Ominöses Thinkpad "290" ?

Thomebau

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Ich habe in letzter Zeit immer wieder im Internet Zubehör (Akkus, Netzteile usw.) für ein Thinkpad 290 gefunden, weis da jemand was drüber?
Die beiden Thinkpad Wikis kennen besagtes Modell nicht und Tante Google spuckt wiederum jede Menge Zubehör aus...


Das hier war das einzige nicht kommerzielle was ich zu Tage gefördert habe:
http://ubuntuforums.org/showthread.php?t=1315364
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Google gibt es aber auch nur Akkus und Netzteile dafür, aber nicht einmal RAM, was aber der Fall wäre, hätte es ein 290 gegeben (siehe "Thinkpad 230" oder "Thinkpad 320"). - Vielleicht kann enrico65 Licht ins Dunkel bringen... - mir ist bei meinen Recherchen nach Thinkpads der 200er und 300er Serie auf japanischen und chinesischen Webites in den letzten Wochen kein Thinkpad 290 begegnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Thomebau:
Es könnte höchstens sein, dass ein ThinkPad 290 im Prototypenstadium existiert hat, der aber dann kurz vor dem Launch eingestampft worden ist. Das wäre nichts Ungewöhnliches, es gab schließlich auch einen A40 (weniger elegant als die A3x), der nur auf Fotos herumgezeigt wurde und nie in den Vertrieb gelangt ist. Anscheinend taucht das Modell 290 ja in Teilelisten auf, und da die Teile offenbar kompatibel sind zu Vorgängermodellen, hatte IBM das Gerät wohl schon fast fertig. Es war seinerzeit Gusto bei IBM, Sachen anzukündigen und dann schon vor dem Launch wieder abzukündigen - bestes Beispiel für chaotisches Marketing ist der PS/2 77, der ursprünglich mit BL-Prozessor kommen sollte und dann ganz schnell - weil die Kunden den Intel-CPU's mehr trauten - in der Schublade verschwunden ist und stattdessen verspätet mit Intel-CPU kam.

Gruß
enrico65
 
@Mornsgrans:

Nein, das war schon so gemeint. Der ganze Sachverhalt war so: IBM hatte damals vor, den PS/2 77 als Einstiegsserver für kleine Arbeitsgruppen mit bis zu 50 Clients unterhalb der PS/2 85/95 zu positionieren. Dazu sollte der 80486BL-Prozessor, eine Eigenentwicklung von IBM, genutzt werden. Der BL ("Blue Lightning") war bei gleicher Taktfrequenz aufgrund von größerem Cache-Speicher und Verbesserungen in der Pipeline deutlich schneller als der Intel 80486DX/4. Im PS/2 56 und 57 kam bereits der kleinere Bruder des BL, der 80486SL-Prozessor, sehr erfolgreich zum Einsatz. Der war schneller als ein normaler 80486DX, obwohl er auf dem 80386SX basierte. Als dann der PS/2 77 in den Varianten i und s (mit IDE oder SCSI) fertig war, führte IBM eine Umfrage unter großen Kunden durch - und die meinten, sie bräuchten zwar einen Einstiegsserver wie den PS/2 77, aber bitteschön doch mit Intel-CPU. Daraufhn wurde der PS/2 77 abgekündigt und eilends im gleichen Gehäuse ein neues Board entworfen. Das zog sich hin, und so kam der PS/77s und der PS/2 77i erst Anfang 1995 auf den Markt - sechs Monate später als erwartet. Da zu diesem Zeitpunkt bereits viele Kunden den Pentium favorisierten und der auch schon fehlerbereinigt mit 90 MHz Takt lieferbar war, wurde der PS/2 77s mit 80486DX/4 und 100 MHz Takt zum Rohrkrepierer. Letztendlich trug dieses Desaster mit dem PS/2 77 massiv dazu bei, auch den Microchannel als Hardwarearchitektur aufzugeben. Der MCA-Bus wurde dann im Herbst 1995 abgekündigt, obwohl der aufgebohrte 32 Bit MCA-Bus von den Leistungsdaten her den PCI-Bus weit in den Schatten stellte.

Fazit: Man hätte damals bei IBM lieber auf Gorbatschow hören sollen: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!". IBM hatte mit dem PS/2 95 ja bereits Pentium-Server mit MCA-Bus erfolgreich im Markt (die teilweise noch heute im Einsatz sind), so dass man problemlos unterhalb des 95 einen kleineren Server mit Pentium-CPU hätte bauen können. Warum damals der auslaufende 80486DX/4 für eine Neuentwicklung genutzt wurde, wissen wohl nur die Götter.

Gruß
enrico65
 
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