Review Thinkpad i1200 (i1260)

Mornsgrans

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Ich dachte zuerst an einen Scherz, als mir anhazi beim letzten Stammtisch in Mainz ein Thinkpad in die Hand drückte und dazu meinte: "Hier Dein i1200."

Auf den ersten Blick meinte ich ein T20-23 zu erkennen und packte es erst einmal weg, um es mir später in Ruhe anzuschauen.

Zu Hause dann der "Aha"-Effekt:
Das i1200 hatte fast die gleiche Wannenform, wie ein T2x, einige Anschlüsse waren nur geringfügig anders positioniert. Die Clamshell des Deckels war geneigt und nicht wie beim T2x rechtwinklig zur Deckeloberfläche.
Die Luftaustrittsöffnung des Lüfters liegt hinten, dort, wo ein T2x die PS/2-, DC-in und USB-Buchsen liegen hat. Dafür fehlt der i-Serie 1200 die RS232-Buchse und die Audio-Buchsen sitzen an der Rückseite.
Zwei USB 1.1 - Anschlüsse, einer links und einer hinten sowie eine der abgeschrägten rechten Gehäuseseite angepasste CD-Laufwerksblende rundeten den ersten Eindruck ab.
seitenansichten-i1200.jpg (oben: T22, unten: i1260)

Nach Öffnen des Deckels der nächste "Aha"-Effekt. Als erstes fällt die bei der i-Serie typische Wulst auf der Handauflage auf, die in einem Halbkreis um die Trackpoint-Tasten verläuft. Die "mittlere" Trackpointtaste sitzt halbkreisförmig vor den beiden anderen Trackpointtasten.
i1200.jpg

Der Rest der Tastatur bietet das gewohnte Bild. - Doch halt! - Was ist das?
Die berühmten vier Tasten links neben der Power-Taste sind zwar vorhanden, sind aber in den Farben rot, grün, blau und gelb gekennzeichnet.
Zusätzlich je ein Symbol dabei: Haus, Lupe, Einfaufswagen und Briefumschlag.
schnelltasten-i1200.jpg

Und nun?
Lautstärke, Mute, Thinkpad-Taste? Ah - das fehlende Thinklight schaffte Platz!
Und noch etwas: Ein Kontrastregler!

Jetzt erst einmal schön sortiert:
  • die Tasten "Einfg", "Entf" dienen zusammen mit der Fn-Taste die Kontrastregelung
  • die Tasten "Pos1", "Ende" sind zur Regelung der Helligkeit vorgesehen
  • die Tasten "Bild hoch", "Bild runter" dienen zur Lautstärkeregelung
  • die Backspace-Taste ist gleichzeitig die "Mute"-Taste
  • last but not least: FnF1 ist der Ersatz für die "Thinkpad"-Taste und ruft den Online User Guide auf.
  • FnF9 bis FnF12 sind die Multimedia-Tasten
  • eine Fn-Tastenkombination für den Ruhezustand fehlt
Die thailändische Tastatur liefert exakt das gleiche Schreibgefühl, wie auf einem T2x - es ist definitiv kein Unterschied festzustellen.

Am Display fällt neben der oben angesprochenen ausgeprägt ausgefallenen Clamshell das iSerie-typische breite Displaybezel auf, welches bei einem 13,3" Display - hier XGA - im 14,1" - Gehäuse üblich ist. Zwei Lautsprecher sitzen unterhalb des Displays hinter dem Displaybezel.

Die Scharniere wirken nicht mehr sehr stabil, auch weist das Basecover an der linken Seite kurz vor der hinteren Ecke einen Bruch auf. Vermutlich haben hier die für die damalige Zeit typischen schwergängigen Schaniere ihr zestörerisches Werk schon begonnen. Gleiches gilt für den Bereich der rechten unteren Ecke des Deckels, an der sich das Display-Bezel bei Bewegen des Deckels merklich abhebt. - Hier werde ich wohl demnächst der Sache auf den Grund gehen müssen.

Ein Blick unter die Tastatur offenbart seine Verwandschaft zum Thinkpad 390 und den i-Serien 1400/1500. Ein "Structure-Frame" aus Kunststoff soll dem Rechner die benötigte Verwindungssteifigkeit geben, jedoch treibt das aus ABS(?) Kunststoff gefertigte Basecover dies ad absurdum. Man kann ohne Kraftaufwand das Basecover verwinden - dagegen war ein R51 ein Betonklotz.
structureframe-i1200.jpg

Da die i-Serie 1200 sehr selten ist, kann man heute leider keine Aussage treffen, ob dies nur eine Folge niedriger Verkaufszahlen oder technischer Unzulänglichkeiten (Flexing, Brüche etc.) ist.

Der Einbau einer alten Hitachi Deskstar HDD gestaltet sich genauso einfach, wie bei der T2x - Reihe. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hatte, aber jetzt kann man im Umkreis von 200m hören, dass mein i1200 gestartet wurde :D

Windows 2000 war schnell installiert, der schwächelnden 550MHz Celeron-CPU mit der 4200 rpm-HDD wollte ich erst einmal kein XP zumuten.
Linux? - Nä - enrico65 hatte ja schon angedeutet, welche Mühe er mit andys S30 hatte, welches den gleichen SMI - Grafikchip besitzt, wie mein i1200.

