- Registriert
- 2 Dez. 2006
- Beiträge
- 1.000
Hallo liebe Forengemeinde!
Nach meinem Review über das IBM Thinkpad T30 möchte ich heute über meine Erfahrungen bezüglich der Hardwarekonfiguration und deren Aufrüstung berichten. Möglicherweise ist das ein oder andere Thema ein alter Hut; für Nicht-T30-Nutzer, solche, die es werden wollen, und all diejenigen, die über eventuelle Upgrades nachdenken, könnte es trotzdem hilfreich sein- alle anderen brauchen sich ja nicht weiter damit zu befassen. Mir ist bewusst, dass der Bericht sehr lang, an der ein oder anderen Stelle auch langwierig ist, aber ich habe mich bemüht, all das zu erwähnen, was mir wichtig erscheint. Hin und wieder ist mein Beitrag mit Sicherheit subjektiv, weil es sich um gefühlte Einschätzungen handelt. Daher bitte ich um Nachsicht und konstruktive Beiträge, wenn ein dargestellter Sachverhalt von Eurer eigenen Erfahrung abweicht.
Als ich mein T30 vor etwa drei Monaten bekam, war es noch mit der Standardkonfiguration ausgestattet- heißt im Klartext ein 1900 MHz schneller P4-M, 2 x 256 MB DDR-RAM, 40 GB Hitachi-Platte, DVD-ROM, WLAN b. Das Display war ein wenig vergilbt, optisch dagegen sah das das Notebook sehr gut aus und machte auch ansonsten einen guten Eindruck. Gestört hatten mich abgesehen vom Display die Tatsache, dass erstens das recht voluminöse Gehäuse beim Anheben und Bewegen immer ein deutliches Knacken von sich gab, dass zweitens der Displaydeckel beim Öffnen und Schließen trotz Metallscharnieren ein peinliches Ächzen verlauten ließ und dass drittens die Hardwarekonfiguration, insbesondere Speicherkapazität und Festplattengröße, nicht mehr zeitgemäß waren.
Inzwischen hat das Gerät einen schnelleren Prozessor, deutlich mehr Arbeitsspeicher, einen Brenner, eine nagelneue Festplatte, ein neues Bezel, eine neue Tastatur sowie ein strahlendweißes, helles Display nebst Deckel. Das alles hat mich Arbeit, Zeit und Geld gekostet- mehr als auf den ersten Blick noch vernünftig scheint. Um das kurz deutlich zu machen- ich halte das T30 nach nunmehr intensiver Beschäftigung mit dem Gerät für den persönlich besten Kompromiss zwischen meinen Anforderungen an die Leistung eines Notebooks auf der einen Seite und der nach meinem Eindruck abnehmenden Verarbeitungsqualität auf der anderen Seite, die sich bei neueren und damit "besseren" Thinkpads der T4xer sowie T6xer abzeichnet. Ursprünglich hätte ich gerne ein Centrino-Notebook gekauft, doch nach Sammelthreads mit Beschwerden über Flexing-Probleme, pfeifende Thinkpads oder abgeriebenen Gehäusekanten nach vierwöchiger Benutzung kam für mich im Rahmen eines mobilen Computers von IBM nach meinen bisherigen Thinkpads nur ein T30 infrage- und ich bereue es nicht. Das einzige bekannte Problem der T3xer Serie ist die willkürlich ausfallende zweite Speicherbank, die das Maximum für den Arbeitsspeicher auf 1 Gigabyte beschränkt- und genau da zeigt es sich wieder einmal, dass einem Kauf hier im Forum gegenüber Lapstore oder eBay Vorzug zu geben ist: Mein Gerät ist von diesem Defekt befreit, da die betroffene RAM-Bank nachgelötet wurde und daher nicht mehr ohne Weiteres ausfallen kann. Ein gut ausgestattetes "Old-School"-IBM mit angepassten Komponenten und hervorragender Ersatzteilversorgung- was will ich mehr? Hier also meine Erlebnisse:
1. Prozessor & Lüfter
Dass sich das T30 mit aktuellem BIOS auf bis zu 2,6 GHz aufrüsten lässt, ist allgemein bekannt. Und so ließ es mir denn auch keine Ruhe, das Maximum an Rechenleistung aus dem System herauszuholen und den Schritt in Richtung Aufrüstung zu wagen. Leider sind diese Prozessoren unverschämt teuer- so etwa habe ich vor einigen Wochen eine eBay- Auktion aus den USA gesehen,
in der ein Händler besagten Prozessor für 200 Dollar anbot. Wie es der Zufall nun einmal wollte, kam ich trotzdem günstig an eine passende CPU, und zwar mit 2400 MHz, und das für schlappe 40 Euro. Als das gute Stück zuhause ankam, habe ich mich dann auch gleich ans Schrauben gemacht und eine halbe Stunde später erwartungsvoll Windows starten können. Ergebnis: ernüchternd. Im allgemeinen Windows-Betrieb machten sich die 700 MHz zusätzliche Power praktisch nicht bemerkbar, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man nur bedenkt, dass NHC den P4-M im Officebetrieb praktisch immer auf 1,2 GHz taktet. Unverdrossen startete ich "Super PI" um den Rechner auf Hochtouren zu bringen. Tatsächlich brachte der nunmehr schnellere Prozessor einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem ursprünglich verbauten 1,9er. Dasselbe galt für Videobearbeitung, Audioencodierung und Komprimierungsaufgaben. Spiele dagegen liefen nur unwesentlich schneller- die Beschränkungen der ATI RadeOn 7500 kann bei 3D-Anwendungen wohl auch der schnellste Prozessor nicht ausgleichen, aber das ist ja auch keine Neuigkeit. Unangenehm machte sich dagegen der Lüfter bemerkbar, der mit dieser schnelleren CPU deutlich (!) öfter und wesentlich ausdauernder lief als es vorher der Fall war. Das Gehäuse wurde von unten erheblich wärmer als früher und das auch nach kurzen Betriebszeiten. Aufgrund dieser Nachteile, die meiner Meinung nach in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen stehen, habe ich letztlich die usprüngliche CPU wieder eingebaut und habe so ein kaum langsameres, aber erheblich ruhigeres T30. Eine im Endeffekt zwar lehrreiche, aber ziemlich nutzlose Operation, von der ich Euch abrate. Vermutlich kommt es auf das Einsatzgebiet an, aber ich bin mit dem "kleineren" Prozessor wesentlich besser bedient.
