KDE 4.8 - eure Meinung

Der_Haase

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Hi,

nachdem KDE 4.8 ja seit einer Weile schon stable ist, wollte ich mal erfragen wer's schon hat, und wie eure Meinung dazu so ist.

Ich habe mir vorgestern Nacht mal ein Update von 4.7 auf 4.8 (unter openSUSE 12.1) gegönnt, und muss sagen ich bin hin und hergerissen...
Zuerst merkt man mal keine riesigen Unterschiede:
Es bootet ungefähr gleichschnell, und sieht auf den ersten Blick auch gleich aus.
Ich finde aber im laufenden Betrieb macht es einen wenig flotteren Eindruck, allerdings Stromsparmäßig hat sich nichts getan.
Der neue Dolphin 2 Filemanager sieht auch nur im Detail anders aus, und hat ein paar grafische Effekte bekommen... also auch nicht die Welt.

Dafür scheint die KDE PIM-Suite immer besser zu werden:
Zumindest bis jetzt (nach mehreren Neustarts) hat sich mein via calDAV bezogener google calendar nicht verabschiedet, und wird auch immer angezeigt (ein Problem das zumindest unter 4.7 noch häufig auftritt, und man den hierfür den akonadi-server jedes mal neustarten muss).
Auf der anderen Seite jedoch, sorgt Strigi / Nepomuk (oder wie auch immer der Search-Agent genau heißt) bei mir für Probleme, im Sinne von er krallt sich (auch im Akku-Betrieb) alle 20-30 sec mal schnell 100% CPU-Last und treibt somit meinen Stromverbrauch in die Höhe.
Desweiteren wurde der task-switcher (alt+tab) umgebaut, und man sieht nicht mehr alle Fenster durch die man durchschalten kann, sondern nur noch 3 Stück (sehr unübersichtlich).
Und unter openSUSE sorgt ein Problem mit einer library dazu, dass die lyrics (und ähnliche) skripte unter Amarok nicht mehr funktionieren.

Das größte Ärgerniss für mich aber ist:
Man hat die klassischen Energy-Profile abgeschafft:
Man kann nun nur noch jeweils ein Profil für "Angeschlossen ans Netzteil" , "Batterie" und "niedriger Batteriestand" definieren.
Wer mehr Profile braucht, darf das in Zukunft über die "Aktivitäten" regeln.
Somit wird man nun entgültig dazu "gezwungen" die Aktivitäten-Funktion zu nutzen, was ich als relativ ärgerlich empfinde.

Da ich auf einige verschiede Energy-Profile angewiesen bin, musste ich mich jetzt also auch mit den Aktivitäten beschäftigen, und muss sagen: die Idee ist gut, aber solange das so unausgereift ist, finde ich es wirklich ärgerlich das den usern so aufzuzwingen:
Aktivitäten sollen weitere Desktops darstellen, so dass ich für jede meiner Arbeiten die ich am Notebook / PC mache gleich ein passendes Profil erstellen kann...
Doch bis jetzt ist es nicht möglich, automatisch mit einer Aktivität ein Stapel Programme und Skripte automatisch zu starten, die Anzahl der Virtuellen Desktops lässt sich nicht getrennt für jede Aktivität einstellen, ich kann keine anderen Fensterleisten definieren usw...
Bis jetzt ist das nichts anderes wie weitere Virtuelle Desktops die auch noch unkomfortabel zu bedienen sind (auch wenn die KDE Entwickler das natürlich ganz anderst sehen, und von einer Revolution in der Arbeitsweise sprechen...).
In meinen Augen würde das ganze Sinn machen, wenn Sie die von mir oben vermissten Features einsetzen würden (was wohl auch Teilweise geplant ist) dies hätte z.B. nette Vorteile wenn ich eine Dockingstation nutze:
Notebook in die Dock, Aktivität wechseln. Via skript stellt xrandr sofort die externen Monitore ein, ich bekomme eine andere Fensterleiste (bei einem 22" Monitor brauche ich z.B anders wie bei 12" keine Leiste die sich ausblendet), und ich kann gleich meinen Email client starten lassen usw...
Natürlich ist es verständlich das diese Features Stück für Stück implementiert werden, nur finde ich dass man dann, solange noch nicht alles funktioniert, den Nutzer nicht dazu zwingen sollte die Features so unfertig wie sie sind zu nutzen (was sie ja jetzt tun).
Für mich bedeutet die das ich nun jedes mal wenn ich zum lernen in die Bibliothek gehe, ich erstmal die Aktivität wechseln muss (weil ich hier ein anderes Energy-Profil verwende) und dann mühsam von Hand alle schon laufenden Anwendungen rüberschieben muss um weiter zu Arbeiten... Zeitintensiv und ärgerlich.