Glücklicherweise findet man auf der Lenovo Downloadseite, alles was man für das i1200 an Treibern und Tools für Win2k benötigt. - Nur mit dem Surfen im Internet sollte man extrem vorsichtig sein, da Microsoft inzwischen alle Service Packs und Patches von ihren Servern genommen hat.

Windows läuft!
Das Tool "IBM Easy Launch Buttons" lässt ein freies Belegen der vier "bunten Tasten" (siehe oben) zu. - Sehr praktisch, so etwas wünschte man sich heute auch noch. Eine ähnliche Funktion besaßen später noch die A3x mit ihren zusätzlichen Schnelltasten links neben der Tastatur.
ibm-easy-launch.jpg

Die ursprünliche Tastenbelegung dieser vier Schnelltasten waren:
Lycos Portal, Suche, Shop und Mail.
Ich habe sie umbelegt auf Thinkpad-Forum.de, Google.de, Notepad und GMX.de

Multimediatasten?
Da war doch was!
Achja - in einem früheren Bericht - siehe http://thinkpad-wiki.org/1500 erwähnte ich, dass die iSerie 1500 über ein zusätzliches Bedienfeld mit Display zur Steuerung von Audio-CDs im ausgeschaltetem Zustand des Rechners ermöglichten.
Dies entfällt beim i1200 - leider.

Lege ich jedoch eine Audio-CD ein, startet sofort das Programm CD-Player. Das Herunterladen zusätzlicher Informationen von Tunes.com funktioniert jedoch genauso wenig, wie von "Music Boulevard" - hier beim Album "Queen - Greatest Hits III". Natürlich bestand eine Internet-Verbindung.
cd-player.jpg

Das Auswerfen mit FnF12 funktioniert nicht zuverlässig, aber mit dem "CD-Player" klappte es auf Anhieb.
Die übrigen Funktionen der Multimedia-Tasten funktionieren jedoch.

Durch die frontale Anordnung der Lautsprecher kommt man in vollen Stereogenuss der Musik, die kleinen Lautsprecher lassen jedoch keine Klangfülle zu. Hier käme ein Subwoofer, wie im Thinkpad 380XD oder Z voll zur Geltung. Auch ein A31 besitzt etwas mehr Klangfülle.

Die 196MB RAM zusammen mit der 550 MHz Celeron-CPU lassen ein nur zähes Surfen in Firefox 10.x zu. Man merkt schon, dass die Webseiten Ausmaße angenommen haben, die wider den ursprünglichen Grundgedanken des Webs sprechen.

Ach - beinahe ich ich das wichtigste vergessen:
ThinkPad i Series 1200 (1161-267)
Celeron 550MHz (128KB) 64MB RAM 6.0GB 13.3 XGA TFT 1024x768, NiMH, 24x-10x CD-ROM, Int Modem, Win98
Schaut man in das PSREF-sheet zur iSerie 1200, stellt man fest, dass mein iSerie 1200 genaugenommen ein i1260 ist.
Abweichend zu den o.a. Angaben ist eine 16GB HDD nebst 196MB RAM eingebaut.

Mein i1260 ist offensichtlich nicht sehr oft/lange benutzt worden. Äußerlich weist es kaum Abnutzungsspuren oder Kratzer auf, das Display ist gleichmäßig hell und gut ausgeleuchtet. Allerdings besitzt es (wie alle IBM T2*/A2*-Displays aus der damaligen Zeit) die typischen Wolkenbildung, die hier jedoch nur schwach ausgeprägt und teilweise nur aus spitzem Betrachtungswinkel bemerkbar sind.


Fazit:
Die Thinkpad i-Serie 1200 ist ein relativ kompakter Begleiter im Jahr 2000 gewesen, das ähnlich der T2x mit guten "Gimmicks" aufwarten kann.
Beim direkten Vergleich mit einem T2x mit einem damals zeitgemäßen Office 97/2000 lassen sich keine gravierenden Unterschiede zum Nachteil des i1260 feststellen. Spannender dürfte es werden, wenn Grafikleistung oder höhere CPU-Performance gefordert sind. Hier wäre die 4MB SMI-Grafikarte oder die Celeron CPU deutlich im Nachteil.

So bin ich mit meinem neuen Sammlerstück aber vollauf zufrieden.

Weitere Bilder im Wiki
 
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Sehr informativer Beitrag. Der rüstige Senior dürfte jedoch mit einem passenden Linux deutlich im Vorteil sein gegenüber W2k beim Surfen und auch bei Multimedia-Anwendungen. Die SMI-Grafikkarte funktioniert mit jenem Treiber unter Linux, der die Revision 720 unterstützt. Ich habe Näheres zu Linux im zweiten Teil meines Blog-Beitrages zum s30 erklärt. Leider ist dieser Teil noch nicht freigeschaltet, obwohl schon ein paar Tage eingestellt (Torsten scheint derzeit anderweitig vollauf beschäftigt zu sein). Es läuft dann mit Linux jedenfalls auch mit der SMI-Grafikkarte mit XGA-Auflösung und 24 Bit Farbtiefe.