2. Arbeitsspeicher
Nach Erhalt des T30 war eine meiner ersten Operationen das Aufrüsten des Arbeitsspeichers. 512 MB waren für mich nicht zufrieden stellend und so habe ich mir bei eBay kurzerhand einen Riegel von Kingston mit 1 GB Kapazität für 85 Euro gekauft. Der Riegel ist ursprünglich für PC2700 ausgelegt gewesen, lief aber von Anfang problemlos mit 266 MHz im T30- und das unverständlicherweise sogar ohne BIOS-Update. Zum Zeitpunkt des Einbaus war noch Version 2.06 installiert gewesen und so hatte ich nicht damit gerechnet, mit dem Einbau des Speichers auf Anhieb Erfolg zu haben. Wie auch immer- später kam mehr oder weniger durch Zufall noch ein 512er dazu, sodass momentan 1,5 GB verbaut sind, die unter XP für meine Anwendungen, im Wesentlichen Officearbeit und Internet, mehr als ausreichen. Im Grunde wäre auch die ursprüngliche Kapazität in Ordnung gewesen, aber da ich mit dem T30 auch meine Musiksammlung verwalte, Videos rippe, und hin und wieder auch mal ein Spiel starte, ist mehr RAM nur von Vorteil. Auf absehbare Zeit kann ich mit dieser Konfiguration relativ günstig auf 2048 MB Arbeitsspeicher aufrüsten und wäre damit dann für wirklich alle Eventualitäten gerüstet. Immerhin muss ich bei der aktuellen Speicherbankbelegung auch auf DualChannel verzichten. Wie oben schon angedeutet, hat der Vorbesitzer meines Thinkpads das berühmte Speicherbankproblem schon im Vorfeld ausgeräumt, sodass ich nicht in ständiger Angst vor halbiertem RAM leben muss. Soweit er mir das erklärt hat, wurde das Gerät zu einem dafür ausgebildeten IT-Fachmann gebracht, der seinerseits die betroffene Bank auf dem Board nachgelötet hat, indem die angeblich zu schwachen Verbindungen vom Slot zur Platine mittels Hinzufügen von Lötzinn verstärkt wurden. Auf diese Weise kann kein "Flexing" mehr auftreten und das Problem ist erledigt.
Gerne würde ich mehr dazu erläutern- nur war ich in dem Fall nicht selber am Werk und kann mich daher nur auf die Informationen des Verkäufers berufen. Wer diese Geschichte anzweifelt, sollte bedenken, dass ein Kauf hier im Forum immer Vertrauenssache ist. So wie ich selber hier keinen Schrott verkaufe, erwarte ich das auch von den anderen Mitgliedern.
3. Interne Laufwerke
Die Aufrüstung von Festplatte und optischen Laufwerken ist nicht weiter erwähnenswert. Um es dennoch kurz zu Umreißen: ich habe mir einen DVD- Multibrenner von IBM für 79 Euro besorgt (Matshita DVD-RAM UJ-840S), wie es sie bei eBay zu Massen gibt. Die Preisunterschiede sind marginal, UltraBay-2000-Format ist das einzige Kriterium, das ein passendes Laufwerk erfüllen muss und der Einbau ist ein Witz. Selbst im Vollrausch könnte man kaum etwas verkehrt machen. Modulare Einbauschächte habe ich an Thinkpads schon immer geliebt. Was die Festplatte angeht, so ist auch hier kaum Aufwand vonnöten. Schräubchen lösen, herausziehen, alten Datenträger aus dem Käfig nehmen, den Neuen hineinschrauben, und das Ganze wieder zurück ins Innenleben schieben. Thinkpad einschalten und fertig. Ingesamt eine Operation von etwa drei Minuten. Passende Festplatten gibt es ebenfalls in hundert verschiedenen Variationen günstig in der Bucht zu kaufen- bei mir ist es eine Samsung HM100JC geworden, die im Gegensatz zur ursprünglich verbauten Hitachi Travelstar mit 4200 rpm rasend schnell ist. Weil ich dasselbe Phänomen schon mit einem T23 und einem 600X erlebt habe, bin ich mittlerweile der Ansicht, dass eine neue und schnelle Festplatte weit mehr bringt als ein RAM-Upgrade.
4. Gehäuse & Display
Wie Anfangs schon erwähnt, hatte das T30 die unangenehme Eigenschaft, beim Anheben leicht zu ächzen und knackende Geräusche von sich zu geben, als ob das Gehäuse irgendwie unter Spannung stünde. Selbiges passierte beim Auf- und Zuklappen des Displays, was von einem Kumpel, einem Acer- Travelmate -Benutzer, jedes Mal mit spöttischen Blicken quittiert wurde. Ausgerechnet die Metallscharniere meines Thinkpads waren die Übeltäter- und das ärgerte mich wirklich zu Tode. Die billige Weichplastikhalterung eines Acer-Notebooks, das noch dazu aus den günstigsten Modellen seiner Klasse stammte, sollte besser als die schicken Metallscharniere meines Thinkpads? Wäre doch gelacht, dachte ich, und griff kurzerhand zum Schraubenzieher.
