Linux KDE: Mausknöpfe und Knöpfe für Touchpad/Trackpoint T480s unterschiedlich behandlen

[rennradler]

Hallo Leute,
ein Problem ärgert mich schon lange - da ich aber nicht gerne an den Voreinstellungen schraube (die sind i.d.R. schon sinnvoll), habe ich es bisher sein lassen.

Ich nutze die Maus links, obwohl ich Rechtshänder bin. Grund: ich hatte mal rechts einen Mausarm und mußte mich umgewöhnen. Demgemäß habe ich in KDE bei Maus linkshändige Bedienung eingestellt. Soweit so gut.

Leider gilt diese Einstellung auch für die Knöpfe oberhalb des Touchpads. Für diese hätte ich aber gern die normale Rechtshänder-Bedienung, da ich mit der rechten Hand geschickter bin und für den Trackpoint die rechte Hand nehme. Zwar gibt es eine Option für das Touchpad zur linkshändigen Bedienung (die ist bei mir aus), aber das scheint sich nicht auf die Knöpfe zu beziehen. KDE behandelt die anscheinend wie Mausknöpfe.

Kann man die Knöpfe irgendwie anders als die Mouse-Buttons behandeln? Ich nutze (noch) X11, falls das relevant ist.

 

[hikaru]

Das geht mit xinput. Dort kannst du je Pointer Device eine eigene Button-Map einstellen.
Von meinem T430 (ohne Maus, aber mit Touchpad und Trackpoint):

$ xinput list
⎡ Virtual core pointer                    	id=2	[master pointer  (3)]
⎜   ↳ Virtual core XTEST pointer              	id=4	[slave  pointer  (2)]
⎜   ↳ SynPS/2 Synaptics TouchPad              	id=11	[slave  pointer  (2)]
⎜   ↳ TPPS/2 IBM TrackPoint                   	id=12	[slave  pointer  (2)]
⎣ Virtual core keyboard                   	id=3	[master keyboard (2)]
    ↳ Virtual core XTEST keyboard             	id=5	[slave  keyboard (3)]
    ↳ Power Button                            	id=6	[slave  keyboard (3)]
    ↳ Video Bus                               	id=7	[slave  keyboard (3)]
    ↳ Sleep Button                            	id=8	[slave  keyboard (3)]
    ↳ Integrated Camera: Integrated C         	id=9	[slave  keyboard (3)]
    ↳ AT Translated Set 2 keyboard            	id=10	[slave  keyboard (3)]
    ↳ ThinkPad Extra Buttons                  	id=13	[slave  keyboard (3)]

Nun drehen wir die Reihenfolge der Buttons für den Trackpoint (id=12) um:

$ xinput set-button-map 12 3 2 1

Jetzt klickt meine rechte Trackpointtaste links und die linke Taste rechts, während die Touchpadtasten ihre gewohnte Belegung behalten.
Wenn du die ID entsprechend anpasst, sollte das mit deiner USB-Maus genauso funktionieren.

 

[rennradler]

Jetzt funktioniert alles wie gewünscht.

Hab mal Wayland probiert und da kann man die Knöpfe für alle Eingabegeräte separat konfigurieren. Nur ist Wayland mit KDE unbenutzbar. Das ist nach wie vor total instabil.

 

[Ambrosius]

Nur ist Wayland mit KDE unbenutzbar. Das ist nach wie vor total instabil.

Wirklich schade, das wollte ich gerne als Nächstes mal angehen.

 

[rennradler]

Da gibt es nicht viel anzugehen. Wayland installieren und dann im Session-Manager beim Login auswählen. Vielleicht läuft es bei Dir besser. Auf meinem PC habe ich Nvidia, da dauert es ein paar Minuten bis KDE abstürzt, hier auf dem Thinkpad mit Intel-Grafik kracht es "nur" alle paar Stunden. Dabei nutze ich keine speziellen Anwendungen.

Ich hoffe, daß irgend wann Wayland mit KDE stabil funktioniert, den X11 ist einfach überholt. Die Architektur geht ja bis in die 70er Jahre zurück und keiner der ursprünglichen Xf86-Entwickler ist noch aktiv.

 

[zwieblum]

Ich bin auch gegen Elektromotoren, die so was von 1918!

 

[rennradler]

1918? Den Witz verstehe ich nicht.

 

[Ambrosius]

Soll heissen, 100+ Jahre alte Technik muss nicht gleich immer überholt sein. Finde ich zwar auch, aber speziell auf X11 denke ich dass da Sicherheitsaspekte im Vordergrund stehen und deswegen die Architektur in Wirklichkeit wie ein löchriger Käse daherkommt. X hat inzwischen mehr Patches als Originalcode

 

[rennradler]

Nunja, der Elektromotor wurde aber schon vor fast 200 Jahren erfunden - 1918 war der ja fast schon ausentwickelt. Bei mir um die Ecke ist ein Wasserkraftwerk mit Siemens-Schuckert-Generatoren aus der Kaiserzeit.

Nicht nur das. Als X11 designed wurde, hatte man einen dummen Framebuffer vor Augen - mehr boten die X-Terminals seinerzeit nicht . Die ganzen Sachen mit OpenGL & Co wurden erst hinterher angeflanscht. Der Code scheint inzwischen so undurchschaubar zu sein, daß keiner mehr wirklich durchblickt und ein Redesign notwendig wurde.