(sr/AP)
Nach Angaben von "Science News" sind die deutschen Archäologen Miriam Haidle und Jörg Orschiedt der Auffassung, dass die Herxheimer Funde ausschließlich Ergebnis einer rituellen Bestattungspraxis sind. Dass bei den menschlichen Überresten oft Unterkiefer und Schädelbasis fehlten, verweise auf ein besonderes Begräbnisritual und habe nichts mit Kannibalismus zu tun.
Die zertrümmerten Knochen wurden nach Angaben der Archäologen in verschiedenen Gruben verscharrt. Da diese Praxis nur wenige Jahrzehnte andauerte, schließt Boulestin auf eine soziale und politische Krise, die sich in einer Welle der Gewalt entlud. Die These vom Kannibalismus in der steinzeitlichen Pfalz ist unter Wissenschaftlern umstritten.
Allerdings sei auch nicht auszuschließen, dass die Betroffenen aus rein rituellen Gründen getötet und ihre sterblichen Überreste zertrümmert wurden, erklärte Zeeb-Lanz. Ein hieb- und stichfester Beweis für eine der beiden Thesen lasse sich nicht führen. Der französische Archäologe Bruno Boulestin vermutet nach Angaben von "Science News", dass es sich bei den geopferten Menschen um Sklaven, Kriegsgefangene und andere Unfreie handelte.
Zertrümmerte Knochen wurden verscharrt
Die Wissenschaftler entdeckten die 7000 Jahre alten sterblichen Überreste bei Herxheim, berichteten die Fachzeitschriften "Antiquity" und "Science News". Wie die rheinland-pfälzische Archäologin Andrea Zeeb-Lanz sagte, deuten Schnittspuren darauf hin, dass die Opfer vor etwa 7000 Jahren nach ihrer Tötung wie Schlachtvieh zerlegt wurden. Das Fleisch sei sorgfältig von den Knochen entfernt, die Knochen anschließend zertrümmert worden, um das Mark zu entnehmen. Zeeb-Lanz geht von einer hochkomplexen Zeremonie aus, bei der Kannibalismus eine Rolle gespielt haben könnte.
© dpa
Archäologen werten Spuren in einem 7000 Jahre alten Grab im pfälzischen Herxheim als Zeichen von Massenkannibalismus
Archäologen haben in der Pfalz verstümmelte Überreste von Hunderten Menschen aus der Jungsteinzeit entdeckt. Möglicherweise wurden die Betroffenen rituell geopfert und dann aufgegessen.
Nach Angaben von "Science News" sind die deutschen Archäologen Miriam Haidle und Jörg Orschiedt der Auffassung, dass die Herxheimer Funde ausschließlich Ergebnis einer rituellen Bestattungspraxis sind. Dass bei den menschlichen Überresten oft Unterkiefer und Schädelbasis fehlten, verweise auf ein besonderes Begräbnisritual und habe nichts mit Kannibalismus zu tun.
Die zertrümmerten Knochen wurden nach Angaben der Archäologen in verschiedenen Gruben verscharrt. Da diese Praxis nur wenige Jahrzehnte andauerte, schließt Boulestin auf eine soziale und politische Krise, die sich in einer Welle der Gewalt entlud. Die These vom Kannibalismus in der steinzeitlichen Pfalz ist unter Wissenschaftlern umstritten.
Allerdings sei auch nicht auszuschließen, dass die Betroffenen aus rein rituellen Gründen getötet und ihre sterblichen Überreste zertrümmert wurden, erklärte Zeeb-Lanz. Ein hieb- und stichfester Beweis für eine der beiden Thesen lasse sich nicht führen. Der französische Archäologe Bruno Boulestin vermutet nach Angaben von "Science News", dass es sich bei den geopferten Menschen um Sklaven, Kriegsgefangene und andere Unfreie handelte.
Zertrümmerte Knochen wurden verscharrt
Die Wissenschaftler entdeckten die 7000 Jahre alten sterblichen Überreste bei Herxheim, berichteten die Fachzeitschriften "Antiquity" und "Science News". Wie die rheinland-pfälzische Archäologin Andrea Zeeb-Lanz sagte, deuten Schnittspuren darauf hin, dass die Opfer vor etwa 7000 Jahren nach ihrer Tötung wie Schlachtvieh zerlegt wurden. Das Fleisch sei sorgfältig von den Knochen entfernt, die Knochen anschließend zertrümmert worden, um das Mark zu entnehmen. Zeeb-Lanz geht von einer hochkomplexen Zeremonie aus, bei der Kannibalismus eine Rolle gespielt haben könnte.
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Archäologen werten Spuren in einem 7000 Jahre alten Grab im pfälzischen Herxheim als Zeichen von Massenkannibalismus
Archäologen haben in der Pfalz verstümmelte Überreste von Hunderten Menschen aus der Jungsteinzeit entdeckt. Möglicherweise wurden die Betroffenen rituell geopfert und dann aufgegessen.