Doch trotz intensiver Tüftelei und gelang es mir nicht, die vermaledeiten Dinger zum Schweigen zu bringen- bis der Tag kam, da ein zweites Thinkpad T30, ebenfalls hier aus dem Forum, vor meiner Tür stand. Ich hatte es gekauft, weil mich schon lange das leicht vergilbte Display meines Thinkpads gestört hatte und es schier aussichtslos erschien, irgendwo ein passendes Displaypanel für mein T30 zu erstehen. Trotz intensiver Recherche im Internet, bei eBay, beim örtlichen Computerhändler und auch hier im Forum, konnte ich nirgends die gesuchte Anzeige auftreiben. Zwar gibt es in der Bucht einen Händler aus den Staaten, der für 90 Dollar gebrauchte Panels verkauft, aber dieses Risiko erschien mir zu hoch. Zahlung per Vorkasse plus 25 Dollar Versand plus vier Wochen Versandzeit für ein gebrauchtes Display aus dem Ausland in "good condition"? Sehr witzig. Der Oberhammer war ein eBay- Shop, bei dem ich schriftlich nach passenden Displaypanels für ein IBM T30 angefragt hatte. Man machte mir folgendes Angebot,: ich solle mein Thinkpad doch bitte zu auf eigene Kosten zu Ihnen schicken, anschließend 200 Euro zahlen und man würde mir dafür ein funktionsfähiges Panel einbauen. Das Rückporto sollte ich obendrein übernehmen. Alles klar.
Um es ?kurz? zu machen: in Ermangelung eines neuen Ersatzdisplays hatte ich mich entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und mich aus einem anderen Thinkpad zu bedienen. Dieses Gerät ist es dann geworden; wer sich den Thread einmal genauer anschaut, weiß auch warum. Genau so etwas hatte ich gesucht und machte mich auch gleich am Ankunftstag frischen Mutes ans Schrauben. Dabei bemerkte ich, dass ich meinem Displaylieferant noch mehr entnehmen konnte- Komponenten, die in nahe unbenutztem Zustand waren. Beispielsweise das Bezel, die Abdeckungen an der Unterseite sowie die Tastatur. Der Umbau der Hardware gestaltete sich dank HMM sehr einfach, und so war ich auch schon nach etwa 90 Minuten damit fertig, beide Notebooks auseinanderzunehmen, die Teile wechselseitig zu tauschen und zwei ?neue? Thinkpads zusammenzubauen. Abgesehen von meiner Begeisterung über das nunmehr strahlend helle Display erlebte ich die Überraschung des Tages: jegliches Knarzen und Knarren, auch das Ächzen des Displaydeckels waren verschwunden! Vermutlich war meine Einschätzung über das unter Spannung stehende Gehäuse gar nicht so falsch gewesen- an den vertauschten Komponenten jedenfalls kann es nicht gelegen haben, da nach dem Umbau keines der beiden Thinkpads dieses Syndrom aufwies. Sollte mein T30 also jemals wieder anfangen zu knarren, weiß ich was zu tun ist: Das Gehäuse einfach bis auf die Platine herunter auseinanderbauen und wieder zusammenschrauben. Das nenn´ ich mal eine Problemlösung! Das andere Thinkpad habe ich übrigens in der Bucht verkauft und bin so für im Endeffekt lächerlich wenig Geld an ein fast neues Display gekommen. Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass es der eBay- Shop auch nicht anders gemacht hätte...
5. Tastatur
Meine Erfahrungen bezüglich der Tastatur im T30 sind zwiegespalten. Als ich das Notebook bekam, hatte es eine eher abgegriffene Tastatur- soll heißen, die Tasten glänzten ziemlich auffällig und waren insbesondere im Licht des ThinkLights nicht schön anzusehen, da die glänzenden Flächen der Tasten das schräg einfallende, helle Licht der LED reflektieren und so ziemlich speckig aussehen. Kurzerhand habe ich mir also bei TomTech eine neue Tastatur bestellt. Der Einbau war in fünf Minuten erledigt, das Thinkpad sah aus wie aus dem Ei gepellt. Druckpunkt bzw. Tastaturanschlag hatten sich nicht geändert, wobei die Tastatur vom Schreibgefühl eher im Mittelfeld anzusiedeln war. Etwa sechs Wochen später aber hatten sich die matten Tasten der "neuen" Tastatur bereits merklich abgegriffen und glänzen mittlerweile auch erheblich- längst nicht so schlimm wie zuvor, aber doch sichtbar. In meinem "Displaylieferanten"-T30 war glücklicherweise eine fast unbenutzte Tastatur verbaut, die ich, ohne Sie weiter zu testen, in mein eigenes Thinkpad einbaute. Nachdem ich Sie zum ersten Mal benutzt hatte, war ich wirklich verdutzt- die Tastatur ist wesentlich angenehmer zu bedienen, hat einen deutlichen Druckpunkt und im Betrieb auch noch deutlich leiser. Damit ist gemeint, dass der Tastaturanschlag ein deutlich leiseres "Klick" von sich gibt, als es ursprünglich der Fall gewesen war. Es scheint also auch beim T30 zwei verschiedene Tastaturtypen bzw. -hersteller zu geben.
Wer am 10. Juni zum Forentreffen kommt, kann sich ja überzeugen- ich finde den Unterschied sehr auffällig und freue mich natürlich doppelt über den positiven Effekt, der sich zum reinen "Displaytausch" (s.o.) gesellt.
