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- 20 Apr. 2007
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Ich dachte zuerst an einen Scherz, als mir anhazi beim letzten Stammtisch in Mainz ein Thinkpad in die Hand drückte und dazu meinte: "Hier Dein i1200."
Auf den ersten Blick meinte ich ein T20-23 zu erkennen und packte es erst einmal weg, um es mir später in Ruhe anzuschauen.
Zu Hause dann der "Aha"-Effekt:
Das i1200 hatte fast die gleiche Wannenform, wie ein T2x, einige Anschlüsse waren nur geringfügig anders positioniert. Die Clamshell des Deckels war geneigt und nicht wie beim T2x rechtwinklig zur Deckeloberfläche.
Die Luftaustrittsöffnung des Lüfters liegt hinten, dort, wo ein T2x die PS/2-, DC-in und USB-Buchsen liegen hat. Dafür fehlt der i-Serie 1200 die RS232-Buchse und die Audio-Buchsen sitzen an der Rückseite.
Zwei USB 1.1 - Anschlüsse, einer links und einer hinten sowie eine der abgeschrägten rechten Gehäuseseite angepasste CD-Laufwerksblende rundeten den ersten Eindruck ab.
(oben: T22, unten: i1260)
Nach Öffnen des Deckels der nächste "Aha"-Effekt. Als erstes fällt die bei der i-Serie typische Wulst auf der Handauflage auf, die in einem Halbkreis um die Trackpoint-Tasten verläuft. Die "mittlere" Trackpointtaste sitzt halbkreisförmig vor den beiden anderen Trackpointtasten.
Der Rest der Tastatur bietet das gewohnte Bild. - Doch halt! - Was ist das?
Die berühmten vier Tasten links neben der Power-Taste sind zwar vorhanden, sind aber in den Farben rot, grün, blau und gelb gekennzeichnet.
Zusätzlich je ein Symbol dabei: Haus, Lupe, Einfaufswagen und Briefumschlag.
Und nun?
Lautstärke, Mute, Thinkpad-Taste? Ah - das fehlende Thinklight schaffte Platz!
Und noch etwas: Ein Kontrastregler!
Jetzt erst einmal schön sortiert:
Am Display fällt neben der oben angesprochenen ausgeprägt ausgefallenen Clamshell das iSerie-typische breite Displaybezel auf, welches bei einem 13,3" Display - hier XGA - im 14,1" - Gehäuse üblich ist. Zwei Lautsprecher sitzen unterhalb des Displays hinter dem Displaybezel.
Die Scharniere wirken nicht mehr sehr stabil, auch weist das Basecover an der linken Seite kurz vor der hinteren Ecke einen Bruch auf. Vermutlich haben hier die für die damalige Zeit typischen schwergängigen Schaniere ihr zestörerisches Werk schon begonnen. Gleiches gilt für den Bereich der rechten unteren Ecke des Deckels, an der sich das Display-Bezel bei Bewegen des Deckels merklich abhebt. - Hier werde ich wohl demnächst der Sache auf den Grund gehen müssen.
Ein Blick unter die Tastatur offenbart seine Verwandschaft zum Thinkpad 390 und den i-Serien 1400/1500. Ein "Structure-Frame" aus Kunststoff soll dem Rechner die benötigte Verwindungssteifigkeit geben, jedoch treibt das aus ABS(?) Kunststoff gefertigte Basecover dies ad absurdum. Man kann ohne Kraftaufwand das Basecover verwinden - dagegen war ein R51 ein Betonklotz.
Da die i-Serie 1200 sehr selten ist, kann man heute leider keine Aussage treffen, ob dies nur eine Folge niedriger Verkaufszahlen oder technischer Unzulänglichkeiten (Flexing, Brüche etc.) ist.
Der Einbau einer alten Hitachi Deskstar HDD gestaltet sich genauso einfach, wie bei der T2x - Reihe. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hatte, aber jetzt kann man im Umkreis von 200m hören, dass mein i1200 gestartet wurde
Windows 2000 war schnell installiert, der schwächelnden 550MHz Celeron-CPU mit der 4200 rpm-HDD wollte ich erst einmal kein XP zumuten.
Linux? - Nä - enrico65 hatte ja schon angedeutet, welche Mühe er mit andys S30 hatte, welches den gleichen SMI - Grafikchip besitzt, wie mein i1200.
Glücklicherweise findet man auf der Lenovo Downloadseite, alles was man für das i1200 an Treibern und Tools für Win2k benötigt. - Nur mit dem Surfen im Internet sollte man extrem vorsichtig sein, da Microsoft inzwischen alle Service Packs und Patches von ihren Servern genommen hat.
Windows läuft!
Das Tool "IBM Easy Launch Buttons" lässt ein freies Belegen der vier "bunten Tasten" (siehe oben) zu. - Sehr praktisch, so etwas wünschte man sich heute auch noch. Eine ähnliche Funktion besaßen später noch die A3x mit ihren zusätzlichen Schnelltasten links neben der Tastatur.
Die ursprünliche Tastenbelegung dieser vier Schnelltasten waren:
Lycos Portal, Suche, Shop und Mail.
Ich habe sie umbelegt auf Thinkpad-Forum.de, Google.de, Notepad und GMX.de
Multimediatasten?
Da war doch was!
Achja - in einem früheren Bericht - siehe http://thinkpad-wiki.org/1500 erwähnte ich, dass die iSerie 1500 über ein zusätzliches Bedienfeld mit Display zur Steuerung von Audio-CDs im ausgeschaltetem Zustand des Rechners ermöglichten.
Dies entfällt beim i1200 - leider.
Lege ich jedoch eine Audio-CD ein, startet sofort das Programm CD-Player. Das Herunterladen zusätzlicher Informationen von Tunes.com funktioniert jedoch genauso wenig, wie von "Music Boulevard" - hier beim Album "Queen - Greatest Hits III". Natürlich bestand eine Internet-Verbindung.
Das Auswerfen mit FnF12 funktioniert nicht zuverlässig, aber mit dem "CD-Player" klappte es auf Anhieb.
Die übrigen Funktionen der Multimedia-Tasten funktionieren jedoch.
Durch die frontale Anordnung der Lautsprecher kommt man in vollen Stereogenuss der Musik, die kleinen Lautsprecher lassen jedoch keine Klangfülle zu. Hier käme ein Subwoofer, wie im Thinkpad 380XD oder Z voll zur Geltung. Auch ein A31 besitzt etwas mehr Klangfülle.
Die 196MB RAM zusammen mit der 550 MHz Celeron-CPU lassen ein nur zähes Surfen in Firefox 10.x zu. Man merkt schon, dass die Webseiten Ausmaße angenommen haben, die wider den ursprünglichen Grundgedanken des Webs sprechen.
Ach - beinahe ich ich das wichtigste vergessen:
ThinkPad i Series 1200 (1161-267)
Abweichend zu den o.a. Angaben ist eine 16GB HDD nebst 196MB RAM eingebaut.
Mein i1260 ist offensichtlich nicht sehr oft/lange benutzt worden. Äußerlich weist es kaum Abnutzungsspuren oder Kratzer auf, das Display ist gleichmäßig hell und gut ausgeleuchtet. Allerdings besitzt es (wie alle IBM T2*/A2*-Displays aus der damaligen Zeit) die typischen Wolkenbildung, die hier jedoch nur schwach ausgeprägt und teilweise nur aus spitzem Betrachtungswinkel bemerkbar sind.
Fazit:
Die Thinkpad i-Serie 1200 ist ein relativ kompakter Begleiter im Jahr 2000 gewesen, das ähnlich der T2x mit guten "Gimmicks" aufwarten kann.
Beim direkten Vergleich mit einem T2x mit einem damals zeitgemäßen Office 97/2000 lassen sich keine gravierenden Unterschiede zum Nachteil des i1260 feststellen. Spannender dürfte es werden, wenn Grafikleistung oder höhere CPU-Performance gefordert sind. Hier wäre die 4MB SMI-Grafikarte oder die Celeron CPU deutlich im Nachteil.
So bin ich mit meinem neuen Sammlerstück aber vollauf zufrieden.
Weitere Bilder im Wiki
Auf den ersten Blick meinte ich ein T20-23 zu erkennen und packte es erst einmal weg, um es mir später in Ruhe anzuschauen.
Zu Hause dann der "Aha"-Effekt:
Das i1200 hatte fast die gleiche Wannenform, wie ein T2x, einige Anschlüsse waren nur geringfügig anders positioniert. Die Clamshell des Deckels war geneigt und nicht wie beim T2x rechtwinklig zur Deckeloberfläche.
Die Luftaustrittsöffnung des Lüfters liegt hinten, dort, wo ein T2x die PS/2-, DC-in und USB-Buchsen liegen hat. Dafür fehlt der i-Serie 1200 die RS232-Buchse und die Audio-Buchsen sitzen an der Rückseite.
Zwei USB 1.1 - Anschlüsse, einer links und einer hinten sowie eine der abgeschrägten rechten Gehäuseseite angepasste CD-Laufwerksblende rundeten den ersten Eindruck ab.
(oben: T22, unten: i1260)
Nach Öffnen des Deckels der nächste "Aha"-Effekt. Als erstes fällt die bei der i-Serie typische Wulst auf der Handauflage auf, die in einem Halbkreis um die Trackpoint-Tasten verläuft. Die "mittlere" Trackpointtaste sitzt halbkreisförmig vor den beiden anderen Trackpointtasten.
Der Rest der Tastatur bietet das gewohnte Bild. - Doch halt! - Was ist das?
Die berühmten vier Tasten links neben der Power-Taste sind zwar vorhanden, sind aber in den Farben rot, grün, blau und gelb gekennzeichnet.
Zusätzlich je ein Symbol dabei: Haus, Lupe, Einfaufswagen und Briefumschlag.
Und nun?
Lautstärke, Mute, Thinkpad-Taste? Ah - das fehlende Thinklight schaffte Platz!
Und noch etwas: Ein Kontrastregler!
Jetzt erst einmal schön sortiert:
- die Tasten "Einfg", "Entf" dienen zusammen mit der Fn-Taste die Kontrastregelung
- die Tasten "Pos1", "Ende" sind zur Regelung der Helligkeit vorgesehen
- die Tasten "Bild hoch", "Bild runter" dienen zur Lautstärkeregelung
- die Backspace-Taste ist gleichzeitig die "Mute"-Taste
- last but not least: FnF1 ist der Ersatz für die "Thinkpad"-Taste und ruft den Online User Guide auf.
- FnF9 bis FnF12 sind die Multimedia-Tasten
- eine Fn-Tastenkombination für den Ruhezustand fehlt
Am Display fällt neben der oben angesprochenen ausgeprägt ausgefallenen Clamshell das iSerie-typische breite Displaybezel auf, welches bei einem 13,3" Display - hier XGA - im 14,1" - Gehäuse üblich ist. Zwei Lautsprecher sitzen unterhalb des Displays hinter dem Displaybezel.
Die Scharniere wirken nicht mehr sehr stabil, auch weist das Basecover an der linken Seite kurz vor der hinteren Ecke einen Bruch auf. Vermutlich haben hier die für die damalige Zeit typischen schwergängigen Schaniere ihr zestörerisches Werk schon begonnen. Gleiches gilt für den Bereich der rechten unteren Ecke des Deckels, an der sich das Display-Bezel bei Bewegen des Deckels merklich abhebt. - Hier werde ich wohl demnächst der Sache auf den Grund gehen müssen.
Ein Blick unter die Tastatur offenbart seine Verwandschaft zum Thinkpad 390 und den i-Serien 1400/1500. Ein "Structure-Frame" aus Kunststoff soll dem Rechner die benötigte Verwindungssteifigkeit geben, jedoch treibt das aus ABS(?) Kunststoff gefertigte Basecover dies ad absurdum. Man kann ohne Kraftaufwand das Basecover verwinden - dagegen war ein R51 ein Betonklotz.
Da die i-Serie 1200 sehr selten ist, kann man heute leider keine Aussage treffen, ob dies nur eine Folge niedriger Verkaufszahlen oder technischer Unzulänglichkeiten (Flexing, Brüche etc.) ist.
Der Einbau einer alten Hitachi Deskstar HDD gestaltet sich genauso einfach, wie bei der T2x - Reihe. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hatte, aber jetzt kann man im Umkreis von 200m hören, dass mein i1200 gestartet wurde
Windows 2000 war schnell installiert, der schwächelnden 550MHz Celeron-CPU mit der 4200 rpm-HDD wollte ich erst einmal kein XP zumuten.
Linux? - Nä - enrico65 hatte ja schon angedeutet, welche Mühe er mit andys S30 hatte, welches den gleichen SMI - Grafikchip besitzt, wie mein i1200.