Gruß
enrico65
 
Auf den zweiten Teil Deines Blogs warte ich schon sehnsüchtig - besonders in Bezug auf die Grafiktreiber :)
 
Ein original Thinkpad, gebaut damals von Acer für IBM. Ich sag nix
 
Guter Bericht :)

Der Frame aus Kunststoff sieht ja sehr interssant aus. Leider ist das Gerät durch den großen Display-Rahmen optisch nicht so schön wie es sein könnte.

Was ich aber sagen muss: Also, wenn man das als richtiges ThinkPad durchgehen lässt, dann ist die L-Serie auch mehr als ein richtiges ThinkPad. :D Es gab die ja auch in Silber wie man auf manchen Fotos sieht. Die Geräte erinnern dann in Silber doch etwas an ein Edge in un-modern.
 
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@Dilbert:

Gebaut von Acer für IBM - aber auch nach entsprechenden Vorgaben von IBM (z.B. beim 390-er: Scharniere mussten 10000 Schließ- und Öffnungsvorgänge mitmachen und durften danach nicht mehr als 5mm Spiel aufweisen). Daraus resultierte auch der erhebliche Preisunterschied zwischen den vermeintlich baugleichen Geräten von Acer und IBM.

Gruß
enrico65
 
Wenigstens wissen wir jetzt wo die Forumsaversion für Acer herstammt.:)
 
Hey, Hallo das ist ja genau die Beschreibung meines laptops, ich habs noch im aktellen Gebrauch. Das ist kein Sammlerstück sondern mein Arbeitsgerät. Ist win xp drauf und funtioniert mit usb Internet stick..... 194MB und 6GB Festplatte.....nur das 56K modem ist einbichschen veraltet.......(ok das Gerät auch... aber es ist zuverlässig.)
 
Hat vieleicht noch jemand nee grössere Festplatte? und ne Idee aus dem Modem eine ethernet karte zumachen? geht sowas...?
 
Die Modemkarte ist, glaube ich, eine Mini-PCI-Karte, die man durch eine entsprechende WLAN-Karte ersetzen kann. Zusätzlich müssen noch WLAN-Antennen verbaut werden.

Edit:
Betrifft nur die Modelle i1200-x1x i1200-x2x i1200-x3x
Die i1210, i1230, i1250 und i1260 besitzen vermutlich keinen mPCI-Steckplatz
http://thinkwiki.de/1200
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah! das klingt gut. Da werde ich mal nach so einer Karte mich umgucken...... meinen ABsp. hab ich mit einem 16 Chip riegel auf 256MB bereits erweitert, funzzzt. winxp rennt und der internet stick auch, in 1min bin ich im Internet. Toll die zuverlässiggkeit älterer Dinge (made in Germany, hahahahaaha die Schlitzaugen gucken da heraus).Lan reiched mir auch so.....
Gruss an alle Thinkpad-Nutzer.
 
Ich finde ein NT4 wäre angemessen, mit schön altem Netscape und MS Office 97.

Puppy Linux ist cool, aber passt irgendwie nicht dazu.
 
Ich finde ein NT4 wäre angemessen, mit schön altem Netscape und MS Office 97.
Die i1200 wurden ab Werk nur mit Windows 98 bzw. Windows ME ausgeliefert. Problematisch könnte werden, einen passenden Windows NT4 - Grafiktreiber für den SMI-Grafikchip zu finden. Lenovo bietet nur Grafiktreiber für die Windows-Versionen 98, ME, 2000 und XP an.

P.S.:
Habe in Beitrag #10 noch Einschränkungen bezüglich mPCI vorgenomen.
 
Öhm warum sollte Puppy net passend sein? IBM hat anfangs ja immer seine eigenen BS gehabt, zuletzt OS/2 was doch auch auf Unix basiert, also von daher ist doch eher Linux angebracht.
 
Auf NT (Microsoft hat OS/2 anfangs entwickelt und dafür NT-Code benutzt) und damit auf VMS (die Hauptentwickler von VMS wurden von MS eingekauft um NT zu entwickeln). Aber wie alle Betriebssysteme musste auch OS/2 Unix an allen möglichen Stellen nacherfinden. :rolleyes:

NT hat am Anfang auch noch drei Executive Environments gehabt, also Ausführungsumgebungen: win32, posix und os/2.

Als man sich mit IBM in den Haaren hatte wurde die os/2 Excutive gestrichen und IBM hat os/2 selber weiter entwickelt. In 2001 oder so wurde dann auch posix gestrichen.
 
Hat vieleicht noch jemand nee grössere Festplatte? und ne Idee aus dem Modem eine ethernet karte zumachen? geht sowas...?
Ich hab jetzt einen Arbeitsspeicher von 265MB mit einem 16 Chip speicher riegel erweitert......jetzt brauche ich eine Festplatte oder bessen ssd Plattenspeicher mit mehr als 6 GB und max 40 GB denke ich, was für einen Anschluss muss diese Haben ( zum Austausch der 6 GB vorhandenen)?
 
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