So.... mein Frust ist von der Seele geredet, jetzt bin ich mal gespannt was ihr über das neue KDE so zu Berichten habt ;)

mfg
Der_Haase
 
Zuletzt bearbeitet:
hahaha,
genau so geht es mir auch.
Viele neue und auch gute Ideen vorgeschlagen, allerdings gleichzeitig sichergestellt, das diese sofort verpflichtend werden, bevor das Gesamtkonzept im Code integriert und getestet wurde.
Vollkommen richtig dargestellt, der PM: Sicherlich hält das Konzept Aktivities einige interessante Ansätze bereit, aber das über den PM in den individuellen Arbeitsablauf zu prügeln is nich schön.
Nun, diese Methode is hinreichend durch KDEPIM bekannt. Pre-Beta in den Markt drücken indem der support für die Vorgängerversion upstream eingestellt wird. (Nein, ich find KDEPIM in 4.8 immer noch nicht produktiv einsetzbar, v.a. bei etwas interessanteren Konfigurationen mit kolab etc.)
 
Also als Wechsler finde ich KDE 4.8 eigentlich ganz gut, so gut dass ich es sogar standardmäßig gerade einsetze. Erstaunt war ich vom niedrigen Stromverbrauch, ich hatte eigentlich erwartet wesentlich mehr Strom zu brauchen als wie mit Awesome oder Gnome 3, dies ist nicht der Fall.
Ansonsten (ich war ja bisher totaler KDE Gegner) empfinde ich den KDE Desktop als bestes Gesamtpaket von allen Desktops aktuell, auch wenn ich natürlich erst mal entrümpeln musste und keine PIM Software von KDE nutze, sondern weiterhin Thunderbird und co.
Was dann aber wieder schade ist, sind so Sachen wie das Kalenderwidget, dass nicht auf die Akonadiressourcen zugreift. (oder geht das irgendwie?)
Somit sehe ich dort meine Google Calender Termine nicht, obwohl sie natürlich in Akonadi eingebunden sind (und in anderen Anwendungen angezeigt werden). (Edit: Wobei das wohl gehen sollte, ...)*
Was auch etwas nervt, ist die anfängliche Indizierung von Nepomuk, bis mal alles indiziert ist.

@Der_Haase: Ich nutze für Google Kalender/Kontakte ein anderes Plugin für Akonadi: "akonadi-googledata". Das klappt eigentlich ganz gut.
Ein hochschnellen der CPU Last alle 20-30 Sekunden habe ich zwar nicht, finde es aber auch nicht so schlimm, das sollte sich kaum auf die Laufzeit auswirken. (Auch wenn es unschön ist, das ist klar.)

Mal sehen, was sich im Alltag so für Problemchen auftun, die kleinen Sachen kommen ja erst mit der Zeit meist (und Anfangs ist man immer begeistert.). Bisher muss ich aber sagen :thumbup: für KDE 4.8.

*= Nachtrag: Das geht nur wenn man es via ICS einbindet. Dann kann man zwar nichts in den Kalender eintragen, aber das hab ich ja eh nicht vor, es soll ja nur im Widget angezeigt werden (dafür gehen auch mehrere Kalender, was beim googledata Provider nicht ging). Damit ist bei mir akonadi-googledata überflüssig. Auf die Idee kam ich bisher gar nicht, weil KDE die ICS ressource immer als "lokale Datei" bezeichnet, dass man da auch einen Serverlink reinpacken kann, der dann regelmäßig synchronisiert wird, hab ich nur durch Zufall bzw. durch den Post von Der_Haase entdeckt..-
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rieper:
Hmm also zumindest für meine Anwendungen muss ich sagen ist die neue KDE PIM wirklich zufrieden stellend. Ich verwende google exchange (Email und Kalender) und das funktioniert mittlerweile echt gut. Das einzige was mich nun stört ist, dass man keine RSS-Feeds mehr auf den Übersichts-Startseite legen kann...

@Evilandi666:
Also mein via calDAV eingebundener google calendar wird in dem Kalender-Widget (wenn du das meinst was erscheint wenn man auf die Uhr klickt) angezeigt. Interessanterweise nur bei einer meiner 2 Uhren (habe 2 zwecks verschiedener Zeitzonen)... bei der anderen werden Deutsche Feiertage angezeigt.
Lustig: ich habe weder das eine (google calendar), noch das andere (feiertage) irgendwie konfiguriert oder so eingestellt...das war einfach so da :D.
Und schau dir Akonadi echt mal genauer an, wie du ja schon gemerkt hast, das ist ein recht mächtiges und praktisches tool, weil halt dann alles über eine quelle läuft.
Und der wird eben auch von version zu version stabiler und zuverlässiger.
Am besten lässt der sich über die "Akonadi-Console" verwalten ... einfach im terminal via:
Code:
akonadiconsole
mal reinschauen ;-).

