HOWTO: Hintergrundbeleuchtung (CCFL) austauschen (primär T23 SXGA, aber auch für viele andere)
Hallo liebe Leutchen.
Nach einigen Anfragen wollte ich meine HOWTO-PN jetzt mal der Allgemeinheit hier zur Verfügung stellen. Evtl. kann sie mal einer auf sticky setzen, da brauchen die Leute net die Boardsuche belasten.
Ich hab ziemlich lang an der PN geschrieben und hab irgendwie keine Lust die jetzt noch umzuschreiben, deswegen ist auch die persönliche Anrede weiterhin enthalten. Leider enthält Sie auch keine Bilder, da ich beim Zusammenbau schon damit zu tun hatte, nix kaputt zu machen anstatt noch Fotos zu machen. Allerdings hat einer mal dasselbe bei nem 600er gemacht und dies bebildert. Allerdings dienen die Bilder nur zur ungefähren Orientierung. Der Aufbau des T23-Displays weicht stark von dem des 600er ab!!
Man kann das TuT sicher auch für neuere Thinkpads (T3x, T4x) als Referenz nehmen, da ich aber keines dieser Geräte besitze, konnte ich dies auch nicht nachprüfen.
Grüße,
Tupo
Hallo liebe Leutchen.
Nach einigen Anfragen wollte ich meine HOWTO-PN jetzt mal der Allgemeinheit hier zur Verfügung stellen. Evtl. kann sie mal einer auf sticky setzen, da brauchen die Leute net die Boardsuche belasten.
Ich hab ziemlich lang an der PN geschrieben und hab irgendwie keine Lust die jetzt noch umzuschreiben, deswegen ist auch die persönliche Anrede weiterhin enthalten. Leider enthält Sie auch keine Bilder, da ich beim Zusammenbau schon damit zu tun hatte, nix kaputt zu machen anstatt noch Fotos zu machen. Allerdings hat einer mal dasselbe bei nem 600er gemacht und dies bebildert. Allerdings dienen die Bilder nur zur ungefähren Orientierung. Der Aufbau des T23-Displays weicht stark von dem des 600er ab!!
Man kann das TuT sicher auch für neuere Thinkpads (T3x, T4x) als Referenz nehmen, da ich aber keines dieser Geräte besitze, konnte ich dies auch nicht nachprüfen.
Bei weiteren Fragen einfach melden.Also: Was man zur Reparatur haben sollte:
Alles beschriebene bezieht sich auf das SXGA von Hitachi. Das LG SXGA kann zwar ähnlich aufgebaut sein, das müsste man da aber selbst herausfinden.
- alle Arten und Größen von Schraubendrehern
- ein paar Zangen
- einen möglichst staubfreien Raum
- einen Zirkel oder irgendwas ähnlich spitzes
- nen Patex-/UHU-Klebstift (ja, der ganz normale zum Kleben von Papier reicht aus)
- eine plane Unterlage, welche auch fürs Löten geeignet ist (hatte mal 2 DVD-Laufwerke zur Ersatzteilgewinnung zerlegt, die Unterseiten der Gehäuse sind wirklich ideal dafür geeignet!)
- Lötkolben mit max. P=25W (Ich hatte nen 15W dafür genommen)
- bisschen Löterfahrung
- eine plane Unterlage zum Zerlegen des Laptops
- Lüftpolsterfolie / Rückseite eines Mauspads als Unterlage zum Zerlegen des TFT und als Unterlage für die neue CCFL beim Löten
- OP-Handschuhe für die Arbeit am TFT (am besten welche ohne Talkumpuder, geht aber auch mit...)
- kleine Beutelchen für Schrauben + Kleinteile
- viel Platz / Zusatztisch zur Ablage der Notebookteile
- knappe 5h Freizeit, Geduld
- IBM Thinkpad Hardware Maintenance Manual (fürs T23 HIER)
Ich gebe keine Garantie auf geschrottete Teile. Allerdings ist die Reparatur auch für nen Neuling sehr wohl möglich (Ich hatte z.B. auch keine Ahnung wo sich die Kathode befindet / wie man den TFT zerlegen muss, ohne ihn zu zerstören!).
Als Röhre hatte ich mir diese herausgesucht:
UPDATE:
Da der Link nicht mehr funktioniert hatte hier der Link zum Shop des Verkäufers. Dort sollten dann von Zeit zu Zeit immer mal "original IBM T23 CCFL" angeboten werden.
