Im freien Fall – Massenmedien erleiden Auflagenverluste

kybero

Member
Themenstarter
Registriert
14 Dez. 2011
Beiträge
527
Der Artikel verrät dass sich immer mehr Leute des Internets als Informationsquelle bedienen und mutmaßt dass das Internet eine faktentreuere Berichterstattung als die Systempresse bietet. (was meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht auch zutrifft) http://denkbonus.wordpress.com/2012/04/17/im-freien-fall-massenmedien-erleiden-auflagenverluste/

Politische Konsequenz wäre wohl, durch eine Abnahme der sogenannten Qualitätsmedien (größere Tages-,Wochen-, Monats-Blätter/magazine) eine Verringerung der Reichweite des politischen Establishments. Ich glaube kaum das Regierung und Parteien in einer überzeugenden Art und Weise in der Lage sein werden die Netze zur politischen Partizipation und Bildung zu nutzen. Im Gegenteil gewisse Establishments scheinen eher unfähig im resonanzfähigen und konstruktiven Umgang mit den neuen Medien und setzen statt dessen eher auf Begrenzung und Kontrolle der Netze.

Herr Prof. Kruse bennent hier richtig einen stärkeren Bürger (durch seine neuen Möglichkeiten), die bisherigen Massenmedien und deren Funktion zur Selbstreflektion der Gesellschaft verlieren so an Einfluss.
Es geht um eine grundsätzliche Änderung der Haltung gegenüber Macht, das Internet ist ein nicht-lineares System (hohe Dynamik), sind wir reif für die Eigendynamik der Netze, sind wir bereit Menschen zu involvieren ohne zu wissen was konkret dabei herrauskommt? Die Netze erzeugen an sich keine intelligenten Lösungen, sind aber gutes Abbild für Gesellschaft. Wenn die klassischen Medien sich frühzeitig und empathisch mit den Netzen beschäftigen, können sie entsprechende Strömungen und Themen aufgreifen (Resonanzmuster erkennen). Die Redaktionelle Arbeit sollte sich der Dynamik der Netze widmen um zu verstehen wo die Reise hingeht. Wir können aus den Netzen mittels semantischer Auswertung und Datamining konkrete gesellschaftliche Entwicklungen ablesen, was sehr nützlich sein kann, aber dabei entsteht ein gewaltiges Datenschutzproblem. Wir bekommen gerade eine repolitisierung der Gesellschaft - bezogen auf die Selbstwahrnehmung der Gesellschaft, das Netz liefert ein Versprechen auf Beteiligung, wenn diese Beteiligung dann aber nicht stattfindet, wenn die Netze nicht die kollektive Intelligenz nutzen (bsp. Opendata, E-demokratie), dann findet Frust bei den Bürgern statt, keine Politik sondern Politikerverdrossenheit. http://www.youtube.com/watch?v=_YTBmkoWpoY


Ich stelle die Zusammenfassung auf Grund des intellektuellen, wissenschaftlichen Niveaus des Forums und mit Hoffnung auf interessante Kommentare und gegenseitiger Anregung hier ins Forum.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
nicht zu vergessen, das Internet ist schneller - merke das besonders bei unserer kleinen Lokalzeitung
 
Im Gegenteil gewisse Establishments scheinen eher unfähig im resonanzfähigen und konstruktiven Umgang mit den neuen Medien und setzen statt dessen eher auf Begrenzung und Kontrolle der Netze.
Mit der "Etablierung" mancher Politiker wäre es schlagartig vorbei, wenn es zu einem resonanzfähigen Umgang kommen würde. Das wissen die natürlich und empfinden das www. als einen ungemütlichen Raum, es sei denn, sie können irgendwelchen Schwachsinn twittern oder facebooken.

Wenn ich mal meine Eltern besuche, bin ich erstaunt, dass deren Tageszeitung (Marktführer in SH!) zur Hauptsache aus Agenturmeldungen besteht. Eine TZ habe ich seit Jahren nicht mehr abonniert.
 
Selbst der Spiegel online ist eine reine Boulevardseite mit schlecht recherchierten Berichten geworden, eine Schande für das Blatt. Augstein würde sich im Grabe umdrehen, Stefan Aust schüttelt sicher nur noch den Kopf. Hauptsache klicks auf die Werbung generieren, egal wie. Nur blöd, dass kaum einer die Werbung sieht (Adblock lässt grüßen).

Aber die Resonanz im Internet? Da kann ich gerne drauf verzichten. Die meisten Forumsbeiträge bei Spiegel und Bild online sind verzichtbar. Anonym lässt es sich gut austoben, habe ich dort immer das Gefühl.

Zum Thema: echte redaktionelle Beiträge kosten Geld (Mitarbeiter), welches schlichtweg nicht mehr da ist.

Entsprechend nichtssagend und beliebig sind die meisten Lokalblätter geworden, so dass der Anreiz, sie zu kaufen, entfällt -> noch weniger Umsatz, noch schlechter, kauft keiner mehr.

Ein altes Lokalblatt in meiner Region wird zum 30.06.12 eingestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bleibe bei meiner Tageszeitung. Das Internet ist für aktuelle Infos (Schlagzeilen) ok, aber auf das raschelnde Papier, das man überall hin mitnehmen kann, möchte ich nicht verzichten.

Die Agentur-Artikel im Internet sind eh 1:1 kopiert und die wirklich interessanten Artikel sind kostenpflichtig.

Nachteil der Tageszeitung:
Rechtschreibfehler zuhauf und einige Artikel sind am Ende angeschnitten. Das ist die Folge der wegrationalisierten Lektorenstellen in den späten 80ern.
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben