Klage gegen Lenovo wegen "Microsoft-Steuer"

mixery

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http://www.heise.de/newsticker/Klage-gegen-Lenovo-wegen-Microsoft-Steuer--/meldung/143530

interessante sache, genauso lesenswert ist die info und meinung eines users im komentar bereich:

14. August 2009 15:05
Lenovo hat 2007 mein Windows zurückgenommen! Erfahrungsbericht.
Donalbain2 (24 Beiträge seit 15.07.07)

Hi!

Mit der gleichen Begründung wie der dänische Kollege (Windows-EULA
verpflichtet den Käufer, bei Ablehnung der Lizenz, diese gegen
Rückerstattung beim Händler zurückzugeben) habe ich 2007 die
XP-Lizenz für mein Thinkpad Z60t bei Lenovo gegen wenig Geld (30 EUR)
zurückgeben können. Die fragliche EULA hat die ID:
XPSP2_RM.O_PRO_OEM_DE.

Allerdings ging der Sache eine Odyssee durch die Lenovos in dieser
Sache absolut inkompetente, ignorante, und teilweise auch sehr
unfreundliche Hotline voran. Man leugnte den Sachverhalt, verwies
mich an den Händler oder legte einfach auf(!)

Nach viele Versuchen der Kontaktaufnahme, landete ich bei einem Herrn
Rahman, der sich wirklich des Problems annahm. Schließlich
durchgeführt wurde die Rücknahme dann durch Herrn Rilling
(rilling(at)de.lenovo.com). Dazu brauchte er:

1. Genaue Typenbezeichnung, Modell, Seriennummer
2. Eingescannte Rechnung
3. per Post den Windows-Aufkleber mit dem Product-Key. Den habe ich
vorsichtig mit einem Messer abgezogen und auf Folie aufgeklebt.
Leider sind die Aufkleber nicht mehr wie früher mit Kunststoffolie
überzogen.
4. Bankverbindung

Das ging dann per Post an:

Michael Rilling
CR Customer Satisfaction & Quality
Lenovo Deutschland GmbH
Gropiusplatz 10
70563 Stuttgart

Zwei Wochen später war das Geld dann auf meinem Konto. Und strafte
alle Hotline-Aussagen, das ginge gar nicht, Lügen.

Vielleicht hilft das ja bei eigenen Versuchen. Und vielleicht sollte
man auch versuchen, mehr als nur 30 EUR rauszuholen, ich war damals
froh, dass es überhaupt geklappt hat.

Wichtig ist, dass man sich die EULA bei der ersten Inbetriebnahme
genau durchliest und sich ausschließlich auf den EULA-Text beruft.
Diese Lizenz dürft Ihr auch nicht akzeptiert haben. Und natürlich
muss man mit der geballten Ignoranz einer typischen Hotline
rechnen... Wenn man da mal durch ist, ist der Laden ganz hilfsbereit.

D.
heise komentar

nur finde ich die 30€ eine frechheit. man konnte schon öfter notebooks mit und ohne xp kaufen und dort waren die preisunterschiede bei weitem größer.
 
@mixery:
Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass dem Anwender die Wahl gelassen wird, welches Betriebssystem und welche Software er nutzen möchte. Dass die Hersteller üblicherweise nur um die 30,00 € erstatten, liegt an deren Kalkulation: Diese Firma aus Redmond verlangt für ihre OEM-Versionen, die sie dem Hardware-Hersteller verkauft, zwischen etwa 25,00 und 35,00 € pro LIzenz. Der Hersteller erstattet natürlich nur diesen Preis und nicht das, was er ggf. im freien Handel auf eine Vollversion noch draufschlägt. Die Spanne liegt üblicherweise bei 30 - 40% auf den EK.

Ich finde es eine gute Sache, wenn sich immer mehr Leute den oft kriminellen Geschäftspraktiken dieser Bande in Redmond verweigern und dabei auch gerichtlich ihre Interessen durchsetzen.

Gruß
enrico65
 
klar, sollte man dem verbraucher die wahl lassen aber geh mal als beispiel in den mediamarkt und das du das ausgesuchte notebook/pc aber ohne windows haben möchtest. da kannst du wieder ohne notebook/pc wieder gehen. und wie man sieht, hat der verbraucher nicht wirklich die wahl. man muss ja schon fast kriege gegen die firmen führen das man seine lizens erstattet bekommt.
wieso sind bei den wenigen notebooks, die es auch ohne MS gibt, teils über 100€ groß und so bekommt man nur 30€? seit eh und je wird man übelst abgerollt bei den MS kosten bzw generell bei software, die man aufgezwungen bekommt beim systemkauf.
 