//Das soll keine Werbung sein, allerdings trat oft die Frage auf, welche CCFL man denn nehmen sollte! Da das anscheinend der einzige deutsche Anbieter ist, wüsste ich auch nicht wie man das weiterverweisen sollte!
Kostet knapp 25€ inkl. Versand (Lustigerweise kostet dasselbe in den USA nur 8,99$, also 7€....).
Nach einem Tag kam die Röhre auch gut verpackt bei mir an, inkl eines kleinen Anweisungszettels:
Nachdem man sich den Arbeitsplatz zurechtgemacht hat ist die erste Übung:
- Min. Lötabstand vom Glas 1mm
- Max. Wärmeeintragszeit 4s
Notebook nach IBM-Anleitung fachgerecht zerlegen, bis man beim Punkt 2040 angekommen ist (am besten gehst zuerst auf 2040, da steht dann tabellarisch aufgeführt, welche Punkte man erst abarbeiten muss!). Mit dem Zirkel kann man die Plastikabdeckungen der Gehäuseschrauben entfernen. Dabei wird nat. auch die Klebebeschichtung zerstört, dafür ist dann der Klebestift da!
Die Schrauben kommen zur Übersichtlichkeit in die kleinen Beutel. Am besten Alle Schrauben eines Arbeitsschrittes in einen Beutel. Da ist rel. Wichtig, da es zum Schluss sehr viele werden.
Bei 2040 angekommen, werden zuerst die TFT-Gehäuseschrauben gelöst. Ich würde dir empfehlen ersteinmal die inneren Abdeckungen auf beiden Seiten zu lösen, sind darunter 4 Schrauben, kann man die anderen Abdeckungen am Gehäuse lassen, da der TFT eh nur von 4 Schrauben gehalten wird. Je nach Fabrikat sind diese aber unterschiedlich verteilt.
Dann soll man den TFT laut Anleitung einfach herausziehen können, ABER VORSICHT!. Die Illustrationen 1a und 1b wollen einem vermitteln, dass man den Gummiüberzug des USB-Ports auf der Oberseite des Displaydeckels löst. Einfach nach oben Abziehen. Dann von innen den USB-Port vom Gehäuse trennen, in dem man ihn nach oben herauszieht. Dasselbe mit dem links daneben angeordneten Thinklight machen. Die Teile können dann am Kabel rumbaumeln.
An der Unterseite des Displaydeckels das Displaykabel von der Mutter der Gehäuseschraube trennen, das auch in dem man das Kabel einfach abzieht.
Allerdings sollte man nicht die Geduld verlieren oder Gewalt anwenden, da man sonst das Kabel beschädigen kann und man gleich wieder 25€ ausgeben darf.
Nun Display wie gezeigt ausbauen, dabei auf das Kabel achten. TFT mit der Vorderseite auf die Luftpolsterfolie legen und das Displaykabel hinten abziehen (nachdem man das weiße Tape gelöst hat!).
Nach dem das geschehen ist, Handschuhe anziehen und auf geht’s zum lustigen Teil:
Aus einer der unteren Ecken kommt ein zweiadriges rosa-graues Kabel: BINGO! Das im Auge behalten, daran hängt die Kathode.
Aber zuerst: Display auf die Vorderseite legen und das Kupfertape von dem silbernen Metallframe abfriemeln. Man sollte das Tape weder zerstören noch komplett abmachen, es muss nur der Metallrahmen freiliegen, das Tape darf weiterhin an der Rückseite des Displays befestigt sein. Selbiges mit dem Unteren Rand des Schwarzen Tapes machen. Wieder nur den Metallframe freileigen, den Rest des Tapes auf der Rückseite kleben lassen. Außerdem muss ein wenig des Schwarzen Tapes der rechten oberen Ecke entfernt werden, da darunter eine Steckverbindung des Displays sitzt. Diese einfach lösen (mit dem Fingernagel auf das Kabel fahren und den weißen Überzug nach oben schnipsen lassen) und das Kabel entfernen.
Nun mit einem Schlitzschraubendreher die Klammern des Metallrahmens geradebiegen und den Rahmen abnehmen. Die Klammern nicht beschädigen! Sie sind später beim Zusammenbau wieder sehr wichtig!!!
So, nun wird’s tricky. Man sollte von jetzt an das TFT nur noch vorsichtig bewegen und es immer ganz umfassen, falls man es hochheben muss. Dies ist sehr wichtig, da die einzelnen Schichten nicht mehr durch den Rahmen zusammengehalten werden und leicht rausklappen.
