Kann ein eventueller Fehler auf dem MB/in der Ladeelektronik einen Akku schrotten?

ahoellrigl

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Ich suche gerade im Marktplatz nach einem Akku für ein SL510, das längere Zeit ungenutzt herumgestanden war. Das hatte ich zuerst nur kurz an ein Ladegerät gehängt und eingeschaltet, da leuchtete die Akku-LED grün. Ich konnte dann auch kurzfristig das Stromkabel herausziehen, ohne dass das Gerät ausging. Musste es dann aber doch erst einmal wieder beiseite packen (ohne eingestecktes Netzteil), und als ich mir am nächsten Tag das Ganze weiter anschauen wollte, blinkte die Akku-LED nur noch orange. Auch nach ein paar Minuten am Netzstrom ging das Gerät dann direkt aus, als ich testweise einmal das Stromkabel gezogen hatte.

Jetzt gehe ich erst einmal davon aus, dass da der Akku defekt geworden ist (deshalb meine Suchanfrage), aber beim nochmaligen Reflektieren der Abläufe bin ich mir dann ein bisschen unsicher geworden. Kann es auch sein, dass das Problem nicht der Akku, sondern ein Defekt auf dem MB/in der Ladeelektronik ist? Und könnte bei so einem Defekt dann ein funktionierender Akku geschrottet werden, wenn man ihn einsteckt und zu laden versucht?

Ich habe hier vor Ort leihweise einen Akku Typ 70+ organisieren können, zögere aber ein wenig, den einfach so einzustecken. Wäre ja schade, wenn der danach nicht mehr funktioniert. Hat jemand Ideen oder Hinweise, wie ich da vorgehen könnte? Wobei ich in Sachen Elektrik/Elektronik eher ahnungslos bin, ich könnte vielleicht irgendwo ein Multimeter auftun, wüsste aber nicht wirklich, wie ich dann damit umgehen müsste.
 
OK, das passt zu der weiteren Beobachtung, dass die Akku-LED erstmal kurz grün leuchtet, wenn ich im Netzbetrieb den Akku einschiebe, dann aber direkt wieder orange zu blinken anfängt. Dann werde ich es nachher wohl mal mit dem 70+ probieren.
 
Es kommt auch auf die Blinkfequenz an:
ca. 1x alle 2 Sek: Akku wird geladen
ca. 2x/sek: Akku im Akkuhimmel
 
Häng den Rechner mit Akku mal mindestens 24 Stunden ans Netz - manchmal erholen sich totgeglaubte Akkus dann wieder...
 
Und könnte bei so einem Defekt dann ein funktionierender Akku geschrottet werden, wenn man ihn einsteckt und zu laden versucht?
Sollte bei den Smart Batteries die seit mitte 2000er drin sind eigentlich nicht möglich sein, da sitzen komplette Schutzschaltungen im Akku. Egal was das Notebook macht, solange es nicht irgendwie 50+V drauf kriegt, sollte den Akku nicht kaputt kriegen. Betonung auf sollte, die konkrete Umsetzung kann immer komisch sein... ^^

Wenn der Akku aber tiefentladen ist, kanns sein, dass die Schutzschaltungen irreversibel dicht machen, da tiefentladene Zellen beim Wiederaufladen ein Brandrisiko darstellen.

Häng den Rechner mit Akku mal mindestens 24 Stunden ans Netz - manchmal erholen sich totgeglaubte Akkus dann wieder...
Das. Ich habe 2021 einen 72 Wh Akku für mein T450s gekauft, 0%, 0 Zyklen. Nicht geladen. Nach ~8h am Netz hat er dann spontan angefangen zu laden. Nach einem Akku-Kalibrationszyklus hatte er 71.5 Wh effektive Kapazität, also nichtmal gelitten unter der Tiefentladung.
 
Beim 70+ blieb anfangs die Ladestandsanzeige so etwa 10-15 Minuten lang bei 0%, dann fing er an zu laden bis auf 100%. :) HWINFO meint, der Akku hätte einen wear level von 24%, das scheint mir leicht optimistisch, aber das SL510 ist da auf jeden Fall im Akkubetrieb gelaufen. Das BIOS-Update hat dann auch funktioniert. Mit Vantage funktioniert das Auslesen der Akkuparameter leider nicht, das Problem ist da der PowerManager. Aber ich hatte sowieso vor, das SL510 noch mal komplett neu aufzusetzen, vielleicht klappt das dann auch.