6. Grafik
Klar, den Grafichip kann man natürlich nicht aufrüsten. Ich möchte an dieser Stelle nur kurz berichten, wie ich die Leistung des Grafiksystems einschätze. Mit dem Programm 3D-Mark SE 2001 habe ich mit den höchsten Einstellungen und dem P4-M 1,9 GHz 3527 Punkte erreicht, die niedrigste Auflösung und 16 Bit Farbtiefe brachten immerhin 5439 Punkte. Die lediglich 16 Megabyte interner Speicher scheinen nur bedingt darüber zu entscheiden, ob und inwieweit Spiele vernünftig laufen. Titel wie GTA: Vice City, C&C Generäle, Singles 1, FlatOut, Need for Speed Most Wanted, Sacred, TrackMania Sunrise, Keepsake waren mit Windows XP SP2, DirectX 9.0c unter Verwendung der Standardtreiber überraschenderweise allesamt spielbar, wobei die Mindestvoraussetzungen an die Grafikkarte teilweise deutlich unterschritten werden. Zu diesem Thema gibt es aber hier im Forum bereits eine gute Anlaufstelle. Eventuell sehe ich mich noch nach einer Dockingstation mit externer Grafikkarte um, aber dazu muss ich erst einmal der Zeitpunkt kommen, da ich so etwas auch wirklich benötige.
7. Energie:
Zu den angeblichen Nachteilen des T30 gehört auch der stromfressende Pentium 4-M. Und tatsächlich habe ich direkt nach Erhalt des Notebooks eine Akkulaufzeit im Normalbetrieb (--> Word, FireFox, WinAmp, ICQ6, Explorer) von nur etwa 75 Minuten erreicht- lächerlich kurz. Wie sich nach Installation des Energie-Managers allerdings herausstellte, lag das am Hauptakku, der zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 49% Kapazität aufwies.
Allerdings fand ich diesen Wert etwas kurios- immerhin hatte der Akku gerade einmal 25 Zyklen. Des Rätsels Lösung lag und liegt wohl am Alter: das Herstellungsdatum war auf März 2003 datiert und die Zellen anscheinend sehr gealtert. Nicht ahnend, was passieren würde, habe ich das T30 ein paar Mal solange im Akkumodus betrieben, bis der Akku restlos leer war. Ohne es zu wissen, hatte ich damit wohl eine Art Akkukalibrierung durchgeführt, denn nach 10 Zyklen war die Leistung des Akkus von ehemals ~24 Wh auf ~40 Wh angestiegen- dementsprechend auch die Laufzeit. Die nämlich liegt jetzt im Betrieb mit dem Hauptakku im Normalbetrieb bei etwa 2 Stunden. Obgleich auch das kein rühmlicher Wert ist, war ich damit im Prinzip immer zufrieden, denn für meine Anwendungen reichte diese Laufzeit locker aus. Trotzdem ärgerlich: in Zügen ohne Steckdosen ist man mit dem T30 schlecht beraten, umso mehr, als dass man aus Ostfriesland in den allermeisten Fällen nur mit Regionalzügen herauskommt. InterCity´s sind die Ausnahme, zuverlässig fahren die erst ab Oldenburg oder Bremen. Wer schon einmal diese Strecke mit dem RE bewältigt hat, wird sicher im Bilde sein, dass die mobile Laufzeit des T30 damit ausgeschöpft ist. So zögerte ich denn auch nicht lange und entschied mich für den Einsatz von UltraBay-Akkus, die recht günstig bei eBay zu haben sind. Schwammige Formulierungen wie "gebraucht, aber funktionsfähig", "noch hohe Restkapazität" oder "Lagerware" hielten mich aber davon ab, einen Kauf zu tätigen. So hielt ich mich vertrauensvoll ans Forum, bis ich eines schönen Tages gleich drei gute UltraBay-Akkus erstanden
habe. Sie stammten ursprünglich von "goonie", der sie dann an "sahin" weiterverkauft hat und ich ihm wiederum dieselben Akkus abgekauft habe. Wahrhaft- Forenakkus...
Hier also ein paar Werte als Referenz, ausgelesen mit dem Energie-Manager von Lenovo:
Hauptakku + UltraBay = 3:45 Stunden
+ 2. UltraBay = 5:30 Stunden
+ 3. UltraBay = 7:15 Stunden
Dazu ein paar Infos: diese Werte gelten ausdrücklich im Normalbetrieb und im 1,2 GHz-Takt bei etwa 50 % Helligkeit, den o.g. Anwendungen, WLAN. Wie das Ganze bei Videobearbeitung und Spielen aussähe, weiß ich noch nicht. Aber das ist mir auch egal, da ich unterwegs weder das eine noch das andere mache, und zweitens mit UltraBay-Akkus kein optisches Laufwerk zur Verfügung steht. Damit sind derlei Anwendungen ohnehin eingeschränkt.
Dabei gestaltet sich der Wechsel der Akkus sehr unproblematisch. Es muss nichts erkannt, installiert o.ä. werden, alles läuft wie von selbst. Der EnergieManager erkennt die Akkus sofort und entlädt sie RESTLOS, bevor der
Hauptakku dran ist. Unterbrechungsfreies Arbeiten ist mithin kein Problem und schont auch noch den teureren Hauptakku. Die UltraBay-Akkus haben eine Leistung von 34,65 Wh im Gegensatz zum Hauptakku, der mit 47,52 Wh zu Buch schlägt.
Wie auch immer, ich kann den Kauf solcher Zusatzakkus nur empfehlen, alles funktioniert reibungslos. Und mit 45 Euro für zusätzliche 5 Stunden Mobilbetrieb kann man auch nichts verkehrt machen- zumindest, wenn man hier im Forum einkauft. Neu kosten diese Teile auf der Lenovo-WebSite nämlich über 170 Euro.
Soviel also erst einmal zu meinen bisherigen Erlebnissen bei dem sehr erfolgreichen Versuch, aus dem T30 ein Notebook zu machen, das mir auch in drei Jahren leistungsmäßig noch ausreicht. Noch bin ich nicht an der Grenze- aber ich bin entschlossen, sie zu erreichen. Ich werde diesen Bericht auch in Zukunft aktualisieren, wenn es denn etwas lohnenswertes zu berichten gibt- gerade im Bereich WLAN & Bluetooth stecke ich noch in den Kinderschuhen. Insofern: Einfach mal wieder reinschauen- für konstruktive Kritik und Kommentare bin ich jederzeit offen. Ich danke Euch fürs Lesen!
