externen GTX 960 (am TB-Ausgang des Dock).

Meinem Verständnis nach läuft das technisch jetzt so, dass von der dGPU über das Dock "Displayport via Thunderbolt"-Signale an den mittleren Bildschirm geschickt werden, während für die anderen beiden Bildschirme über denselben Thunderbolt-Anschluss des P16 einige PCIe-Lanes von der CPU an die eGPU durchgereicht werden.
 
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