Und ich bin natürlich auch nach wie vor KDE Fan ;-) keine Frage.
Leider ist das schon seit jeher KDE Prinzip das gute Ideen sofort umgesetzt werden und halb-fertig implementiert werden..

Aber man muss natürlich auch mal sagen, das hier super Arbeit von ein paar freiwiligen geleistet wird. Also die Kritik nicht falsch verstehen :) ich würdige das sehr was das KDE Team da immer wieder abliefert.

Ps.:
Es gab gestern bei mir nochmal n großes update von KDE... die skripte in Amarok scheinen wieder zu funktionieren....
 
Die PIM Suite wird immer ekelhafter (sorry). Alleine die Tatsache, dass ich keine "unglaubwürdigen Zertifikate" (eigener Mailserver mit selbst signiertem Cert) mehr akzeptieren kann, und somit jedes mal beim Mailabruf die Meldung bekomme "blabla unglaubwürdiges Zertifikat .. blabla ... trotzdem fortfahren" ist schon nervig.

Durch einen händischen copy von cacert.pem lösbar, aber nicht wirklich ein Fix - eher ein dirty hack.
Ansonsten scheint es ja langsam stabil zu werden :D


Ich bleibe bei Kontact 3.x Enterprise (in KDE4 eingepfriemelt)
 
Na das kling ja mal interessant.
Diese verdammten KDE entwickler ADS Kinder mal wieder.
"Ok, nun lasst uns mal an Kontact weiterarbeite… OH EIN SCHMETTERLING!!!! … äh, was wo? Egal. Machmer mal den Energiemanager kaputt!"

Ich glaub ich bleib bei meinem uralt Fedora mit Uralt KDE. Da haben sich die Macken des Systems mittlerweile meinen Macken angepasst, und anderstrum.

Warum meinen Grade eigentlich so gut wie alle das Rad neu erfinden zu müssen? Anstatts isch darauf zu konzentrieren ein stabiles, nutzbares, konsistentes "Produkt" zu entwickeln wir alle nas lang irgendwas total übern haufen geworfen. KDE ist zum Glück noch nicht auf den "He Leute, wisst ihr was absolut geil währe? Ne touch UI auf nem nontouch Gerät!!" trichter gekommen, aber ich befürchte die fangen das auch bald noch an (Erste schritte gibts ja schon).

vert
 
Na das kling ja mal interessant.
Diese verdammten KDE entwickler ADS Kinder mal wieder.
"Ok, nun lasst uns mal an Kontact weiterarbeite… OH EIN SCHMETTERLING!!!! … äh, was wo? Egal. Machmer mal den Energiemanager kaputt!"

Ich glaub ich bleib bei meinem uralt Fedora mit Uralt KDE. Da haben sich die Macken des Systems mittlerweile meinen Macken angepasst, und anderstrum.

Warum meinen Grade eigentlich so gut wie alle das Rad neu erfinden zu müssen? Anstatts isch darauf zu konzentrieren ein stabiles, nutzbares, konsistentes "Produkt" zu entwickeln wir alle nas lang irgendwas total übern haufen geworfen. KDE ist zum Glück noch nicht auf den "He Leute, wisst ihr was absolut geil währe? Ne touch UI auf nem nontouch Gerät!!" trichter gekommen, aber ich befürchte die fangen das auch bald noch an (Erste schritte gibts ja schon).

vert

Hehe :D Ich kann nur empfehlen: Kontact 3 Enterprise in KDE4 reinpfriemeln - das geht mit ein paar Hacks und ist absolut nutzbar.
Ich muss mal sehen, ob ich nicht ein Tutorial dazu schreiben kann.
 
Ich benutze die KDE PIM Apps gar nicht (okay, das Kalender Widget schon) ... immer noch auf Thunderbird "hängen" geblieben.

Aber bisher bin ich immer noch KDE Fan .. vieles funktioniert echt gut & an vieles wurde gedacht. Mal sehen wie lange diese Phase anhält!
 
An sich ist die PIM Suite echt geil - wenn mal das Teil ordentlich überholt worden ist.

In der Arbeit bespielsweise habe ich eine knappe 800kb große Sieve Datei.
Die filtert brav meinen Posteingang in 428 Ordner (verschachtelte Unterordner!). Bei einem Mailaufkommen von ca. 30k-40k Mails
am Tag akzeptabler als Clientseitige Filterung (das tägliche Brot eines SysAdmins eben)

Jetzt scheinen sich hier Thunderbird und KMail krass zu unterscheiden.

Thunderbird: Ich bekomme binnen Sekunden eine Benachrichtigung, in welchem Ordner ne neu Mail kommt.
Kontact: Muss erstmal Ordner für Ordner durchgehen, was bei meiner Anzahl von Ordnern ca. 5-10 Minuten dauert... *schnarch*

Daher in der Arbeit auch Thunderbird.
 
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