Nun das Display umdrehen, man sieht nun sozusagen die Vorderseite. Die erste Schicht (btw: Das ist das eigentliche Display) oben anheben und nach unten wegklappen. (ACHTUNG!!! Die Schicht ist unten über die Schaltkreise mit der Rückseite verbunden, man sollte das Display also wie ein Buch aufklappen und die Vorderseite auf dem selben Level wie die Rückseite wieder ablegen!!!!).
Nun sieht man Schicht 2 und 3. Das sind nur dünne Plastikfolien, welche man leicht abbekommt (ja, man sollte sie komplett ausbauen, sie würden nur stören.). Darunter befindet sich eine starke Plexiglasschicht und darunter dann der eigentliche Backlight-Layer. Diese brauchen aber nicht zerlegt zu werden. Uns interessiert der kleine Pappkasten am unteren Ende des Displays, wo das schonmal erwähnte Kabel herausschaut.
Man klappt den Kasten am besten oben auf und greift am verkabelten Ende der Kathode an, zieht diese vorsichtig nach oben und dann ganz aus ihrem Kasten heraus. Das graue Kabel sollte man auch noch mit herausnehmen, es ist mit dem anderen Ende der Kathode verbunden.
Nun die Kathode ablegen und den Tisch von den TFT-Resten befreien. Dann die Lötunterlage auf den Tisch, wobei man die Luftpolsterfolie auf 2/3 der Unterlage verteilen sollte, dort kann man dann den Großteil der Kathode ablegen. Der gerade bearbeitete Teil „schwebt“ über der blanken Unterlage.
Nun beide Kabelenden von der Kathode ablöten. Das kann unter Umständen mehr als 4s dauern, da das Herstellerzinn etwas hartnäckig ist. Man sollte außerdem wissen, dass beide Kabelenden in einem Ring um den Kathodendraht gewickelt sind, wahrscheinlich um schon eine mechanische Verbindung zu haben, bevor man sie verlötet hat. Diesen Ring sollte man im besten Fall beibehalten, da er den nächsten Lötvorgang enorm erleichtert. Der Lötkolben sollte auch immer von außen an die Kathode gehalten werden, da bei anderer Handhabung schon allein die Wärmeentwicklung um den Lötkolben stark genug ist, um das Glas zum springen zu bringen.
Nachdem das Kabel ab ist, kann man die neue Röhre auspacken, diese auf den Tisch legen und die ringförmigen Kabelenden auf die Kathodendrähte schieben.
Ich wollte die alte Elektrode trotz ihres Alters als Backup behalten, man weis ja nie wann man die nochmal brauchen kann. Außerdem müsste man sie sonst als Sondermüll entsorgen, da hatte ich auch keine Lust drauf.
Nun das Kabel im Abstand von 1,5-2mm vom Kathodenglas festlöten. Da hat jeder seine eigene Lötmethode, weis ja nicht wie das bei dir ist. Um den Wärmeeintrag zu minimieren, lies ich das Lötzinn direkt auf der Lötkolbenspitze schmelzen. Dann stellte ich den Lötkolben 0,5mm über der Lötzone auf den Kopf und schabte mit einem Schlitzschraubendreher das Lötzinn auf die Lötstelle.
Nachdem beide Enden gelötet waren, knipst man die überstehenden Drahtenden der Kathode ab und baut diese wieder in den TFT ein. Das graue Kabel sollte wieder flach verlegt werden, da es sonst beim zusammengebauten TFT von inneren auf das Display drückt und man eine schöne Wellenform ins Bild bekommt. Sollte das Kabel widerspenstig sein: Einfach mit nem Messer den Gummiüberzug am anderen Ende der Kathode, welche beide Kabel zusammenführt zerschneiden und das graue Kabel daraus befreien. Alternativ kann man nat. auch neu löten, allerdings macht das eher weniger Spaß!
Nachdem der Einbau erfolgt ist, sollten die einzelnen Layer von Staub so gut es geht befreit werden. Dabei aber keine Staubwedel / ähnlich kratzende Gegenstände benutzen!!!! Ich hatte dazu Desinfektionsmittel und Ohrstäbchen / Taschentücher (bei letzterem muss allerdings sehr sorgfältig und oft gewischt werden!) genommen.
Nun wieder alles nach Anleitung zusammenbauen und testen. Falls Bildfehler entstehen, keine Panik!
Ich hatte meinen Screen auch 3x offen, bis alles beseitigt war !
Grüße,
Tupo