Viele Grüße,
Kman
Nach meinem Review über das IBM Thinkpad T30 möchte ich heute über meine Erfahrungen bezüglich der Hardwarekonfiguration und deren Aufrüstung berichten. Möglicherweise ist das ein oder andere Thema ein alter Hut; für Nicht-T30-Nutzer, solche, die es werden wollen, und all diejenigen, die über eventuelle Upgrades nachdenken, könnte es trotzdem hilfreich sein- alle anderen brauchen sich ja nicht weiter damit zu befassen. Mir ist bewusst, dass der Bericht sehr lang, an der ein oder anderen Stelle auch langwierig ist, aber ich habe mich bemüht, all das zu erwähnen, was mir wichtig erscheint. Hin und wieder ist mein Beitrag mit Sicherheit subjektiv, weil es sich um gefühlte Einschätzungen handelt. Daher bitte ich um Nachsicht und konstruktive Beiträge, wenn ein dargestellter Sachverhalt von Eurer eigenen Erfahrung abweicht.
Als ich mein T30 vor etwa drei Monaten bekam, war es noch mit der Standardkonfiguration ausgestattet- heißt im Klartext ein 1900 MHz schneller P4-M, 2 x 256 MB DDR-RAM, 40 GB Hitachi-Platte, DVD-ROM, WLAN b. Das Display war ein wenig vergilbt, optisch dagegen sah das das Notebook sehr gut aus und machte auch ansonsten einen guten Eindruck. Gestört hatten mich abgesehen vom Display die Tatsache, dass erstens das recht voluminöse Gehäuse beim Anheben und Bewegen immer ein deutliches Knacken von sich gab, dass zweitens der Displaydeckel beim Öffnen und Schließen trotz Metallscharnieren ein peinliches Ächzen verlauten ließ und dass drittens die Hardwarekonfiguration, insbesondere Speicherkapazität und Festplattengröße, nicht mehr zeitgemäß waren.
Inzwischen hat das Gerät einen schnelleren Prozessor, deutlich mehr Arbeitsspeicher, einen Brenner, eine nagelneue Festplatte, ein neues Bezel, eine neue Tastatur sowie ein strahlendweißes, helles Display nebst Deckel. Das alles hat mich Arbeit, Zeit und Geld gekostet- mehr als auf den ersten Blick noch vernünftig scheint. Um das kurz deutlich zu machen- ich halte das T30 nach nunmehr intensiver Beschäftigung mit dem Gerät für den persönlich besten Kompromiss zwischen meinen Anforderungen an die Leistung eines Notebooks auf der einen Seite und der nach meinem Eindruck abnehmenden Verarbeitungsqualität auf der anderen Seite, die sich bei neueren und damit "besseren" Thinkpads der T4xer sowie T6xer abzeichnet. Ursprünglich hätte ich gerne ein Centrino-Notebook gekauft, doch nach Sammelthreads mit Beschwerden über Flexing-Probleme, pfeifende Thinkpads oder abgeriebenen Gehäusekanten nach vierwöchiger Benutzung kam für mich im Rahmen eines mobilen Computers von IBM nach meinen bisherigen Thinkpads nur ein T30 infrage- und ich bereue es nicht. Das einzige bekannte Problem der T3xer Serie ist die willkürlich ausfallende zweite Speicherbank, die das Maximum für den Arbeitsspeicher auf 1 Gigabyte beschränkt- und genau da zeigt es sich wieder einmal, dass einem Kauf hier im Forum gegenüber Lapstore oder eBay Vorzug zu geben ist: Mein Gerät ist von diesem Defekt befreit, da die betroffene RAM-Bank nachgelötet wurde und daher nicht mehr ohne Weiteres ausfallen kann. Ein gut ausgestattetes "Old-School"-IBM mit angepassten Komponenten und hervorragender Ersatzteilversorgung- was will ich mehr? Hier also meine Erlebnisse:
1. Prozessor & Lüfter
Dass sich das T30 mit aktuellem BIOS auf bis zu 2,6 GHz aufrüsten lässt, ist allgemein bekannt. Und so ließ es mir denn auch keine Ruhe, das Maximum an Rechenleistung aus dem System herauszuholen und den Schritt in Richtung Aufrüstung zu wagen. Leider sind diese Prozessoren unverschämt teuer- so etwa habe ich vor einigen Wochen eine eBay- Auktion aus den USA gesehen,
in der ein Händler besagten Prozessor für 200 Dollar anbot. Wie es der Zufall nun einmal wollte, kam ich trotzdem günstig an eine passende CPU, und zwar mit 2400 MHz, und das für schlappe 40 Euro. Als das gute Stück zuhause ankam, habe ich mich dann auch gleich ans Schrauben gemacht und eine halbe Stunde später erwartungsvoll Windows starten können. Ergebnis: ernüchternd. Im allgemeinen Windows-Betrieb machten sich die 700 MHz zusätzliche Power praktisch nicht bemerkbar, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man nur bedenkt, dass NHC den P4-M im Officebetrieb praktisch immer auf 1,2 GHz taktet. Unverdrossen startete ich "Super PI" um den Rechner auf Hochtouren zu bringen. Tatsächlich brachte der nunmehr schnellere Prozessor einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem ursprünglich verbauten 1,9er. Dasselbe galt für Videobearbeitung, Audioencodierung und Komprimierungsaufgaben. Spiele dagegen liefen nur unwesentlich schneller- die Beschränkungen der ATI RadeOn 7500 kann bei 3D-Anwendungen wohl auch der schnellste Prozessor nicht ausgleichen, aber das ist ja auch keine Neuigkeit. Unangenehm machte sich dagegen der Lüfter bemerkbar, der mit dieser schnelleren CPU deutlich (!) öfter und wesentlich ausdauernder lief als es vorher der Fall war. Das Gehäuse wurde von unten erheblich wärmer als früher und das auch nach kurzen Betriebszeiten. Aufgrund dieser Nachteile, die meiner Meinung nach in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen stehen, habe ich letztlich die usprüngliche CPU wieder eingebaut und habe so ein kaum langsameres, aber erheblich ruhigeres T30. Eine im Endeffekt zwar lehrreiche, aber ziemlich nutzlose Operation, von der ich Euch abrate. Vermutlich kommt es auf das Einsatzgebiet an, aber ich bin mit dem "kleineren" Prozessor wesentlich besser bedient.
