Einige Fragen wurden schon geklärt und mit dem Setup bist du offenbar schon durch. Trotzdem nochmal meine Sicht der Dinge

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Code:
Swap ist unnötig? Habe nur 2GB-Ram, erweitere auf 3 GB demnächst
Linux geht mit Speicher großzügig um und geht davon aus, dass im Notfall Swapspace zur Verfügung steht. Ich würde daher immer eine Swappartition anlegen. Wenn man kein Hibernate nutzt, muss die Partition auch überhaupt nicht groß sein. 512 - 768 MB sind völlig ausreichend.
So eine Swappartition kann man mit dem entsprechenden Treiber auch aus Windows heraus für die Auslagerungsdatei nutzen.
Dass man bei einer SSD kein Journaling benutzen sollte, Swapspace/Auslagerung abstellen und Browser-Profile in dem RAM auslagern sollte, um Schreibzugriffe auf die SSD möglichst zu vermeiden und die Haltbarkeit zu erhöhen, ist ein Relikt aus den Tagen, wo man noch auf JMicron-Controller angewiesen war (zu Journaling:
hier).
Wer eine SSD mit aktuellem Controller hat, brauch sich keine Gedanken um die Haltbarkeit machen, solange er nicht grade 10+ GB am Tag schreibt. Selbst bei 20GB täglich hält so eine X25-M laut Intel mindestens 5 Jahre durch (
Kapitel 3.5).
welches Dateisystem nehme ich?
Hier gibt's einen Benchmark einer X25-E mit verschiedenen Dateisystemen.
Am besten abgeschnitten haben XFS und EXT4. TRIM läuft auf beiden.
Ich persönlich benutze JFS, weil mich der ganze Rummel um TRIM nicht so sehr interessiert. Ich schreibe fast gar nicht auf der SSD und war mit JFS in der Vergangenheit immer sehr zufrieden, da es schnell mountet und wenig CPU beansprucht. Passt auch ganz gut, dass es von IBM ist

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Generell sollte man sich mit Benchmarks und optimalen Schreib/Readwerten nicht verrückt machen. Im normalen (Office/WLAN-)Betrieb zählen diese Peakwerte nicht, da hier nur mit kleinen Dateien gearbeitet wird.
Ich habe hier zwei Maschinen, beide mit einer X25-M, einmal erste und einmal zweite Generation. Ich habe die Konfiguration eine Zeit lang oft gewechselt von 64bit zu 32bit und von ext3 über xfs, ext4 und wieder zu jfs.
Fazit ist, dass man keinen Unterschied spürt

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- wird TRIM irgendwann laufen mit einem Kernelupdate?
Manuelles TRIM:
Aus der readme von wiper, einem Bestandteil von hdparm, mit dem manuelles TRIM durchgeführt wird:
Code:
This script works for read-write mounted ext4 and xfs filesystems and for read-only mounted/unmounted ext2, ext3, ext4, reiser3 and xfs filesystems.
Automatisches TRIM:
In Kernel 2.6.33 wurde das Kernelmodul libata erweitert, sodass jetzt über die mount-option discard für SATA-Platten/-Disks das TRIM-Kommando an den Controller weitergegeben werden kann (
http://www.heise.de/open/artikel/Kernel-Log-Was-2-6-33-bringt-2-Storage-913690.html).
Soweit ich weiß, ist das momentan nur mit EXT4 und BTRFS möglich (vielleicht auch NILFS).
- was wird aus den Firmwareupdates? Brauche ich dafür zwingend eine native Windows Partition?
- kleinere Tweaks, die ich nach der Installation machen sollte?
Das Firmwareupgrade ist völlig unabhängig vom installierten OS, da das Update über Boot-Diskette/-CD/-USB-Stick stattfindet.
Kleinere Tweaks umfassen das Auslagern von Browsercache in /dev/shm, Optimierungen in /proc/sys/vm/, mounten von Dateisystemen mit noatime und Wahl des richtigen Schedulers.
- wie partioniere ich es nun, damit das Alignment passt?
Mit fdisk:
fdisk -H 224 -S 56 /dev/sda (Nachtrag: das ist ein 128k Alignment. Für Controller mit 512 k erase block size kann es von Vorteil sein, stattdessen z.B. -H 32 -S 32 für ein 512k Alignment zu nutzen).
Dann ganz normal die Partitionen erstellen (n für neue partition, t für type der partition, a für active). Mit x gelangt man in den Expertenmodus und kann das Offset manuell anpassen. Ich habe es von 56 auf 256 angepasst, wobei ich mir nicht sicher bin, dass das notwendig oder überhaupt von Vorteil ist.
Wer noch Windows installieren will, muss aber aufpassen. Bei mir hat die Installation von Windows in sda1 das Alignment immer von 224 heads und 56 sectors/track auf 255:63 umgestellt.
Um das Problem zu umgehen musste ich Windows in /dev/sda2 installieren. /dev/sda1 nutze ich als swap.
So sieht mein Alignment bei einer X25-M aus:
Code:
Disk /dev/sda: 80.0 GB, 80026361856 bytes
224 heads, 56 sectors/track, 12460 cylinders
Units = cylinders of 12544 * 512 = 6422528 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x08e53fd3
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/sda1 1 168 1053568 82 Linux swap / Solaris
/dev/sda2 * 169 1841 10493056 7 HPFS/NTFS
/dev/sda3 1842 12460 66602368 5 Extended
/dev/sda5 1842 2344 3154688 83 Linux
/dev/sda6 2345 3014 4202112 83 Linux
/dev/sda7 3015 12460 59245184 7 HPFS/NTFS
Code:
Disk /dev/sda: 224 heads, 56 sectors, 12460 cylinders
Nr AF Hd Sec Cyl Hd Sec Cyl Start Size ID
1 00 1 1 0 223 56 167 256 2107136 82
2 80 0 1 168 223 56 1023 2107392 20986112 07
3 00 223 56 1023 223 56 1023 23093504 133204736 05
4 00 0 0 0 0 0 0 0 0 00
5 00 223 56 1023 223 56 1023 256 6309376 83
6 00 223 56 1023 223 56 1023 256 8404224 83
7 00 223 56 1023 223 56 1023 256 118490368 07
Nicht sehr aussagekräftig, aber um der Vollständigkeit willen die hdparm-tT-Werte mit obigem Alignment und JFS.
Code:
> hdparm -tT /dev/sda
/dev/sda:
Timing cached reads: 7288 MB in 1.99 seconds = 3654.08 MB/sec
Timing buffered disk reads: 804 MB in 3.00 seconds = 267.76 MB/sec
Grüße,
mikar