Review: IBM Portable PC 5155

chris1308

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Hallo,

ich hatte es Morns versprochen und so komme ich nun endlich zum Review des IBM Portable PC.
Zur Einleitung was die Wikipedia schreibt:
http://de.wikipedia.org/wiki/IBM_PC_Portable

Eigentlich kam ich zu diesem Teil mehr durch Zufall: An einem Abend bei ebay-kleinanzeigen nach IBM Computern gesurft und da sehe ich ein Angebot zu einem "IBM Koffer Computer"
Sieht doch interessant aus, gleich mal eine Mail schreiben. Am Wochenende kam auch eine Antwort, er ist noch zu haben und funktionsfähig. Leider habe sie (es war eine Dame) keine Software dafür.
Der PC war von ihrem geschiedenen Ex-Mann und er holte ihn einfach nicht ab, da war sie froh ihn zu verkaufen.
Ein Abholtermin war schnell ausgemacht und da stand nun eine blaue Tasche bereit mit ein Koloss von Computer.

DSC02250.jpg

Also eigentlich ist es eher ein Sleeve, da das benötigte Stromkabel (er hat ja keinen Akku) überhaupt nicht rein passt. Überhaupt ist die Tasche sehr eng und die Reißverschlüsse waren auch schon älter.
Also nix wie auspacken und er stand vor mir:

DSC02253.JPG

Wer ein A30 oder R500 einen Panzer nett, kennt diese Errungenschaft der Technik nicht. Das ist ein Kriegsschiff dagegen. Wer alte Nähmaschinenkoffer kennt, so etwa sieht er aus. Hinten ist sogar ein Tragegriff eingebaut!
Interessant ist, dass der PC an sich in den USA, das Keyboard aber in UK hergestellt wurde. So ist der PC aus Oktober 84, das Keyboard aber Januar 85.

Machen wir eine kleinen Rundgang und fangen hinten an. Dort sind die Anschlüsse, sicherlich um sie vor dem Transport zu schützen, hinter einer Klappe:

DSC02255.jpg

Aber viel gibt es eh nicht. Neben ein Netzkabelanschluss sind es ja nur der Einschalter und die Anschlüsse der "Grafikkarte". Ganz links müsste irgendein paralleler Anschluss sein, keine Ahnung was genau. Hinter dem Gitter ist der relativ laute Lüfter, darüber eine kleine Sicherung.
Also gehen wir lieber nach vorne und klappen die Tastatur runter:

DSC02257.jpg

Wie ihr seht, die Tastatur ist QWERTZ und etwas anders von der Anordnung als heute. Natürlich hat IBM eine Knickfedertastatur verbaut:rolleyes:
Links dann ein kleiner Bildschirm, daneben die Regelung für Helligkeit und Kontrast. Als einziges Wechselmedium, auch Festplatten gab es dafür keine, dienen die zwei 5,25 Zoll Diskettenlaufwerke.
Festplatten konnte mit einer Einsteckbaren Karte zwar nachrüsten, aber das hat meiner nicht.

DSC02258.jpg

Jetzt kommt der spannende Teil, das erste mal einschalten:

DSC02260.jpg

Gelb auf Schwarz und alles ganz gut lesbar. Der Vorbesitzer hat sich sogar den Luxus einer Ramaufrüstung geleistet, normal war 256KB!
Man landet nun in einem Kassetten-Basic, mit dem man einen externen Kassettenrecorder benutzen konnte.
Hier geht hoffentlich das Review weiter, wenn ich man die DOS-Disketten gefunden habe.

Was mir generell auffällt, ist wie unbequem das arbeiten damit ist. Die Tastatur lässt sich zwar abnehmen, aber der Bildschirm (eine Kathodenröhre) ist einfach zu tief.
Zwar gibt es keine Scharniere die Ausleihern können und auch keine BIOS-Batterie wird leer, aber diese Art der Notebooks war einfach nur ein Kompromiss.
Und Portable ist eh relativ:

DSC02263.jpg

Zum Schluss dieses kleinen Reviews noch ein Vergleich mit einem X200, hier liegen mal eben 24 Jahre dazwischen:

DSC02264.jpg

Ich hoffe es geht bald an dieser Stelle weiter mit etwas mehr zur Funktion...

Gruß
Christopher
 
Zuletzt bearbeitet:
Soso, schon nen interessantes Gerät.
Der lange Anschluss ist nen DC-37 da dürften nur wenige Drucker dran passen die damals für IBM gebaut worden sind.

DOS2 auf 5,25".... könnte ich irgendwo haben, nerv mich mal Anfang März damit! (Ich zieh grad um, da fang ich nicht an sone Floppys zu suchen.)
BTW: da sollte auch ohne weiteres ein DOS 3.3 drauf laufen und sogar Windows bis 3.0, mal vorausgesetzt es gibt da keine Probleme mit der Grafik, weiß ja nicht was das die für Grafikmodi kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön :thumbup:

Wenn Du es erlaubst, würde ich Dein Review samt Fotos gerne ins Wiki übernehmen.