2. Arbeitsspeicher
Nach Erhalt des T30 war eine meiner ersten Operationen das Aufrüsten des Arbeitsspeichers. 512 MB waren für mich nicht zufrieden stellend und so habe ich mir bei eBay kurzerhand einen Riegel von Kingston mit 1 GB Kapazität für 85 Euro gekauft. Der Riegel ist ursprünglich für PC2700 ausgelegt gewesen, lief aber von Anfang problemlos mit 266 MHz im T30- und das unverständlicherweise sogar ohne BIOS-Update. Zum Zeitpunkt des Einbaus war noch Version 2.06 installiert gewesen und so hatte ich nicht damit gerechnet, mit dem Einbau des Speichers auf Anhieb Erfolg zu haben. Wie auch immer- später kam mehr oder weniger durch Zufall noch ein 512er dazu, sodass momentan 1,5 GB verbaut sind, die unter XP für meine Anwendungen, im Wesentlichen Officearbeit und Internet, mehr als ausreichen. Im Grunde wäre auch die ursprüngliche Kapazität in Ordnung gewesen, aber da ich mit dem T30 auch meine Musiksammlung verwalte, Videos rippe, und hin und wieder auch mal ein Spiel starte, ist mehr RAM nur von Vorteil. Auf absehbare Zeit kann ich mit dieser Konfiguration relativ günstig auf 2048 MB Arbeitsspeicher aufrüsten und wäre damit dann für wirklich alle Eventualitäten gerüstet. Immerhin muss ich bei der aktuellen Speicherbankbelegung auch auf DualChannel verzichten. Wie oben schon angedeutet, hat der Vorbesitzer meines Thinkpads das berühmte Speicherbankproblem schon im Vorfeld ausgeräumt, sodass ich nicht in ständiger Angst vor halbiertem RAM leben muss. Soweit er mir das erklärt hat, wurde das Gerät zu einem dafür ausgebildeten IT-Fachmann gebracht, der seinerseits die betroffene Bank auf dem Board nachgelötet hat, indem die angeblich zu schwachen Verbindungen vom Slot zur Platine mittels Hinzufügen von Lötzinn verstärkt wurden. Auf diese Weise kann kein "Flexing" mehr auftreten und das Problem ist erledigt.
Gerne würde ich mehr dazu erläutern- nur war ich in dem Fall nicht selber am Werk und kann mich daher nur auf die Informationen des Verkäufers berufen. Wer diese Geschichte anzweifelt, sollte bedenken, dass ein Kauf hier im Forum immer Vertrauenssache ist. So wie ich selber hier keinen Schrott verkaufe, erwarte ich das auch von den anderen Mitgliedern.
3. Interne Laufwerke
Die Aufrüstung von Festplatte und optischen Laufwerken ist nicht weiter erwähnenswert. Um es dennoch kurz zu Umreißen: ich habe mir einen DVD- Multibrenner von IBM für 79 Euro besorgt (Matshita DVD-RAM UJ-840S), wie es sie bei eBay zu Massen gibt. Die Preisunterschiede sind marginal, UltraBay-2000-Format ist das einzige Kriterium, das ein passendes Laufwerk erfüllen muss und der Einbau ist ein Witz. Selbst im Vollrausch könnte man kaum etwas verkehrt machen. Modulare Einbauschächte habe ich an Thinkpads schon immer geliebt. Was die Festplatte angeht, so ist auch hier kaum Aufwand vonnöten. Schräubchen lösen, herausziehen, alten Datenträger aus dem Käfig nehmen, den Neuen hineinschrauben, und das Ganze wieder zurück ins Innenleben schieben. Thinkpad einschalten und fertig. Ingesamt eine Operation von etwa drei Minuten. Passende Festplatten gibt es ebenfalls in hundert verschiedenen Variationen günstig in der Bucht zu kaufen- bei mir ist es eine Samsung HM100JC geworden, die im Gegensatz zur ursprünglich verbauten Hitachi Travelstar mit 4200 rpm rasend schnell ist. Weil ich dasselbe Phänomen schon mit einem T23 und einem 600X erlebt habe, bin ich mittlerweile der Ansicht, dass eine neue und schnelle Festplatte weit mehr bringt als ein RAM-Upgrade.
4. Gehäuse & Display
Wie Anfangs schon erwähnt, hatte das T30 die unangenehme Eigenschaft, beim Anheben leicht zu ächzen und knackende Geräusche von sich zu geben, als ob das Gehäuse irgendwie unter Spannung stünde. Selbiges passierte beim Auf- und Zuklappen des Displays, was von einem Kumpel, einem Acer- Travelmate -Benutzer, jedes Mal mit spöttischen Blicken quittiert wurde. Ausgerechnet die Metallscharniere meines Thinkpads waren die Übeltäter- und das ärgerte mich wirklich zu Tode. Die billige Weichplastikhalterung eines Acer-Notebooks, das noch dazu aus den günstigsten Modellen seiner Klasse stammte, sollte besser als die schicken Metallscharniere meines Thinkpads? Wäre doch gelacht, dachte ich, und griff kurzerhand zum Schraubenzieher.