Danach habe ich noch mal den 25+ eingesteckt, und da leuchtet jetzt die Akku-LED auf einmal konstant grün, stattt schnell orange zu blinken. HWINFO gibt tatsächlich Daten zum Akku aus, u.a. einen wear level von 86%. Leider definitiv zu optimistisch, denn geladen wurde da wohl nichts. Zieht man den Netzstecker, geht das SL510 sofort aus. Über Nacht im Arbeitszimmer mag ich den jetzt nicht so gern am Strom lassen, mal sehen, vielleicht finde ich ja noch einen geeigneten Platz für das Experiment.

Fazit: Die im ersten Beitrag beschriebenen Befürchtungen haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Das SL510 ist nicht defekt und der 70+Akku ist auch intakt (geblieben). Der 25+Akku ist wahrscheinlich hinüber, aber da hätte ich sogar schon Ersatz in Aussicht. Alles gut so weit. Und danke für die Hinweise und Tipps.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Power Management Driver hatte ich schon entsprechend installiert. Das System war ursprünglich ein Windows 7 (Home Premium), welches dann ein Upgrade auf Windows 10 bekommen hatte. Und später wurde offensichtlich irgendwann mal das von mir installierte alte Vantage Enterprise durch die Consumer-Version aus dem Store ersetzt. Die kommt aber wohl nicht mit so alten Geräten wie dem SL510 zurecht. Das habe ich dann nicht weiterverfolgt, weil ich das SL510 wie gesagt sowieso komplett neu aufsetzen will (und dann plane, es hier im Marktplatz anzubieten).

Was stattdessen noch läuft, ist der Power Manager. Da war mir jetzt wieder eingefallen, dass man für den zur Installation in der setup.ini den AppName ändern und das Setup-Programm im Kompatibilitätsmodus für Windows 7 starten musste. Im Power Manager sieht man dann für den 25+Akku dieselben Informationen, wie sie auch von HWINFO ausgegeben wurden, also auch den Verschleißgrad von 86% (6,55 Wh Kapazität von 47,52 Wh). Und zusätzlich folgende Fehlermeldung: Am Akku ist aufgrund von normalem Gebrauch ein Fehler aufgetreten. Der Akku kann nicht aufgeladen werden. Tauschen Sie den Akku aus.

Ich schätze mal, da ergeben weitere Rettungsbemühungen nicht viel Sinn, wenn man günstigen Ersatz bekommen kann...
 
Beim Lenovo Power Management Driver musst Du immer aufpassen, dass dieser nicht durch einen neueren von Windows Update überschrieben wird. Das passiert gerne heimlich, still und leise.
Laut der oben verlinkten Wiki-Seite wird auch mehr, als nur der alte Power Management Driver benötigt.
 
Ja, stimmt, da gehörte noch das Paket ThinkPad Settings Dependency dazu, das hatte ich natürlich auch installiert. Was ich (bislang) nicht probiert habe, ist, eine ältere Version von Vantage Enterprise zu finden und zu installieren, falls es an der neueren Version aus dem Store liegt, dass da die Akku-Details nicht angezeigt werden. War mir in dem Moment zuviel Aufwand. Immerhin konnten ja HWiNFO und auch der Lenovo Power Manager diese Details anzeigen, was dafür spricht, dass der installierte Treiber wohl grundsätzlich funktioniert wie er soll.

Ob der Registry-Eintrag zum Setzen der Ladeschwellen vorhanden ist, habe ich auch noch nicht überprüft. Mache ich demnächst. Die ließen sich ja auch mit dem Battery Charge Manager verwalten, falls es mit dem aktuellen Vantage nicht funktionieren will.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ergänzt:
  • Die Registry enthält tatsächlich den Zweig \HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Lenovo\PWRMGRV, und wenn man den Battery Charge Manager startet, werden Akkudaten ausgelesen und können auch gesetzt werden. (y)
  • Der Power Management Driver hat die korrekte (alte) Versionsnummer 1.67.12.24. (y)
  • Wo ich schon mal dabei war, habe ich das auf dem Gerät vorhandene Vantage einschließlich System Interface Foundation deinstalliert, aus meinem Archiv eine alte Enterprise-Version von Vantage (mit der hochgesetzten Versionsnummer 20, um ein Update aus dem Store zu verhindern) hervorgekramt und diese versucht zu installiert. Allerdings erfolglos, da sich die Vantage-App dann nicht starten ließ, sondern immer wieder System Interface Foundation nachinstallieren wollte. :( Schlussendlich habe ich dann Vantage komplett mit allen Paketen aus dem System entfernt. So wichtig ist es mir bei dem Gerät dann doch nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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