Zur Tastatur:
Dies ist die Standard IBM PC/XT - Tastatur. Bei dieser gab es nur 10 Funktionatasten links angeordnet. Erst ab den AT-kompatiblen wurden die die "F"-Tasten auf zwölf Tasten erweitert und oberhalb der alphanumerischen Tastaturblock angeordnet.

Zum Basic:
Es handelt sich um ein ROM-Basic. Auf den XT-Boards gab es einen zusätzlichen Sockel, in dem das ROM eingesetzt werden konnte, was aber m.E. bei Desktop XT-Modellen nicht der Fall war.

Übrigens:
Diese portablen Rechner hießen nicht "Laptop", sondern "Luggable". Beim Formfaktor sprach man von "Sewing-machine" (="Nähmaschine") - siehe auch Beitrag #12 ff
 
Vielen Dank für das Review, mir wird gerade so nostalgisch ums Herz!
Mein C128D hatte auch noch 5,25''-Floppys und mein erster Monitor am PC war auch bersteinfarben (für die jüngeren: frühere Rechner hatten nur in den seltensten Fällen Mehrfarbdisplays; Grün-,Blau-,und Bersteinfarben waren die häufigsten Monochrom-Monitortypen. Und Schwarzweiß, das war aber so was von out...:))
Grüße,
ElGecko
 
Klasse Bericht! Danke! :thumbup:

Der Amber/Orange? Bildschirm bring manche alte Erinnerungen wieder... Das war ein Augen Killer! (Wobei die Grüne Bildschirme noch schlimmer waren)
 
Schönes Retro-Review! :thumbup:

Das ist wirklich ein "Portable" PC :D Die ewig lange Leertaste finde ich witzig.
 
Herrlich wars, erst mal nacheinander 4 Disketten rein und dann beginnen einen Brief zu Tippen. Ich hatte auch schon mal so einen Portable PC leider weis ich nicht mehr was es für einer war.
Aber meine ersten XT´s waren auch noch mit grün Monitor und die Drucker haben Lärm gemacht wie eine ganze Armee von Kreissägen die durch dünnes Plastik gehen
 
Sehr schön :thumbup:

Wenn Du es erlaubst, würde ich Dein Review samt Fotos gerne ins Wiki übernehmen.

Zur Tastatur:
Dies ist die Standard IBM PC/XT - Tastatur. Bei dieser gab es nur 10 Funktionatasten links angeordnet. Erst ab den AT-kompatiblen wurden die die "F"-Tasten auf zwölf Tasten erweitert und oberhalb der alphanumerischen Tastaturblock angeordnet.

Zum Basic:
Es handelt sich um ein ROM-Basic. Auf den XT-Boards gab es einen zusätzlichen Sockel, in dem das ROM eingesetzt werden konnte, was aber m.E. bei Desktop XT-Modellen nicht der Fall war.

Übrigens:
Diese portablen Rechner hießen nicht "Laptop", sondern "Luggable". Beim Formfaktor sprach man von "Sewing-machine" (="Nähmaschine") - siehe auch Beitrag #12 ff

Was du in dem Beitrag zur Nutzbarkeit des Portable geschrieben hast kann ich zu 100% unterschreiben.
Kannst gerne alles übernehmen, nur das Bild im eingeschalteten Zustand ist so komisch geworden...
Ich leih mir die Tage mal eine bessere Kamera und kümmere mich um gute Bilder
 
Was im Beitrag steht, stammt aus dem Buch "A Different Shade of Blue" ;)

Schwachstelle des 5155 war übrigens die relativ kurze Lebensdauer des Bildschirms - sei also sparsam damit.
 
Das mit dem Bildschirm kann ich mir vorstellen.
Man muss die beiden Regler gut einstellen, um kein Flimmern oder Streifen zu haben.
Ich denke man muss die Röhre einfach warm werden lassen...
 
Das erinnert mich dran, dass ich den Koloss mal verkaufen wollte.
 
Hallo Jungs,
hatte vor längerer Zeit auch mal einen 5155. Nutzte ihn als "Server" für ein Unix-ähnliches System (Coherent - kam auf 2 5,25" Disketten). An die serielle Schnittstelle wurde ein VT100-Terminal angeschlossen und per Kabel war so auch ein Bildschirm in der (damaligen) Küche. Schöner war übrigens der Compaq Portable III (mit rötlichem Plasma-Display). Den in warmer Sommernacht auf dem Balkon - schwärm :facepalm:. Oder, leider nur als Teststellung von HP, der HP Integral - ein kompletter All-In-One (inkl. Drucker).
Ja ja, früher war alles besser.
Grüße, Ingolf.
 
...gelöscht....
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist, dass der PC an sich in den USA, das Keyboard aber in UK hergestellt wurde. So ist der PC aus Oktober 84, das Keyboard aber Januar 85.

Da müssten die Tasten(kappen) der feinen IBM Model M oder von den 327x Series passen... wir hatten die jedenfalls damals "umgebaut" :D

Feines Review - das waren noch Zeiten :Oldtimer:

Die "Nähmaschine" lief damals bei uns an einer IBM 4341. Wenn da ein Operator nachts dann 'ne Runde Golf gespielt hat, hörten die Drucker auf zu drucken - war von IBM nicht sonderlich ressourcenschonend programmiert :whistling:
 
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