Doch trotz intensiver Tüftelei und gelang es mir nicht, die vermaledeiten Dinger zum Schweigen zu bringen- bis der Tag kam, da ein zweites Thinkpad T30, ebenfalls hier aus dem Forum, vor meiner Tür stand. Ich hatte es gekauft, weil mich schon lange das leicht vergilbte Display meines Thinkpads gestört hatte und es schier aussichtslos erschien, irgendwo ein passendes Displaypanel für mein T30 zu erstehen. Trotz intensiver Recherche im Internet, bei eBay, beim örtlichen Computerhändler und auch hier im Forum, konnte ich nirgends die gesuchte Anzeige auftreiben. Zwar gibt es in der Bucht einen Händler aus den Staaten, der für 90 Dollar gebrauchte Panels verkauft, aber dieses Risiko erschien mir zu hoch. Zahlung per Vorkasse plus 25 Dollar Versand plus vier Wochen Versandzeit für ein gebrauchtes Display aus dem Ausland in "good condition"? Sehr witzig. Der Oberhammer war ein eBay- Shop, bei dem ich schriftlich nach passenden Displaypanels für ein IBM T30 angefragt hatte. Man machte mir folgendes Angebot,: ich solle mein Thinkpad doch bitte zu auf eigene Kosten zu Ihnen schicken, anschließend 200 Euro zahlen und man würde mir dafür ein funktionsfähiges Panel einbauen. Das Rückporto sollte ich obendrein übernehmen. Alles klar.
Um es ?kurz? zu machen: in Ermangelung eines neuen Ersatzdisplays hatte ich mich entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und mich aus einem anderen Thinkpad zu bedienen. Dieses Gerät ist es dann geworden; wer sich den Thread einmal genauer anschaut, weiß auch warum. Genau so etwas hatte ich gesucht und machte mich auch gleich am Ankunftstag frischen Mutes ans Schrauben. Dabei bemerkte ich, dass ich meinem Displaylieferant noch mehr entnehmen konnte- Komponenten, die in nahe unbenutztem Zustand waren. Beispielsweise das Bezel, die Abdeckungen an der Unterseite sowie die Tastatur. Der Umbau der Hardware gestaltete sich dank HMM sehr einfach, und so war ich auch schon nach etwa 90 Minuten damit fertig, beide Notebooks auseinanderzunehmen, die Teile wechselseitig zu tauschen und zwei ?neue? Thinkpads zusammenzubauen. Abgesehen von meiner Begeisterung über das nunmehr strahlend helle Display erlebte ich die Überraschung des Tages: jegliches Knarzen und Knarren, auch das Ächzen des Displaydeckels waren verschwunden! Vermutlich war meine Einschätzung über das unter Spannung stehende Gehäuse gar nicht so falsch gewesen- an den vertauschten Komponenten jedenfalls kann es nicht gelegen haben, da nach dem Umbau keines der beiden Thinkpads dieses Syndrom aufwies. Sollte mein T30 also jemals wieder anfangen zu knarren, weiß ich was zu tun ist: Das Gehäuse einfach bis auf die Platine herunter auseinanderbauen und wieder zusammenschrauben. Das nenn´ ich mal eine Problemlösung! Das andere Thinkpad habe ich übrigens in der Bucht verkauft und bin so für im Endeffekt lächerlich wenig Geld an ein fast neues Display gekommen. Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass es der eBay- Shop auch nicht anders gemacht hätte...
5. Tastatur
Meine Erfahrungen bezüglich der Tastatur im T30 sind zwiegespalten. Als ich das Notebook bekam, hatte es eine eher abgegriffene Tastatur- soll heißen, die Tasten glänzten ziemlich auffällig und waren insbesondere im Licht des ThinkLights nicht schön anzusehen, da die glänzenden Flächen der Tasten das schräg einfallende, helle Licht der LED reflektieren und so ziemlich speckig aussehen. Kurzerhand habe ich mir also bei TomTech eine neue Tastatur bestellt. Der Einbau war in fünf Minuten erledigt, das Thinkpad sah aus wie aus dem Ei gepellt. Druckpunkt bzw. Tastaturanschlag hatten sich nicht geändert, wobei die Tastatur vom Schreibgefühl eher im Mittelfeld anzusiedeln war. Etwa sechs Wochen später aber hatten sich die matten Tasten der "neuen" Tastatur bereits merklich abgegriffen und glänzen mittlerweile auch erheblich- längst nicht so schlimm wie zuvor, aber doch sichtbar. In meinem "Displaylieferanten"-T30 war glücklicherweise eine fast unbenutzte Tastatur verbaut, die ich, ohne Sie weiter zu testen, in mein eigenes Thinkpad einbaute. Nachdem ich Sie zum ersten Mal benutzt hatte, war ich wirklich verdutzt- die Tastatur ist wesentlich angenehmer zu bedienen, hat einen deutlichen Druckpunkt und im Betrieb auch noch deutlich leiser. Damit ist gemeint, dass der Tastaturanschlag ein deutlich leiseres "Klick" von sich gibt, als es ursprünglich der Fall gewesen war. Es scheint also auch beim T30 zwei verschiedene Tastaturtypen bzw. -hersteller zu geben.
Wer am 10. Juni zum Forentreffen kommt, kann sich ja überzeugen- ich finde den Unterschied sehr auffällig und freue mich natürlich doppelt über den positiven Effekt, der sich zum reinen "Displaytausch" (s.o.) gesellt.
6. Grafik
Klar, den Grafichip kann man natürlich nicht aufrüsten. Ich möchte an dieser Stelle nur kurz berichten, wie ich die Leistung des Grafiksystems einschätze. Mit dem Programm 3D-Mark SE 2001 habe ich mit den höchsten Einstellungen und dem P4-M 1,9 GHz 3527 Punkte erreicht, die niedrigste Auflösung und 16 Bit Farbtiefe brachten immerhin 5439 Punkte. Die lediglich 16 Megabyte interner Speicher scheinen nur bedingt darüber zu entscheiden, ob und inwieweit Spiele vernünftig laufen. Titel wie GTA: Vice City, C&C Generäle, Singles 1, FlatOut, Need for Speed Most Wanted, Sacred, TrackMania Sunrise, Keepsake waren mit Windows XP SP2, DirectX 9.0c unter Verwendung der Standardtreiber überraschenderweise allesamt spielbar, wobei die Mindestvoraussetzungen an die Grafikkarte teilweise deutlich unterschritten werden. Zu diesem Thema gibt es aber hier im Forum bereits eine gute Anlaufstelle. Eventuell sehe ich mich noch nach einer Dockingstation mit externer Grafikkarte um, aber dazu muss ich erst einmal der Zeitpunkt kommen, da ich so etwas auch wirklich benötige.