@mixery:
Ja, es ist aufgrund der Marktmacht dieser Firma aus Redmond insbesondere im PC-Bereich sehr problematisch geworden, seine eigenen Wünsche durchzusetzen und nicht der Geldgier dieser Damen und Herren Genüge zu tun. Deshalb finde ich es exorbitant wichtig, dass eben Leute ihre - eigentlich selbstverständlichen - Wünsche hier auch gerichtlich durchsetzen.
Der Media Markt ist für mich keine Einkaufsquelle, weil dort nahezu ausschließlich billigster Consumer-Plunder angeboten wird. Ich brauche meine Notebooks im professionellen Bereich, da kann ich mit den vermeintlichen Billigheimern der Metro-Gruppe nichts anfangen. Aber Du hast natürlich Recht. Die verkaufen keine Geräte ohne diesen Pfeffer aus Redmond. Trotzdem ist es interessant, wie sich die Verhältnisse ändern. Bei uns hier im Saturn (gehört auch zur Metro-Gruppe) stehen neuerdings in einer lounge-ähnlich aufgemachten Sonderzone sogar Tische und Stühle sowie wuchtige Theken aus Plastik, und überall prangt das Logo und der Schriftzug dieser Firma aus Redmond drauf. Solchen Aufwand hätte diese Firma noch vor einigen Jahren nicht treiben müssen, um ihr neues Pseudo-System in den Markt zu drücken. Aber es lassen sich halt nicht mehr so viele Kunden von leeren Versprechungen, fehlerstrotzender Software und irgendwelchen Filmchen beeindrucken.
Die 100,00 € Unterschied kommen wahrscheinlich durch die Differenz zwischen EK und VK zustande. Der Händler kauft die OEM-Version für 30,00 €, schlägt 70,00 € auf das Gesamtsystem drauf und verkauft das so. Marge hier also brutto 70,00 €. Will der Kunde jetzt den Rechner ohne Betriebssystem haben, zieht der Händler die 30,00 € EK runter, Marge immer noch 70,00 €. Würde er 100,00 € abziehen, so wäre die Marge 0,00 €. Ist zwar sehr verallgemeinernd, aber im Prinzip läuft es so. Der Händler will ja auch möglichst viel herausholen.
Gruß
enrico65
 
@ enrico
Full Ack :thumbsup:

Auch das ein Grund warum ich neben meinem Pinguin eine immerhin schon acht Jahre alte Windows XP Lizenz am laufen habe und wenn diese irgendwann 2011,2012 wirklich ersetzt werden muss, dann aufjedenfall durch Fedora 14/15, das bis dahin schon in jedem Bereich einfach besser geworden ist, als Redmond Produkte.
 
Ich nutze ausschliesslich Linux (Ubuntu 8.04 LTS), kann aber den ganzen Ärger drumrum nicht verstehen. Man kann es mit seiner Anti-Microsoft Aktion auch übertreiben, ich kaufe ein Gerät und bin mir halt bewusst, dass da Windows dabei ist, da dies 98% der Käufer auch so haben wollen und ich verstehe, dass man für mich keine Ausnahme da macht.

tze

[quote='enrico65',index.php?page=Thread&postID=640765#post640765]@mixery:
J Die verkaufen keine Geräte ohne diesen Pfeffer aus Redmond. Trotzdem ist es interessant, wie sich die Verhältnisse ändern. Bei uns hier im Saturn (gehört auch zur Metro-Gruppe) stehen neuerdings in einer lounge-ähnlich aufgemachten Sonderzone sogar Tische und Stühle sowie wuchtige Theken aus Plastik, und überall prangt das Logo und der Schriftzug dieser Firma aus Redmond drauf. Solchen Aufwand hätte diese Firma noch vor einigen Jahren nicht treiben müssen, um ihr neues Pseudo-System in den Markt zu drücken. Aber es lassen sich halt nicht mehr so viele Kunden von leeren Versprechungen, fehlerstrotzender Software und irgendwelchen Filmchen beeindrucken.
Die 100,00 € Unterschied kommen wahrscheinlich durch die Differenz zwischen EK und VK zustande. Der Händler kauft die OEM-Version für 30,00 €, schlägt 70,00 € auf das Gesamtsystem drauf und verkauft das so. Marge hier also brutto 70,00 €. Will der Kunde jetzt den Rechner ohne Betriebssystem haben, zieht der Händler die 30,00 € EK runter, Marge immer noch 70,00 €. Würde er 100,00 € abziehen, so wäre die Marge 0,00 €. Ist zwar sehr verallgemeinernd, aber im Prinzip läuft es so. Der Händler will ja auch möglichst viel herausholen.
Gruß
enrico65[/quote]