Glücklicherweise findet man auf der Lenovo Downloadseite, alles was man für das i1200 an Treibern und Tools für Win2k benötigt. - Nur mit dem Surfen im Internet sollte man extrem vorsichtig sein, da Microsoft inzwischen alle Service Packs und Patches von ihren Servern genommen hat.
Windows läuft!
Das Tool "IBM Easy Launch Buttons" lässt ein freies Belegen der vier "bunten Tasten" (siehe oben) zu. - Sehr praktisch, so etwas wünschte man sich heute auch noch. Eine ähnliche Funktion besaßen später noch die A3x mit ihren zusätzlichen Schnelltasten links neben der Tastatur.
Die ursprünliche Tastenbelegung dieser vier Schnelltasten waren:
Lycos Portal, Suche, Shop und Mail.
Ich habe sie umbelegt auf Thinkpad-Forum.de, Google.de, Notepad und GMX.de
Multimediatasten?
Da war doch was!
Achja - in einem früheren Bericht - siehe http://thinkpad-wiki.org/1500 erwähnte ich, dass die iSerie 1500 über ein zusätzliches Bedienfeld mit Display zur Steuerung von Audio-CDs im ausgeschaltetem Zustand des Rechners ermöglichten.
Dies entfällt beim i1200 - leider.
Lege ich jedoch eine Audio-CD ein, startet sofort das Programm CD-Player. Das Herunterladen zusätzlicher Informationen von Tunes.com funktioniert jedoch genauso wenig, wie von "Music Boulevard" - hier beim Album "Queen - Greatest Hits III". Natürlich bestand eine Internet-Verbindung.
Das Auswerfen mit FnF12 funktioniert nicht zuverlässig, aber mit dem "CD-Player" klappte es auf Anhieb.
Die übrigen Funktionen der Multimedia-Tasten funktionieren jedoch.
Durch die frontale Anordnung der Lautsprecher kommt man in vollen Stereogenuss der Musik, die kleinen Lautsprecher lassen jedoch keine Klangfülle zu. Hier käme ein Subwoofer, wie im Thinkpad 380XD oder Z voll zur Geltung. Auch ein A31 besitzt etwas mehr Klangfülle.
Die 196MB RAM zusammen mit der 550 MHz Celeron-CPU lassen ein nur zähes Surfen in Firefox 10.x zu. Man merkt schon, dass die Webseiten Ausmaße angenommen haben, die wider den ursprünglichen Grundgedanken des Webs sprechen.
Ach - beinahe ich ich das wichtigste vergessen:
ThinkPad i Series 1200 (1161-267)
Schaut man in das PSREF-sheet zur iSerie 1200, stellt man fest, dass mein iSerie 1200 genaugenommen ein i1260 ist.Celeron 550MHz (128KB) 64MB RAM 6.0GB 13.3 XGA TFT 1024x768, NiMH, 24x-10x CD-ROM, Int Modem, Win98
Abweichend zu den o.a. Angaben ist eine 16GB HDD nebst 196MB RAM eingebaut.
Mein i1260 ist offensichtlich nicht sehr oft/lange benutzt worden. Äußerlich weist es kaum Abnutzungsspuren oder Kratzer auf, das Display ist gleichmäßig hell und gut ausgeleuchtet. Allerdings besitzt es (wie alle IBM T2*/A2*-Displays aus der damaligen Zeit) die typischen Wolkenbildung, die hier jedoch nur schwach ausgeprägt und teilweise nur aus spitzem Betrachtungswinkel bemerkbar sind.
Fazit:
Die Thinkpad i-Serie 1200 ist ein relativ kompakter Begleiter im Jahr 2000 gewesen, das ähnlich der T2x mit guten "Gimmicks" aufwarten kann.
Beim direkten Vergleich mit einem T2x mit einem damals zeitgemäßen Office 97/2000 lassen sich keine gravierenden Unterschiede zum Nachteil des i1260 feststellen. Spannender dürfte es werden, wenn Grafikleistung oder höhere CPU-Performance gefordert sind. Hier wäre die 4MB SMI-Grafikarte oder die Celeron CPU deutlich im Nachteil.
So bin ich mit meinem neuen Sammlerstück aber vollauf zufrieden.
Weitere Bilder im Wiki
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