7. Energie:
Zu den angeblichen Nachteilen des T30 gehört auch der stromfressende Pentium 4-M. Und tatsächlich habe ich direkt nach Erhalt des Notebooks eine Akkulaufzeit im Normalbetrieb (--> Word, FireFox, WinAmp, ICQ6, Explorer) von nur etwa 75 Minuten erreicht- lächerlich kurz. Wie sich nach Installation des Energie-Managers allerdings herausstellte, lag das am Hauptakku, der zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 49% Kapazität aufwies.
Allerdings fand ich diesen Wert etwas kurios- immerhin hatte der Akku gerade einmal 25 Zyklen. Des Rätsels Lösung lag und liegt wohl am Alter: das Herstellungsdatum war auf März 2003 datiert und die Zellen anscheinend sehr gealtert. Nicht ahnend, was passieren würde, habe ich das T30 ein paar Mal solange im Akkumodus betrieben, bis der Akku restlos leer war. Ohne es zu wissen, hatte ich damit wohl eine Art Akkukalibrierung durchgeführt, denn nach 10 Zyklen war die Leistung des Akkus von ehemals ~24 Wh auf ~40 Wh angestiegen- dementsprechend auch die Laufzeit. Die nämlich liegt jetzt im Betrieb mit dem Hauptakku im Normalbetrieb bei etwa 2 Stunden. Obgleich auch das kein rühmlicher Wert ist, war ich damit im Prinzip immer zufrieden, denn für meine Anwendungen reichte diese Laufzeit locker aus. Trotzdem ärgerlich: in Zügen ohne Steckdosen ist man mit dem T30 schlecht beraten, umso mehr, als dass man aus Ostfriesland in den allermeisten Fällen nur mit Regionalzügen herauskommt. InterCity´s sind die Ausnahme, zuverlässig fahren die erst ab Oldenburg oder Bremen. Wer schon einmal diese Strecke mit dem RE bewältigt hat, wird sicher im Bilde sein, dass die mobile Laufzeit des T30 damit ausgeschöpft ist. So zögerte ich denn auch nicht lange und entschied mich für den Einsatz von UltraBay-Akkus, die recht günstig bei eBay zu haben sind. Schwammige Formulierungen wie "gebraucht, aber funktionsfähig", "noch hohe Restkapazität" oder "Lagerware" hielten mich aber davon ab, einen Kauf zu tätigen. So hielt ich mich vertrauensvoll ans Forum, bis ich eines schönen Tages gleich drei gute UltraBay-Akkus erstanden
habe. Sie stammten ursprünglich von "goonie", der sie dann an "sahin" weiterverkauft hat und ich ihm wiederum dieselben Akkus abgekauft habe. Wahrhaft- Forenakkus...
Hier also ein paar Werte als Referenz, ausgelesen mit dem Energie-Manager von Lenovo:
Hauptakku + UltraBay = 3:45 Stunden
+ 2. UltraBay = 5:30 Stunden
+ 3. UltraBay = 7:15 Stunden
Dazu ein paar Infos: diese Werte gelten ausdrücklich im Normalbetrieb und im 1,2 GHz-Takt bei etwa 50 % Helligkeit, den o.g. Anwendungen, WLAN. Wie das Ganze bei Videobearbeitung und Spielen aussähe, weiß ich noch nicht. Aber das ist mir auch egal, da ich unterwegs weder das eine noch das andere mache, und zweitens mit UltraBay-Akkus kein optisches Laufwerk zur Verfügung steht. Damit sind derlei Anwendungen ohnehin eingeschränkt.
Dabei gestaltet sich der Wechsel der Akkus sehr unproblematisch. Es muss nichts erkannt, installiert o.ä. werden, alles läuft wie von selbst. Der EnergieManager erkennt die Akkus sofort und entlädt sie RESTLOS, bevor der
Hauptakku dran ist. Unterbrechungsfreies Arbeiten ist mithin kein Problem und schont auch noch den teureren Hauptakku. Die UltraBay-Akkus haben eine Leistung von 34,65 Wh im Gegensatz zum Hauptakku, der mit 47,52 Wh zu Buch schlägt.
Wie auch immer, ich kann den Kauf solcher Zusatzakkus nur empfehlen, alles funktioniert reibungslos. Und mit 45 Euro für zusätzliche 5 Stunden Mobilbetrieb kann man auch nichts verkehrt machen- zumindest, wenn man hier im Forum einkauft. Neu kosten diese Teile auf der Lenovo-WebSite nämlich über 170 Euro.
Soviel also erst einmal zu meinen bisherigen Erlebnissen bei dem sehr erfolgreichen Versuch, aus dem T30 ein Notebook zu machen, das mir auch in drei Jahren leistungsmäßig noch ausreicht. Noch bin ich nicht an der Grenze- aber ich bin entschlossen, sie zu erreichen. Ich werde diesen Bericht auch in Zukunft aktualisieren, wenn es denn etwas lohnenswertes zu berichten gibt- gerade im Bereich WLAN & Bluetooth stecke ich noch in den Kinderschuhen. Insofern: Einfach mal wieder reinschauen- für konstruktive Kritik und Kommentare bin ich jederzeit offen. Ich danke Euch fürs Lesen!
Viele Grüße,
Kman