Warum wird in diesen Punkten immer nur auf Microsoft rumgehackt und nicht auf Apple? Apple ist meiner Ansicht nach viel schlimmer, hat in jedem Laden der Metro-Gruppe, ebenfalls eine eigene "Lounge" mit ihrem eigenen Logo samt großer Werbung und trotzdem wird nicht einmal halb so viel gegen Apple gewettert, als gegen den Klassenfeind Microsoft.
Dabei nutzt Apple seine Marktstellung um einiges aggressiver und unfairer aus, als Microsoft, welches in den letzten Jahren herbe geläutert wurde, währenddessen wie schon von mir mal erwähnt, die "linke" Kreativjournalisten-Branche, Apple auf einen heiligen Sockel stellt.
 
@ Esc
Apple ist cool und chic, liegt im Trend, sieht gut aus und ist genau so alternativ genug, wie es die Zielgruppe braucht.
Die Marketingmethoden sind natürlich die gleichen und natürlich sind sie auch aggressiver, da Apple einen lächerlich geringen Marktanteil hat, gerade in Deutschland.


Das mit den linken Kreativjournalisten, stimmt aber nicht. Ersetzen wir es doch einfach durch "linken Journalismus", oder einfach "Journalismus".

Ich kenne keine große Zeitung die wirklich noch bürgerlichen Qualitätsjournalismus macht in Deutschland. Und seitdem die Frankfurter Allgemeine auch ein Photo als Aufmacher
druckt... das hat mich damals schwer getroffen. :huh:
 
@Esc:
Apple mit dieser Firma aus Redmond zu vergleichen, hakt. Apples Marktanteil liegt bei unter 5% der Installationen. Wenn Apple versuchen würde, das gleiche Geschäftsmodell mit Knebelverträgen, permanenten Rechtsverstößen in internationaler Dimension, Einschüchterung, Erpressung, oder auch einfach nur durch massive juristische Bedrohung, wie die Damen und Herren aus Redmond dies permanent tun, anzuwenden, würden die erst ausgelacht (wegen der Lächerlichkeit solcher Machenschaften vor dem Hintergrund der fehlenden Marktmacht) und wären anschließend innerhalb kürzester Zeit weg vom Fenster (wegen fehlender finanzieller Ressourcen). Apple hat zudem ein POSIX-basiertes Betriebssystem und in Sachen Ergonomie stets eigene Ideen und Innovationen hervorgebracht. Die Damen und Herren aus Redmond dagegen haben entweder Entwicklungen aufgekauft und dann miserabel in die eigenen Produkte integriert oder diese Entwicklungen anderer gleich geklaut - wohlwissend, dass sie aufgrund ihrer finanziellen Ressourcen Klagen und Schadensersatzansprüche locker wegwischen können. Apple hätte auch das nicht vermocht.
Gruß
enrico65
 
Ich verstehe das rumgehacke auf MS auch nicht wirklich.
Wenn, dann müsste man das den Herstellern ankreiden, denn die haben die Wahl.
Aber der Großteil der Kundschaft möchte halt ein Rechner mit MS-Bestriebssystem. Wer es nicht will, braucht es ja nicht kaufen.

Aber nun zu sagen "MS ist schuld" - hmm...das ist mir zu einfach. Soll(t)en wir doch froh sein, dass die Ihre OEM-Lizenzen so günstig abgeben.
Und einen Rechner mit MS-OS kaufen, wohlwissend, was dahinter steckt und dann sich wegen EULA-Kleinigkeiten beschweren - das sehe ich auch nicht grad als "feinen Zug" an.

Im Grunde muss es jeder für sich entscheiden, aber nur weil der Kunde König ist, muss man es nicht gnadenlos übertreiben oder gar diesen Bonus ausspielen.

Mit seiner Meinung grüßt

Head
 
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